Röhrensound ? Ist doch alles nur Betrug!!!!

  • Ersteller Dr.Watson
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Aber das ist kaum die Schuld des Röhrenamps, sondern vielmehr die des Users ;)
zumal, was für ein Bsp, jetz mal ehrlich, wie viele Bands in deiner umgebung stellen wirklich Wände voller Fullstacks auf die bühne ??
Du Argumentierst hier mit solchen extremen die für 99,99% aller Bands nicht representativ sind und deshalb wenig bis gar keine Aussagekrat haben.

Ich meine laut deiner Argumentation zählt offenbar Quantität als Quallität, kann man ja machen, aber sei doch so tolerant das andere ihr Geld lieber in Amps mit viel Sound, statt vielen Knöppen, Reglern und Speicherplätzen investieren. Das hat doch mit Voodoo und Mojo überhaupt nix zu tun, sondern mit Geschmack.

Ich persönlich finde gut das man die Wahl hat und da isses mir auch Wurscht wie oft mir da vrgebetet wird das doch technisch und auch weils neuer ist,
Modeller sowiso viel besser sind weil ja schließlich Tests mit Profis das ergeben haben ... Wie gesagt ein WIRKLICH representativer Test funktioniert so
das man die zu testenden Amps auch spielt (also aktiv das Widergabeverhalten und die Reaktion des Amps spüren und darauf reagieren kann),
nur vor ner Abhöre sitzen und sich passiv reampte Amps reinziehen ist sinnlos.

ich weiß net, evtl bin ich altmodisch oder werde alt, warscheinlich beides, weil ich auch nen Einkanaler spiele, aber ich gehe zbs auch lieber ins Kino
oder Mountainbiken und freue mich über die Welt, anstatt RTL2 zu schauen obwohl ich dort alle paar Minuten was neues sehe und ichs nicht extra bezahlen muss oder Hardewaremäßig nachrüsten muss, oder meinen kopf mitschleppen muss. Auch wenn ich das erlebnis Kino oder das echte Leben viel schöner finde als die Sendungen auf RTL2, es zählt für einige sicher trotzdem nicht weil RTL2 sowiso viel moderner ist als Kino, Mountainbiken oder das echte Leben, naja und ganz wichtig, wozu ne eigene Meinung bilden wenn Tests ergeben haben das RTL2 sowiso viel geiler ist als das echte Leben :D

Soll doch jeder machen wie er denkt, ich denke nicht schlechter über jemanden nur weil er Modeller spielt, mir isses sogar so ziemlich Wurscht, weil ich meinen Sound habe und mir jeden Tag aufs neue den Arsch abfreue was ich schon wieder für neue geile SOunds aus dem EINKANALER herausgekitzelt habe und mich frage ob ich das ganze Potential dieses Amps jemals völlig entdecken werde... Das macht mich glücklich und zufrieden und ispiriert mich, alles schöne Sachen am Leben, also kanns ja gar nicht sooo verkehrt sein.


Gruß Robi

word @
 
Es gibt Medikamente mit denen ein AIDS Kranker sehr lange überleben kann. Diese sind sehr teuer (was auch in Ordnung ist, wir haben ja Krankenkassen und zahlen das gemeinsam).

Diese Medikamente werden kaum nach Afrika verkauft - eben weil sie sich dort niemand leisten kann. Dort würden einige Staaten diese gerne einfach selber herstellen weil das sehr günstig wäre um ihre Bevölkerung zu retten. Dürfen sie aber nicht, und das allein aus dem Grund weil es eine Patentverletzung wäre, wobei nicht mal ein wirtschaftlicher Schaden entstehen würde da sich dort eh niemand das Original leisten kann. Ist halt eine Prinzipfrage.

Aber das nur am Rande. Imaginäres Eigentum wird durchgesetzt, geahndet und bestraft, und das mit einer Härte wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte.


Auf Blödsinn wie dem immer wieder gern genommenen, aber trotzdem noch genau so falschen Vergleich mit dem Ladendiebstahl will ich mal gar nicht eingehen...

Die Sache mit dem Aids Medikament in Afrika glaub ich gerne (hättest Du das Beispiel gleich erklärt anstatt einfach eine zusammenhangslose These in den Raum zu werfen wäre es vielleicht etwas einfacher gewesen...), anhand diesem extrem traurigen und schlimmen Beispiel aber die gesamte Stituation auf diesem Planeten festzumachen finde ich allerdings doch mehr als uptopisch - es gibt im Gegensatz dazu auch unzählige mittelständische Firmen, die auf Grund von Produktpiraterie ihre Pforten schliessen mussten, oder ehrliche Künstler oder Handwerker, die aufgrund von Patentrechtverletzungen Ihre Existenz verlohren haben...

