Sammelthread: Tonart bestimmen

  • Ersteller Algabal
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Für mich klingt es nach G-Dur im Vers und D-Dur in der Bridge. Die länger ausgehaltenen Akkorde klingen für mich wie die Auflösungen der Kadenzen.

Beide Teile beginnen auf Doppelsubdominante (bVII). Von dort aus geht es in Quart-Schritten abwärts über die Subdominante (IV) bis zur Tonika. In der Bridge geht es beim ersten mal noch einen Schritt weiter bis zur Dominante (V).
 
Ja, da spielst Du Quartfälle und die größte Ruhe höre ich, wie MaBa, bei den Akkorden G-Dur im Vers und D-Dur in der Bridge.
In der Bridge bleibst Du in der Wiederholung bei D und gehst nicht weiter zum A, was klar für D spricht.

Ob jetzt die Tonart im Vers als G-Dur bezeichnet werden sollte ist zweifelhaft, denn Songs mit zwei Quartfällen sind eher in Mixolydisch als in Dur. (Das f# ist ja durch das f ersetzt.)

Wir hatten schon einmal einen Thread, mit einem Song, der viele Quartfälle einsetzte und ich hatte einige weitere Songs als Beispiele für Quartfälle angeführt. ("Quintanstiege" wäre eigentlich der bessere Ausdruck statt "Quartfälle". Normalerweise fällt es der Quinte leichter zu fallen, als anzusteigen.)

ich habe ein Lied das geht so:
V: F,D,G,G

Im Video spielst Du:
V: F,C,G,G

Viele Grüße
Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
ich habe ein Lied das geht so:

V: F,D,G,G
B:C,G,D,A

hört sich für mich harmonisch an, aber soweit ich weiß ist es theoretisch nicht richtig. F,D,G,G gehört ja zur C-Dur Tonleiter, aber geht das auch wenn ich ein F am Anfang spiele?
Und kann ich 4 Akkorde in Dur spielen? Habe nichts gefunden was mir in diesen Punkten zustimmt, aber es wurmt mich trotzdem, weil es sich für mich harmonisch anhört.

Danke für eure Hilfe

Zunächst: Wo sind die Akkorde hier? Ich nehme an B steht für Bass. Steht die Oberstimme auch für Akkorde?

Zur Frage: "C-Dur Tonleiter, aber geht das auch wenn ich ein F am Anfang spiele?"
- Ja, du kannst mit einem Vorhalt beginnen. Das würde sogar gehen, wenn z.B. auf einen F-Dur Akkord ein Cm folgt.

"F,D,G,G gehört ja zur C-Dur Tonleiter"
- nicht ganz. Zur C-Dur-Tonleiter gehört D nicht - das müsste diatonisch ein Dm sein. Und auch mit A wird es schwierig - müsste Am sein.

Als Akkord-Folge betrachtet lassen sich C - G - D - A in keiner Tonleiter unterbringen. Als A - D - G - C umgestellt wären sie eine Quintfallsequenz.

EDIT: (habe gerade erst den Beitrag von Klaus1111 gelesen) "zurückgedreht" wäre die Progression natürlich eine Quartfallsequenz. Kann man hier auch als Subdominantkette auffassen.
 
danke für eure Hilfe!

V = Verse; B = Bridge

und richtig, es ist F,C,G,G
 
Hallo Leute!

Ich habe den Versuch gemacht, ein Stück zu komponieren... Hört sich in meinen Ohren auch ganz gut an, jedoch gibt es ein Tonartenproblem... Folgende Akkorde werden verwendet:

1 Pt.: D-Dur, F-Dur, C-Dur, e-moll
2 Pt.: D-Dur, a-moll, C-Dur, e-moll

Problem ist eigentlich das D-Dur, da hier ein F# enthalten ist... Die anderen Akkorde passen alle wunderbar in C-Dur/a-moll.

