Wie verbessere ich meine Bühnenperformance?

Ich komm aus nem anderen Bereich-also nicht Gitarre sondern Vocals, aber wenn ich mir Asturias so anhöre-mein lieber Scholly, vieleicht einfach ne Nummer "zu anspruchsvoll" um sich "an Pubikum zu gewöhnen"?
Ich meine, vieleicht würdest Du gelassener werden, wenn Du Dir zum Einstieg um bei Auftritten lockerer zu werden erst mal Sachen nimmst, die Du völlig schmerzfrei im Schlaf spielen kannst und wenn Du dann wirkich an Auftritte gewöhnt bist und Dich das Publikum nimmer juckt, dann packst Du halt mal richtig aus;)
Mich macht live nur eins nervös: Wenn ich an meiner Leistungsgrenze bin! Und wenn ich nicht wirklich 200% sicher bin dass es sitzt, und ich noch locker fett einen drauflegen könnte.......
 
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vieleicht würdest Du gelassener werden, wenn Du Dir zum Einstieg um bei Auftritten lockerer zu werden erst mal Sachen nimmst, die Du völlig schmerzfrei im Schlaf spielen kannst und wenn Du dann wirkich an Auftritte gewöhnt bist und Dich das Publikum nimmer juckt, dann packst Du halt mal richtig aus;)

Darüber habe ich tatsächlich schonmal nachgedacht, das größte Problem bei dem Lied liegt für mich aber eher in der Länge. Ich spiele nicht ganz so schnell c.a. 120bpm vielleicht einen tacken schneller. 10min bieten ein enormes Fehler Potenzial denke ich.
 
Weniger Gedanken machen, einfach spielen. Nicht irgendwem nacheifern wollen, auf der bühne rumspringen wollen wenn einem das nicht liegt etcpp. Spiel so, wie du spielst. Einfach "du selbt sein", kein anderer Gitarrist sein wollen. Der Rest kommt dann von alleine. Das dauert aber manchmal. (das ist das Tennisschläger vorm spiegel-Syndrom :) )
 
wenn es wärmer wird ... setz die irgendwo auf die Straße und spiele. D.h. kommen die Auftrittsmöglichkeiten nicht zu dir, dann gehe zu den Auftrittsmöglichkeiten.

Da hast du eine 50/50 Situation. Zum einen Publikum oder zumindest leute um dich herum, aber diese leute schenken dir ggf. auch erst mal nicht so viel Beachtung als dass du die Krise kriegen musst.

Bleiben nach und nach mehr Leute stehen und landet auch mal was im Hut, beweist es dir, dass es langsam besser wird mit der Performance
 
Es beißt die Maus kein Faden ab. Es ist ein Problem, die Performance, die man zuhause locker hinbekommt, live vor Publikum auch zu bringen. Klingt eigentlich unlogisch ist aber so!

Wenn das Auftreten vor Publikum Stress auslöst, ist die natürlich Reaktion darauf, dass unser Gehirn sich abgeschaltet. Das Nachdenken über Lösungen, die bei der Begegnung mit einem Säbelzahn-Tiger hilfreich sein könnten, war keine Option, die die Evolution als arterhaltend einstufte - so schnell es geht wegzurennen, schon! Daher reagieren wir so gerne auf Stress und Furcht mit geistigen Aussetzern. Das war früher vielleicht mal eine echt gute Politik, auf der Bühne oder bei Prüfungen ist das eher eine blöde Angewohnheit, die wir aber leider fest in unseren Genen haben und was wir auch nicht ändern können!

Wie man das Problem dennoch lindern kann, würde schon angedeutet. Alles was hilft, einen Auftritt zur „Normalität“ werden zu lassen, vermeidet entsprechenden Stress. Die Bühne muss zum Zuhause werden... ist leicht gesagt...

Extrem gut vorbereitet sein, schafft natürlich auch Selbstvertrauen und killt „Versagensängste“. Ebenso nur das vorzutragen, was man wirklich sehr locker kann.

Diesen Mechanismus von Stress und Blockade zu durchschauen, hat zumindest mir oft geholfen, selbigen etwas auszuhebeln, in dem ich durch das „Betrachten“ die Situation von Außen in einen anderen Gefühlszustand kam.

Schlechte Helfer sind dagegen Alkohol und Drogen, um den Säbelzahntiger zu vergessen...
 
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Extrem gut vorbereitet sein, schafft natürlich auch Selbstvertrauen und killt „Versagensängste“.
Oder schürt sie gerade, wenn man nicht gewohnt ist, vor Publikum aufzutreten.

