hi cineralf
ich kann deine denkanstöße gut nachvollziehen. im folgenden mal einen teil meiner meinung zu dem thema:
oft werden stimmen laut, die sich vor allem darüber ärgern warum in aktuellen workstations (oder anderen keyboards) scheinbar veraltete und damit minderwertigere komponenten verbaut werden, die man auch in pcs oder notebooks finden kann - und diese letztendlich noch "völlig überteuert " verkauft werden.
ich selbst habe gerade einen rechner zusammengestellt, der im grunde ausschließlich für "musikanwendungen" herhalten soll (natürlich kann er auch noch andere dinge leisten).
es gibt hier im board zwar schon genug bsp von vergleichsrechnungen wie die kommende aber in diesem fall ist es meine ganz persönliche und taufrische erfahrung zu diesem thema.
zunächst habe ich darauf geachtet einen möglichst schnellen prozessor mit einer menge arbeitsspeicher zu koppeln und die zwei komponenten mit einem geeigneten motherboard zu verschalten.
intel i5, 8gb, asus premium (ich habe om vorfeld versucht mich in die aktuelle technik einzulesen)
dazu eine mittelklasse grafikkarte
auf die ssd habe ich bewusst verzichtet und "übliche" sata 6.0 platten eingebaut
dazu gehäuse, bildschirm, eingabegeräte
als os win7
knapp 1200€ bis hier
bei allen komponenten habe ich auf ein gutes preis/leistung verhältnis geachtet und bei günstigen anbietern gekauft.
dann verschiedene interfaces probiert
da ich auch in weiterer zukunft nur einzelne spuren aufnehmen werde genügten mir die anschlussmöglichkeiten, die auch ein kronos/oasys bieten würden.
also wurde es untere mittelklasse für 400€
festzuhalten wäre also 1600€ um ein für mich sinnvolles system zusammenzustellen, das hardwareseitig darauf ausgelegt ist sounds bereitzustellen und aufnahmen zu ermöglichen.
nun die tasten:
da ich lieber synth o.a. auf einer hammermechanik spiele als klavier auf einer ungewichteten oder halbgewichteten kompromiss-klaviatur kommt für mich persönlich wenn ich mich für eine einzige sorte klaviatur entscheiden muss nur 88 hammermechanik in frage.
hier ist mein persönlicher liebling die im roland rd700gx/nx verbaute aber sicherlich gibt es andere sehr geeigente kandidaten wie
Kawai mp8 oder ähnliches.
im endeffekt bedeutet das knapp 2000€ hinzurechnen (ich besitze das gx)
ich habe also für 3500€ eine für mich passende klaviatur,
einen tollen bildschirm
ein ordentliches interface mit nicht mehr spürbarer latenz (unter 6 bis 8 ms sonst macht es mich wahnsinnig)
und einen pc, der bereit steht mit passenden musikanwendungen ausgestattet zu werden.
für eine gesunde grundausstattung könnte man kontakt mit den enthaltenen lybraries verwenden
für effekte , sequenzer, verschaltung u.s.w. cubase
dazu ez-drummer
klavier-plugins wie alicias oder den galaxy oder beides
ein e-piano wie scarbee
ein oder zwei vas
dann sollte man das erreicht haben was kronos oder oasys bieten (bzw einiges mehr)
jetzt stellt sich für mich nur die frage was ich von meinem system erwarte.
ich will uneingeschränkte möglichkeiten zur erweiterung, toll klingende sounds, eine durchdachte benutzeroberfläche
ich verzeihe dem system ladezeiten oder gelegentliche "hänger" oder "aussetzer" (mit denen zumindest jeder, den ich kenne zu kämpfen hat. 100% stabilität ist nach meinen persönlichen erfahrungen nicht zu erreichen und ich lasse mich von menschen beraten, die ein diplom und einen masterabschluss im bereich tontechnik haben)
ganz kurz der vergleich zu einem bühnengerät:
ich erwarte ähnliches wie von der pc-lösung zuhause.
abweichungen sind: es muss alles in einem gehäuse verpackt sein das sowohl die gute klaviatur , als auch zusätzliche bedienelemente und anschlussmöglichkeiten bietet.
sounds sollen ebenso amtlich klingen
benutzeroberfläche muss durchdacht sein
ich verzichte auf die uneingeschränkte erweiterbarkeit
dafür verzeihe ich keinerlei abstürze oder "hänger"
mein beitrag ist schon lang genug - deshalb nun nur noch die quintessenz:
der unterschied von einer workstation wie dem kronos zu einer pc-lösung besteht in meinen augen darin, dass der pc "personalisiert" ist /werden kann und die workstation das nur in geringem oder anderem maße zulässt.
die workstation ist dafür transportabler und bietet systemsicherheit.
zum jetzigen zeitpunkt kommt für mich eine pc-lösung auf der bühne nicht in frage (obwohl mir bewusst ist, dass viele meiner kollegen gute erfahrungen damit gemacht haben)
und ein ganz wichtiger punkt ist (auch wenn immerwieder anderes behauptet wird)
eine ausgewachsene pc-lösung ist nicht günstiger als eine workstation
viele grüße
ron