Vox AC10(C1) Amp Userthread (Diskussionen, Erfahrungen, Praxis-Tipps)

'Abend zusammen,

ich habe seit Jahren einen AC10 und war irgendwie immer unzufrieden damit. Da konnte aber der Amp nichts dafür (bis auf die Tatsache, dass er tieeeerisch laut ist), sondern meine Trommelfelle bzw. die meiner Familie. Die Endstufenröhren haben den 4 Jahren, in denen ich das Teil besitze, nie wirklich Arbeit gehabt. Clean war das alles kein Problem: Gain auf 10 Uhr, Master auf 7.30 Uhr und dann klang das schön.

Aber es soll ja auch mal fetter werden. Also Gain hochgedreht (12 Uhr), aber dann musste der Master noch weiter runter und dann klang das alles superdünn, gar nicht schön. Und das leichteste Aufdrehen des Masters führte zu höllischen Lautstärken, da musste ich echt sensibel am Poti sein, um den Hörsturz zu vermeiden.

Also habe ich in der Vergangenheit versucht, den Gain clean zu lassen und habe Zerrpedale verwendet. Das Problem war aber, dass die gar nicht erst richtig zum Arbeiten kamen. Beim Tubescreamer musste ich den Drive so richtig weit aufreißen, bevor da was zu Zerren begann. Und dabei klang die Zerre furchtbar, total dünn, ohne Fundament. Beim BOSS DS-1 war es noch schlimmer, das britzelte und zischte, ... ganz furchtbar. Aber das Teil ist ledendäre, also lag der Fehler wohl nicht im DS-1, sondern an der Situation ... und wahrscheinlich am Spieler, der Spätberufener ist, und noch gaaaaanz viel üben, hören und nochmal üben muss.

Viele Youtube-Videos später war mir dann klar. Die Zerrer können am AC10 nur einen gescheiten Sound entwickeln, wenn auch vom Amp was kommt. Denen reicht ein total cleaner Ton bei fast voll heruntergedrehter Endstufe nicht aus, um was zu bringen..

Nun habe ich aber keine Lust, permanent an den beiden Reglern zu drehen, nur weil es mal clean und mal fetter sein soll.

Hinzu kam das das Thema, das ihr hier schon mehrfach diskutiert habt, nämlich das Dröhnen bei bestimmten Frequenzen.

Also hat der VOX mind. 1,5 Jahre ungenutzt rumgestanden und ich bin auf ein Effekboard mit Amp-Simulation umgestiegen (Lowcost: Line 6 Firehawk FX). So richtig hat mich das aber auch nicht begeistert. Ich habe mir den VOX ja mal gekauft, weil ich den Sound klasse fand. Mensch, andere holen doch auch was daraus. Klar, der Sound kommt aus den Fingern, aber doch auch ein wenig aus dem Gear.

Also hat der AC10 vor wenigen Wochen eine neue Chance bekommen. ... Aber es war nicht besser geworden. Aufgeben wollte ich nicht, also habe ich Unmengen an Videos geschaut und Beiträge gelesen, und dann habe ich beschlossen, das 2-Phasen-Projekt Amp-Tuning zu starten.

Phase 1: Umbau mit offener Rückwand
Hier zu hatte ich ja weiter oben schon kurz geschrieben, dass ich den Amp, insb. clean jetzt viel offener finde. Hat sich gelohnt, klingt es viel besser. Muss man nicht viel zu sagen.

Phase 2: Attenuator einbauen
Ich weißt, Infaulenzer reden viel, wenn das Video lang ist. Aber ich habe es jetzt einfach mal probiert, ob es was bringt. Ich wollte einfach wissen, ob ich mit dem Drive aus der Endstufe eine schönere Zerre hinbekomme, die auch beim weit heruntergedrehten Attenuator noch durchkommt. Ich habe also erst mal mit nem 90-EUR Attenuator angefangen (Bugera PS1). Keine Ahnung, ob die anderen Geräte, die ja ein vielfaches teurerer sind, mehr leisten würden.

Phase 2 hat leider eine ganze Woche gedauert, das war ein sehr aufregendes Unterfangen, da ich ja nicht 1000% sicher war, ob mein Plan elektronisch wirklich aufgehen würde. Und die Gefahr, dass ich den Amp kille, schraubte ja latent mit. A) bin ich in Sachen Strömen echt nicht sattelfest, aber ich hatte mir alles ausgedacht, tausend mal überpüft und war mir am Ende sicher, dass mein Plan funktionieren würde. Also gebaut, angeschlossen .... und ... das Ding tat keinen Mux, ... tot! Wer mehr erfahren will, darf hier nachlesen: https://www.musiker-board.de/thread...uators-in-vox-ac10-leider-ohne-erfolg.720413/ ...... Das Ganze hat mich diese Woche mind. 10 Stunden Schlaf gekostet.

Aber, vorhin konnte ich Phase 2 endlich erfolgreich abschließen und habe natürlich gleich mal getestet: Gain auf 10.00 Uhr, Master auf 13.00 Uhr und dann den Attenuator auf ca. 20%.

