Wie originalgetreuere Hammond B3 Sounds auf dem Nord Stage 3 erzeugen?

Nach den sehr ausladenden Beiträgen zu diesem Thema mal ein bewusst provokant kurzer Zwischeneinwurf:

Ne Hammond ist ne Hammond und ein Nord ist ein Nord.... kann man schrauben wie man will.

Spielen! Fertig!
;-)
 
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Bravo, endlich richtige Antwort.
 
Nach den sehr ausladenden Beiträgen zu diesem Thema mal ein bewusst provokant kurzer Zwischeneinwurf:

Ne Hammond ist ne Hammond und ein Nord ist ein Nord.... kann man schrauben wie man will.

Spielen! Fertig!
;-)
Da bin ich voll bei Dir ;-) Nur hübsch genug sollte es sich schon anhören für mich :D wenn man's denn schon mal hat.
 
Wenn Dir der Hammondsound wirklich so sehr am Herzen liegt:
Eventuell ist es ja eine Idee einen Mojo oder HX-3 - Expander mit dem Nord anzusteuern.
Da wärst Du nicht der Erste....

Ciao,
Stefan
 
Hallo zusammen,

damit dieser Beitrag an dieser Stelle nicht so "in der Luft hängt", hier mein persönliches zusammenfassendes Fazit. "Alte Hasen" finden hier vielleicht nichts Neues, "Neulinge", wie ich, und Stage-Suchende vielleicht schon.

Viele Gesichtspunkte, vielschichtiges Thema: ich versuche es so kurz und umfassend, wie möglich :)

Mein Dank geht erst einmal an Euch alle, auch den kritischen und gestressten Stimmen. Insbesondere muss ich aber sagen: @Be-3 hat früh und viele richtige Fährten gezeigt. Es dauerte halt ein bischen, das alles als Frischling auf diesem Gebiet zu verdauen ;-) Ich hab' 'ne Menge aus dieser Diskussion gelernt, eben auch über mein Instrument ;-)

Spielfreude: Sie kehrt nun langsam zurück, denn Expressionspedal und Dave Limina sind inzwischen eingetroffen. S.a. Beiträge: #3, #8, #11, #21 - 23

Spielergonomie, siehe auch nächsten Punkt: Damit meine ich das, was erfahrene Hammond-Spieler andauernd machen: Register wenigstens auf 8-tel Noten verschieben, Paneltasten drücken, Leslie umschalten, Füße einsetzen, flink und als Unterbrechung kaum wahrzunehmen. ( Tony Carey ; man achte auf das Ende; nicht auf Band ist der Halbsatz "lovely" im Weggehen - aber er sagt's auch so schon)

Organ-Layout / Bedien-Layout beim Spielen, also klangfrei: Da halte ich das Hammond Vorbild für nahezu optimal. Das XK-5/XLK-5 und das Viscount Legend behalten es bei. Das SKX geht da schon mehr ins "Tastensuchen bei spärlicher Beleuchtung", das Crumar Mojo Classic entfernt zumindest die offensichtliche Presettastatur. Das Nord Stage 3 ist da so mittendrin: für ein Panel (z.B. als upper manual) ist alles ähnlich, will man ans andere Panel (z.B. als lower manual), dann braucht's ein Knöpfchen mehr UND Strategie bei den Schiebereglern. Geht man diesen Trend weiter, dann stehen am anderen Ende die MasterController (z.B. M-Audio Code 61), und noch weiter die reinen GUI's auf separatem Rechner (z.B. HX3 MIDI-Expander) mit Mouse-Gefiddel. // Und auch da wäre ich gerne je näher desto lieber am Original.

