Hiwatt DR-103 Problem: Knistern bei viel Attack

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kruemel102
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Hallo,

seit vielen Jahren besitze ich einen Hiwatt DR-103 Baujahr 1974. Dieses tolle Schätzchen, oder soll ich besser sagen, dieses kleine Monster, verbrachte leider viele Jahre in der Verbannung im Keller und bei einem Freund als Leihgabe. Nun spiele ich wieder aktiv mit einer Gibson SG 2013 darüber. Als Box habe ich im Moment eine alte Crate 4x12, die ich zu einer 2x12 umrüstete und mit einem Eminence und einem Greenback Speaker upgradete. Ich spiele rockig, Richtung Stonerrock und 70er Sound.

Hier zu meinem Problem:
Der DR-103 gibt clean einen tollen klaren Grundsound. D.h. ich habe die beiden Volumes auf höchstens 9 Uhr, Mastervolume dementsprechend auf ca. 10-11 Uhr. Hier ist der Sound klar, aber leider auch ein wenig zu klar, kalt und zu wenig Fülle/Headroom (weiss nicht genau wie ich das beschreiben soll.).

Den tollsten Sound liefert der DR-103 wenn ich die beiden Volumes voll aufdrehe. Hier wird der Amp bluesig und warm. Doch hier taucht dann auch mein Problem auf. Wenn ich den Amp mit VIEL ATTACK spiele fängt er an hässlich zu KNISTERN. Ich spiele den Amp normalerweise in Bandlautsärke.

Bin ich mit dem MasterVolumen eventuell zu niedrig und brauche einen Attenuator um die Endstufe vernünftig anzufahren um den gewünschten knistern zu einem cremigen und sustainreichen Overdrive zu verhelfen?
Auch mit einem Overdrive/Distortion Pedal kommt dieses fiese Knistern. Habe für die härteren Sachen einen Gov'nur Ver.1 davor. Dieser klingt gut aber auch das Knistern.
Habe einen Boss Blues Driver und einen MI Blues Pro als Boost versucht, um der Vorstufenverzerrung ein wenig zu helfen. Auch hier knistern. Auch Pickups gewechselt an meiner SG. Stock 57'er raus und SD Alnico 2 Pro (Neck), SD Pearly Gates (Neck) und SD Jeff Beck (Steg) probiert. Nicht mehr so matschig wie die 57er, doch auch dieses verd..... Knistern.

Bei einem lokalen Techniker bin ich bereits gewesen. Dieser ist kein Experte für Hiwatt. Er hat einen gemoddeten Slavekanal ausgebaut und gesagt, dieser mache diesen hässlichen Ton. Also umgerüstet auf Original. Das hat zwar eine Soundverbesserung im Allgemeinen gebracht, doch das hässliche Knistern bei viel Attack ist noch immer da.

Ich habe mich schon durch viele Themen im musiker-board gewälzt und ähnliche Themen gefunden. Doch einen Lösungsansatz leider nicht. Der nächste gute Hiwatt-Techniker, der mir bekannt istr, ist halt 2 1/2 Std. Autofahrt von mir entfernt (bin hier am Bodensee) in München.

Hat von Euch jemand einen Tip oder kennt dieses Problem? Um Hilfe wäre ich echt dankbar, denn meine Odyssee kostet mich mittlerweile einiges an Geld und meine Nerven liegen mittlerweile auch ziemlich blank. Es muss doch möglich sein, einen vernünftigen Crunch-Sound aus dem kleinen Monster zu zaubern. (Mein Band-Kollege kam nun mit einem niegel-nagel-neuen JVM 410. Mein DR-103 sah ziemlich alt aus :mad:. Aber ich glaube immer noch, dasss der Hiwatt ein toller Amp ist und auch mit einem JVM 410 mithalten kann, sofern er nicht kränkelt.

Also, ich bitte um Unterstützung der Hiwatt Spieler und Kenner hier im Forum :)!

Liebe Grüße
Roland
 
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Bei einem lokalen Techniker bin ich bereits gewesen. Dieser ist kein Experte für Hiwatt.

Der Amp ist Baujahr '74 und der "Techniker" hat Dich nicht darauf hingewiesen dass man hier einen CapJob einplanen sollte? Dann ist er wirklich kein Experte...
Das von Dir beschriebene Knistern bei großer Belastung kann 3 Hauptgründe haben:

1. Verschlissene Röhren => wie alt sind die? Der Hinweis dass der Amp gegenüber einem JVM deutlich zurückfällt in der Lautstärke lässt darauf schließen dass die nicht neu sind
2. Platte Elkos => Wenn da seit '74 nix gemacht wurde kein Wunder dass das Ding nicht richtig tut
3. Überschläge im AÜ => der teurere Fall, sofern der Amp immer korrekt angeschlossen wurde kann man das aber mal vorläufig ausschließen

Hier ist der Sound klar, aber leider auch ein wenig zu klar, kalt und zu wenig Fülle/Headroom

Deutet darauf hin dass der Bias zu "kalt" eingestellt ist => Techniker!

Es muss doch möglich sein, einen vernünftigen Crunch-Sound aus dem kleinen Monster zu zaubern

Den Zahn muss ich Dir leider ziehen, HiWatts sind dafür gebaut um klar und clean zu klingen (höchstens noch leicht angerauht im Ton, das aber schon bei Pegeln jenseits von Gut und Böse

Ich würde Dir empfehlen dem Amp von einem fähigen(!) Techniker durchchecken zu lassen (der ist es auch Wert 2h mit dem Auto zu fahren), dabei einen neuen Satz Röhren sowie Elkos einplanen und sich danach wieder des ursprünglichen Tones erfreuen...

Gruß
blues

PS: ist das ein 2 oder 4 Input Modell?
 
Hallo blues,

danke schon mal für die Antwort. :)
Zu 1. Die Endstufenröhren sind neu. Winged =C=. Die Vorstufenröhren nicht nagelneu, doch der besagte fragliche Techniker sagte, eine wäre nicht mehr gut und verkaufte mir daher eine Mesa Boogie :confused:. Diese sei besonders rauscharm und ... (ein Versuch war's wert, sie klingt nicht schlecht... ;)). An Lautstärke fällt er nicht zurück gegenüber dem JVM, doch dieses Knistern macht ihn halt einfach matschig und undefiniert. Clean ist der schon gut, doch ich spiele halt ausschließlich angezerrt.

Zu 2. Ja an Elkos habe ich auch schon gedacht. Bin aber leider kein Experte, wie man schon gemerkt hat :D
Zu 3. Ich kann nicht davon ausgehen, dass der Amp immer richtig angeschlossen wurde. Habe ihn selbst in den 90ern gebraucht gekauft. Damals waren meine Fähigkeiten nicht sooo dolle und deshalb verschwand er erstmal im Keller.

Zum Crunch-Sound: Wie spielen dann all die anderen DR-103 Besitzer den Amp? Mir ist schon klar, dass der Amp für Gilmour und Co. den perfekten Clean-Sound bietet, auf YouTube aber viele Videos zu sehen sind, wo der Amp echt schön verzerrt. Nur Gitarre und Amp. Hier aber evtl. Attenuator oder so...
Auch live sah ich einige Bands, die einen DR-103 spielten und einen toooolllen Sound aus der Kiste holten, doch leider weiss ich nicht mehr welche Bands das so waren.

Mein Amp verzerrt mit halb aufgedrehtem Volume (Normal und Bright) schon. Es ist ein 4 Input Modell. Habe die beiden Kanäle gebridged. Das finde ich auch schön, wäre hier nicht das besagte Knistern dabei... :weep:

Danke schon mal
 
seit vielen Jahren besitze ich einen Hiwatt DR-103 Baujahr 1974. Dieses tolle Schätzchen, oder soll ich besser sagen, dieses kleine Monster, verbrachte leider viele Jahre in der Verbannung im Keller und bei einem Freund als Leihgabe. Nun spiele ich wieder aktiv mit einer Gibson SG 2013 darüber. Als Box habe ich im Moment eine alte Crate 4x12, die ich zu einer 2x12 umrüstete und mit einem Eminence und einem Greenback Speaker upgradete. Ich spiele rockig, Richtung Stonerrock und 70er Sound.

Du spielst einen DR-103 über eine 2x12" Box mit Greenback Speakern? Du weißt schon das der Greenback lediglich 25 W(rms) wegstecken kann? Bevor du nun also rauf und runterrennst zu Techniker solltest du den Verstärker erstmal über eine passende Box betreiben. Und so leid es mir tut, es gibt keinen "guten Hiwatt"-Techniker entweder kennt der Techniker sich in dem Bereich aus oder eben nicht. Das hat nichts mit "der ist auf die Marke spezialisiert" zu tun, sondern wieviel Ahnung er von der Materie hat.
 
Zu 2. Ja an Elkos habe ich auch schon gedacht. Bin aber leider kein Experte, wie man schon gemerkt hat :D

Zieh mal das Chassis und schau ob die großen Elkos von innen an der Anschlußplatte Beulen zeigen oder gar schon so aussehen wie der graue:
Toter Elko.jpg

Falls ja, gehört da unbedingt was gemacht! und ich muss Sele sekundieren, ein guter Amptechniker ist nicht auf eine Marke spezialisiert und zweitens überforderst Du den Greenback definitv, auch wenn der parallelgeschaltete Eminence eine höhere Leistungsaufnahme hat...
 
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Zieh mal das Chassis und schau ob die großen Elkos von innen an der Anschlußplatte Beulen zeigen oder gar schon so aussehen wie der graue:
Anhang anzeigen 349620
OK. Hier mal meine Photos:

Foto 2.jpgFoto 4.jpgFoto 5.jpgFoto 3.jpg

Das sind definitiv Blasen... oder ?!

[Falls ja, gehört da unbedingt was gemacht! und ich muss Sele sekundieren, ein guter Amptechniker ist nicht auf eine Marke spezialisiert

hatte bis jetzt keine Erfahrungen mit Amptechnikern.

und zweitens überforderst Du den Greenback definitv, auch wenn der parallelgeschaltete Eminence eine höhere Leistungsaufnahme hat...

Das ist aus der Not entstanden. Habe aber meinen Amp an einer 4x12 Murray Box angetestet. Kenne die Marke nicht. Gehört meinem Bandkollegen und steht im Proberaum. Das Knistern war auch hier zu hören. Also, selber Effekt an ausreichend dimensionierten Lautsprechern. Auch wenn diese qualitativ nicht gut sind.

Wenn mein Geldbeutel einigermaßen mitspielen würde, hätte ich schon längst auf 4x12 aufgerüstet. Doch gerade stecke ich ja mein Geld erstmal in den Amp...:(,

Aber nochmals meine Frage: Wie bekommen die DR-103 Spieler einen guten Overdrive Sound zustande. Die richtigen Pedale? Das muss doch auch ohne gehen,...:gruebel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

da kann man recht schön erkennen, dass die Elkos platt sind, denn es scheint schon überall Elektrolyt ausgetreten zu sein.
Das wäre definitiv ein Ansatzpunkt.

Ansonsten müsste man den Amp halt mal vor Ort haben um aussagekräftig messen zu können.

Grüße,
Schinkn
 
Das sind definitiv Blasen... oder ?!

Jep, die Elkos sind hinüber...definitiv, da muss man was machen soll der Amp nicht ruiniert werden...

Aber nochmals meine Frage: Wie bekommen die DR-103 Spieler einen guten Overdrive Sound zustande. Die richtigen Pedale? Das muss doch auch ohne gehen,...:gruebel:

Bei einem auf cleanen Headroom ausgelegtem Amp tust Du dich schwer mit natürlichem Overdrive...beim HiWatt kommt der erst bei ordentlich(st)em Pegel...allerdings fressen HiWatt Pedale recht gut, insofern eine gute Basis um Drive per Pedal zu erzeugen...
 
Ihhhgitt....
Elektrolyt....
Das hört sich ja böse an...

Mein "toller" Techniker hätte dieses böse Ding auch erkennen können, bzw. als Experte auch sollen/müssen...

Aber Dankeschön. Ich freue mich über einen weiteren Schritt in meiner Odyssee.:D

Gruß
Roland
 

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