Ich hab mich in vielen Jahren und bei vielen Auftritten schon oft verspielt. Aber ich bin in der glücklichen Lage zu sagen, das ist nur mir und vielleicht meinen Bandkollegen aufgefallen. Auch bei meiner Maturaprüfung in Gitarre (bin in eine Schule mit Instrumentalunterricht gegangen und Musik/ Gitarre war ein Maturafach; Matura = Abi).
Ich hab gelernt das mit einem gewissen Schulterzucken hinzunehmen, dass ich mich vertu, hab keinen Anspruch auf Perfektion. Klar möchte ich die Sachen auch Live so rüberbringen, wie ich es zuhause oder bei der Bandprobe schaffe. Aber es können Fehler passieren und auch mir ist es schon so gegangen, dass ich bei Stücken, die ich im Schlaf spielen konnte plötzlich nicht mehr gewußt hab, wie's weitergeht. Ist halt der Punkt: im Schlaf bin ich entspannt, beim Auftritt ist immer etwas Nervosität dabei. Und normalerweise spiel ich die Sachen dann quasi automatisch, ohne nachzudenken. Wenn ich aber dann nachdenke, fällt mir mitunter nicht ein wie es weitergeht.
In einer Bandsituation eher kein Problem, weil die Bandkollegen einen da mitunter drübertragen können. Ansonsten gilt: weiterspielen, so tun als sei nichts geschehen und abhaken. Ja, es sind diese Momente an die ich mich natürlich sehr gut erinner, aber wichtig ist, sich nicht davon verunsichern lassen. Also die Gitarre am nächsten Tag wieder zur Hand nehmen und sich selbst beweisen, dass man es eh kann. Halt diesmal ohne Publikum.
 
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Ich hab gelernt das mit einem gewissen Schulterzucken hinzunehmen, dass ich mich vertu, hab keinen Anspruch auf Perfektion.

Natürlich ist es ein Weg, sich vom Stress mit dem Säbelzahntiger zu befreien, wenn es einem egal ist, gefressen zu werden...;)

...so richtig kann ich mich mit dieser Haltung aber dann doch nicht anfreunden. Mal den falschen Akkord zu greifen oder bei einem Improvisieren Solo einen schiefen Ton zu erwischen ist das eine, aber wenn man z.B. so ikonische Stücke wie Samba Pa Tie im Programm hat und da dann verkackt, retten einen ein Schulterzucken IMO nicht. Da ist mein Kredo, so was muss man so lange üben, bis das vom Groß- ins Kleinhirn gewandert ist und man sich nicht mehr erinnern (oder gar ablesen) muss welcher Ton als nächster kommt, sondern zum Automatismus wird. Da braucht man etwas Geduld, mit den "Sahne-Stücken" nicht zu früh live zu gehen.
 
...so richtig kann ich mich mit dieser Haltung aber dann doch nicht anfreunden.
Mein Schulterzucken bedeutet ja nicht, dass ich mich nicht darüber ärger oder das einfach hinnehme. Aber Fehler passieren, ich kann sie nicht mehr ändern. Natürlich werde ich dann daran arbeiten, dass weniger passiert. Nur für mich gilt: ich lass mir nicht die Freude durch zu viel Perfektion verderben. Denn wie gesagt: meist merkt es eh kaum einer, wenn man einmal daneben greift und zweitens gehört das zu einer Livesituation dazu.
Wenn ich jedes Stück so lange proben würde, bis ich es perfekt kann und erst dann auf die Bühne geh, wenn ich absolut sicher bin keinen Fehler zu machen - dann wäre ich bis heute auf keiner Bühne gestanden.

Das heißt ja nicht, dass ich gern Fehler mache. Aber natürlich spürt man auch nach Jahren noch eine gewisse Nervosität beim Auftritt. Wir haben das letztens erst bei einer Bandprobe besprochen: Live ist einfach ein anderer Adrenalinpegel da, als bei der Probe oder beim Üben zuhause. Und da heißt es dann bei einem kleinen Fehler: Augen zu und durch. Wenn's nicht anders geht, dann mit einem Lächeln oder kleinen Witzchen drüberretten - hängt natürlich auch von der Auftrittssituation ab.
 
Wer viel übt, übt vor allem, die Fehler rauszuhören, die man trotz der vielen Übung noch macht.

Zum Problem des TE folgendes. Die psychologische Komponente ist hierbei natürlich essentiell. Sich vor ein Publikum zu stellen und etwas darzubieten, muss ebenso gelernt werden, wie das eigentliche Instrument / Stück / etc. Das hat man (meistens) nicht innerhalb von "ein paar kleinen Auftritten" raus. Wenn man es lernen möchte, sollte man meiner Meinung nach alle Auftrittsmöglichkeiten mitnehmen und eine positive Einstellung entwickeln ... so nach dem Motto: endlich darf ich wieder auftreten und mich dabei verbessern.