Und ich finde den Vergleich mit dem Ladendiebstahl mehr als treffend - gut, dass Du die These "Blödsinn" einfach so in den Raum stellst und dann sagst Du willst nicht darauf eingehen, dass nenne ich mal gelungene Argumentation...
 
Nachdem ich mich hier mal durchgelesen habe, eine Kurzzusammenfassung für alle die gerade dazu kommen:
70 Seiten, manchmal mehr, manchmal weniger freundlich vorgetragene Argumente für/gegen Röhren/Transen/Modeller,
und immer noch ist nichts passiert...
Manche Posts lesen sich als ob Leute nur ihren eigenen Amp verteidigen würden, andere sind zummindest halbwegs objektiv.

Und mein Senf dazu ist:
Warum versuchen hier alle ihre Lösung als die einzig wahre zu verkaufen?
Die meisten wissen doch warum sie was spielen, ob das jetzt ne Röhre, ne Transe, ein Modeller oder ein Toaster ist.
Warum wird hier dann noch so Heiß diskutiert? (Hat so ein bisschen was von den Kreuzzügen: "Du glaubst was anderes, Stirb!")
Ich persönlich finde dass die Frage nicht ist ob Röhre praktischer/vielseitiger/überhaupt toller ist, sondern ob es mir
den Sound und das Feeling was ich suche Liefern kann,
für manche ist das ein Vetta, für andere ein Axe fx und für wieder andere ein Plexi der dem halben Block die Ohren bluten lässt ;)
Einer meiner Traumamps ist zum Bleistift auch der Randall T2, ein Hybrid-Amp (Na was fällt euch dazu ein? :D)

Und jetzt nachdem ich 70 Seiten gelesen habe, denke ich mir: "Hättest doch lieber geübt, wäre sinnvoller gewesen"
Und genau das werd ich jetzt tun, mfg Georg
 
Andy, das klingt so, als wolltest du sagen "egal, was kommt"? Meinst du das so?

Was soll für dich"egal was kommt" heißen? Meinst jetzt "egal was kommt" die neue Technik wird die Alte verdrängen? Oder meinst "egal was kommt" die alte Technik wird sich behaupten und den Neuerungen trotzen?
jf.alex hat das doch schön dargestellt, er hätte auch noch viel weiter ausholen können, wie zB.vom Neolithikum in die Kupfersteinzeit usw.
Tendenziell ist die Entwicklung abzusehen! Und man muss ja auch kein Hellseher sein wenn man die technische Geschichte ein wenig aufrollt und darauf hin eine Prognose erstellt.
Soll aber nicht heißen, dass die Röhrenamps von heut auf morgen aus der Welt verschwinden. Ich denke für gewisse Leutz ist eine Röhre ein nicht weg zu denkendes Werkzeug.
 
Ihr seid echt alle verrückt! :)
 
Nachdem ich mich hier mal durchgelesen habe, eine Kurzzusammenfassung für alle die gerade dazu kommen:
70 Seiten, manchmal mehr, manchmal weniger freundlich vorgetragene Argumente für/gegen Röhren/Transen/Modeller,
und immer noch ist nichts passiert...
Manche Posts lesen sich als ob Leute nur ihren eigenen Amp verteidigen würden, andere sind zummindest halbwegs objektiv.

oh, nach dieser Zusammenfassung wissen jetzt ja alle neu dazugekommenen bestens bescheid um was es geht ;-)
 
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Ich weiß nicht wie wichtig in heutigen Zeiten noch ein paar Millionen AIDS-Tote in Afrika sind, aber sie sind zumindest gegenüber einer Patentverletzung (die nicht mal wirtschaftlichen Schaden hervorrufen würde) bedeutungslos. So mal als Beispiel.

Nichts gegen ein wenig Polemik aber der Vergleich geht zu weit. Dir wird im Hinblick auf die Praktiken der Pharma-Konzerne jeder hier zustimmen. Mir platzt auch der Kragen, wenn ich höre, dass Nestlé (u.a. der weltgrößte Abfüller von Trinkwasser) an der Lobbyisten-Front daran arbeitet, dass die Verfügbarkeit von Wasser kein Menschenrecht mehr sein soll. Das sei ein Produkt wie jedes andere und könne daher für niemanden umsonst sein.