Was soll ich sagen: Ich kann die Einstellungen stehen lassen und spiele clean auf der Paula. Und es ist clean, und zwar sehr schön clean. Und wenn ich dann den Tubescreamer zuschalte, dann passiert was, dann wird es auch schön crunchig. Selbiges beim DS-1. Der ist zwar in sich höhenreicher als der Tubescreamer, aber jetzt ist er nicht mehr so britzelig dünn und zischt vor sich hin. Der Bass kommt jetzt richtig durch und das Ganze hat Fundament.

Was soll ich sagen: Das Projekt hat sich gelohnt, so zumindest mein erster Eindruck. In den nächsten Tagen werden ich noch ein wenig mit den Einstellungen spielen und rumprobieren. Und vielleicht bin ich in meiner Beurteilung dann auch noch etwas neutraler, weil aktuell ist es pure Begeisterung.

Euch ein schönes Pfingstwochenende!

Und hier noch ein paar Fotos, wie es jetzt aussieht. (Das Warnschild habe ich lieber mal draufgeklebt, man weiß ja nie, wie deppet man sich in irgendeiner Hektik mal anstellt)
 

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Schönes Projekt! Bin gespannt zu hören wie dir der Attenuator klanglich gefällt.

Die 10 W des AC10 sind schon irre laut. Ich fahre den Master max. bis 9-10 Uhr. Mit viel Gain auch eher 7-8 Uhr.

Für Crunch bietet sich auch mMn eine Les Paul (Humbucker) in Verbindung mit hohem Gain (15-17 Uhr) am AC10 an. Mit der SC-Strat hatte ich ohne Effektpedale auch bei maximalem Gain keinen zufriedenstellenden Klang.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke fürs Berichten, @Pentatoniker .
Da bin ich auch gespannt wie sich das bewährt. Über Attenuator in Verbindung mit 10 W Amps wird ja sonst weniger berichtet. Ich könnte das ja mal schnell testen ohne Umbau, da ich den AC10 über die externe Box spiele. Mal sehen... Allerdings bin ich etwas skeptisch was nicht reaktive Dummy Loads betrifft.. träume immer noch von einer Fryette Power Station... :) Na ja, der Höhenklau sollte kein Hinderungsgrund für den Einsatz eines Attenuator am AC10 sein, Höhen hat das Teil genug.

Was ich mich jetzt im Nachgang frage (ist mir gerade erst eingefallen sonst hätte ich es in dem Umbau-Thread gepostet): Würde es nicht mehr Sinn machen, nur eine zusätzliche Buchse einzubauen die direkt mit dem Lautsprecher verbunden ist? So könnte man den Speaker-Ausgang anzapfen (der auch den internen Speaker abtrennt), in den Attenuator gehen und von dort in die neu verbaute Buchse? :gruebel: Hätte auch den Vorteil, dass man bei ausgeschaltetem Amp den AC10 als passive Box nutzen könnte...

In den letzen Tagen bin ich mal wieder für ein bisschen dazu gekommen überhaupt zu spielen. Momentan genieße ich es den Mastervolume fast voll aufzudrehen (ab 3 Uhr) und nur soviel Gain einzustellen wie es laut sein soll (ist dann schon sehr gehobene Wozi-Lautstärke). Der Rest machen dann die Pedale, meist Booster vor einem OD (TS oder Speaker Cranker oder beides), manchmal auch den Kompressor dahinter. Ja, die Endstufe richtig gepusht lässt den AC10 magischer klingen und nimmt viel fizzle weg.
 
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Danke fürs Berichten, @Pentatoniker .
… Was ich mich jetzt im Nachgang frage (ist mir gerade erst eingefallen sonst hätte ich es in dem Umbau-Thread gepostet): Würde es nicht mehr Sinn machen, nur eine zusätzliche Buchse einzubauen die direkt mit dem Lautsprecher verbunden ist? So könnte man den Speaker-Ausgang anzapfen (der auch den internen Speaker abtrennt), in den Attenuator gehen und von dort in die neu verbaute Buchse? :gruebel: Hätte auch den Vorteil, dass man bei ausgeschaltetem Amp den AC10 als passive Box nutzen könnte...

Habe ich in der Tat drüber nachgedacht, aber dann hätte ich mir den Weg verbaut, den Klinkenkabel abzuklemmen und somit wieder den internen Speaker zu haben. … es sei denn, ich hätte den Amp weiter geöffnet, um von innen an die Buchse des externen Speakers zu kommen und zu brücken. Das habe ich mir geschenkt.

In den letzen Tagen bin ich mal wieder für ein bisschen dazu gekommen überhaupt zu spielen. Momentan genieße ich es den Mastervolume fast voll aufzudrehen (ab 3 Uhr) und nur soviel Gain einzustellen wie es laut sein soll (ist dann schon sehr gehobene Wozi-Lautstärke). Der Rest machen dann die Pedale, meist Booster vor einem OD (TS oder Speaker Cranker oder beides), manchmal auch den Kompressor dahinter. Ja, die Endstufe richtig gepusht lässt den AC10 magischer klingen und nimmt viel fizzle weg.