Eingangsfrage "Nord Stage 3 wie A-100/B3 klingen zu lassen": Ja, da hat das Stage so seine Grenzen, zumindest für das Harsche vs. Liebliche, das ich eingangs zu beschreiben versuchte. Die System-Settings bringen hier nur wenig bis keine Veränderungen ... und können es rückblickend aus mehreren Gründen auch nicht. Dennoch, man kann's ein wenig kaschieren und erträglicher machen durch Spielweise, Reverbs + Echos aller Art, sowie ein wenig EQ (höhere Frequenzen). #1, #12, #20

Leslie ist sicher für das Klangerlebnis unverzichtbar. Ohne Test glaube ich, dass der Ventilator II hilft ... aber, es bleibt das GIGO-Prinzip "Garbage In, Garbage Out". Was das Stage nicht tut, kann der Vent/Leslie verschleiern, aber nicht verändern. (Ist wie beim Gucken ohne Brille - Brille aufsetzen wäre der erste Schritt vor Fernrohr oder Mikroskop.)

Clones bleiben Clones: Ja, das unterschreibe ich. Jede Kopie eines Originals ist im Grunde ein eigenständiges Instrument, und ist etwa bei Edrums nicht anders. Sobald man das so sieht und nutzt, wird's einfacher. Allerdings, mit dem HX3 scheinen hier die Grenzen zu verschwimmen. #8, #21 - 23

Interessant wäre hier einmal, was A-100/B3 Besitzer im MB im direkten Vergleich zu einem HX-3 - Instrument sagen. Vgl. auch (2016) .

HX-3: Das ist ja ein echt ausgeknautschtes Konzept :) Was mir daran gefällt, ist Carsten Meyers eigene Aussage im Video, sinngemäß: "Wenn man es physikalisch wie eine Hammond modelliert, dann klingt's auch wie 'ne Hammond." Die Videoreaktion vieler Hammond-Spieler an HX3-Bauten spricht dann auch für sich.

Physikalisches Modell im HX-3: Tja, im Grunde "einfach": Man stelle das Differentialgleichungssystem auf (z.B. Elektromechanik des Tongenerators mit Schlupf, individuallen Federdämpfungen usw., oder der Röhrenelektronik zwischen Tonerzeugung und Leslie-Eingang), formuliere diese als Differenzgleichungssytem, lade es FPGA-gerecht in einen Chip und lasse das Ganze fröhlich vor sich hinorgeln. Das scheint im HX-3 weitestgehend gut gelungen zu sein. Der Preis der guten Tat ist dann ein entsprechend umfagreicher Parametersatz, den man zähmen muss. Der HX3-Editor zeigt davon die Spitze des Eisbergs.

Vgl. dazu ab 0:56

Die Meyer-Uhl-Connection hat da übrigens etwas Finetuning in Vorbereitung. #13

Stage 3 + Mojo / HX-3 Expander: Ja, das ist nun so eine Sache. #25

1 ) Was das Stage 3 in der Handhabung gut kann, ist, externe MIDI-Geräte so zuzuschalten, als wären sie ein weiteres internes Gerät. Also Organ, Piano, Synthi + eben Externes, genauso auf Knopfdruck, wie sonst auch. Wenn sie denn vorher sonstwie entsprechend eingerichtet sind, siehe nächsten Punkt.

2 ) Was es nicht kann: Es ist offenbar nicht als umfassender MasterController vorgesehen. Ich kann also beispielsweise nicht den Drawbars im Stage 3 mitteilen, dass sie doch bitte den folgenden CC-Code an das Externe Mojo/HX-3 schicken möge. Sollte es gehen, ist es jedenfalls höllisch umständlich und nahezu unübersichtlich, sprich fehlerträchtig. D.h. die Spielergonomie (siehe oben) des Mojo/HX-3 muss von woanders herkommen, jedenfalls nicht vom Stage 3.

Übrigens: auch wenigstens ein Mojo-Nutzer hat da 'mal einen HX-3-MIDI Expander draufgestellt ... ;-)

Stage 3 - Konzept: Nun, es ist darauf ausgelegt, live zu spielen. Also mit Presets zu arbeiten und auch 'mal rasch in der Bewegung etwas herumzuschrauben. Das macht es gut, vielseitig und für mich oft klanglich gut gelungen.

