Ist das Gewicht einer Gitarre ein Qualitätsmerkmal?

  • Ersteller Bowhunter
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Das Durchschnittsgewicht meiner derzeit 18 Gitarren beträgt 3,176 kg.

Also Leute, kauft schwere Gitarren! Kauft! Kauft! Dann bleiben für mich und alle ähnlich Sinnesverwandten mehr leichte übrig! Ich muss mir auch nicht zusätzliche Eier um die Schultern hängen, es reicht auch so.
 
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Da stellt jemand die Frage, ob leichte Gutarren besser klingen, und seitenweise geht's darum, dass leichte Gitarren leichter sind.
 
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Wundert dich so ein Verlauf hier?
 
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Immer die Crux mit dem Tausendertrennzeichen. :ugly: Aber lohnt es sich, deswegen Korinthen zu koten?
Sollte ja nur ein kleiner Scherz am Rande sein...
Also halbwegs sinnvoll kann ich dazu beitragen, daß ich zeitweise zwei Heavy Strats zur Verfügung hatte. Eine Charvel und eine ESP. Die ESP war wesentlich leichter und "rückenfreundlicher". Geklungen haben sie beide gut, aber ziemlich unterschiedlich. Also die schwerere Charvel hat klanglich definitiv "mehr Eier", um es so auszudrücken und die ESP klang wesentlich "braver". Mit besser oder schlechter hat das allerdings höchstens nach subjektivem Geschmack etwas zu tun. Inwiefern das Holz und das Gewicht dabei eine Rolle gespielt hat, weiß ich nicht und dazu möchte ich mir auch kein Urteil anmaßen. Beides sehr gute und auch sehr gut klingende Gitarren, nur halt ganz schön unterschiedlich. Die Charvel ist immer noch meine "Hauptgitarre", aber das heißt nicht daß die ESP nichts getaugt hätte.
 
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und seitenweise geht's darum, dass leichte Gitarren leichter sind.
Naja, das ist aber auch einerseits nicht von der Hand zu weisen und andererseits eigentlich auch der einzige Punkt, in dem bei diesem Thema wohl alle gefahrlos übereinstimmen können. Insofern hast du die Crux hier perfekt aufgezeigt. :D
 
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Wenn man das halbwegs objektiv und vernünftig beurteilen will, bräuchte man zwei abgesehen von der verwendeten Holzart absolut baugleiche Gitarrren mit den selben gleich alten Saiten bespannt und dann vom selben Spieler direkt nacheinander abwechselnd mit der selben Musik bespielt. Dann könnte man in einem Blindtest feststellen, ob und worin die klanglichen Unterschiede liegen. Meine Vermutung ist zwar, daß man deutliche Unterschiede bemerken würde, aber beschwören möchte ich das nicht.
Wäre auf jeden Fall interessant. Leider kann ich mit den zwei ansonsten baugleichen Gitarren allerdings nicht dienen.
 
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Ich finde, dass man gar nicht beurteilen kann ob schwer oder leicht im Sinne von klingt besser, fetter, hat mehr Sustain beurteilen kann.
Bei den vielen Punkten an einer Gitarre die Einfluss nehmen können ist es in meinen Augen nicht möglich eine aussagekräftige Untersuchung zu machen. Man müsste immer den gleichen Hals, die exakt gleiche Hardware, immer den gleichen Pickup in absolut exakt gleicher Position, mit den gleichen Saiten und penibelst gleichem Setup testen und nur den Body jeweils austauschen und dann mal mindestens 40-50 Stück.

Jedes Bauteil an der Gitarre hat Schwankungen, wie willst du sonst ausschließen, dass das "fett" nicht von einem minimal anders gewickelten Pickup kommt? Kein Sustain von einem nicht gut gemachten Sattel?
Der braune Darrell hat eine Gitarre immer kleiner gesägt. Ja, die ändert sich. Zu null Sustain und klingt absolut nicht mehr? Ich finde nicht.
Und auch Jim Lill hat mal wieder ein Video parat.

