7 Low-Budget Sopranflöten in Auswahlsendung (80-130 €)

  • Ersteller Ralinem
  • Erstellt am
@Dora

Nur kurze Frage - welcher KunststoffBass wurde Dir denn empfohlen?
 
@Ralinem

Herzlichen Glückwunsch zur Küng Kirsche. Viel Spaß beim Einspielen.

Viele Grüße
Musicanne
 
Auch von mir Glückwunsch zur Küng Kirsche.
Ich mag die Küng Flöten sehr.
 
Größere Windkanäle lassen grundsätzlich mehr Luft durch, engere haben mehr Druck und benötigen weniger Luft.

Haben mehr Druck?
Du meinst sicher, dass es einem der engere Windkanal erleichtert, höheren Blasdruck aufzubauen. Man spürt einen Widerstand.

Größere, offene Windkanäle lassen mehr Tonformung zu, die stabilisierenden engeren Windkanäle lassen mehr Dynamik bei gleichbleibender Tonhöhe zu (man kann also leiser/lauter spielen, ohne die Tonhöhe zu sehr zu verändern).

Die Feststellung finde ich sehr interessant. Meine persönliche Erfahrung sieht anders aus. Und auf der Webseite von Flute Village lese ich eine andere Begründung. Da wird nicht die Weite des Windkanals sondern die der Innenbohrung (des Flötenrohrs) als maßgebliche Ursache für eine stabile Tonhöhe genannt:

Die enge Innenbohrung (Mensur) erlaubt auch ein Differenzieren der Lautstärke ohne störende Änderungen der Klangfarbe oder Tonhöhe.
http://www.musikhaus-da-capo.de/fehr/fehr.html

Ich gehe davon aus, dass Du mit Tonformung die Möglichkeit meinst, einen Ton durch Änderung des Blasdrucks nach oben und unten zu "biegen".
Wie weit die Spanne des Bendings ist (ich verwende da mal einen von Harpspielern benutzen Begriff), hängt von der Tonhöhe ab. Bei den tiefen Tönen der Sopranblockflöte ist sie kleiner als bei ihren Tönen der Mittellage und in den ganz hohen Lagen wird die Spanne auch wieder enger.
Ich habe eine Fehr Schulblockflöte mit geradem Windkanal da (Modell). Bei Kunath ist zu lesen:
Die ideale Schulsopranflöte für Kinder: tonstabil, gute Ansprache. Der Windkanal ist genügend weit, damit die Flöte bei Ansammlung von Feuchtigkeit nicht sofort heiser klingt.
Im Hinblick auf die bei Kindern zu beobachtende Blastechnik, kann ich das bestätigen. Aber wenn ich damit experimentiere, habe ich keine Probleme damit, die Töne zu benden. Und wenn ich den Blasdruck genügend forciere, springen die Töne mit geschlossenem (!) Daumenloch in die nächste Lage. Das ist dann nicht immer die Oktav (dazu muss man das Daumenloch einen Spalt öffnen), aber zumindest einer der Obertöne. Korrekt gegriffen sprechen die Töne der oberen Lage leicht und sauber an.

Auf meinen alten Möck Rottenburgh Sopran-Blockflöten mit engem leicht gebogenem Windkanal bende ich auch. Am eindrucksvollsten klappt das in der Mittellage (g > c). Oktavsprünge gelingen leicht.

Bei meinen anderen Sopran-Blockflöten mit sich verjüngender Innenbohrung (barockes Modell) verhält es sich ähnlich. Die Weite der Windkanäle wirkt sich deutlich auf die Ansprache der Sopranblockflöten aus. Benden lassen sich aber irgendwie alle.
Ein weiter Windkanal erschwert meiner Erfahrung ab einem bestimmten Punkt den Aufbau des Blasdrucks, der zum einen das Benden erzeugt und zum anderen für das Überblasen notwendig ist. Positiv ausgedrückt: er verhindert all zu leichtes unbeabsichtigtes Überblasen.
Da ich bislang keine für mich angenehm zu greifende Renaissance-Blockflöte gefunden habe, konnte ich bislang keine ausgiebigen Erfahrungen mit diesem völlig anderen Flötentyp sammeln. In Stockstadt hatte ich aber das Vergnügen, die Renaissance-Blockflöten von Doris Kulossa zu testen. In dem Bereich, in dem ich sie greifen konnte, habe ich auch mal getestet, ob ich sie benden kann. Pustekuchen! Aber dafür haben die Kulossa-Renaissance-Blockflöten eine tolle dynamische Bandbreite!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe der Flöte heute erst einmal mit wenig Öl die erste Ölung verpasst.