FAZIT
* für's erste versehe ich meine B3-Presets mit Reverb und EQ wie in der Eröffnung ... damit spielt es sich erträglich genug ...
* ... und fröhne dem Spielen als "B3"
* mittelfristig hab' ich einen gewissen Hang zum Uhl XV4-2 als Ergänzung
* Eigenbau mit HX-3 klingt zwar reizvoll, ist aber nicht so meins

Danke + Grüße, Michael
 
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Hallo zusammen,

als Klangspieler konnte ich einfach nicht die Finger von den Zugriegel lassen; interessante Beobachtung dabei:
  • wenn ich mein Ursprungsziel aufgebe ("klinge gefälligst so, wie eine echte Hammond") ...
  • ... und mich von den Möglichkeiten meines Keyboards überraschen lasse (Organ, B3, KEIN Leslie) ...
  • ... dann kann ich jetzt zügig zwischen subjektiv "trötend" und subjektiv "bezaubernd" wählen :)
  • ... und das beflügelt mein Spielen :)
Das ist nicht selbstversändlich, denn:
  • 9 Drawbars ...
  • ... mit 9 Einstellungen (0 - 8) ...
  • ... ergeben knapp 390 Millionen Kombinationen ...
  • ... und bei 1 Sekunde je Kombi hört man sich dann über 12 Jahre rund um die Uhr zu ... :bad:
  • ... und nur wenige davon finden sich in Handbüchern, Büchern, Videos, Links ...
  • ... und man findet sie kaum über Nachjustage beim Spielen.
Ich würde jetzt gerne ausprobieren, wie gut meine Vorgehensweise auch auf anderen Instrumenten funktioniert, z.B.:
  • auf richtigen Hammonds
  • auf Hammond-Clones
  • auf Keyboards mit 9 Zugriegel.
Bei Interesse schickt mir einfach eine Private Nachricht. Ist wenig Aufwand an Eurem Instrument und kann zu subjektive Klangüberraschungen führen.

Grüße, Michael
 
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  • 9 Drawbars ...
  • ... mit 9 Einstellungen (0 - 8) ...
  • ... ergeben knapp 390 Millionen Kombinationen ...

Wenn man Percussion noch mit einrechnet, gibt es sogar noch mehr Möglichkeiten:
Da nur noch 8 Zugriegel zur Verfügung stehen (jedenfalls bei realistischen Clones, denn der 1'-Kontakt wird wird zum Triggern der Percussion genutzt), hat man zusammen mit je 8 Percussion-Einstellungen (4' oder 22/3′, lang oder kurz, laut oder leise) nochmals deutlich mehr Möglichkeiten.
Wenn man dann noch Vibrato/Chorus usw. usw. usw.

Aber das ist natürlich rein hypothetisch/theoretisch, denn kaum jemand würde wohl eine Registrierung wie 000020010 nutzen.


  • ... und nur wenige davon finden sich in Handbüchern, Büchern, Videos, Links ...
  • ... und man findet sie kaum über Nachjustage beim Spielen.

Ausgangsfrage: Da ging es ja ursprünglich um originalgetreuere Sounds mit dem Nord Stage. Und meist hat man ja die typischen Sounds im Ohr, die man von Aufnahmen kennt. Daher wird man sich zunächst einmal an den häufigsten/beliebtesten Zugriegeleinstellungen orientieren.

Aber Experimente sind immer gut! :great:
Man soll immer nach Klang registrieren, nicht nach vorgegebenen Zugriegel-Einstellungen.


Und: doch, man findet sie über Nachjustage beim Spielen, denn mit der Zeit entwickelt sich ein Gefühl dafür, wie man registrieren muss, wenn man einen bestimmten Sound erzielen möchte.
Off-Topic: Das gilt sogar für völlig unbekannte Pfeifenorgeln: da kann man mit Erfahrung allein aufgrund der Registerbezeichnungen so ungefähr die gewünschte Klangfarbe einstellen.

