Gibson Vertriebspolitik

  • Ersteller Thorsten B.
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... die könnt ihr ja in eigenen Threads behandeln :)
 
StrangeDinner
  • Gelöscht von foxytom
  • Grund: OT ... die Qualität einer Gitarre hat tatsächlich nichts mit dem Vertrieb zu tun
Naja, dazu ist ja eigentlich alles gesagt und so langsam kommen die richtig interessanten Themen...;)

Was ist an Gibson-Bashing interessant? Hier im Thread geht es um den Vertrieb und dessen Politik.

Nicht um Lackfehler beim Halsübergang oder vermeintlich schlecht gefeilte Sattel.



Ich bitte wirklich darum, beim Thema zu bleiben. Es kann nicht sein, dass sich ein einziger Gibson-Mitarbeiter für alles rechtfertigen muss, was seiner Firma angekreidet wird.
 
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Ok, da gebe ich Dir vollkommen recht, das weicht langsam zu sehr vom Thema ab. Ich wollte damit keineswegs das gerade beginnende (und leider wieder mal absehbare) Gibson-Bashing durch irgendwelche "Experten" gutheißen...
 
Und wenn man sich mal die Händlerverteilung auf Gibsons HP ansieht, sieht man auch, dass keiner 500km zum nächsten Gibson-Händler fahren muss.

Da sehen wir wohl verschiedene Seiten? Wenn man an der Ostseeküste wohnt, muss man entweder nach Hamburg oder Berlin (jeweils etwa 300 km), an der Nordseeküste muss man ebenfalls nach Hamburg oder nach Hannover (auch jeweils fast 300 km) und auch in vielen anderen Gegenden schafft man es leicht hunderte km von dem nächsten Händler entfernt zu sein (Breisgau, Thüringen etc etc). Eine Stadt in der Größenordnung von Bremen mit einem Einzugsbereich von Millionen von Menschen und entsprechend vielen Kunden ist im Umkreis von fast 150km in alle Richtungen vollkommen Gibson-frei. Im Grunde ballt sich alles im erweiterten Ruhrgebiet und in Bayern. Im Rest Deutschlands sind nur ein paar einzelne versprengte Läden zu finden. Nur in Österreich sieht es wohl noch übler aus. Da schafft man bei nur drei Läden für das gesamte Land sogar locker 600 km, wenn man nicht ins Ausland ausweichen will.

Es ist ja nicht so, dass ich jetzt zwanghaft eine Gibson kaufen muss aber ich würde gerne verstehen, warum Gibson nichts mehr außerhalb der Ballungsräume verkaufen will. Ich kenne ja die Zahlen von Gibson nicht aber auch Tokai, Esp und Konsorten verkaufen heute nach eigenen Aussagen mehr Gitarren denn je. Deswegen sehe ich steigende Absatzzahlen nicht unbedingt als Erfolg der aktuellen Strategie an. Und der Nachwuchs geht regelmäßig in den lokalen Musikladen, um seine Traum-Instrumente zu begaffen und zu betatschen und nicht in den hunderte Kilometer entfernten Mega-Store. Wenn lokal überhaupt keine Gibsons mir liegen oder nur noch die unverkäuflichen Montagsmodelle herum hängen, gibt es mittlerweile viele Hersteller, die gerne diese Lücke füllen. Das kann ja auch nicht in Gibsons Sinne sein.
 
Zumindest was Bremen angeht muss ich dir da widersprechen. In der Nähe vom HBF gibt es schon seit ein paar Jahren eine Filiale von Musik Produktiv und damit auch die Möglichkeit Gibsons anzuspielen. Wie es im Rest von Deutschland aussieht kann ich allerdings nicht beurteilen.
 
Prinzipiell schon, das Problem dabei ist aber, dass der Laden recht klein ist. Ergo hängen da zur Zeit genau zwei Gibson-Gitarren (war gestern noch da), eine LP und eine ES335. Dazu dann noch ein halbes Dutzend Epis. Alles Weitere muss dann bestellt werden, was die Jungs, soweit ich das beurteilen kann, auch gerne tun. Aber es fehlt dann eben auch die Auswahl, man kann keinen Quervergleich zwischen, sagen wir mal vier bis fünf, gleichwertigen Instrumenten machen. Und das eben auch, weil, um in HB zu bleiben, niemand sonst noch (bspw.) Gibson führt.

