Realitätsfremde Gebrauchtpreise für (Gibson-)Modelle aus/im Vergleich zu Verkaufsaktionen?

  • Ersteller Gast252951
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Eine Wertanlage mit Spaßfaktor, was will man mehr.

:great:

Man kann nur hoffen, dass die Genforschung dafür sorgt, dass wir alle 200 Jahre alt werden, wir sollten unsere Gitarren behalten und im Alter von 170 Jahren brauchen wir nicht mehr arbeiten gehen :)
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Die haben gewartet, dass das Holz nochmal natürlich gealtert ist. JETZT ist es Vintage.:engel:
Einerseits könnte man sagen "schlau gemacht"
Andererseits könnte man sagen "da haben wir alle nicht sonderlich vorausschauend gehandelt" in der Vergangenheit.

Aber he ... Es gibt immer noch die 80er Standard Strats die man aktuell für 900€ haben kann. Dann muss man nur noch bis ins Jahr 2040-2050 warten ;-)
 
Was man früher nicht zu schätzen wusste wird Jahrzehnte später zu einem Schatz.
Der Unterschied ist aber, früher MUSSTEST du in dem Käfer fahren mit all seinen Macken. Heute kannst du wenn du willst und verbindest das mit den schönen Erinnerungen an früher.
Weil die schlechten Erinnerungen hat man größtenteils verdrängt, oder man lacht heute drüber obwohl man es damals garnicht lustig fand.
Also nicht die Qualität des Produktes hat sich geändert sondern die eigene Wahrnehmung dessen und was man damit verbindet.
 
Wie gesagt, es hat lange gedauert bis ich mir wirklich teure Gitarren leisten konnte und für mich war auch klar, das eine künstlich gealterte seelenlose Customshop Gitarre nie in Frage käme. Die allermeisten Gitarren in meinem Haushalt ( und das sind nicht wenige) haben eine Geschichte, die mich mit ihnen verbindet. Ich hatte bisher leider keine Gelegenheit eine 60ties zu spielen, aber ich habe einige 70ger, einige 80ger und auch ein paar 90ger Gitarren. Dann gibt es noch die Modelle die ich mir selbst gebaut habe oder maßschneidern lies. Also das Meiste ist eben nicht aus dem Laden, sondern hat Vergangenheit oder Geschichte.
 
Die allermeisten Gitarren in meinem Haushalt ( und das sind nicht wenige) haben eine Geschichte, die mich mit ihnen verbindet.
Und das ist doch der wahre Wert.
Und evtl. ist auch das der Punkt warum die Preise bei gebrauchten teilweise "unrealistisch" hoch angesetzt werden. Weil der Verkäufer halt auch eine Geschichte damit verbindet und diese halt auch mit bezahlt haben möchte.
Das alles hat aber nichts mit besseres/schlechteres Instrument zu tun. Es ist das drum herum.
Keiner kauft sich nen 76er 911er weil der besser ist als der aktuelle 911...ne der kauft ihn weil den geil findet. Das sind doch pure Emotionen. Von Spekulanten mal abgesehen.
 
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Und evtl. ist auch das der Punkt warum die Preise bei gebrauchten teilweise "unrealistisch" hoch angesetzt werden. Weil der Verkäufer halt auch eine Geschichte damit verbindet und diese halt auch mit bezahlt haben möchte.
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Naja, aber das ist Romantik und kein Verkausargument. Ein Verkäufer kann nicht allen Ernstes davon ausgehen, dass der Käufer ihm seine Erinnerungen mit Geld kompensiert. Gerade bei stinknormalen aktuellen Instrumenten, die 0815 sind.

Anders herum glaube ich eher, dass Käufer von richtigen Vintage Instrumenten sich gerne Geschichte kaufen wollen die sie nicht selbst erlebt haben, aber sie verbinden diesen Mythos mit etwas besonderen, von dem Preis den man zahlt etwas limitiertes, seltenes zu besitzen mal abgesehen. Aber das ist "Vintage". Da vermischt sich Mythos mit Sammelleidenschaft und Liebhaberei zu einer Mixtur die oft nichts mit Qualität oder reellem Wert zu tun hat. Gut, ist so.