Additive Synthese: Die Fußlagen der Hammond sind ja nicht zufällig gewählt, sondern entsprechen der natürlichen Obertonreihe. Da die Tonräder jeweils eine Sinusschwingung erzeugen - das war jedenfalls die Absicht - lassen sich additiv wie bei einer Fourier-Synthese beliebige Wellenformen erzeugen.
Natürlich nur begrenzt, weil es nur 9 Zugriegel gibt, aber im Prinzip ist das eine Fourier-Synthese. Und da die Grundklangfarbe jedes Instruments durch sein Obertonspektrum bestimmt wird, fehlt eigentlich nur noch eine Hüllkurve bis zum Synthesizer. ;)

Viel Spaß beim Experimentieren jedenfalls
Torsten
 
Aber das ist natürlich rein hypothetisch/theoretisch, denn kaum jemand würde wohl eine Registrierung wie 000020010 nutzen.
Auch, wenn nur 1/10 davon relevant sein sollten, bleiben genügend übrig :D

Aber Experimente sind immer gut! :great:
Man soll immer nach Klang registrieren, nicht nach vorgegebenen Zugriegel-Einstellungen.
Danke :)

Und: doch, man findet sie über Nachjustage beim Spielen, denn mit der Zeit entwickelt sich ein Gefühl dafür, wie man registrieren muss, wenn man einen bestimmten Sound erzielen möchte.
Das kann und sollte man immer tun. Dennoch, manch interessante Einstellung bleibt so verborgen, unerhört gewissermaßen :rolleyes:

Viel Spaß beim Experimentieren jedenfalls
DAS wäre nun jedenfalls ein unangemessener Begriff ... denn damit geht es nicht ...
;)

Grüße, Michael
 
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aber im Prinzip ist das eine Fourier-Synthese. Und da die Grundklangfarbe jedes Instruments durch sein Obertonspektrum bestimmt wird, fehlt eigentlich nur noch eine Hüllkurve bis zum Synthesizer.
Stimmt, Hammond-Instrumente haben da ein großes Potential. Wenn ich die Anleitung richtig lese, konnte das B-3/C-3/B-3P mk2 offenbar diese Parameter einstellen ... was mein Nord leider für die Orgel nicht anbietet. Wer diesen Zugriff machen kann, ist klanglich natürlich fein raus :)
 
Stimmt, Hammond-Instrumente haben da ein großes Potential. Wenn ich die Anleitung richtig lese, konnte das B-3/C-3/B-3P mk2 offenbar diese Parameter einstellen ... was mein Nord leider für die Orgel nicht anbietet. Wer diesen Zugriff machen kann, ist klanglich natürlich fein raus :)
das begreife ich jetzt nicht ganz. Die Schwingung, die sich aus allen Teilfrequenzen der Zugriegel-Registratur ergibt, ist bei Nord genauso wie bei jeder Hammond. Die Abstimmung der einzelnen Töne bzw. Tonräder (Intonation) ist bei den Original Hammonds und den Nords für den Musiker vorgegeben. Verschiedene Clones, auf jeden Fall die HX3, erlauben da mehr. So kann die spezifisch abgestimmte Kurve einer Orgel in die HX3 reingeladen werden. Aber das sind dann schon die tieferen Weihen der ursprünglichen Tonrad-Klangerzeugung. Bei allen mir bekannten Clones ist aber eine gut zu gebrauchende klangliche Basis vorhanden.
Was die Registrierungen der Orgel anbelangt, so hilft auch vielen der Hammond-Spieler und Künstler zu zuhören und mit den Augen zu klauen ;)
 