Nur daraus abzuleiten, dass Schutzrechte für Erfinder/Entwickler eines Produktes grundsätzlich böse sind, ist kein sauberes rhetorisches Mittel.

In Zeiten in denen ohne die Rückversicherung jemanden immer und sofort eine Klage androhen zu können kein Markt mehr offen steht und in denen ich angeblich einen Künstler mehr schade wenn ich eine MP3 runter lade als wenn ich ihm beide Arme absäge (vergleiche mal die Schadenssummen bei entsprechenden Verfahren mit den Katalog der Schmerzensgeldzahlungen) davon zu reden dass Patente und Urheberrecht doch keinen Einfluss mehr haben doch irgendwie komisch.

Wenn man all das ausschließlich aus Sicht des Konsumenten sieht, ist Dein Standpunkt konsequent. "Geiz ist geil", warum soll ich für etwas bezahlen, was ich ja auch umsonst bekommen kann? Wenn man jedoch über diesen Tellerrand hinaus blickt und sich in die Lage desjenigen versetzt, der Jahre seines Lebens (wenn nicht sein ganzes Leben) der Schöpfung einer Sache widmet (sei es die Entwicklung von Produkten, sei es Musik) dann denkt man darüber vermutlich anders ...

Nur als Gedankenanstoß in die Runde: Alle tollen Röhrenamps sind ursprünglich Nachbauten gewesen, und selbst die ersten Gitarrenverstärker sind eigentlich komplett geklaut. Genau wie die Japaner am Anfang auch nur kopiert haben um dann irgendwann richtig tolle und eigenständige Gitarren zu bauten.

Diesbezüglich hast Du recht.

Und mein Gedankenanstoß sollte eben sein, bei der Lobhudelei über Modeller nicht zu vergessen, was sie eigentlich tun: Sie profitieren davon, dass sich über Jahre und Jahrzehnte "klassische" (ähem, von Röhrenverstärkern erzeugte) Sounds etabliert haben, die heute bei Gitarristen gefragt sind. Das neue am Modeller sind weder die Sounds und deren Qualität sondern allein deren Verfügbarkeit in einem einzigen Gerät und der daraus resultierende Komfort.

Was bleibt denn bei einem Modeller übrig, wenn man die Endlosliste "klassischer" Amps streicht? Würde etwa irgend jemand ein Line6-Gerät wegen der Handvoll Eigensounds kaufen?


Aber sind die Leutz in den Charts deswegen am verhungern? Oder die Plattenindustrie, sprich die Majors deswegen Pleite? Nein! Die verdienen sich immer noch dumm und dämlich!

Im Metal-Genre ist es zumindest so, dass selbst etablierte Bands ohne die Einnahmen aus Live-Tickets und Merchandise nicht mehr existieren können. Da hat es nicht zu übersehende Veränderungen gegeben und ich denke, dass gilt mehr oder weniger für alle Genres. Und ich möchte sogar behaupten, dass es unter den Metal-Hörern sogar noch überdurchschnittlich viele Sammler gibt, die nach wie vor CDs kaufen.


Es ist doch logisch, dass die Musikindustrie auf Produkte setzt, die Gewinne versprechen. Und da ist es eben für die Marktführer nicht gewinnversprechend, einen Haufen Nachwuchsbands unter Vertrag zu nehmen, die höchstwahrscheinlich nur ein paar Tausend Tonträger verknödeln. Lieber pumpt man sich in Zusammenarbeit mit einem Fernsehsender einen Star auf, der ein paar Millionen Tonträger absetzt. Und drei Monate später den nächsten. Echte gewachsene Nachwuchsbands nimmt man nur im äußerst begrenzten Rahmen unter Vertrag - entweder für einen Nischenmarkt oder für den unwahrscheinlichen Fall, dass eine davon irgendwie durchbricht. :rolleyes:

Die großen Plattenfirmen haben inzwischen erkannt, dass sie keine funktionierenden Bands signen müssen, um viele CDs zu verkaufen, sondern dass man heutzutage im Prinzip jeden mit einem Minimum an Talent zum Star aufbauen kann; das macht das Sichten von Nachwuchsbands ziemlich überflüssig. Auch das ist das Gesetz des Marktes, egal ob es einem gefällt oder nicht. :eek:

So isses.