Aber darum ging es nicht. Die Ausgangsfrage bezog sich ja darauf, warum ich bisher noch bei keinem Alltagsequipment die Erfahrung gemacht habe, dass durch die Bank alle Verkäufer bei einer bestimmten Marke bei ihren Preisvorstellungen weit über dem lagen, was ich bisher bei allen anderen Marken erlebt habe. Darüber hatte ich mich gewundert. Es machte den Eindruck, als wenn sie denken würden etwas besonderes zu besitzen, nach dem Motto "he, wir reden hier über eine Gibson". Ja, wir reden über ein Gibson Budget Modell, das hunderttausend-fach hergestellt wurde. Nicht mehr, nicht weniger. Es kommt immer wieder vor, dass man sich mit dem Anbieter nicht einigen kann, normal. Dass es aber bei 5-10 Gitarren ähnlichen Typs des gleichen Herstellers binnen 2 Wochen so passiert ist, hatte ich noch nie.
 
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Und das ist doch der wahre Wert.
Und evtl. ist auch das der Punkt warum die Preise bei gebrauchten teilweise "unrealistisch" hoch angesetzt werden. Weil der Verkäufer halt auch eine Geschichte damit verbindet und diese halt auch mit bezahlt haben möchte.
Das alles hat aber nichts mit besseres/schlechteres Instrument zu tun. Es ist das drum herum.
Keiner kauft sich nen 76er 911er weil der besser ist als der aktuelle 911...ne der kauft ihn weil den geil findet. Das sind doch pure Emotionen. Von Spekulanten mal abgesehen.

Genau aus dem Grund hatte ich meinen 76er 911er damals gekauft, Spaß wollte ich haben und vor allem nicht diesen ganzen modernen Schnickschnack. Das ich ihn aus finanziellen Gründen 8 Jahre später mit 100% Gewinn verkauft habe war nicht geplant, aber ein schöner Nebeneffekt.
 
Es machte den Eindruck, als wenn sie denken würden etwas besonderes zu besitzen, nach dem Motto "he, wir reden hier über eine Gibson".
.. das dürfte eben letztlich die Wirkung von gelungener Marken-Werbung sein.
Ich bin schon bei Leuten gewesen, die die Wand voller Gibson Custom Shopies aller 4-stelligen Preislagen hatten, die durfte ich alle mal durchspielen und die Besitzer haben durchaus nicht nur positive Kommentare und Einschätzungen gegeben, neulich war ich bei jemandem, dessen superlimitiertes Modell durfte ich nicht mal berühren. So soll das sein, da ist seine persönliche Wertschätzung so komplett durch die Decke gegangen, dass er das Teil selbst kaum noch berühren konnte vor lauter Ehrfurcht :) Sowas passiert natürlich auch bei anderen Marken. Aber wenn jemand selbst schon komplett abgezockt wurde vom Hersteller, dann ist der Wert des Instruments am Ende für den nicht etwa materiell oder ein feststellbarer Nutzwert, sondern komplett virtuell. Da wird denn eben aus dem Knochen eine Reliquie ... und auch ein Knochensplitter bringt's schon :D
 
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Ja, wir reden über ein Gibson Budget Modell, das hunderttausend-fach hergestellt wurde. Nicht mehr, nicht weniger. Es kommt immer wieder vor, dass man sich mit dem Anbieter nicht einigen kann, normal. Dass es aber bei 5-10 Gitarren ähnlichen Typs des gleichen Herstellers binnen 2 Wochen so passiert ist, hatte ich noch nie.