Ich bin zwar kein originären Hammond Spieler, aber... soviel ich weiss, klingt jede elektromechanische Orgel - bedingt durch das Alter, Verschleiss, etc. - anders. Und da reden wir nur über die Orgel und nicht die nachfolgende Verstärkerkette (PreAmp, Leslie...) Es ist nicht wichtig, den Sound zu finden, sondern seinen eigenen. Ich hab das mit NordStage, Ventilator1, Fat&Tall von Lounsberry und einen Digitech Polara für mich geschafft. Bis dahin war immer wieder probieren angesagt. Und zu Hause im Wohnzimmer klingt es dann immer noch anders als im Proberaum, geschweige denn auf der Bühne.
 
Danke Helmut, für Deine Anmerkungen.
das begreife ich jetzt nicht ganz. Die Schwingung, die sich aus allen Teilfrequenzen der Zugriegel-Registratur ergibt, ist bei Nord genauso wie bei jeder Hammond. Die Abstimmung der einzelnen Töne bzw. Tonräder (Intonation) ist bei den Original Hammonds und den Nords für den Musiker vorgegeben. Verschiedene Clones, auf jeden Fall die HX3, erlauben da mehr.
Ja, das scheint so eine Sache zu sein. Wie mein Stage 3 es macht, weiß ich nicht genau. Der HX3 nutzt zur Tonerzeugung ein physikalisches Modell der 91 (?) Tonräder, mit individuellem Schlupf, Dämpfung, Alterung usw. und scheint damit die breite tonale Variation von Vintage Hammonds (elektromechanische Tonerzeuger) gut nachzubilden. Weiterhin soll das HX3 angeblich die Röhrenelektronik zwischen Tastatur und Leslie-Eingang durch ein elektronisches Modell nachbilden, inkl. Percussion-Schaltungen usw. - also mehr als nur eine Ausgangsverstärkerkennline. Das wird mein Nord dem Hören nach anders gelöst haben. Usw.

Was mir auffällt, ist das jedes Konzept seine Eigenarten hat. Beispielsweise kann mein Nord dumpf oder brilliant klingen, nur mit Zugriegel, ohne Leslie, ohne Amps usw. Während dieser Simulator hübsch aussieht, aber klanglich eher eingeschränkt daherkommt: http://radkon.eu/projects/hammond/index.php?lang=de . Auch dieser hier https://www.genuinesoundware.com/?a=showproduct&b=44 kann tonal ein wenig mehr, erreicht aber nicht die Brillianz meines Nords. Wie 'ne Vintage Hammond klingt mein Nord nicht so ganz, aber das muss es nun auch nicht mehr.

Mit einem Schritt zurück könnte man nun ...
  • ... weitere Keyboards betrachten, die mit 9 Zugriegel daherkommen
  • ... und schauen, was sie so hergeben.
Was die Registrierungen der Orgel anbelangt, so hilft auch vielen der Hammond-Spieler und Künstler zu zuhören und mit den Augen zu klauen
Richtig, da ist auch viel Bewährtes dabei. Allerdings, so richtig dramatische Veränderungen, gemessen an den 380 Mio. möglichen Kombinationen, sind da nicht: In gewisser Weise ähneln die sich dann in einer Handvoll Register-Familien doch immer wieder.

FALLS das eigene Instrument Klangpotential hat, dann liegen die Registrierungen vielleicht im "Abstrusen" ... und das hängt neben dem SUBJEKTIVEM Hören auch hiervon ab:

Und zu Hause im Wohnzimmer klingt es dann immer noch anders als im Proberaum, geschweige denn auf der Bühne.

Genau:
Es ist nicht wichtig, den Sound zu finden, sondern seinen eigenen.
Und weil das individuell ist, und vom Wiedergabeort, usw. abhängt hat man im Grunde wenigstens diese Möglichkeiten:
  • mit bewährten Einstellungen spielen
  • im Spiel nachkorrigieren
  • (endlos) probieren (wie gesagt: 380 Mio. Kombis nur aus den Drawbars)
  • Register mit Zufallszahlen einstellen (was immerhin eine Art objektive Bewertung ergibt)
  • mir 'ne Private Message schicken, um zügig Neues für sich zu erkennen (Hammond, Hammond-Clones, Nicht-Hammonds, ...) .
 