An genau der Stelle ist die Industrie natürlich auch selbst schuld, dass heute Musik nicht mehr als Wert begriffen und gewissenlos kopiert und verbreitet wird - wer überwiegend "Wegwerfware" produziert, muss sich darüber nicht wundern, wenn mittlerweile im Bewusstsein vieler Konsumenten verankert ist, dass man für Musik nicht bezahlen muss.

Die Musik-Industrie hat bis heute keine Antwort auf die Frage, wie sie den Konsumenten einen "Mehrwert" vermittelt, der zum Kauf eines Albums animiert. Dabei kann der Schlüssel nur sein: Die Qualität der Musik muss es dem Hörer wert sein, dafür Geld auszugeben. Das erreiche ich nicht mit "Eintagsfliegen" sondern mit der nachhaltigen Förderung von echten Talenten. Aber moment läuft's eben - "jf.alex" hat es auf den Punkt gebracht - genau anders herum.

Und ob diese Bewusstseinswende noch herbei zu führen sein wird?

Na was soll's, dann hören wir irgendwann eben nur noch Musik von Amateuren, die das nebenbei betreiben. DAS genau ist ja die "Demokratisierung" in der "digitalen Welt": Jeder kann, jeder will, Amateure allenthalben - weil für den "Profi" eben keiner mehr bezahlen mag ;)


Seit wann ist "Vernunft" ein Kriterium für künstlerische Prozesse? :D

Ja, das frage ich mich bei dem Argument auch immer ...

Es wäre vernünftig, unser ganzes musikalisches Engagement darauf zu fokussieren, eine "Bohlen-ähnliche-Erfolgsformel" zu entdecken, wie man mit schrottigen 3-Minuten-Songs nach Schema F Millionen verdienen kann ...

Es wäre vernünftig, wenn JEDER von uns eine moderne Strat-Variante mit HSS-Tonabnehmer und verstimmungsfreiem Trem spielen würde ...

usw.
 
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Und mein Gedankenanstoß sollte eben sein, bei der Lobhudelei über Modeller nicht zu vergessen, was sie eigentlich tun: Sie profitieren davon, dass sich über Jahre und Jahrzehnte "klassische" (ähem, von Röhrenverstärkern erzeugte) Sounds etabliert haben, die heute bei Gitarristen gefragt sind. Das neue am Modeller sind weder die Sounds und deren Qualität sondern allein deren Verfügbarkeit in einem einzigen Gerät und der daraus resultierende

ja und genau das ist ja die Frage... kann der Modeller das. Ich meine ja. Aber deine Argumentation hinkt, weil es speziell auf Gitarristen zutrifft. Irgendwie ist ja jedes moderne Flugzeug ein Kopie von Lilienthals Flugapparaten und trotzdem bin ich froh, dass ich in ner Boing oder einem Airbus nach NYC fliegen kann. Ebenso trifft das auf den ganzen Hitek Sektor zu... auch moderne PKW erinnern an den ersten Dampfwagen... nur Gitarristen erhalten sich eine Technik, die eigentlich, sind wir uns mal ehrlich, nicht mehr zeitgemäß ist und begründen das mit "Gefühl", "Ehrlichkeit", "Liebe"...also etwas eher Spirituelles, Philosophiscehs (was durchaus seine Berechtigung hat)

Die Zukunft ist der Transisor und ich bin davon überzeugt, dass die Röhre über kurz der lang verschwindet!

Was bleibt denn bei einem Modeller übrig, wenn man die Endlosliste "klassischer" Amps streicht? Würde etwa irgend jemand ein Line6-Gerät wegen der Handvoll Eigensounds kaufen?
ich denke, dass ein Randall T2/V2 einen durchaus eigenständigen Ton hat.... und es ist auch klar, dass ein moderner Amp, egal welches Prinzip er verfolgt, am klassische Röhrenamp orientiert ist - ich will ja auch nichts neues - ebenso, wie eben auch heutige Autos vier Räder haben.
 
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Ich begründe meine Vorliebe für Röhre immer mit G.A.S.
 
also was ein Verstärkerprinzip mit GAS zu tun, ist mir nicht wirklich klar...
 