Allerdings beobachte ich das auch bei anderen Marken; mit dem großen F ist es doch z.T. genau das gleiche Spielchen …

My 2cents.
 
Es ist ja nicht so, dass ich jetzt zwanghaft eine Gibson kaufen muss aber ich würde gerne verstehen, warum Gibson nichts mehr außerhalb der Ballungsräume verkaufen will. Ich kenne ja die Zahlen von Gibson nicht aber auch Tokai, Esp und Konsorten verkaufen heute nach eigenen Aussagen mehr Gitarren denn je. Deswegen sehe ich steigende Absatzzahlen nicht unbedingt als Erfolg der aktuellen Strategie an.

Vielleicht möchte Gibson gar nicht auf Teufel komm raus so viele Gitarren verkaufen. Vielleicht ist es mehr eine "wir möchten den Status des besonderen etwas erhalten". Ich mein, damit macht man sich ja vielleicht interessanter. Eine ESP bekommt man ja überspitzt gesagt an jeder Hausecke, womit sie nicht gerade den Status von etwas "besonderem" aufgestempelt bekommen.

Ich vermute allerdings, dass es größtenteils am Kostenfaktor liegt den man sich aufbürgen würde, wenn man alle 50km einen Gibson Händler in die Landschaft knallt.

Aber auch hier: Egal warum sie es machen. Es ist ihre Entscheidung, und ich empfinde das auch gar nicht als schlimm.

Und was die hier angesprochenen mageren Innovationen von Gibson betrifft: ich fand die GIBSON LES PAUL AXCESS z.B. richtig cool, weil sie mit kleinen aber feinen Veränderungen/Neuerungen, wie z.B. dem ergonomischen Hals/Korpus Übergang, m. E. voll den Nerv der Zeit erwischt hat. Komischerweise kam dieses Model aber nicht so gut an, bzw. wurde es oft als "zu modern" angeprangert.
 
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Also, so langsam verstehe ich das hier nicht mehr so richtig.
Einige Posts klingen zeimlich beleidigt, warum auch immer. "Ich will eine Gibson. Und die böse Firma macht es mir so schwer!"
Leute, ist irgendeine Gitarrenfirma verpflichtet, Euch den Kauf so einfach wie möglich zu machen? Womöglich noch Hausbesuche mit einer Auswahl von Gitarren? Wo lebt Ihr?
Wenn Ihr eine haben wollt und Euch 300 Km zu weit sind, dann kauft Euch was anderes! Wenn Ihr eine Gibson haben wollt, dann fahrt hin!
Wenn ich zur Musikmesse will, dann muss ich auch 500 km fahren und jammer nicht 'rum:"Warum macht Ih die Messe nicht in Ratzeburg?"
Das kann doch alles nicht wahr sein!
 
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Ich habe den Eindruck (ich geh da mal von mir aus ;) ), dass (ältere?) Gitarristen i.a. sehr konservativ sind und meist mit der Marke Gibson ihre Jugendträume verbinden, die sie sich "damals" nicht leisten konnten.
Wenn sie "heute" endlich ihren Traum verwirklichen, dann suchen sie nach einem Modell ihrer Jugend (so ging's mir ja mit meiner R6 auch). Die Modellneuerungen, die Gibson in den letzten Jahren so vorstellte, treffen da wohl eher den Geschmack der "Jungen", die zwar Gibson als Marke kennen, aber nicht dem "Vintagegefühl" nachlaufen wollen. Zum Glück gibt es ja (auf jeden Fall seit der Eröffnung des Custom Shops) genügend Modelle, in die man sich als Alter verlieben kann. Es ist gut und schön, dass Gibson immer wieder versucht, mit Neuerungen in neue Nischen des Marktes vorzudringen aber es ist ebenso schön (und für mich persönlich wichtiger ;) ), dass die traditionellen Modelle - wenn auch z.T. in modernisierter und überarbeiteter Form - erhältlich sind.

Zur Erreichbarkeit von Gibson-Händlern darf ich zugeben, dass ich hier im Rhein-Main-Raum gut eingedeckt bin, wobei ich meine erste Gibson sogar noch bei einem ortsansässigen Händler kaufen konnte. Das war allerdings 1995 ...
 
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Anknüpfend an meinen Post:

Es geht mir nicht darum zu sagen, dass Gibson-Klampfen fürs Geld zu teuer und schlecht gearbeitet sind (Gibson-Bashing). Mir geht es darum festzustellen, dass ausgerechnet Gibson immer wieder DER Aufreger ist (siehe offener Brief von H. Rebellius, siehe Gibson-Bashing-Threads usw.) Die Gibson-Gläubigen, die sich angepi.... fühlen, mögen mal bitte genauer lesen. Bei keinem anderen Hersteller fühlen sich User derartig aufgefordert, emotional Farbe zu bekennen. Und DAS wundert mich. Für mich ist Gibson ein Hersteller wie andere auch (Fender, ...) Da gibts Gurken und eben keine Gurken. Ich habe schon so besch.... Fender CS Klampfen gespielt. Lächerlich, wenn da jemand mehr als 800,00 € für ausgeben sollte. Völlig überteuert. Aber bei Fender regen sich weitaus weniger Leute auf.

Warum ist das so?

Nie befriedigende Antwort habe ich bis heute nicht gefunden.
 
Anknüpfend an meinen Post:

Nee, knüpf da nicht an. Es gibt richtige Orte und falsche Orte für diese Diskussion. Dies ist der falsche.

Warum ist das so?

Nie befriedigende Antwort habe ich bis heute nicht gefunden.

Hast du sie schon öfter am falschen Ort gesucht? Ganz im Ernst, ich verstehe deine Frage, aber das ist eine ganz, ganz andere Diskussion. Die führt dann zur Frage, warum sich Gitarristen überhaupt mit Marken identifizieren, oder warum es soviele Signatures gibt. Und warum die "Big 3/4/5…" oder was weiß ich wieviele (Paula, SG, Strat, Tele) so überaus verbreitet sind, obwohl es so viele verschiedene Gitarren gibt. Mach einen Thread dafür auf. Und stell dich darauf ein, dass du ein tief emotional besetztes Fass aufmachst. Hier geht's um Fakten und Verfügbarkeit, um Service und möglicherweise auch typische Markeneigenschaften, aber nicht Emotionen. Auch wenn die immer wieder durchscheinen.

Bernd
 
Na ja, es geht ja auch um Fragen der Qualität, den Brief von Rebellius, die zwischen den Zeilen durchschimmernde Behauptung der Produktion in Fernost usw.

Es ging in DIESEM Thread von Anfang nicht nur um Fragen des Vertriebs. Und dass jetzt hier der oberste deutsche Vertriebler von Gibson postet, muss nicht in jedem zweiten Post mit 1000fachem Dank bedacht werden. Er postet, hat seine Funktion im Unternehmen kund getan, das reicht eigentlich. Mit der Sache haben solche Lobhudeleien einzelner User ob der nun präsenten Prominenz auch nichts zu tun.

Er ist da, postet für meinen Geschmack nachvollziehbar und schlüssig. Man muss aber bedenken: Er macht hier einen Spagat. Er will Stellung nehmen, andererseits die Fa. aus den Niederungen der Pobelei raushalten, dh. sich nicht runterziehen lassen. Dann hat er zu einigen Dingen ne Privatmeinung, die nicht mit der offiziellen identisch sein muss. Dass also hier "unter uns" Tacheles gesprochen wird, ist ein allzu optimistische Annahme, die gewissen Erfahrungswerten widerspricht.
 
Um nochmal darauf hinzuweisen:
In einem Thread mit dem Titel "Gibsons Vertriebspolitik" sollte es eben primär um die Vertriebspolitik gehen!
Wer in der Hauptsache über Produktqualität, Markenidentifikation oder Lieblingsmodelle diskutieren möchte, eröffnet am besten einen Thread zu diesem Topic (oder begibt sich, falls vorhanden, in einen Bestehenden). Zusätzlich besteht ja die Möglichkeit (wenn es denn gewünscht sein sollte) Thorsten B. auf diese Threads aufmerksam zu machen, bzw. ihn zum mitdiskutieren zu animieren.
Was aber ausdrücklich nicht ablaufen soll, ist das "Kapern" dieses Threads durch nicht primär themenspezifische Themenkomplexe.