Ich bin zwar kein originären Hammond Spieler, aber... soviel ich weiss, klingt jede elektromechanische Orgel - bedingt durch das Alter, Verschleiss, etc. - anders .... Und zu Hause im Wohnzimmer klingt es dann immer noch anders als im Proberaum, geschweige denn auf der Bühne.
Du vergisst dabei, dass viele der originären Hammond-Spieler ihre Hammonds restaurieren haben lassen. Also Deine Aussage stimmt grundsätzlich auf die große Anzahl der noch bespielten Hammonds, aber diejenigen, die von den wenig guten Technikern restaurierten Orgeln, klingen so wie der Kunde es wünscht. Meine z.B. hatte ich so abstimmen lassen, wie sie neu geklungen hat. Für den Generatorabgleich gibt es Messwerte, ebenso wie für den AO28. Klar bleibt der Verschleiss der Mechanik übrig, die nicht so einfach zu ersetzen ist, wie das Flattern der Tonräder oder der Schlupf des Tonrades nach Einschalten.
Und Du hast auch recht zuhause und in der Band sind 2 paar Stiefel, nur das sollten wir hier nicht betrachten, denn sonst ist das Thema beliebig verkomplizierbar.Und das teilweise durch Dinge, die nichts mit dem Instrument zu tun haben. Es wurde ja auch schon gesagt, man kann mittles Zugriegel/Tastern und sonstigen Geräten den Klang nachregeln.
 
Du vergisst dabei, dass viele der originären Hammond-Spieler ihre Hammonds restaurieren haben lassen. Also Deine Aussage stimmt grundsätzlich auf die große Anzahl der noch bespielten Hammonds, aber diejenigen, die von den wenig guten Technikern restaurierten Orgeln, klingen so wie der Kunde es wünscht. Meine z.B. hatte ich so abstimmen lassen, wie sie neu geklungen hat. Für den Generatorabgleich gibt es Messwerte, ebenso wie für den AO28. Klar bleibt der Verschleiss der Mechanik übrig, die nicht so einfach zu ersetzen ist, wie das Flattern der Tonräder oder der Schlupf des Tonrades nach Einschalten.
:great:

Und Du hast auch recht zuhause und in der Band sind 2 paar Stiefel, nur das sollten wir hier nicht betrachten, denn sonst ist das Thema beliebig verkomplizierbar.Und das teilweise durch Dinge, die nichts mit dem Instrument zu tun haben.
Interessant. Nur aus Neugier: Magst Du diese Kompliziertheiten einmal beschreiben?

Danke
 
Interessant. Nur aus Neugier: Magst Du diese Kompliziertheiten einmal beschreiben?
Vorweg, am liebsten spiele ich die Orgel eigentlich direkt in ein Leslie hinein und nutze dann die Sättigung der Röhren, um die Orgel zu verzerren. In manchen Bands klappt das in anderen wiederum nicht. Schuld ist dann immer die Gesamtlautstärke, also auch wenn zu leise gespielt wird, weil dann keine Röhrensättigung erreicht wird.
Dann ist die Akustik auf der jeweiligen Bühne und im Veranstaltungsraum ein wichtiger Punkt - hallige, grelle oder basslastige Bühnen/Räume sind schwieriger. Auf der Bühne natürlich der Abstand zu den Amps der Kollegen, also auch die Bühnengröße. Grundsätzlich auch die Gesamtlautstärke einer Band. Bei einer nicht so lauten Band hört man sich und die Kollegen zumeist besser, als bei sehr hohen Lautstärken. Idealerweise benötigt man auf dem Monitor nur die Stimmen. Im speziellen spielen die Einstellungen am Gitarrenamp und die Vorlieben des Gitarristen auch eine Rolle. Wenn eine Gitarre am Amp alle Regler auf 10 Uhr stehen hat, dazu noch laute Rockmusik gespielt wird, dann ist es schwerer sich mit der Organ durchzusetzen. Beide Instrumente arbeiten in einem ähnlich Frequenzband und das macht es schwierig. Und last not least kann der Mann am Mischer, wenn er was davon versteht, kann er helfen aber wenn er aber unmotiviert ist, macht es die Sache nicht einfacher.
Ich habe jetzt mal, was mir zu den Kompliziertheiten eingefallen ist, aufgelistet. Da man als Organist/Keyboarder vieles aber nicht selber beeinflußen kann, hilft dies in der Diskussion hier im Faden nicht weiter.
 