... nur Gitarristen erhalten sich eine Technik, die eigentlich, sind wir uns mal ehrlich, nicht mehr zeitgemäß ist und begründen das mit "Gefühl", "Ehrlichkeit", "Liebe"...also etwas eher spirituelles, philosophiscehs (was durchaus seine Berechtigung hat)
Ich nicht, wie ich bereits schrob - ich komme mit traditionellem um Lichtjahre schneller ans Ziel.
Da schon oft der Vergleich kam, die "alte" analoge Fotografie vs. Digitale Fotografie, wobei die die den
Vergleich anstellten wohl meinten: analoge Fotografie = Röhrenverstärker
digitale Fotografie = Modeler

Umgekehrt wird ein Schuh draus, eine Digitalkamera kann man fast nicht falsch bedienen und erhält
direkt brauchbare Resultate, während man bei den alten Spiegelreflexkameras etliches einstellen
muss um zu einem Ergebnis zu kommen (Blende - Belichtungszeit etc) - eben wie bei Modelern,
zumindest die der gehobenen Klasse. Auch der Zugrif auf die einzelnen Parameter sind beim alten
Amp nicht versteckt angebracht, sonder eher an der Oberfläche, bei der Spiegelreflexkamera sind
sie versteckt (und auf den ersten Blick nicht ersichlich) wie bei einem Modeler im Submenue.

Ergo - korrekt wäre
analoge Spiegelreflexkamera = Boutique Modeler
digitale Kamera = alter Röhrenamp
 
ja und genau das ist ja die Frage... kann der Modeller das. Ich meine ja. Aber deine Argumentation hinkt, weil es speziell auf Gitarristen zutrifft. Irgendwie ist ja jedes moderne Flugzeug ein Kopie von Lilienthals Flugapparaten und trotzdem bin ich froh, dass ich in ner Boing oder einem Airbus nach NYC fliegen kann. Ebenso trifft das auf den ganzen Hitek Sektor zu... auch moderne PKW erinnern an den ersten Dampfwagen...

Überträgt man das Verhältnis "Modeller zu Röhre" auf Dein Beispiel aus der Luftfahrt, würden Flugzeuge heute zwar auch aus Alu, Titan und Carbon gebaut, sähen aber aus und hätten exakt (bzw. höchstens ...) die Performance des Fluggleiters von Otto Lilienthal ... Insofern hinkt Deine Argumentation ;) Denn mein Punkt war doch: Der Modeller kann nichts besser (wenn überhaupt), er kann lediglich mehr. Was für sich ja auch ein wichtiger Fortschritt ist, das stelle ich doch gar nicht in Frage.

Na, wir hatten doch (abgesehen von meiner Feststellung, dass der Käfer besser aussieht, muuuahaha) schon an anderer Stelle geklärt, dass Dein Octavia RS dem Käfer Deiner Mutter in allen Belangen haushoch überlegen ist. Neue Technologien führen in der Regel zwangsläufig dazu, dass Produkte besser werden, richtig.

Ich finde es aber gerade so interessant und bemerkenswert, dass ausgerechnet in unserem "gitarristischen Mikrokosmos" diese Regel auf den Kopf gestellt wird: Gitarristen spielen immer noch äußerst gerne auf Brettgitarren, deren Konzepte aus den 50ern stammen. Wie viele "moderne" Les Paul-Interpretationen hat Gibson im Programm? Zwecklos, die Gitarristen wollen überwiegend eng das Original angelehnte Varianten. Daneben entstanden neuere Konzepte - und heute existiert beides gleichberechtigt nebeneinander.


nur Gitarristen erhalten sich eine Technik, die eigentlich, sind wir uns mal ehrlich, nicht mehr zeitgemäß ist und begründen das mit "Gefühl", "Ehrlichkeit", "Liebe"...also etwas eher spirituelles, philosophiscehs (was durchaus seine Berechtigung hat)

Du hast doch selbst immer wieder argumentiert, dass es Dir um den Ton und nur um den Ton geht und Dir egal ist, wie der zustande kommt. Gleichzeitig gehst Du davon aus, dass gute Modeller Röhren-Amps 1:1 simulieren könne, also gleich gut klingen. Der Umkehrschluss ist doch logischerweise, dass Röhrenamps genauso gut klingen wie Modeller. Das sollte doch Daseinsberechtigung genug sein!? Da verstehe ich dann nicht genau, worum es Dir geht. Nur um das Prinzip, das bei gleichem Ergebnis neu besser ist als alt?

Die Zukunft ist der Transisor und ich bin davon überzeugt, dass die Röhre über kurz der lang verschwindet!