Die Küng Sopran Kirsche ist übrigens paraffiniert. Bei Vorbehandelten Flöten gehen die Herstellerempfehlungen ja etwas auseinander, aber die Empfehlung von Küng als auch von Silke Kunath vom Blockflötenshop ist, daß sie halbjährlich (bzw. je nach Beanspruchung) vorsichtig (!) geölt werden solle.

Oelen
Die trockene Flöte mit Putzstab (fusselfreies Tuch, ca. 2 x 5 cm, durch
Öse schlaufen) innen und aussen (nur SUPERIO) glänzend, aber nicht
tropfend, einölen. STUDIO-Blockflöten nicht aussen ölen, da sie lackiert
sind! Zapfen mit Korken bitte nicht ölen.
Verwenden Sie Mandelöl oder kaltgepresstes Leinöl.
Vorsicht ist beim Kopfstück geboten:
Innen nur bis 2 cm vor den Block ölen, aussen ganz, aber auf der
Labiumfläche nur sehr wenig Öl vorne vorsichtig auftragen.
Es darf kein Öl in die Nähe des Blockes gelangen!
Die geölte Flöte über Nacht zum Trocknen auf Zeitung stellen, damit das
überschüssige Öl nicht in die Grifflöcher und an den Block kommt.
Allfällige Rückstände am andern Tag mit trockenem Lappen wegwischen.
Bei Unsicherheit lieber zuwenig als zuviel Ölen!
Die Flöte je nach Gebrauch halbjährlich oder jährlich innen und aussen
einölen!
Öl ist für das Holz Pflege und Imprägnierung - und der Klang wird
runder.
 
Ich habe der Flöte heute erst einmal mit wenig Öl die erste Ölung verpasst.

Ich habe meine Flöten heute auch geölt :). Die haben allerdings schon einige hinter sich, außer meine Alt (im Avatar die linke), die heute ihre 4. erhalten hat ;-).
 
Wichtig beim Ölen ist, dass man nach ein paar Stunden die Flöte mit einem saugfähigem, fusselfreien Lappen sorgfältig auswischt. Öl, das nicht vom Holz aufgesaugt wird, verhärtet mit der Zeit auf der Holzoberfläche. Das ist dann nicht so gut.
 
Ist das mit dem Verhärten nicht hauptsächlich bei Leinöl? Bei meinen Flöten putze ich ein Tag später die Reste raus, und habe keine negativen Erfahrung damit gemacht. Manchmal hatte ich den Eindruck, das Öl hätte noch längere Zeit zum Einziehen haben können. Als Öl habe ich das Pflegeöl von Moeck.
 
Soweit ich das gelesen habe, nimmt das Holz nur so viel Öl auf wie es benötigt. Wenn also nach dem Trocknen über Nacht noch Öl übrig ist, sollte das normal sein, es sei denn die Flöte war richtig "durstig":rolleyes:

Bei nicht paraffinierten, also von Anfang an geölten Hölzern, kommt es darauf an, dass sich ein ausgehärteter Film auf das Holz legt und abdichtet; bei paraffinierten ist es Holzpflege.

Leinöl härtet meines Wissens am schnellsten aus, ist aber auch selbstentzündlich, daher muss man vorsichtig damit umgehen. Es gibt wohl auch Blockflötenöl auf Mandelölbasis mit Anteilen zum schnelleren Trocknen/Aushärten.

Aber die Reste sollten auf jeden Fall weggewischt werden, auch die Tonlöcher mit einem Pfeifenreiniger (o.ä.).