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Ich habe jetzt mal, was mir zu den Kompliziertheiten eingefallen ist, aufgelistet.
Danke, Helmut.

Da man als Organist/Keyboarder vieles aber nicht selber beeinflußen kann, hilft dies in der Diskussion hier im Faden nicht weiter.
Das ist aus systematischer Sicht nur halbrichtig. Für den Neuling stellt das eine Robustness-Situation dar: "Wie wähle ich zügistenst meine Mittel, um gegen alle Widrigkeiten immer gleich gut durchzukommen?" - Die "alten Hasen" haben sich das über einen längeren Zeitraum durch Versuch und Irrtum angeeignet - Erfahrung. // Beschreibend gemeint, nicht bewertend. Am Ende zählt das Ergebnis ;)

Falls es unterging ...
Mit einem Schritt zurück könnte man nun ...
... hier noch einmal deutlich:
  • meine Eingangsfrage ist für mich beantwortet
  • die Möglichkeiten mit dem Nord Stage 3 sind da durchaus begrenzt
  • DESWEGEN kann ich als TO getrost die Anforderung fallen lasse "klinge bitte wie eine Vintage Hammond" ...
  • ... und mich Neuem zuwenden: "wie schön kannst Du (Stage 3) denn tatsächlich klingen?"
Und das ist eine andere Fragestellung.

Was gut ist, denn diese Diskussion hat etwas für mich bewirkt.
 
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Du vergisst dabei, dass viele der originären Hammond-Spieler ihre Hammonds restaurieren haben lassen. Also Deine Aussage stimmt grundsätzlich auf die große Anzahl der noch bespielten Hammonds, aber diejenigen, die von den wenig guten Technikern restaurierten Orgeln, klingen so wie der Kunde es wünscht. Meine z.B. hatte ich so abstimmen lassen, wie sie neu geklungen hat. Für den Generatorabgleich gibt es Messwerte, ebenso wie für den AO28. Klar bleibt der Verschleiss der Mechanik übrig, die nicht so einfach zu ersetzen ist, wie das Flattern der Tonräder oder der Schlupf des Tonrades nach Einschalten.
Und Du hast auch recht zuhause und in der Band sind 2 paar Stiefel, nur das sollten wir hier nicht betrachten, denn sonst ist das Thema beliebig verkomplizierbar.Und das teilweise durch Dinge, die nichts mit dem Instrument zu tun haben. Es wurde ja auch schon gesagt, man kann mittles Zugriegel/Tastern und sonstigen Geräten den Klang nachregeln.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nur mal am Rande erwähnt sei hier, was mir Bryan Davenport vor Jahren mal gesagt hat: Die Generatorabstimmung war wohl schon ab Werk modellspezifisch unterschiedlich. Eine A 100 mit integriertem Lautsprecher war anders abgestimmt als eine B3, C3 oder RT3, die für ein Lautsprecherkabinett im Sinne von Laurens H. vorgesehen war. Von dem Teufelszeug des Herrn Leslie aus Kalifornien mal ganz abgesehen ;-)
 
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Hier noch eine Ergänzung für gefrustete Nord Stage 3 Spieler, um näher an den "echten" Hammond Sound zu kommen. Bezug:

... hier noch einmal deutlich:
  • meine Eingangsfrage ist für mich beantwortet
  • die Möglichkeiten mit dem Nord Stage 3 sind da durchaus begrenzt
  • DESWEGEN kann ich als TO getrost die Anforderung fallen lasse "klinge bitte wie eine Vintage Hammond" ...