Nun hat das Stück aber auch D als Grundton und somit ist wieder alles verkehrt. Eine Möglichkeit, die auch noch gut klingt, wäre aus dem D-Dur ein Dsus2 zu machen. Somit ist das F# raus und es bleibt nur noch ein F im Akkord. Damit wären wir bei allen natürlichen Tönen. Beginnend auf D wären wir doch dann bei D-Dorisch, was ja wiederum parallel zu C-Dur/a-moll funktionieren würde.

Ist meine denkweise hier richtig?

Vielen Dank!
 
Wenn D der Grundton ist, dann muß es irgendeine D-Tonart sein. In diesem Falle wohl D-Dur.
Und warum soll in einem D-Dur-Lied kein Akkord F-Dur vorkommen ? Nie hat jemand behauptet, dass es verboten wäre, leiterfremde Töne einzusetzen. Wäre dem so, wäre die abendländische Musikgeschichte um geschätzte 97,3 % ärmer bzw. weniger umfangreich ... !

Interessant für die ganze Betrachtungsweise ist aber auch, wie der Melodieverlauf ist, und wie der harmonische Rhythmus. Ohne diese beiden Dinge läßt sich, meine ich, keine endgültige Aussage treffen.

LG - Thomas
 
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Claus
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: schon erledigt
Hallo Thomas und Danke schonmal für die Antwort...

wie gesagt... der D-Dur wurde zum Dsus2 abgewandelt. Wenn damit das Lied auf D stünde und definitiv keine Dur-Tonart gewünscht ist, könnte man dann den Song nicht einfach in D-Dorisch halten, was ja parallel zu a-moll wäre und womit sich dann wunderbar solieren ließe? Zudem ist Dorisch doch auch eine Moll-Tonart. Und vom Song her ist Moll gewünscht.
Wenn ich den Song jetzt in der Tonart D-Dur halten würde, dann würden das F# und das C# nicht wirklich passen... Dann wären noch mehr Akkorde tonleiterfremd, was beim skalenbezogenen improvisieren dann ja wieder Probleme geben würde... Es gäbe kein F-Dur sondern ein F#-moll... kein A-moll, sondern A-Dur...

Ich denke da einfach in der Stufentheorie und da passt ja dann nix mehr zusammen. Oder hab ich da so eine falsche Ansicht?

Klar, man kann die Akkorde jetzt auch als wild zusammengewürfelt betrachten und sie keine Tonart zuordnen. Aber spätestens beim solieren, hält man sich dann doch meistens an Skalen. Bzw. bekomme ich es nicht hin, dabei Akkordbezogen in Tonarten hin und her zuspringen. Das nimmt ja dann viel an Spontaneität... Hmm...
 
1 Pt.: D-Dur, F-Dur, C-Dur, e-moll
2 Pt.: D-Dur, a-moll, C-Dur, e-moll

Deine Tonart ist D-Mixolydisch (also Dur mit abgesenktem Ton 7) und du hast zusätzlich F-Dur als Parallelklang zur Tonika. Das geht gut, weil die Quinte von F-Dur der mixolydische Ton b7, also Ton c, ist. bIII ist nun nicht direkt diatonisch. Deine Skala ist ein bisschen mehrdeutig, weil die Akkorde in ihren Grundtönen in die dorische Skala gehören. (2 Pt) ist rein mixolydisch.

Wenn du statt D Dsus2 verwendest, enthältst du der Tonika die (Dur-)Terz vor und der Klangeindruck kippt Richtung Dorisch.
 
.....man könnte auch einfach Musik machen... :D
Nich böse sein, ich beherrsche die Noten und finde es überaus wichtig, das zu können. Aber wenn ich mir ein Liedl schreibe, ist es mir völlig Brust, in welcher mystischen Tonart es steht.
 
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.....man könnte auch einfach Musik machen... :D
Nich böse sein, ich beherrsche die Noten und finde es überaus wichtig, das zu können. Aber wenn ich mir ein Liedl schreibe, ist es mir völlig Brust, in welcher mystischen Tonart es steht.