Ich hätte noch 3 Modelle aus 2010 und 2016, aber da geht keine unter 700 € aus dem Haus :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
halten Gibson Verkäufer die Marke wirklich für so etwas besonderes oder sind sie realitätsfremd ;-). ( no offense ) . Und wenn die wirklich gebraucht für so einen unangemessenen Preis weggehen ( relativ zum NP ), warum um Himmels Willen machen Käufer da mit ?
Beides eure Ehren. Sie halten die Marke für was besonderes und es gibt ein gewisser ansatz die wirklichkeit zu ignorieren. Dies startet schonmal mit dem Neupreis. Wer eine LP Standard für 2'630 öcken kauft, für DIE gebotene qualität und materialien... der muss schon ein grosser Fan sein und ein Problem mit objektive Analyse haben. Von den RI Modellen ganz zu schweigen.

Aber irgendwie gibt es auch ein grund warum der Image der Marke leidet und die Foren immer wieder in hässliche Gassenschlachten mutieren. Du kannst dich selbst anlügen, nur wenn nachher die anderen Gitarristen dies unterstreichen, dann gibt es spannungne mit dem Selbstwergefühl und es ladet sich meistens in Agression aus.
 
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Steigt etwas im Preis, nimmt man es gerne mit; fällt er ist es oft schwer das wahrhaben zu wollen. Meine Gibsons sind von 1955 bis 2017, dabei Paulas, Vs, SGs und zuletzt eine CS 336 aus dem Custom Shop. Gerade die Woche habe ich wieder geflucht als ich bei meiner 2001er Murphy Les Paul einen Poti wechseln musste. Riesenfach für die Elektronik und dann die Potis alle Vintage Correct an die Wand platziert. Das machen andere Hersteller besser. Aber für mich ist es bei Gibson und Fender wie bei Harley Davidson, Technik von gestern zum Preis von morgen und das alles weil es rational nicht zu erklären ist.
Genauso wenig erklärbar ist das preisliche Schwächeln von PRS Klampfen auf dem Gebrauchtmarkt. Aber so isses halt mal.
 
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Ich habe mir heute mal den Spaß gemacht und den deutschen Gebrauchtmarkt nach Tribute Modellen durchforstet. Das gleiche habe ich vor ca. 6-8 Wochen gemacht, als ich die letzte eines Tribute Sextetts gekauft habe.

Vor 8 Wochen lagen die Tiefstpreise noch knapp unter 500 € im Angebotsmarkt. Mit etwas Glück kam man auch knapp darunter. Knapp 2 Monte später sind die Angebote deutlich ausgedünnt und die Angebotspreis liegen bei 650-700 €. Die großen Märkte haben inzwischen ihre Ausverkaufsangebote weitgehend rausgehauen, günstiger Nachschub als Neuware nicht mehr erhältlich und die Gibsonpleite in Musikerkreisen in aller Munde. Fazit, die Preise steigen, auch wenn das dem ein oder anderen unlogisch erscheint. Mich freut es, ich hatte wieder einmal einen guten Riecher.
 
Knapp 2 Monte später sind die Angebote deutlich ausgedünnt und die Angebotspreis liegen bei 650-700 €.
Ist auch logisch...die günstigen haben den Besitzer gewechselt. Die etwas teureren wollte bis jetzt keiner haben. Wenn dann die Abverkäufe der Onlineshops und Restposten alle durch kann auch keiner mehr behaupten das man für nur 150€ mehr die gleiche in neu bekommt.
Ich glaube eher kaum das dass etwas mit der Gibson-Pleite, also der Option darauf, zu tun hat.
 
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Drei von dem Sextett sind schon wieder verkauft, nach Finnland, Moldavien und Belgien (1772 Anfragen gab es dazu... auch ganz nett oder?, Gebrauchtmarkt in der Krise ??? ) Aber so ganz einfach ist es auch nicht. Wie gesagt, gilt für mich als Grundsatz niemanden über den Tisch zu ziehen. Wer allerdings schlechte Anzeigen mit unscharfen Bildern und kaum Infos schaltet, bekommt keine vernünftigen Angebote. Jeder Ankauf geht mit einer Generalüberholung einher und mit einer detailierten Bildergeschichte. Dazu Infos und Auszüge aus den Werksarchiven und dann kommen am Ende vernünftige Preise heraus. Die verbliebenen 3 bleiben vorerst gut verpackt und versandfertig im Kämmerlein. Für das bezahlte Geld gehen die immer wieder weg.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Preissegment < 1000€ wird immer gehen. Schau mal hin was sich bei Gibsons tut die > 3000€ liegen, z.B. das ganze CC Zeugs wird gerade verramscht bzw. nicht verkauft.
 