Ich benutze das Öl von Mollenhauer. Das Pflegeset von Mollenhauer war das Begrüßungsgeschenk des Magazin-Abos von "Windkanal".
 
@Musicanne
1 Tag / ein paar Stunden ... das passt schon
Je nach Ölsorte verhärtet / trocknet das eine schneller/langsamer als das andere. Am nächsten Tag sind die Pflegeöle noch nicht fest. Da geht das Ausputzen immer noch.

Bei nicht paraffinierten, also von Anfang an geölten Hölzern, kommt es darauf an, dass sich ein ausgehärteter Film auf das Holz legt und abdichtet;

Nicht nur drauf legt, sondern auch einzieht. Wo Öl ist, kann kein Wasser sein, oder zumindest nicht so viel.
Meine mit Öl gepflegten Flöten haben seidig glänzende Innenwände. Wenn ich auch nur den Hauch einer rauhen, offenen Stelle entdecke, wird nachgearbeitet.
 
Ah, die Wahl ist gefallen.
Glückwunsch zur Flöte, Ralinem! Ich hatte auch darauf getippt, dass es die Küng Kirsche werden würde.
Meine Altflöte ist eine Küng Studio (Birne), und ich mag sie sehr.

Was mich noch interessieren würde:
Fandest du die Kunath Klassenflöte sehr ähnlich zur Traumflöte, oder gab es deutliche Unterschiede?
 
Beide Neo-Rennaissence Flöten hatten natürlich ein ähnliches Spielgefühl, vor allen Dingen wegen der großen Bohrungen. Wahrscheinlich aufgrund der schlechten Akustik in meinem Schlafzimmer als Übungsraum konnte ich den "räumlichen Klang", der diesen Flöten zugesprochen wird, nicht ganz nachvollziehen.

Morgen werde ich die Adris Traumflöte vor meinem Gitarrenunterricht in dem nüchternen Unterrichtsraum der Musikschule noch einmal testen, obwohl der Teppichboden dort auch viel Schall schluckt (als erster Schüler kann ich schon immer früher in den Raum).

2015-11-02 14.03.38.jpg


So richtig lang habe ich die beiden Flöten auch nicht im Auswahlprozess gehabt. Mit der Traumflöte kann man zwar auch leise spielen, aber der Arbeitspunkt liegt bei höherem Atemdruck und viel mehr Luft, als ich angenehm finde, auch bei einer höheren Lautstärke. Die Kunath Klassenflöte hat zudem die Doppellöcher an einer Stelle, die für kleinere Hände als meine gedacht sind. Bei der Traumflöte hatte ich zumindest eine etwas andere Erwartung, als das Spielgefühl mir vermitteln konnte. In einer Instrumentalgruppe sähe das wohl auch noch anders aus, aber ich bin ja bisher noch Solo unterwegs.

Ich kann jetzt gar nicht mehr so viel im Einzelnen drüber sagen, nur dass die letzten Tage auch ein wenig anstrengend waren, zumal ich dann noch die Entscheidungen treffen musste, ob ich die Aulos Tenor behalte, und zuletzt die Reklamation der Moeck Alt-Flöte; alles ziemlich viel für einen (leicht fortgeschrittenen) Anfänger mit 10 Wochen Spielerfahrung. Allerdings war es dann doch ein Erlebnis, Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Sopranflöten kennenzulernen, was ich sonst eben nicht gehabt hätte.

Ich bin auch froh, daß ich mich jetzt für eine Flöte mit gutem Gewissen entscheiden konnte und mich darauf konzentrieren kann, sie einzuspielen und mich schlichtweg auf Musizieren konzentrieren kann.
 
Mit der Traumflöte kann man zwar auch leise spielen, aber der Arbeitspunkt liegt bei höherem Atemdruck und viel mehr Luft, als ich angenehm finde,
Ist alles Gewöhnung. Ich hatte mir mal als Übungsflöte die Mollenhauer Prima Sopran (Kunststoff/Holz-Flöte) bestellt. Die war für mich aber zum Üben ungeeignet, da sie einen recht großen Windkanal hat und mit viel mehr Luft gespielt wird, als meine anderen Flöten. Ich habe mich halt an den engen Windkanal gewöhnt.
Gruß Norbert
 
Also heute die Probe in dem oben gezeigten Raum, Spielposition an der Stelle, von der ich das Foto gemacht habe, mit Küng Kirsche, Traumflöte und Huber Weißbuche.

