9. von 10 streitbaren Thesen: Fleiß nützt ohne Talent nichts

fleiß nützt immer was! das talent bestimmt imo vielmehr wo man letzlich landet bzw. wie schnell es voran geht.. aber der fleiß nützt dir auch ohne talent.. ganz ohne talent investiert man natürlich sinnvollerweise den fleiß in ein anderes hobby :)
 
Ich finde, dass tolle am Gitarre spielen ist, dass jeder (manche können natürlich "alles" :) ) mit irgendeiner Technik vielleicht sein eignenes Talent entwickelt. Der eine braucht ewig bis er sauber Powerchords spielen und schnell wechseln kann und der andere kommt mit dem Rhythmus nicht klar und muss sich ein Stück zig mal anhören um mitzukommen. Das Problem ist natürlich, dass dadurch schnell mal die Motivation flöten geht, doch denke ich dass man sich wieder dadurch motiviert, wenn man weiß, dass man schneller und sauberer schrammeln kann als der Nachbar nebenan, der dafür die größten Soli zupft (oder was auch immer der Unterschied ist ).
 
was mir eben vor der kaffemaschine eingefallen ist..

lässt sich die maieutik als pädagogisches verfahren auf den musiker übertragen?
dass also jeder mensch das wissen (hier die musik) in sich hat, diese aber durch einen lehrer (o.Ä.) durch fragen und übungen aktiviert werden muss.
ich lese hier immer wieder, dass sich die anfänger lieber auf gefühlvolle soli als auf high-speed-shredding einlassen sollen und da fallen mir jetzt spontan pink floyd und frank zappa ein. doch auch die müssen doch irgendwo gelernt haben. in dem guitar-special zu frank zappa las ich, dass zappa selbst großer fan von klassik-musik gewesen sei. also hat doch jeder irgendwie von irgendwem gelernt. ich behaupte also, dass jeder, der sich mit musik beschäftigt, die möglichkeit hat, ein guter musiker zu werden. fleiß (sofern damit auch das hören anderer gemeint ist) ist für mich also eine Aktivierung, verbunden mit dem schweren aufstieg. ich mag falsch liegen, da ich mich zur zeit mit der philosophie beschäftige, doch vielleicht kann ja der eine oder andere "meine" "these" widerlegen.

Toby;)
 
Meine Meinung: Mit dem nötigen Fleiß und starkem Willen kann JEDER zu einem respektablen Musiker werden.

Bei talentierten Menschen geht es halt etwas schneller !:D


lg,NOMORE
 
These 9: Fleiß nützt ohne Talent nichts. Jeder kann 10 Stunden am Tag Tonleitern üben und Akkorde lernen. Aber kommt deshalb Musik dabei raus?

Die inflationäre Veröffentlichungswut an gnadenlos nicht-mitreissenden Platten studierter, amerikanischer Gitarrenhelden (war Ende 80er/Anfang 90er, wenn ich mich recht entsinne) wie Richie Kotzen (um willkurlich ein Beispiel zu nennen) beweisen mir, das Talent zum Gitarrenspiel nichts, aber auch gar nichts mit Musik zu tun hat.

[Nachtrag]

Das gleiche gilt für Fleiß und wenn ich Fleiß und Talent am Instrument kombiniere, dann fehlen noch die Songs und erst wenn die Songs nicht mit Fleiß und Talent, sondern mit Herz (und dann vielleicht auch ein wenig Talent) geschrieben werden, dann ist es Musik und nicht nur bloßer Ausdruck eines handwerklichen Könnens.
 
Ganz recht, Oldboy. Wenn Talent erlernbar wäre, müsste es massiv mehr an guter Musik geben und massiv weniger an Schrott. Leute die große Teile ihrer Kindheit und Jugend ins Instrument investiert haben gibt es doch genügend. Aber die Mozarts, Beethovens, Beatles, Queens und Elton Johns des neuen Jahrtausends sind offenbar nicht unter ihnen.
 
Kommt auf die Definition von Musik an:

Es gibt genügend Musikstile bei denen ich nie auf die Idee kommen würde zu behaupten, die Band hätte einen Sänger.
Und trotzdem heißt der Typ auf der Bühne der in das Mikro schreit, kreischt, grunzt, würgt und es beinahe verschluckt Sänger :screwy:

Wenn man in einer Band spielt sollte zwar schon einer Talent mitbringen, alle müssen dies aber noch lange nicht haben
 
Ich weise wiederum darauf hin, dass es beim Musikmachen nicht behindert, wenn man davon etwas versteht.
 
Das gleiche gilt für Fleiß und wenn ich Fleiß und Talent am Instrument kombiniere, dann fehlen noch die Songs und erst wenn die Songs nicht mit Fleiß und Talent, sondern mit Herz (und dann vielleicht auch ein wenig Talent) geschrieben werden, dann ist es Musik und nicht nur bloßer Ausdruck eines handwerklichen Könnens.