Hm, das kann ich fachlich gesehen nicht einschätzen. Die Röhre verschwindet nach meinem "Bauchgefühl" dann, wenn sich auch keiner mehr mit einer Les Paul oder Stratocaster auf die Bühne stellen will und die Leute eingesehen haben, dass irgendwelche Composit-Kunsstoffe bessere Schwingungseigenschaften als Holz haben - und solche "objektiven" Kriterien die einzige Enscheidungsgrundlage sind ...

Andererseits: Wer geht zu Lang Lang und sagt: "Hör' mal, das ist aber alles ganz schön oldschool hier mit Deinem Konzertflügel. Für so was gibt's doch diese praktischen Keyboards. Und die haben nicht nur Klavier-Sounds (die exakt und selbst für dich nicht unterscheidbar wie Dein Flügel klingen) sondern ersetzen die 40 Kollegen da hinter Dir mit ihren komischen Holz- und Blechinstrumenten gleich mit! Wie geil ist das denn?"
 
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Jedes Beispiel hinkt - um Modeller/Transistor und Röhre zu vergleichen, ich will das eher auch als Metapher verstanden haben. Du versuchst mein Beispiel zu analysieren, ich möchte zwie Bilder malen... nicht mehr nicht weniger.

Ich finde es aber gerade so interessant und bemerkenswert, dass ausgerechnet in unserem "gitarristischen Mikrokosmos" diese Regel auf den Kopf gestellt wird: Gitarristen spielen immer noch äußerst gerne auf Brettgitarren, deren Konzepte aus den 50ern stammen. Wie viele "moderne" Les Paul-Interpretationen hat Gibson im Programm? Zwecklos, die Gitarristen wollen überwiegend eng das Original angelehnte Varianten. Daneben entstanden neuere Konzepte - und heute existiert beides gleichberechtigt nebeneinander.
du schaffst es immer wieder, genau das zu sagen was mir auf der Zunge liegt und zwar so, dass es jeder versteht, im Gegensatz zu meinem syntaktischen Kauderwelsch. Man kann das mit Logik nicht mehr erklären, warum gerade im Gitarrensektor alles, alt und neu so einklängig (gibts das?) nebeneinander existiert, während in den meisten anderen Bereichen das Alte, sobald das Neue da ist, mehr oder weniger verschwindet... vielleicht ist das wie in der Religion... viele lesen die Bibel ja auch so, wie sie vor 2000Jahren geschrieben wurde ohne ein Anpassung an das Heute vorzunehmen. Also hat Musik viel mit Geist, mit Seele zu tun - komischerweise aber nur bei Gitaristen.

Warum ich mich allerdings widersprechen soll, wenn ich der Röhre nur noch begrenzte Lebenszeit prognostiziere und trotzdem sage, dass mir das Prinzip wurschd ist, es komme auf den Ton an, ist mir insgesamt noch schleierhaft. Ich werde das bestimmt nicht beeinflussen, sollte die Röhre verschwinden, weil es mir ja auch egal ist. Dann gibt es Transistoren, die meinem Geschmack entsprechen, dann wird auch der Modeller nochmals einen Quantensprung machen. Es hat nichts mit Daseinsberechtigung zu tun... die hat der Käfer ja auch, jetzt sind halt 99,9% aller Käfer zusammengerostet... sicher hat auch der C64 noch Daseinsberechtigung, trotzdem ist er verschwunden... und für mich hat alles eine Daseinsberechtigung, auch wenn es antiquiert ist... trotzdem glaube ich, dass die Röhre verschwindet.
 
Also hat Musik viel mit Geist, mit Seele zu tun

An der Stelle hab ich noch gedacht: ENDLICH hat er's geschnallt!


Und dann kommt DAS gleich hinterher:

- komischerweise aber nur bei Gitaristen.

Da stellt sich mir die Frage, wie groß eigentlich Dein musikalischer Horizont ist?

Und dann die gebetsmühlenartig wiederholten Vergleiche mit Computern, Autos. Der Vorwurf des Religionsersatzes....Es ist zum Heulen.

Der Unterton dieser Debatte ist immer wieder:
- Nur, was logisch, rational, objektiv belegbar und für jeden nachvollziehbar ist, kann etwas taugen.
- Alles, was auf Inspiration, Emotion, Imagination beruht, ist Blödsinn.
- Wenn Du nicht "logisch" argumentierst, hast Du 'ne Macke.