Früher hatten viele einen Fathead an der Gitarre, gekauft, selber gemacht, verschiedenste Materialien, ...

fathead.jpg

Und den Fender Fat Finger kann man immer noch kaufen.
https://www.thomann.de/de/fat_finger_guitar_chrome.htm

Weder das eine noch das andere hat sich durchgesetzt. Es wäre für die Hersteller auch ein leichtes unterm Lack oder Furnier am Kopf versteckt irgendein Metall einzubringen. Schwerere Tuner, den Kopf größer und dicker machen.
Warum klingen dann aber PRS Gitarren, deren Masse deutlich weniger ist. Warum hat meine kopflose Strandberg mit 2,3kg das gleiche Sustain wie meine ansonsten beste Gitarre? Warum klingt sie fetter wie alles andere was ich so habe?

Was juckt ob die Gitarre in 5 Sekunden dann 12 oder 13dB verliert (Sustain) oder einen Ticken weniger fett klingt. Bass und Deep am Amp nach oben gedreht und der dünnste Pickup drückt dich zur Tür raus.
Was interessiert wie gut die Gitarre klingt wenn du dich nach 30 Minuten Auftritt nicht mehr konzentrieren kannst weil der Rücken zwicken anfängt?

Das Leben ist deutlich leichter, wenn du in Laden gehst und dir einfach eine Gitarre raussuchst die hörbar von nichts gebremst wird und gut klingt und die restlichen Mythen und Legenden einfach vergißt.
 
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Vielleicht ist es andersrum und "war ja klar", wenn eine dicke Gitarre lang schwingt. Sehr viel seltsame Züchologie scheint da drin zu stecken. Ich hab eine unglaublich schwere Strat, so ein richtiger Klopper, die klingt auch einfach nur nach Strat. Die viel leichtere Pacifica schiebt aber heftiger, als meine andere Humbucker-Strat. Mmmmmh.
 
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Das Leben ist deutlich leichter, wenn du in Laden gehst und dir einfach eine Gitarre raussuchst die hörbar von nichts gebremst wird und gut klingt und die restlichen Mythen und Legenden einfach vergißt.
Wohl gesprochen! In dem Kinofilm "Tron" würde es heißen: END OF LINE. Also im Sinne von Ende der Diskussion.
 
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Früher hatten viele einen Fathead an der Gitarre, gekauft, selber gemacht, verschiedenste Materialien, ...

Anhang anzeigen 872415
Und den Fender Fat Finger kann man immer noch kaufen.
https://www.thomann.de/de/fat_finger_guitar_chrome.htm

Weder das eine noch das andere hat sich durchgesetzt. Es wäre für die Hersteller auch ein leichtes unterm Lack oder Furnier am Kopf versteckt irgendein Metall einzubringen. Schwerere Tuner, den Kopf größer und dicker machen.
Solche Fatfingers dienen dazu Deadspots zu verschieben, möglichst unhörbar zu machen. Die Eigenresonanz des Halses wird dadurch verändert. Das braucht man nur, wenn man solche Probleme hat. Das ist bei Gitarren oft bei SGs der Fall, aber nicht immer. Viele hören so etwas nicht oder stört es nicht. Daher werden die nicht so oft eingesetzt. die mache das Instrument ja Kopflastig(er).

Was längeres Sustain angeht, ist das auch nicht unbedingt mit dem Gewicht zu erklären. Ich hatte ganz am Anfang eine höllisch schwere Sperrholzgitarre, die hatte kaum Sustain. Die war zwar schwer aber unheimlich weich.
 
@Alex_S.
werden aber anders verkauft.

Screenshot 2022-12-02 103716.jpg
 
@BeWo das ist ja auch nicht grundsätzlich falsch. Ein Deadspot zeichnet sich dadurch aus, dass der Ton an der Stelle kein Sustain hat und matt klingt. Dieser wird mit dem Fatfinger durch eine anderes Resonanzfrequenz in eine möglichst unbemerkbare Tonhöhe verschoben. Also mehr Sustain und kräftigeren Sound an dieser Stelle.
Umgekehrt gibt es das natürlich auch, nennt man Wolf https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfton . Da benutzt man einen Wolftöter, funtioniert ähnlich wie ein Fatfinger:
https://www.petzkolophonium.com/sho...uage=de&xoid=232a3549cc3750310bca22484ed8c8cc
 
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Ich habe weiterhin ein komisches Gefühl bei sehr leichten Instrumenten, aber das ist nur mein haptischer Anspruch. Für mich fühlt sich das gut an und solange ich das körperlich ohne Probleme machen kann - warum nicht. :)
Soundmäßig kann man da schon eine Menge "faken" damit das amtlich klingt heutzutage mit 3,9 kg. Ich persoenlich mag die schweren Gitarren, da darf ruhig was am Gurt ziehen. Dafür hängt die aber stramm und flattert nicht rum. Balance ist noch wichtig.....bei leichten E-Klampfen passt das oft nicht und der Hals hängt sonstwo rum.
 