Muß ich gute Songs selber schreiben um ein guter Musiker zu sein ? Songwriting ist sicher eine andere Begabung als ein Instrument zu beherrschen, das kann nicht jeder automatisch !:rolleyes:

lg,NOMORE
 
Muß ich gute Songs selber schreiben um ein guter Musiker zu sein ? Songwriting ist sicher eine andere Begabung als ein Instrument zu beherrschen, das kann nicht jeder automatisch !:rolleyes:

lg,NOMORE

aber ist dann Talent = alle Techniken auf der Gitarre zu beherrschen oder Gitarre zu "spielen", seine Seele in das Instrument fliessen zu lassen, und dann dabei die verschiedenen Techniken miteinzubeziehen? Dann kann man imo auch einen Song schreiben. Zumindest die Gitarrenparts.

gruß Hamstersau
 
Muß ich gute Songs selber schreiben um ein guter Musiker zu sein ? Songwriting ist sicher eine andere Begabung als ein Instrument zu beherrschen, das kann nicht jeder automatisch !:rolleyes:

lg,NOMORE

Kommt wahrscheinlich auf die eigene Definition von Musik an, soll heissen, ob mensch Musik als Kunst oder Handwerk versteht. Das technisch einwandfreie abarbeiten von Songs, die andere geschrieben haben, ist Handwerk, die Umsetzung technischer Fähigkeiten in eigene Songs und Sounds (hier nicht zwingend einwandfrei) ist Kunst und für mich fängt da die Musik erst an.;)
 
Das technisch einwandfreie abarbeiten von Songs, die andere geschrieben haben, ist Handwerk, .....

Ich muß es doch nicht ABARBEITEN - ich kann doch einen Song nach meinem eigenem Gefühl darstellen - meinen persönlichen Ausdruck einfließen lassen ! Bin ich dann kein Künstler - ist das weniger Wert als eigene Kompositionen zu schreiben ?

Ich finde wir sollten solche Qualitäten mehr schätzen lernen - es muß nicht immer das Rad neu erfunden werden. ;)

lg,NOMORE
 
Ich muß es doch nicht ABARBEITEN - ich kann doch einen Song nach meinem eigenem Gefühl darstellen - meinen persönlichen Ausdruck einfließen lassen ! Bin ich dann kein Künstler - ist das weniger Wert als eigene Kompositionen zu schreiben?
lg,NOMORE

Das ist was anderes, Interpretationen sind gern genommen, also sind wir uns einig :)
 
Die inflationäre Veröffentlichungswut an gnadenlos nicht-mitreissenden Platten studierter, amerikanischer Gitarrenhelden (war Ende 80er/Anfang 90er, wenn ich mich recht entsinne) wie Richie Kotzen (um willkurlich ein Beispiel zu nennen) beweisen mir, das Talent zum Gitarrenspiel nichts, aber auch gar nichts mit Musik zu tun hat.

So dachte ich auch ziemlich lange über den Gitarristen mit dem seltsamen Namen. Bis ich letztens mal neuere Sachen von ihm gehört habe. Das war richtig gut, bluesig/rockig, und singen kann er auch. Auf Youtube müsste es einiges von ihm geben.

Das nur am Rande :)
 
............, also sind wir uns einig :)

Natürlich !:great:

Ich wollte ja nur darauf hinweisen, das man nicht nur technisch weiter kommen soll, sondern auch mal die Sixtinische Kapelle mit den eigenen Farben ausmahlen sollte ! Ich hab zum Beispiel auch das Problem, das ich selber nicht wirklich gut im Songwriting bin, aber im interpretieren fremder Motive, denke ich, bin ich ganz passabel. Das macht mir auch Spaß :D


So long, NOMORE
 
Ich würde dieser These nur teilweise zustimmen.
Ich vergleiche das jetz einfach mal mit dem Gehör und dem Singen.
Wie genau man einen Ton trifft, oder simpel ausgedrückt, wie gut man singt, hängt im Grunde vom Gehör ab. Natürlich kann man sein Gehör trainieren, aber da gibt es sicherlich gewisse Grenzen. Immerhin verfügt jeder Mensch über ein eigenes Erbgut usw.
Von daher würde ich sagen gibt es auch Menschen, die gerade was den Takt angeht, Probleme haben und mehr leisten müssen als andere um ihr Ziel zu erreichen.
Ich bin jedoch davon überzeugt, dass man durch harte Arbeit durchaus an ein Talent herankommen kann.
Der Weg der harten Arbeit ist zwar der schwierigere (und auch das harte Arbeiten hat nicht jeder im Blut), allerdings ist dann jeder Funke wohl verdient.
Und dass sollte man den Leuten, die nicht gerade mit Talent gesegnet sind und trotzdem was erreichen (und die gibt es sehr wohl), hoch anrechnen.

Greetz Soni
 
Ganz recht, Oldboy. Wenn Talent erlernbar wäre, müsste es massiv mehr an guter Musik geben und massiv weniger an Schrott. Leute die große Teile ihrer Kindheit und Jugend ins Instrument investiert haben gibt es doch genügend. Aber die Mozarts, Beethovens, Beatles, Queens und Elton Johns des neuen Jahrtausends sind offenbar nicht unter ihnen.