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Aber wenn jemand selbst schon komplett abgezockt wurde vom Hersteller, dann ist der Wert des Instruments am Ende für den nicht etwa materiell oder ein feststellbarer Nutzwert, sondern komplett virtuell. Da wird denn eben aus dem Knochen eine Reliquie ... und auch ein Knochensplitter bringt's schon :D

Ich verstehe was du meinst und eine gewisse Parallele zur Reliquie könnte man durchaus erkennen ;-)
Dennoch darf sich niemand vom Hersteller über den Tisch gezogen fühlen, denn schließlich hat man aus freien Stücken gekauft.
Dafür kritisiere ich niemand, das steht mir nicht zu. Trotzdem muss dann jeder sehen ob er sein Zeug gebraucht los wird, wenn man einen Preis will, der zwar für eine Reliqie angemessen wäre ( naja .. auch fragwürdig ), aber eben nicht für eine stinknormale Gitarre
 
Trotzdem muss dann jeder sehen ob er sein Zeug gebraucht los wird, wenn man einen Preis will, der zwar für eine Reliqie angemessen wäre ( naja .. auch fragwürdig ), aber eben nicht für eine stinknormale Gitarre
hier gilt das gleiche:
denn schließlich hat man aus freien Stücken gekauft
Niemand wird gezwungen was zu kaufen.

Allein der Name auf der Kopfplatte sorgt doch schon dafür das ein Instrument mehr oder weniger Wert ist. Im Nebenthema haben wir ja gerade das Thema "Objektivität".
 
Dennoch darf sich niemand vom Hersteller über den Tisch gezogen fühlen, denn schließlich hat man aus freien Stücken gekauft.
... ah, du glaubst offenbar an den Mythos der freien und verantwortlichen Willens- bzw. gar Kaufentscheidung ... ;)
Ich kenne zu viele Süchtige (dabei spielt das Suchtobjekt eine untergeordnete Rolle, was das Prinzip angeht, glaube zumindest ich), um diese These für wahr halten zu können. Von einem "objektiven" Standpunkt bleibt natürlich jeder verantwortlich für sein Tun, aber was den Grad der Freiheit angeht, würde ich da schon gewisse Abstriche machen. Solange Faktoren wie Status (und damit indirekt ein Mangel an Selbstwertgefühl) auf dem Spielfeld mitmischen, sind viele Entscheidungen recht weit entfernt von Rationalität und Faktenlage. Gehe ich davon aus, beantworten sich viele staunende Fragen über Beweggründe schlüssiger ... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Boooah, jetzt wirds abstract bis abstrus, ich bin dann mal wech... :igitt:
 
z.B. das ganze CC Zeugs wird gerade verramscht bzw. nicht verkauft.
...ist das so? (der Sektor schwebt aus mehreren Gründen in Regionen, die meine Interesse nicht so unbedingt anziehen, ich habe schon eine Menge von dem Zeug angespielt, meistens durchaus passable Sachen, keine Frage, aber nichts, was ich in anderen deutlich niedrigeren Preislagen unter rein pragmatisch-spielerischer-sound- und verarbeitungsmäßiger Sicht nicht auch entdecken konnte) Das muss dann ja ein ziemlicher Schlag ins Gesicht der Gläubigen sein, oder kriegen die das nicht mit?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
ich bin dann mal wech... :igitt:
.so war das gedacht, klar :evil: (ohne jetzt zu sarkastisch werden zu wollen: das überrascht mich nicht, und Gläubige darf man nicht angreifen, das ist immer "abstrus" :D )
 
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