Unverhofft kommt oft. Probiere gerade aus anderen Gründen meinen INTEGRA-7 Synthi durch. => Mit dieser Vorgehensweise kann man dessen Sound durch Hörvergleich und Spielen innerhalb von Minuten sehr nahe kommen:
  • Referenzsound einspeisen
    • entweder über MONITOR IN als Analogsignal, etwa von einer Vintage Aufzeichnung
    • oder über EXTERN und Panel A den INTEGRA-7 ansteuern und dessen Output auf MONITOR IN geben
      (als Beispiel; SuperNATURAL Acoustic Tone, No. 50, "B3 Jazz 1")
  • Organ aktivieren, etwa über Panel B (vereinfacht Hörkontrolle durch umschalten)
  • nun zunächst den oder die charakteristischen Töne per Drawbars annähern
  • ggf. weitere Drawbars (homöopathisch) dazumischen
  • ggf. Percussion Settings anpassen
  • ziemlich sicher den Rotary dazuschalten, ggf. auch mit DRIVE
  • eine Spur Hall (REVERB Section) dazugeben
  • einen geeigneten Verstärker nach Klangeindruck aussuchen
  • dessen Frequenzen, ggf. DRY-WET und DRIVE, anpassen
  • ! SYNTH aktivieren, sehr leise drehen
  • ! SINUS, mit NOISE2 (100 %)
Damit kommt man durch Hörvergleiche und Probephrasen schnell sehr weit und ziemlich nahe dran an den Referenzton. Was dieses Vorgehen bewirkt, ist:
  • die richtige Mischung aus Grundtönen zu finden (Drawbars)
  • eine geeignete Verfremdung zu finden (ROTARY / "Leslie")
  • die damalige Aufnahmesituation anzunähern (Frequenzgänge, Verzerrungen, Rauschen).

Für NORD-Nutzer hier noch die Parameter nach einem ersten schnellen Durchlauf, von links nach rechts auf dem Keyboard, ansonsten mit Default-Werten:

1. ORGAN
  • SLOW / Drive 3.3
  • LEVEL -0.3 dB
  • 868 0020 000
  • PERC ON: VOL SOFT, HARMONIC THRD
2. SYNTH
  • LEVEL -38.3 dB
  • OSCILLATOR CLASSIC, SINE
  • xFade, NOISE 2, 0 Semi
  • OSC CNTL: 0/100
3. AMP SIM
  • ORG, JC
  • Treble -15 dB
  • Mid Freq 546 Hz, Middle -2.5 dB
  • Drive: 0.1, DRY-WET: +9.2 dB
4. REVERB
  • ROOM 1, Amount: 2.8
Und dieses Klanggemisch ist dann recht nahe am Referenz-Tone (SuperNATURAL Acoustic Tone, No. 50, "B3 Jazz 1"). Und auf einmal klingt mein Nord nicht mehr so gräßlich, wie eingangs bemerkt, sondern, bis auf wenige Nuancen, fast so schön weich wie der Referenzsound ...

Mein Fazit: Als Klangmischpult aufgefasst kann das Nord Stage 3 überraschend viel :) wenn man ein wenig über die Knöbbkes und Buttons hinausdenkt ...
 
... ich dacht die "Referenz" ist ne Hammond B3 !
;-)


Aber immerhin: Der Stage3 kann fast so gut wie der Integra-Sound klingen !
:evil::evil::evil:
 
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