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Nachdem der Thread ja schon sehr lange ist, versuche ich mich kurz zu fassen.
1. ob die Gitarre gut oder weniger gut klingt liegt in dem Ohr des Zuhörers = Geschmacksache.
2. Sustain hängt vom gesamten Schwingverhalten des "Systems" ab. Schwingt alles mit ist das Sustain eher kurz, schwingt nichts mit ist das Sustain lang. Ich weiß, daß es dazu andere Auffassungen gibt, diese widersprechen aber schlicht den Regeln der Physik
3. Klang ist abhängig von mehreren Faktoren. Fasst man diese zusammen, so sind es eigentlich die addierten Fehler des Gitarrenkopus und die PUs, welche den Sound bestimmen.
Bsp: Die Saite ist nichts anderes als ein gespannter Draht. würde dieser frei und unbeeinflusst schwingen, hätte er ein definiertes Obertonspektrum. Jenes wird aber deutlich verändert, je nachdem wie lang der Draht gespannt ist und wie der Einfluß des Gesamtsystems auf die Obertöne ist. Letztlich kommt es auch noch sehr auf die PUs an.

Im übrigen spiele ich auch lieber mit schweren Gitarren, selbst wenn's "hintenrum" nach dem Gig knirscht. Das hat aber was mit Spielgefühl zu tun, nicht mit dem Sound.
 
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Eine schwere Les Paul (heutzutage werden schon welche über 4 kg dazu gezählt) dagegen gilt als dumpf und träge, mit Neigung zum Matschen. Das wiederum kann ich nicht bestätigen; träge, dumpfe und matschende Gitarren gibt es in jeder Gewichtsklasse.
Das sehe ich ganz genau so. Und das liegt mMn daran, dass das Gewicht als solches einfach noch gar nichts über die eigentlich entscheidenden Eigenschaften aussagt.

Es gibt Materialien mit hohem spezifischen Gewicht, die eher schwingungsdämpfend wirken, und leichte, die sehr steif sind und entsprechend wenig der Saitenschwingung nur wenig Energie klauen. Lehm ist schwerer als Alu, wird aber wohl keinen so tollen Gitarrensound bringen...

Die Ausgangsfrage ist aber mMn schon erklärungsbedürftig. Was ist denn nun ein qualitativ höherwertiger Klang?

Ich denke, das hängt von den Hörgewohnheiten ab, und die sind zunächst mal von der Musik geprägt, die wir gehört haben. Da bilden sich ja doch gewisse Hörmuster aus, die wir als "richtig" empfinden, weil uns die Musik insgesamt gefallen hat. Das sind dann letztlich die Sounds, die man im Kopf hat und so oder ähnlich selbst erzeugen will. Wenn wir ehrlich sind, wurden die meisten klassischen Aufnahmen doch einfach mit dem eingespielt, was der Musiker halt gerade hatte bzw. sich leisten konnte. Da wurde wohl kaum je besonders ausgesucht, denn man war früher, dass der Laden überhaupt ein oder zwei Gibsons da hatte. Also spricht auch viel dafür, dass auch bei den resultierenden Sounds eher der aus einer Durchschnitts-Strat, Tele, Les Paul usw. zu hören war.

Für mich persönlich erscheint es daher nur folgerichtig, dass meine "am Besten" klingenden Gitarren alle im mittleren Gewichtsbereich liegen, also ca. 3,5 kg bei Strats und 4 kg bei Les Pauls. Die schwereren sind auch nicht dumpfer, eher im Gegenteil. Sie klingen eher härter und geben sich gefühlt ein Stück weniger entgegenkommend beim Spielen. Eine schwere Strat fand ich bisher eigentlich immer auch etwas unangenehm schrill, ist sie sehr leicht, wird es tendenziell problematisch mit der Durchsetzung im Gesamtsound. Les Pauls werden mit wachsendem Gewicht für mich auch im Sound "heavier", sprich die Mitten klingen nicht mehr so warm und die Soli eher hart als bluesig, aber solche LPs vertragen dann auch mehr Zerre, ohne zu verschwimmen. Bei reinen Mahagoni-Paulas mag das nochmal anders sein, aber so eine hatte ich noch nicht. Als Mainstream-Rocker fühle ich mich also gewichtsmäßig in der Mitte gut aufgehoben.

Gruß, bagotrix
 
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Als Mainstream-Rocker fühle ich mich also gewichtsmäßig in der Mitte gut aufgehoben.
Das sehe ich ganz genauso. Strats um die 3,5 und Les Paul 4 kg oder knapp darüber. Damit kann man gut Musik in alle Richtungen machen.
Für extrem leichte Gitarren würde ich jedenfalls keinen Aufpreis zahlen.
 
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irgendein Metall einzubringen

Das hat z.B. Kramer bei den Oversea Modellen Showster "Metalist" und "Savant" gemacht. Im ersten Fall was es ein herausnehmbarer Block, im anderen ein umlaufender "Ring" um einen Teil des Bodies. War mehr Marketing als merkbar.
 
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Da die Gitarre weiblich ist, frage ich mich, ob die beim ersten Antesten auf die Frage nach dem Gewicht verstimmt reagieren.






Tschuldigung.
 
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Ich spiele auch schon seit über zweieinhalb Dekaden Gitarre und habe eine Vorliebe für Paulas; was mich betrifft, habe ich so meine Vorurteile... also ich nehme keine Paula unter 4kg in die Hand, ehrlich!
Also die fettgedruckte Aussage fasst es IMO gut zusammen, bzw. kommt hier wieder der Effekt, dass "wie es aussieht, oder sich anfühlt, wird es auch klingen" --> Schwer, klingt schwer/fett; leicht, klingt dünn; eine Brücke aus Glockenmessing klingt glockig...; ein Tremolo Block aus Holz klingt hölzern;... "ist ja logisch!" Nein, ist es nicht! Klangerzeugung ist physikalisch extrem komplex und einfache Analogieschlüsse von täglicher Erfahrung auf das System E-Gitarre ist zu kurz gesprungen!!!
Das ist das Gleiche, wie die Diskussion "resonate/schwingende vs. "tote"/nicht mitschwingende Gitarren. Da gibt es selbst namhafte Gitarrenbauer, die für sich beschlossen haben, dass resonante Gitarren weniger Sustain haben "müssen", weil die Schwingungsenergie ja in Korpusbewegung "vergeudet" wird. Auch das klingt erst mal einleuchtend. Das ist aber auch IMO gedanklich zu kurzgesprungen, da es eine ganze Reihe von Gründen/Effekte gibt, wo die Schwingungsenergie einer Saite am Ende landet und im Gegenteil ist "Resonanz" ein Vorgang, wo für Schwingungensenergie eben als mechanische Energie "erhalten" bleibt und nicht "nutzlos" in Verformung und damit letztlich in Wärme umgesetzt wird.
Damit will ich nicht sagen, dass "resonante" Gitarren die einzig seligmachenden sind!
Letztlich muss man eine Gitarre hören und spüren und wenn es sich "gut" anhört und fühlt, ist es "gut" und nicht, weil das spezifische Modell besonders schwer, leicht oder vibrierend ist.
 
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Sowohl Fender als auch Gibson selektieren für ihren Custom Shop Holz u.a. nach dem Gewicht.
Das sind mMn keine "kleinen Gitarrenbauer" oder Selbstschrauber.

Wir leben im Kapitalismus, wenn ein bestimmtes des Holzgewicht einer E-Gitarre für einen bestimmten Klang sorgt, warum wird dann selbst bei den hochpreisigsten Modellen genau damit kein Geschäft gemacht? Warum bietet Gibson nicht gerundet 4kg oder 3,4kg Les Pauls an und benennt den jeweils klanglichen Unterschied?!

Die Erklärung dafür ist einfach, auch wenn die hier wahrscheinlich keiner hören will. ;)
 
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