Zusätzlich braucht sich auch niemand durch wiederholtes Posten seiner Fragestellung in den Vordergrund zu drängen. Wenn eine Fragestellung aufgenommen ist, dann aber begründet oder unbegründet nicht weiter beantwortet wird, ist das also (wie in jedem anderen Thread) einfach mal so hinzunehmen...

Gruss
TheMystery
 
Na ja, es geht ja auch um Fragen der Qualität, den Brief von Rebellius, die zwischen den Zeilen durchschimmernde Behauptung der Produktion in Fernost usw.…

Dass also hier "unter uns" Tacheles gesprochen wird, ist ein allzu optimistische Annahme, die gewissen Erfahrungswerten widerspricht.

Schon klar, dass eine gewisse Vermischung da ist, vor allem, da Gitarren hauptsächlich über Emotionen verkauft werden, und nicht über Fakten ;)

Das sind aber zwei verschiedene Enden der Thematik. Wenn sich jemand beschwert "ich kriege hier keine oder nicht genug Gibsons", dann will er eine, und Gibson hat theoretisch nur ein kurzfristig lösbares Problem. Langfristig gehört ihnen der Kunde sowieso meist schon, unerfüllte Wünsche bleiben lange lebendig. Diese kurzfristige Lösung von einfach erscheinenden Problemen scheint mir hier das vorrangige Thema zu sein.

Wenn Kunden aber jede Menge Gibsons kriegen würden, und die Hälfte davon theoretisch wieder wegen Qualitätsmängeln im Laden landet, dann hat Gibson viele Probleme: Kosten für Austausch/Gewährleistung, einen schlechten Ruf, und die Leute, die ihre Identifikation auf Gibson-Produkten aufgebaut haben, kriegen auf einmal Gegenwind und den Boden unter den Füßen weggezogen. Das kann langfristig böse Folgen für Gibson haben. Blöde Psychologie.

Letzteres wäre aber kein Dauerproblem für Gitarristen. Man findet neue Identifikationsfiguren oder -instrumente. Da hilft es auch nichts, wenn Gibson mit der Meldung dementiert "es gibt kein Qualitätsproblem", da wird mit den Füßen (und Geldbeuteln) abgestimmt. Ein Mythos kann Schaden nehmen, auch wenn's länger dauert. Ich bin da mit "meinen" Steinbergers (yes, another member of the Gibson family of brands ;)) bestens vertreten. Der Mythos sagt: Die "guten" sind Made in USA, und die allerbesten davon bevor Gibson den Laden gekauft hat. Ende der Geschichte war Ende der 90er Jahre. Wiederbelebung der USA-Reihe durch Gibson's Music Yo-Vertriebstochter, "assembled in USA", Bodies kamen vorzugsweise aus Korea. Für die Hardliner zweite Wahl, tatsächlich aber immer noch gute Gitarren. Blöder Mythos. Dann das erneute Ende der USA-Reihe von MusicYo, etwas später gab es die Synapse und ZT3, wo schon gar nicht mehr "USA" draufsteht. Mit Recht, denn nur das Design stammt aus USA. Und die Steinberger-Gemeinde tut sich wahnsinnig schwer, die Dinger anzunehmen. Obwohl auch das gute Gitarren sind. Aber: es gibt unzweifelhaft immer wieder mal Probleme mit der Qualitätssicherung. Klar, Massenprodukte, keiner sägt mehr mit der Hand, in Asien gefertigt, da schlägt halt einfach die Statistik zu. Und warum erzähle ich das alles? Das sind Qualitätsprobleme, die Gibson zugeordnet werden. Das sind in Korea und China gefertigte Gitarren, die (zu Recht) Gibson zugeordnet werden. Nicht dem "Brand", aber dem Konzern. Und dann eben irgendwie doch der Marke. Dito bei Epiphone. Wenn der Mythos zum Teufel ist, dann gehen die Verkäufe den Bach runter.