Zu dem Thema, wie verbissen muss ich üben, bevor ich etwas kann, mal folgendes Erlebnis. Vor einigen Jahren hatten wir ein Konzert, bei dem ich auf der Bühne stand und gedacht hab, ich kann gar nicht spielen, ich tue nur so. Da war im Kopf ne richtige Blockade, dabei war das bestimmt schon mein 30igster Auftritt (+/-). Irgendwie hab ich dann alles runtergespielt, viele wirklich einfache Parts aus meiner Sicht verhauen und es gab keine großen Extras (wie waren ne ganze Band und normalerweise improvisierte ich gerne noch Leckerlis, aber zum Glück nicht groß aufgefallen). Mein größtes Problem war gefühlt, es mir möglichst nicht anmerken zu lassen, sondern irgendwie einen glücklich/konzentrierten Gesichtsausdruck zu wahren. Vor der Situation hätte mich auch keine 500 Jahre Übung im heimischen Reich gerettet, da muss man dann halt einfach durch. Hatte ich danach auch nie wieder.
 
Es ist etwas ganz anderes ob ich zuhause allein übe (ich kann eine Gitarre nur zum Teppichklopfen verwenden), oder ob ich live MIT Band GEMEINSAM spiele/singe. Einmal muss ich keine Rücksicht nehmen und kann mich zu 100% auf mich konzentrieren, das andere mal MUSS ich ZUHÖREN und mich anpassen (das beansprucht die CPU). Extra nimmt das Publikum noch ein paar % Aufmerksamkeit (ebenfalls CPU-Load) im Vorbeigehen mit. Mit Metronom ist Mindestanforderung (und auch ehrlich sein, mit Band/Kollegen/Orchester kann man nicht mal so eben einen Schlag auslassen).
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Es hat bei mir auch mal so eine Zeit gegeben, da dachte ich, komisch, eigentlich kann ich das, nur vor Publikum geht es immer schief. Bei mir war es eindeutig und bewiesenermaßen zu wenig Üben. Wenn ich vor einem Auftritt z.b. über drei Monate jeden Tag mehrmals meinen Beitrag (konsequent und vor allem ehrlich zu mir selbst) probe, und das geht zu 95% immer durch, dann gibt es keinen Grund warum es beim Auftritt daneben gehen sollte. Natürlich wenn ich jede Woche, fast jeden Tag live spiele/singe ist das ja ebenfalls Übung/Erfahrung, da kann man leichter auf´s Üben verzichten.
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Eine ganz liebe Kollegin meinte mal zu mir: die Musik hilft immer. Wenn ich beim Auftritt so sehr mit dem Auftritt beschäftigt bin, dann leidet die Musik, das interessiert auch das Publikum nicht ob ich jetzt mit dem Auftritt beschäftigt bin oder nicht, ich selbst möchte gerne so sehr mit der Musik beschäftigt sein, dass es mir eigentlich egal ist ob das jetzt ein Auftritt ist oder grad nicht, ich möchte neue Facetten, neue Aspekte, neue Nuancen entdecken.
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Es geht aber auch ganz banal, wenn ich während des Spielens zuhause mit Metronom gleichzeitig leichte Rechenaufgaben (z.B. kleines 1x1 Addition, Subtraktion) lösen kann (das simuliert die Aufmerksamkeit nötig für Auftritt und Publikum) dann klappt das auch beim Auftritt.
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P.S: Bin ich regelmäßig vor Publikum ist das natürlich extrem hilfreich.
 
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P.S: Bin ich regelmäßig vor Publikum ist das natürlich extrem hilfreich.
Auf jeden Fall. Ist bei mir auch so. Auch wenn ich 1 Jahr lang 1x die Woche Probe hab, immer das selbe mit der Band spiele (also unser Set) und alles sitzt, aber nur einen Auftritt in dem Zeitraum hab, geht mit Sicherhheit was daneben. Hab ich bei viel weniger Probe 5 Auftritte, kein Problem. Was ich aber auch gelernt hab: wenn mal was daneben geht-z.b. falsche Tonart oder Akkord-einfach weiterspielen. Nicht in Panik verfallen-die anderen in der Band sollten das natürlich auch so machen. 1. merkt es eh fast keiner im Publikum und 2. ist es auch halb so wild. Das dauert aber, bis man soweit ist und das so sieht. Bei mir zumindest. Auch heute noch. Ist total Situationsabhängig bzw Tagesformbedingt, wie ich/wir damit umgehen.
 
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night_prowler
  • Gelöscht von klaatu
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