Es geht zunächst um MIDI-Spuren, die das Gerät aber selbst als Audio-File ausgegeben können soll. Würde ich sagen....
Nein, der TE muß nur einmal wissenstechnisch auf einen Stand gebracht werden, auf dem wir nicht mehr aneinander vorbeireden.
Sein gesamtes Wissen von elektronischer Musik und elektronischer Musikproduktion reduziert sich aufs
Casio CTK-731, einen Mittelklasse-Arranger aus der Zeit um die Jahrtausendwende mit sechsspurigem Song-Sequencer, der wiederum nicht die Edit-Funktionen einer professionellen Workstation hat, sondern eigentlich kaum mehr als in Echtzeit aufnehmen/überspielen und abspielen kann. Das ist alles, was er kennt. Das ist sein Horizont. Aber auch von dem Gerät hat er zuviel Halbwissen.
So hat er all die Jahre geglaubt und glaubt allem Anschein nach heute noch, der Sequencer sei eine Art digitaler Kassettenrecorder, der Audiosignale aufzeichnet und abspielt, also quasi wie im professionellen Umfeld digitales Harddisk Recording, ADAT oder dergleichen. Für ihn war nur wichtig, daß da Musik mehrspurig aufgenommen und wieder abgespielt werden kann – was da jetzt genau im Hintergrund passiert, war egal, solange das Ergebnis stimmte.
Sein aktueller Anforderungskatalog ist:
- All-in-one-Lösung in Form eines Keyboards mit un- bzw. leichtgewichteten Synthesizertastaturen
- Rompler mit guten aktuellen Presets
- Harddisk-Recording (intern!) auf nicht unter sechs Stereospuren, idealerweise deutlich mehr; keine externen Eingänge nötig
- Harddisk-Recording mit dem Look & Feel des internen Songsequencers eines Casio CTK-731 (vgl. Yamaha PSR-E463)
- alternativ mehrspuriger Songsequencer, der aber praktisch sofort das Eingespielte auch in mehrspurige Audiodaten rendern kann, auch hier wieder mit dem Look & Feel des internen Songsequencers eines Casio CTK-731 (vgl. Yamaha PSR-E463) – will sagen, kein Piano Roll, kein Stepsequencer, keine Lauflichtprogrammierung, kein Fingerschmutzigmachen an technischen Feinheiten
- Rhythmusgerät mit poptauglichen Preset-Styles (eine Begleitautomatik braucht er nicht, aber ohne die wird es schwierig, und ich will ihm nicht zumuten, erst einen Arpeggiator auf einen Drumpart zu routen, außerdem, wieviele Arpeggiatoren haben Fill-In, Intro und Ending als dedizierte Funktionen?)
- Mixdown und Mastering automagisch im Gerät
- Export einer fertig gemischten und gemasterten WAV-(oder MP3-)Datei direkt aus dem Gerät auf USB-Laufwerk oder – wohl besser noch – drahtlos per WLAN oder Bluetooth oder so auf einen Computer
Soweit alles klar?
Ihn jetzt mit Fachbegriffen zuzubomben und ihm vollprofessionelle Featuremonster zu empfehlen, ist absolut kontraproduktiv und bringt überhaupt nichts, solange er die absolut grundlegendsten Dinge noch nicht kennt. Und das tut er nicht. Dessen ist er sich aber nicht bewußt.
Bevor wir ihm also irgendwas empfehlen können, müssen wir ihn von
ganz weit weg abholen.
Martman