Kein Ding... Als wir den Song gestern auf die Art und Weise einfach gespielt haben lief er auch. Als ich die Akkorde dafür zum ersten mal angeschlagen hab, hab ich natürlich nicht über irgendwelche Tonarten etc. nachgedacht... geguckt was klingt, wie ich es mir vorstelle und fertig... Nur gestern während der Probe kam dann auf einmal die Frage auf, in welcher Tonart es denn nun steht. Da dann keiner zu nem klaren Entschluss kam, bin ich der Sache dann einfach mal nachgegangen... :)
 
... Und vom Song her ist Moll gewünscht.
Wenn ich den Song jetzt in der Tonart D-Dur halten würde, dann würden das F# und das C# nicht wirklich passen...

Was heißt "gewünscht " ? Entweder IST es in Moll, oder nicht.
Das selbe mit " in Tonart D-Dur halten würde " ... was soll das heißen ?
Wenn das Lied schon fertig (komponiert) ist, dann hat es ja seine Tonart schon. Welche auch immer.
Ich kann Deine Herangehensweise nicht ganz nachvollziehen ... :gruebel:

LG - Thomas
 
...er wollte halt im Nachhinein wissen, was er da eigentlich gemacht hat. :) Ist ja nicht verwerflich...
 
Das sicher nicht, aber er erweckt den Eindruck zu glauben, daß die Tonart irgendwie eine Sache ist, die mit der hörbaren (!) Musik nichts zu tun hat ... und DAS kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht überinterpretiere ich seine Äußerungen aber auch nur ...

Thomas
 
Neinnein, Jaja... Ich hab versucht irgendwie logisch an die Sache ranzugehen. Also zu gucken, welchen Tonvorrat nutze ich und wo passt das rein... Und da wusste keiner von uns wirklich weiter. Da es vom Melodieverlauf her eine eher traurige oder tragende Ballade ist, bin ich einfach mal davon ausgegangen, dass ich damit irgendwie schon im Moll-Bereich lande. Also hab ich mir so meine Gedanken gemacht und im Rahmen meiner musiktheoretischen Möglichkeiten einen Weg gesucht mir das selbst zu erklären...

Was ich eben nicht verstehe ist, aus welchem Grund es mit dem Dsus2 und er übrigen Akkorde, nicht dorisch sein kann. Mir ist schon klar, dass jeder Modus aufgrund des Grund- oder Bezugstons eine hörbar andere Wirkung hat. Ich werde mal probieren wie der Unterschied hier zwischen mixolydisch und dorisch klingt. Vielleicht verstehe ich es dann irgendwie...

Vielleicht gehe ich da doch zu theoretisch ran und sollte mich mehr auf's spielen konzentrieren und auf's einfach gut klingen vertrauen.
 
Da es vom Melodieverlauf her

Wenn die Melodie schon vorhanden ist und entweder ein F oder ein F# enthält, bestimmt diese ohnehin den Modus und damit auch, ob der D-Akkord Dur sein muss oder Moll. Schreib einfach mal alle Melodietöne auf.
 
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:) Ich hab gerade mal die Melodie noch notiert: A D C D / A C H D / G C H C / G C D B / D E D A D / C D G C / C D G C / B C B A G A

Das sind alle Töne die die Gesangsmelodie rüberbringt. Heißt, kein F, kein F#... Daher hängt das ganze auch so in der Luft... :)
 
Darunter kann man sich überhaupt nix vorstellen... :redface:
 
Na, dann schraubt man sich halt was zusammen ... :D (oder :evil:?)

https://soundcloud.com/h-m-m-ller/20150607-pasong

20150607-p.ASong.png
 
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:) Ich hab gerade mal die Melodie noch notiert: A D C D / A C H D / G C H C / G C D B / D E D A D / C D G C / C D G C / B C B A G A

Das sind alle Töne die die Gesangsmelodie rüberbringt. Heißt, kein F, kein F#... Daher hängt das ganze auch so in der Luft... :)
Was hier in der Luft hängt ist Deine Notation. :)
So schreibt man doch keine Melodie auf!
 
Na, dann schraubt man sich halt was zusammen ... :D (oder :evil:?)

https://soundcloud.com/h-m-m-ller/20150607-pasong

20150607-p.ASong.png
Zumindest klingt es interessant. :D Arnold Schönberg in seiner Jugend...
 

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