Wo will ich jetzt eigentlich hin mit meinen Ausführungen? Ach so, jetzt weiß ich's wieder: Das, was hier in diesem Thread besprochen wird, sind Probleme, die durch den Input eines Vertriebsmitarbeiters gelöst oder beeinflusst werden können. Kriege keine Gibson, will ein günstigeres Modell, usw. Da freut sich der Vertriebler auch, wenn er in die Kundenseele blicken darf und weiß, was der will. Ein grundsätzliches Qualitätsproblem aber setzt so weit an der Wurzel an, da gibt's eigentlich nix zu diskutieren. Gitarre ist Schrott? Zurück zum Händler, und dann zurück zu Gibson. Geld zurück, andere Marke gekauft. Wenn einer trotz schlechter Qualität eine bestimmte Gitarre kauft, nur weil's tausend andere und vor allem Slash auch getan haben, der ist wirklich selbst verantwortlich und sollte über seine Entscheidungsgrundlagen nachdenken.

Also, langer Rede kurzer Sinn: hier besteht Hoffnung, dass die angesprochenen Probleme eine Lösung, Besserung oder Erklärung finden. Eventuelle Qualitätsprobleme sind hoffnungslos und langfristig selbstlösend, auf die ein oder andere Weise ;)

Bernd
 
Vielleicht möchte Gibson gar nicht auf Teufel komm raus so viele Gitarren verkaufen. Vielleicht ist es mehr eine "wir möchten den Status des besonderen etwas erhalten". Ich mein, damit macht man sich ja vielleicht interessanter. Eine ESP bekommt man ja überspitzt gesagt an jeder Hausecke, womit sie nicht gerade den Status von etwas "besonderem" aufgestempelt bekommen.

Ich vermute allerdings, dass es größtenteils am Kostenfaktor liegt den man sich aufbürgen würde, wenn man alle 50km einen Gibson Händler in die Landschaft knallt.

Aber auch hier: Egal warum sie es machen. Es ist ihre Entscheidung, und ich empfinde das auch gar nicht als schlimm.

Es geht mir nicht darum dass ich alle 50km einen Gibson Händler will.
Mir geht es darum dass mein Händler, der seit vielen Jahren engagiert seinen Laden betreibt, die Leute die eine Gibson kaufen wollen wegschicken muss zu den großen die eh schon einen guten Schnitt machen.
Gerade die kleinen Händler benötigen auch die großen Marken, fürs eigene Image und für die eigenen Margen. Sonst meckern wir wieder das die kleinen Händler nur China Schrott verkaufen.

Wie ticken wir denn? Klar gibt es die Gitarristen die genau DIE Paula haben wollen. Die fahren auch mal 100km zum nächsten Megastore, testen das Ding dort und wenn es taugt...
Wenn ich aber bei meinen Händler vorbeischaue, dann sind da eben immer wieder die gleichen zwanzig Jungs, die rumlungern und "was Neues" suchen/brauchen (Stichwort GAS). Da hängt dann mal Duesenberg (hm, nicht meines, aber lass mal checken. hm, geiles Teil, pack ein).
Nur Gibson hängt halt keine.

Ich finde es legitim für die Hersteller Flagshipstores zu unterhalten in dem sie ihr komplettprogramm austellen oder eben die Palette an Custom Zeugs. Das ist gut fürs Image und die Jünger der Marke können dann da hinpilgern.
Den kleinen Händlern die Butter vom Brot zu nehmen (wo diese vielleicht all die Jahre wo Gibson nicht mehr so hip war der Marke die Stange gehalten haben) ist für mich nicht nachvollziehbar.

Aber klar, der logistische Aufwand wird auf großen Händler verlagert.
Der nette Threadersteller muss dann halt auch nur T, S, MP abklappern und verhandeln und nicht mehr die ganze Woche die ganzen kleinen Händler abklappern (vormittags zwei Stunden Anfahrt, zwei Stunden Händler pampern, nachmittags wieder so und das wegen vier Paulas, lohnt nicht).

[OT]
Wie gesagt, ähnliches treibt Fender auch und auch hier wird viel über die Qualität der Gitarren diskutiert. Und auch mir ist die CS Preispolitik nicht immer nachvollziehbar. Im Gegensatz zu einer Paula ist eine STrat echte Industrieware und kostet in der Herstellung max 75USD ;)
[/OT]
 
Es geht mir nicht darum dass ich alle 50km einen Gibson Händler will.
Mir geht es darum dass mein Händler, der seit vielen Jahren engagiert seinen Laden betreibt, die Leute die eine Gibson kaufen wollen wegschicken muss zu den großen die eh schon einen guten Schnitt machen.

