Die Leo RedHouse sind eh schon etwas mittigere Strat-PUs. Wenn ich seine veröffentlichten Daten zugrunde lege, dann ergeben sich folgende Resonanzen:
Neck-PU: 3,0kHz/4,1dB
Middle-PU: 3,2kHz/4,4dB
Bridge-PU: 2,76kHz/3,7dB
Diese Werte gelten für den Einsatz von 250kOhm Potis und eine Kabelkapazität von 700pF (ca. 7m)
Für die Texas Special Strat gilt analog:
Neck-PU: 3,4kHz/4,7dB
Middle-PU: 3,2kHz/4,5dB
Bridge-PU: 2,68kHz/3,6dB
Hier ist also lediglich ein Unterschied beim Neck-PU zu bemerken. Wenn Du parallel zu diesem Tonabnehmer (notfalls per Schalter) einen Kondensator von 120pF parallel schaltest, dann rutscht dessen Resonanz auf 3,2kHz/4,6dB!
Kostenpunkt: 10 oder 20 Cent, um aus dem Fender einen Leo zu machen!
Die 470 kOhm parallel zu 5-6 kOhm dürften eine Veränderung von weniger als 1% bedeuten und zwar als Lautstärkeverlust, ich bezweifle dass das irgendwas hörbar verändern wird.
Doch, da der Widerstand auch als Dämpfung der Resonanz wirkt. Sein Einfluß als Spannungsteiler ist zweifellos zu vernachlässigen. Die Resonanz wird jedoch spürbar verändert. Aus
RedHouse Neck-PU: 3,0kHz/4,1dB
wird dann
RedHouse Neck-PU: 2,85kHz/2,8dB
Es findet also sowohl eine Dämpfung als auch eine (leichte) Verschiebung der Resonanz statt! Beide Effekte sind deutlich hörbar!
Einen vergleichbaren Effekt erhält man, wenn man die Tonblende einfach auf 85% stellt.
Ich kann mir nicht erklären, warum JensDance bei diesen Pickups über zu viele Höhen klagt!
Da gibt es eigentlich nur zwei Erklärungen:
- Es werden Potentiometer mit 500kOhm verwendet.
- Das Kabel hat eine deutlich geringere Kapazität als die von mir angenommenen 700pF.
Wenn es nur darum geht die Übertragung der Höhen etwas zu verringern, dann ist die Tonblende das erste Mittel.
Ist die Resonanzfrequenz generell zu hoch, dann hilft ein paralleler Lastkondensator.
Wie man das macht, habe ich sehr detailliert in Guitar-Letter II beschrieben.
Das einzig sinnvolle ist (achtung, meine Meinung!) ein neuer Pickup mit passendem Sound.
Wenn er eine höhere Resonanzfrequenz möchte, was aber nicht sein Wunsch zu sein scheint, dann stimme ich Dir zu (es sei denn, wir setzen aktive Elektronik ein). Wenn es abwärts gehen soll, so sollte man zunächst den "billigen" Kondensator probieren. Der kostet nämlich keine 60 Euro!
Ulf