Das ist dann in der Tat „gehobene WoZi-Lautstärke“ 😂😂
 
aber dann hätte ich mir den Weg verbaut, den Klinkenkabel abzuklemmen und somit wieder den internen Speaker zu haben.
Verstehe ich nicht. Wenn kein Kabel an der hinteren bestehenden Buchse steckt, läuft der interne Speaker.
 
Verstehe ich nicht. Wenn kein Kabel an der hinteren bestehenden Buchse steckt, läuft der interne Speaker.

Wo ich so drüber nachdenke, hast du recht.

Endstufenkabel am Speaker lassen, aus ext. Speakeranschluss in den Attenuator, von dort über ne neue Buchse rein und die per Kabel auf den internen Speaker. Da sind sogar noch freie Anschschlusslaschen am Lautsprecher.

Eigentlich habe ich nen weiteren externen Lautsprecheranschluss gebaut, 😊
 
Die fertige neue Rückwand sieht jetzt so aus
 

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Wow, hat dieser Verstärker eine Dynamic!!! Endlich erlebe ich mal, was es heißt, dynamisch zu spielen..

Hab den Master jetzt mal auf 14 Uhr und den Gain auf 9.00 Uhr gedreht, Attenuator auf c.a 20%. Pickt man mal leicht einzelne Seiten, kommen da ganz zarte Töne. Aber zieht man den nächsten Anschlag mal richtig durch, dann kommt da ein richtig fetter ungecrunchter Sound rüber. Da habe ich jetzt mal ganz viel zu lernen, nämlich wie man sich den Anschlag und die Dynamik zu Nutze machen kann. Völlig anderes Sound-Erlebnis.
 
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Hört sich doch gut an:)
Ja der Master muss wenigstens auf neun Uhr oder höher stehen, damit sich der Klang entfaltet.
Hab Gott sei Dank nicht so empfindliche Nachbarn.

Habe auch gemerkt, daß mit Single Coils relativ wenig Zerre aus der Vorstufe kommt, geht eigentlich(fast) nur mit Pedal.
Sollte mal Humbucker ausprobieren bei Gelegenheit, hab nur ne Tele...

Auf jeden Fall viel Spaß!
 
@Strato 65
Übrigens danke für den Tip mit Karaoke Version, ist gar nicht mal so schlecht die fehlenden Instrumente damit zu ergänzen :)
Jetzt überlege ich echt auch, auf den ditto+ upzugraden und alles über den AC10 abzuspielen, klang jetzt bei deiner Aufnahme erst mal nicht schlecht.
Kann man denn die mp3s direkt auf den ditto laden oder muß man sie vorher konvertieren?
Und fängt der Vox sich dann nicht an zu verschlucken, wenn mehrere Instrumente wiedergegeben werden?

LG, Thomas
 
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Und fängt der Vox sich dann nicht an zu verschlucken, wenn mehrere Instrumente wiedergegeben werden?
Definitiv nicht und es ist eine gute Schulung seine Frequenzen für Rhythmus und Lead differenziert einzustellen.
Kann man denn die mp3s direkt auf den ditto laden
Bin mir nicht ganz sicher, nutze es kaum. AIFF und WAV geht auf jedem Fall. Ich nutze es nur wenn ich einen besonderen Loop in den Mac einlesen will. Looper ist bei mir Looper und Backing Tracks würden bei mir über die Anlage laufen.
 
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Hallo @guitarthomas ,

Du musst die Mp3´s nur in WAV-Dateien umwandeln und dem Ditto via USB schicken. Beim Abspielen von Backingtracks über den Ditto+ sollte man aber die Lautstärke des Ditto
nicht weiter als auf 10Uhr Position stellen. Ansonsten wird´s extrem Laut und die dazugespielte Gitarre geht dabei völligst unter. Den Reverb am AC10 stelle ich meist nicht weiter
als 9Uhr-Position ein. Bei mehr Reverb hört es sich in meinen Ohren nicht mehr realistisch an.
Das gute an KaraokeVersion ist, dass man sich die Backingtracks wirklich individuell gestalten bzw. Abmischen kann. Man kann beeinflussen welche Instrumente, und auf die Pegel
einwirken.

Grüße vom Namensvetter
 
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(y);)
 
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Guten Abend,
So hört sich das an ,wenn man einen Backingtrack in den Ditto+ lädt (in beschriebener Einstellung) und gleichzeitig dazu spielt. Allerdings nur mit dem Handy-mikro eingefangen.:cry:

Euch noch einen schönen Abend!
 
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Cool, werde mir das Ding wohl auch holen, gefällt mir ganz gut als komfortable Lösung, mit Backingtracks zu spielen.(y)
 
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Demnächst werde ich Euch meinen Eindruck über den VOX Valvenergy Copperhead Overdrive mitteilen. Der hat meinen Marshall Jackhammer vom Board verdrängt. Danke für den Tip @Pentatoniker .
 
Memo an die AC10-Freunde: Spielt mal wieder mit Volume auf 16 Uhr und Gain so viel wie es laut sein darf. Ja, es rauscht mehr, ist ja auch ein Amp. Verzerrung muss dann halt von Pedalen kommen. Geht auch in Zimmerlautstärke.
 
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