Du nennst mE genau den Grund für diese Politik: Er muss sie leider wegschicken, wenn die bösen Kunden so halsstarrig sind und par toute wollen, dass Gibson auf ihrer Gitarre steht.

Die Politik vieler kleiner Händler ist gezwungener Maßen, dass sie eine oder 2 Marken fokussieren, weil sie nur so schaffen, entsprechende Mengenstaffeln zu verkaufen... und nur bei erreichen dieser Staffeln lohnt sich die Sache. Da hat nun also ein Händler einen Mengendeal mit dem Label XYZ... Er muss zB 50 oder 100 Verkaufen, damit der geplante Umsatz mit XYZ hinhaut und er die entsprechenden Rabatte und Boni bekommt. Tja, und da kommt nun jemand und will Gibson. oder auch ZYX... Der Händler legt sich ins Zeug und erzählt, dass das LP Modell von XYZ viel besser verarbeitet sei, dass Gibson Löcher in Gitarren bohrt und jede 2. Gibson zur Garantiereparatur eingeschickt erden müsse... Wenn danach der uneinsichtige Kunde immer noch Gibson haben möchte, "na ja... ich hab sie gewarnt... aber nun gut..." und da konnte er halt früher nach dem alten Konzept beim alten Vertrieb so ein Teil bestellen und mit wenig Gewinn, (weil ja auch Gibson Mengenrabatte hatte) verkaufen.

Heute ist das so: Gibson erwartet ein klares Commitment. Entweder mache ich Gibson, dann aber aus Überzeugung - oder ich lass es. Und diesen Ansatz finde ich nicht schlecht. Es wird weder ein Kunde noch ein Händler gezwungen, statt irgendwas Gibson zu kaufen. Wenn aber an einem Laden ein Gibsonschild hängt, dass kann ein Kunde heute vermuten, dort a) eine respektable Auswahl anzutreffen und b) auf eine Ladenbelegschaft zutreffen, die Gibson verkauft, weil sie Gibson gut findet. So einfach ist das eigentlich.

Der Gitarrist, mit dem ich die meisten Gigs in meinem Leben gespielt habe, hat 1976 eine Gibson Les Paul Standard gekauft. Er ist deswegen weit mehr als 600 km gefahren und er spielt sie heute noch. Sein Sound ist göttlich und er hat das nie bereut. Über irgendwelche Diskussionen zur Qualität von Gibson Gitarren schmunzelt er nur.
 
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Ich persönlich finde es auch nicht so schlimm ein bißchen zu fahren, wenn man ein vernünftiges Instrument kaufen möchte. Vor ein paar Jahren war ich sehr an einer Fender US Standard/Deluxe Stratocaster interessert, da bin ich insgesamt zu 3 Fender "Stützpunkthändlern" gefahren (einfach jeweils 50km, 50km und 250km) um entsprechend zu testen. Letztendlich habe ich mir dann bei Thomann im Laden einen neuen Bass gekauft... ;)

Das Problem der Entfernung ist für mich eher bei Epiphone Gitarren da, da hier sehr viele "jüngere" Spieler "ausgeschlossen" werden, da sie nur per Versand bestellen können (was auch ein gewisses "Risiko" bei unerfahreren Käufern mit sich bringt) bzw. von ihren lokalen Händler auf andere Marken verwiesen werden (-> beim lokalen Händler um die Ecke: Vintage, Ibanez).

