Nee, sorry… was bedeutet denn „unter allen messbaren Kriterien“? Sind Kriterien messbar? Kriterien werden IMO festgelegt/definiert. Ob etwas groß oder klein ist, ist immer eine Frage Maßstabs und der ist immer willkürlich.
Anders gesagt müsste die Aussage IMO vielmehr lauten:
„Für mich ist der Faktor des verwendeten Holzes für die Klangeigenschaften verschwindend gering."
vs.
"Für mich ist dieser verschwindend geringe Unterschied aber wichtig."
Diesen von Dir des öfteren vorgebrachten Vorbehalt gegen wissenschaftliches Vorgehen halte ich nicht für stichhaltig.
Natürlich definieren die Forschenden die Kriterien und Faktoren vorher, die zum Klang beitragen und die sie untersuchen. Und dann fält beispielsweise die Konstellation der Sonne und des Mondes raus.
Und wenn Du empirisch vorgehst, misst Du nur das, was messbar ist und gibst die Bedingungen der Messung an.
Und natürlich kannst Du auf dieser Basis objektiv Aussagen treffen wie: "Unter den Faktoren, die den Klang beeinflussen, spielen Tonabnehmer und Saiten die größte Rolle, währen die Auswahl des Holzes einen verschwindend geringen Einfluss hat."
Das ist keine subjektive Aussage und ist auch nicht willkürlich!
Und dass Du als Forschender angegeben hast, dass Du Dich auf messbare Faktoren beschränkst und angegeben hast, was Du wie misst, führt dies nicht dazu, dass dieses Vorgehen unwissenschaftlich ist. Es erfüllt gerade dadurch die Kriterien der Überprüfbarkeit, die bei empirischen Untersuchungen elementar ist.
Dass es auch Dinge gibt, die nicht messbar sind, wird doch gar nicht bezweifelt. Aber das ist kein Grund, dieses Vorgehen als unwissenschaftlich darzustellen.
Wenn Dir subjektiv Faktoren wichtig sind, die in einer empirischen Untersuchung objektiv als wenig(er) einflussreiche Faktoren qualifiziert bzw. quantifiziert wurden, dann steht Dir das frei, macht aber die vorgenommene Qualifizierung und Quantifizierung nicht subjektiv oder unwissenschaftlich.
Das gleiche gilt für Faktoren, die nicht gemessen wurden oder nicht messbar sind.
Dass Du ein wie oben dargestelltes empirisch-wissenschaftliches Vorgehen wiederholt auf eine Stufe stellst mit einer subjektiven Meinungsäußerung oder einem subjektiven Erfahrungsschatz ist für mich nicht nachvollziehbar und halt ich auch für falsch.
Natürlich gibt bzw. gäbe es auch eine wissenschaftlich fundierte Kritik - die etwa auf Ebene des Versuchsaufbaus, des Samples, des Forschungsdesigns oder der Messungen selbst erfolgen könnte (und die ich wesentlich spannender fände) - aber davon habe ich bisher noch nichts mitbekommen (und ich habe den thread schon dreimal komplett gelesen ... Scherz: so wissenschaftlich bin ich nicht vorgegangen ...).
Herzliche Grüße
x-Riff