In diesem Raum (das akustisch genaue Gegenteil meiner normalen Übungsumgebung in meinem Schlafzimmer) ist der ganz klare Sieger die Traumflöte! Mein Gitarrenlehrer war der gleichen Ansicht.

Die Huber überschlägt sich total, die Küng Kirsche klingt in dem Raum auch nicht elegant, durch die Echos der kahlen Wände eher hart und unangenehm.


Wenn sich die Einsatzbedingungen noch einmal ändern sollten, behalte ich Adri's Traumflöte auf jeden Fall als Alternative in Erinnerung.

Fazit:
Vergesst nicht die Flöte in der akustischen Umgebung zu testen, für die sie gedacht ist; auch das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten!
 
Das war zu erwarten. Die Bassversion der Traumflöte klingt in hallenden Räumen auch besser, da sie eine Renaissanceflöte mit Barockgriffen ist.
 
Leinöl härtet meines Wissens am schnellsten aus, ist aber auch selbstentzündlich, daher muss man vorsichtig damit umgehen.
Yep. Wobei nicht die mit Leinöl behandelte Flöte das Brand-Risiko darstellt, sondern z.B. der ölbenetzte Wischer oder Lappen.

Gruß Claus
 
Das war zu erwarten. Die Bassversion der Traumflöte klingt in hallenden Räumen auch besser, da sie eine Renaissanceflöte mit Barockgriffen ist.
Ja es war zu erwarten. Ich fand es dennoch faszinierend, die Traumflöte in 2 gegensätzlichen akustischen Räumen zu hören und soche Unterschiede zu hören und zu erleben. War die Traumflöte bei mir zu Hause irgendwie nichts besonderes, konnte sie ihre Stärke im halligen Raum voll ausspielen.

Wie muss ich mir das vorstellen?
Als wenn eine Aufnahme total übersteuert. Wer zu Hause ein leeres gekacheltes Bad hat, kann seine Flöte dort ja mal dort ausprobieren.
Ich hab alle Flöten auf ihrem "Betriebspunkt" geblasen, aber damit die Küng+Huber Flöten in dem Raum halbwegs erträglich klingen, hätte ich sie mit minimalen Blasdruck spielen müssen.

Die Traumflöte klang aber voll und schön.
 
Deine Erklärung brachte mich spontan auf den Gedanken, das könne mit unterschiedlichen Obertonspektren zusammenhängen. ... gesucht ... und auf das hier gestoßen:
"Klanguntersuchung - Barock- und Renaissance-Spektrum " http://www.blockflutist.de/index.php?id=22&L=1'"
 
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Die Unterschiede im Klang unter verschiedenen räumlichen Akustikbedingungen zu erleben, die Theorie und Beschreibungen der Charakteristik nachzuvollziehen, war schon spannend für mich.



Die Küng macht immer noch Spaß. Ich bin jetzt beim Einspielen und richte mich nach den Empfehlungen von Küng für die 1. Woche 5-10 min, 2. Woche bis zu 15min... Bisher wurde die Flöte nicht einmal heiser. Ich habe ein viel positiveres Gefühl als bei meiner Alt-Rottenburgh.

Die Alt Rottenburgh stopfte anfangs schon immer nach 5min, nach 8 Wochen immer die erste Heiserkeit nach 15min. Jetzt ist sie zum Überarbeiten unterwegs und ich frage ich mich wirklich, ob die Blockflötenmeisterin die Mängel abstellen kann, oder ob es auch zu einer unendlichen Geschichte des Ärgernisses wird, wie ihr es an anderen Stellen über Eure Flöten berichtet.

Bei einer Auswahl wie ich es bei den Sopranflöten gemacht habe, wäre sie durchgefallen.
 

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