Verdammt, wir hatten insgesamt 4 Epiphone Gitarren "im Besitz" der Band, alle beim kleinen lokalen Händler gekauft (der heute nicht mehr kann/will/darf) und die waren alle verdammt gut, da die nicht im Karton bei uns ankamen, sondern damals im Laden noch gecheckt und notfalls vom Gitarrenbauer leicht nachbearbeitet wurden (mit ähnlichen Preisen wie bei Thomann bei den meisten Modellen).
Heute würde ich es mir naürlich auch zutrauen eine Epiphone zu bestellen, aber damals war es echt gut, da wir alle noch unerfahren waren und niemals auf die Idee gekommen wären eine Gitarre zu bestellen. Eine Epiphone Les Paul davon hat unser damaliger Gitarrist immer noch, da die so gut verarbeitet ist und super klingt, dass er gerne mal wieder seine "alte" Gibson Studio im Koffer lässt, obwohl die natürlich noch besser ist. :)
 
Naja, ich war vor zwei Wochen in einem größeren Musikladen, der auch -offiziell natürlich- Gibson führt. Ich fand es schon etwas seltsam, dass der Verkäufer auch dort -neben einigen nachvollziehbaren, richtigen Aussagen und vielen Allgemeinplattheiten, ich ich beispielsweise in einem Forum nie von mir geben würde- teilweise Gibson allgemein und einige Modelle im Besonderen schon arg runter gemacht hat, ganz speziell beispielsweise das Thomann Exklusiv Modell :rolleyes:, aber eben auch Modelle, die dort verkauft wurden. Der Laden hatte zwar einige Gibson Gitarren testbereit dort stehen, führt aber natürlich auch viele andere Marken, die sie eben auch verkaufen möchten. Es sind also nicht nur die kleinen Händler, die Gibson nicht mehr verkaufen können, die schlechte Werbung machen, sondern meiner Erfahrung zumindest auch teilweise die Großen, zumindest dieser eine.

Falls es also mit ein Ziel der aktuellen Vertriebspolitik ist, dass die wenigen Gibson-Händler selbst nun bessere Werbung für Gibson machen bin ich doch eher skeptisch, ob das dadurch wirklich erreicht wird.
 
Also, so langsam verstehe ich das hier nicht mehr so richtig.
Einige Posts klingen zeimlich beleidigt, warum auch immer. "Ich will eine Gibson. Und die böse Firma macht es mir so schwer!"
Leute, ist irgendeine Gitarrenfirma verpflichtet, Euch den Kauf so einfach wie möglich zu machen? Womöglich noch Hausbesuche mit einer Auswahl von Gitarren? Wo lebt Ihr?
Stellvertretend zu diesem Post und einigen ähnlichen, die nachfolgen: Stimmt!

Ich bin seit einiger Zeit dabei, eine Rickenbacker Gitarre anzuschaffen. Nicht ganz so ein berühmtes Kultobjekt wie eine Gibson, aber kultig dennoch.
Händler gibt es gar keine, eine Neubestellung dauert 24(!) Monate. Es bleibt der Gebrauchtmarkt, bzw. Grauimporte, die in homöpathischen Dosen auf den deutschen Markt tropfen.
 
Falls es also mit ein Ziel der aktuellen Vertriebspolitik ist, dass die wenigen Gibson-Händler selbst nun bessere Werbung für Gibson machen bin ich doch eher skeptisch, ob das dadurch wirklich erreicht wird.

Ich denke, dass generell gegenüber Verkäufern eine gewisse Skepsis angebracht ist - und ich sage das, nachdem ich 30 Jahre im Einzelhandel gearbeitet habe.

Das ist mit ein Grund, warum wir dieses Forum "erfunden" haben. Hier reden zwar auch viele Leute viel Blödsinn, aber es kommt dann doch immer auch die Gegenseite zu Wort. So kann man sich dann doch gut eine eigene Meinung bilden.

Bei mir persönlich isses so (bei allen Anschaffungen ab ~200€): Wenn ich etwas kaufen will, dann bilde ich mir vorher eine Meinung... im Web, in Foren, auf Seiten der Hersteller uvm... danach spreche ich zuweilen mit einem Verkäufer. Ich erlebe dann leider sehr oft, dass ich nach meiner Vorbereitung anscheinend mehr Ahnung habe als der Verkäufer... und wehe, er versucht dann den Standardtrick, mir das andrehen zu wollen, wobei er die besten Rabatte hat. Am liebsten sind mir dann doch Läden, die sich spezialisiert haben ... oder ich bestell's einfach, dieweil, wenn nach all meiner Vorbereitung der Artikel dann doch nicht hält, was er mir versprochen hat, dann habe ich mindestens 14 Tage ein Rückgaberecht... und das habe ich in einem Laden nicht ;)
 
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