Und dieser Unterton geht mir massiv auf den Sack.


Das unterschlägt nämlich eins: Wir reden letztlich über Musik. Musik ist Kunst.
Autos bauen ist NICHT Kunst.
Computer bauen ist NICHT Kunst.
Verkaufen ist NICHT Kunst.
Verstehen, nachweisen, erklären ist NICHT Kunst.
Religion ist NICHT Kunst (aber eine der stärksten Inspirationsquellen...)

Kunst ist nicht rational, Kunst ist nicht objektiv, Kunst ist nicht erklärbar und wird auch nicht nach "objektiven" oder "rationalen" Gesichtspunkten erschaffen. Und das gilt ebenso für die Werkzeuge, die Künstler benutzen. Ob es jetzt Musikinstrumente sind oder Pinsel, Kameras oder Schnitzmesser.

Kunst lebt von Emotionen, Inspiration, Subjektivität und ganz vielen, das man nur ahnt und spürt.
Wer sich als Künstler versteht, wählt seine Werkzeuge danach aus, ob sie ihn inspirieren. Ob sie das, was er ausdrücken möchte, übersetzen können.

Kaufmännische oder handwerkliche Kategorien (preiswert, vielseitig, leicht, robust, modern...) spielen da eher eine kleine Rolle, wenn überhaupt.

Und das ist GUT so. Das ist RICHTIG so. Das MUSS so sein!

Solange es Leute gibt, die sich von Röhrenamps inspiriert fühlen, wird es eine Nachfrage geben und damit auch ein Angebot. Wenn Leute sich von Modelern inspiriert fühlen - auch gut. Das ist keine Verbesserung und kein Ersatz: es ist eine Ergänzung, ein ZUSÄTZLICHES Werkzeug, Kunst zu erschaffen. Genausowenig wie ein Sampler ein Ersatz ist für ein Orchester oder ein computergenerierter Yoda die von Frank Oz bediente Puppe ersetzen konnte oder Photoshop und Graphic-Board eine Leinwand und Pinsel jemals ersetzen kann. Künstler benutzen das eine oder das andere oder beides und schaffen damit Werke, die nicht besser oder schlechter sind - aber je nach der Methode anders wirken.

Es soll ja auch Leute geben, die sich von Akustikgitarren inspiriert fühlen. Obwohl das ein völlig veraltetes Konzept ist. Viel zu leise und nur ein Sound. Trotzdem wird damit Kunst geschaffen - auch noch in den nächsten 100 Jahren.

Es geht nicht um die Werkzeuge. Es geht um Inhalte. Wenn ich einen Inhalt habe, ist das Werkzeug egal. Elektrotechnik ist irrelevant. Nach wie vor.

Um das Zitat am Anfang klarzustellen: Für JEDEN ernstzunehmenden Musiker ist Musik "Geist und Seele". Das ist weder eine Frage des Instruments noch des Musik-Stils.
 
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Und es gibt nicht unbegabte Geiger, die ihre Seele dafür verkaufen würden, eine mehrere Jahrhunderte alte Stradivari oder Guarnieri zu ergattern, obwohl es "objektiv" auch hierfür bestimmt schon lange Alternativen gibt.... .
 
Manchmal ist es auch eine" Kunst" die Dinge von mehren Perspektiven aus zu betrachten!
Dazu muss man seinen Standpunkt erstmal verlassen.
 
Manchmal ist es auch eine" Kunst" die Dinge von mehren persektiven aus zu betrachten!
Dazu muss man seinen Standpunkt erstmal verlassen.

..was verständlicherweise schwer ist, wenn man sein Selbstverständnis daraus bezieht, als rational denkender, logisch handelnder, moderner Mensch den religiösen Anhängern einer veralteten, fehlerhaften Voodoo-Technik haushoch überlegen zu sein.

Oder als inspirierter Künstler den abgestumpften Handwerker bedauert.

Die Wahrheit liegt in der Mitte, in der Akzeptanz, das jedes Tierchen sein Pläsierchen hat. Da ist der Thread schon sechs- bis acht mal gewesen. Da war er eigentlich schon am Anfang. Nur kommt dann regelmässig irgendein Selbstdarsteller wieder aus dem Busch mit "Ich versteh nicht, warum die xy-Partei immer (beliebige saudumm erfundene Behauptung eintragen)..." :rolleyes: Na, dann verstehst Du's eben nicht. Dein Problem.
 
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