Es gibt viele die viel in ihr Instrument inverstiert haben, aber wenige die genug haben.

Die besten Musiker wie z.B. Mozart, haben halt nichts anderes als Musik gemacht. Alle anderen berühmten Musiker haben durch Zufall eine oder sogar mehrere Melodien gefunden, die gut klang. Aber wenn du dir die Musiker anschaust, die wirklich viele gute Songs geschrieben haben, dann sind des welche die nichts anderes gemacht haben als Musik.

Ich glaube fest daran, dass jeder "ein Mozart sein kann", wenn er alles gibt und wirklich will. Aber wer will das schon? Das bedeutet ja dass du nichts anderes als Musik hast, also keine schönen Erinnerung an einen tollen Abend, keine Freunde etc. Deswegen gibt es sowenig "Mozarts".
 
hmmm... sorry für die Enttäuschung, aber nein, nicht jeder kann ein Mozart sein. Das würde bedeuten das wir alle im alter von 5Jahren schon Instrumente stimmen konnten, komplexe Melodien komponieren und alles was uns vor die Nase gelegt wird, beim ersten mal angucken nachspielen konnten. Ich bin kein Fan von Mozart, aber sicher ist, dass er eine Begabung hatte die sicher nicht jeder Mensch auf der Welt hat. Merkwürdig ist auch der Aspekt, dass viele Musiker eben 1 oder mehrere gute Songs, zufällig, geschrieben haben. Mozart hatte, natürlich subjektiv, demnach ein paar hundert. Das ist Mist. Zu begreifen wie das Gehirn funktioniert und wie manche Menschen mehr oder weniger Talent aufweisen, wird erst möglich sein wenn wir Gehirnstrukturen so fein nachverfolgen und analysieren können, das wir erkennen, wo in unserem Gehirn jede Abteilung für spezifische Elemente der Fähigkeiten sind, um aufzuweisen das nicht jeder nur ein Talent hat. Es sind physiologische, manchmal morphologische Unterschiede von Mensch zu Mensch die ein Talent in einer Welt hervorbringen. Das fängt bei der bloßen Masse an Gehirn an, Gehirnwindungen, Aktionspotential und letztendlich auch, Vererbung. So gibt es z.B. einen Filter in unserem Kopf, welche mit Hilfe eines EEGs nachgewiesen werden kann. Dieser Filter isoliert Informationen, die der Mensch als wichtig und unwichtig einstuft. Die wichtigen bleiben im Kopf. Was passiert nun mit denen die keinen Filter besitzen, was heutzutage nach Studien wohl folge einer Aberration des 15 Chromosoms ist? Diese haben automatisch ein riesiges Spektrum an Möglichkeiten, denn wichtig ist nur was uns in der Gesellschaft als wichtig erscheint + einige Dinge die uns personnel wichtig sind. Entweder wird man nun verrückt als solch ein Mensch, oder aber man kann diese Fähigkeit, oder diesen Nachteil nutzen um zu komponieren, zu forschen usw.....Nehmen wir an solch ein Mensch macht nun 50 Songs die allen Menschen gefällt, hätte der dann ein Talent, oder eine einfache Aberration des Chromosoms?....Talent entsteht doch erst dadurch das wir Menschen, Jemanden, übermäßig heilig sprechen, weil er 1-2 Sachen besser kann als 99,9% der Menschen. Welche Ursache das hat, weiß man bis heute nicht genau. Talent ist also auch gebräulich für die Forschung, denn es heißt bis zum heutigen stand, eine Anomalie gegenüber fast aller Menschen, auf einzigartige Art und Weise.
 
Merkwürdig ist auch der Aspekt, dass viele Musiker eben 1 oder mehrere gute Songs, zufällig, geschrieben haben. Mozart hatte, natürlich subjektiv, demnach ein paar hundert. Das ist Mist.

Die Voraussetzung für die Zufällig genialen Songs ist intensive Beschäftigung mit Musik, also nicht purer Zufall.

Ansonsten: Hast du dich schon mit 5 Jahren mit Musik beschäftigt? Warscheinlich nicht.

Ist meine Meinung...
 
Die Voraussetzung für die Zufällig genialen Songs ist intensive Beschäftigung mit Musik, also nicht purer Zufall.

Das würde ja eigentlich bedeuten, dass man mit viel Fleiß und und Arbeit einen genialen Song schreiben könnte. Ich hab im Musikunterricht aber schon viele fleißige und talentierte Musikschüler gesehen, trotzdem habe ich von denen noch keinen Song im Radio gehört oder keine Platte im Musikladen gesehen.

Der Zufall spielt in der Musik bzw. in der Kunst immer eine gewisse Rolle. Man muss mit seinem Schaffen ( egal ob jetzt in der Musik oder auch in anderen Künsten ) einfach innovativ sein und so ein bißchen den Nerv der Zeit treffen. Das schafft man nicht allein mit fleißigem Üben von abgefahrenen Tappingsoli, das schafft man nur wenn man mit seiner Musik die Leute berühren kann. Und meiner Meinung nach ist solch ein Talent wirklich nur wenigen Musikern gegönnt.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben