Epiphone Les Paul Custom mit Gibson Les Paul Custom vergleichbar?

  • Ersteller FenderFan62
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Mir ist ja letztens an meiner Epi Paula ein Gurtpin ausgerissen, da ist auch etwas Lack mit abgeplatzt um das Bohrloch herum. Ich würde grob sagen, dass das noch unter 1mm war, bzw. mir der Lack nicht als extrem dick aufgefallen ist - zumindest an dieser Stelle.
 
An vielen Stellen im Netz findet sich diese Dickenangabe der Lackschicht einer Epiphone, also einer Dicke von 1,5 bis 2 Millimetern.
Meine Frage dazu: Hat das überhaupt schon mal jemand gemessen?

ca. 1,6mm ist die Dicke einer 5 Cent-Münze und ca. 2mm ist die Dicke einer 10-Cent-Münze.
Das (mitlackierte) Binding am Epiphone-Hals ist ca. 2mm dick. Wieso sieht man denn dort keinen genauso dicken Lack?

Leider kann ich die Lackdicke aus technischen Gründen nicht genau messen und an der Halstasche befindet sich tatsächlich etwas mehr Lack. Ebenso an der Unterkante der Gitarre (beim Gurtpin). Ein dort abgeplatztes Stück hatte unter einem Zehntel-mm Dicke; ein kleiner Kratzer, der aber bis aufs Holz geht, ist nicht messbar (und natürlich weit unter einem Zehntel-mm)

Unter bestimmten Licht und Vergrößerung zeichnen sich trotz "dickem Klarlack" die feinen Riefen des Ahorn-Furniers und der Unterseite ab.

Ich hätte nun gerne einen Lackabplatzer von 1,5 bzw. 2mm Dicke gesehen:)

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Es geht um den Spalt des geöffneten Meßschiebers

Ja, da muss ich Dir recht geben, da waren meine Angaben schon etwas grob.:gruebel: Nun, die Paula, welche ich von Epi habe, auch die Korina V und die Explorer haben, verglichen mit Gibson die dickeren Lacke. ich denke, es geht da auch darum, mögliche geleimten Stellen der verschiedenen Teile zu kaschieren. Auf alle Fälle musste ich einige Exemplare unter einer hellen lampe anschauen, um feststellen zu können, wo die Teile zusammengefügt wurden.;)
 
Ich glaube, dass der Einfluss des Holzes eventuell von Modell zu Modell unterschiedlich ist. Bei einer Les Paul sind die Saiten über die Bridge direkt mit dem Holzkorpus verbunden, sie "stehen" quasi mit "zwei Beinen" im Holz. Das Tailpiece liegt ebenfalls direkt an zwei Punkten auf dem Holz auf.
Bei einer Strat hingegen sieht das ganz anders aus. Die Saiten werden dort durch die Bridge und den Tremoloblock geführt. Die Bridge ist zwar an das Holz geschraubt, allerdings ist die Kontaktfläche zu diesem ganz anders als bei einer Les Paul.
Ich habe eine Strat aus Agathis und eine aus Erle. Das Agathis Holz ist weicher und schwingt um einiges mehr als die Erle, man muss nur mal zum Test das obere Horn der Strat beim Spielen umfassen, dann merkt man die Vibration - in wie weit sie aber die Saitenschwingung beeinflusst ist echt schwer zu sagen.

Hörst du unverstärkt und v. a. verstärkt einen Unterschied, wenn das Horn festgehalten wird oder nicht?
 
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Sehr unterhaltsam zu lesen, wie die eine und wie die andere "Seite" sich hier über eine Gitarre echauffieren kann und mag.

Ich stelle mal die Fragen, die sich mir beim Lesen gestellt haben:

Wie kann man eigentlich als Ratschlag/Empfehlung/Urteil für andere entscheiden, was für eine Gitarre besser klingt? Niemand (ok niemand, der noch halbwegs alle Latten am Zaun hat...) würde sich aufschwingen und schwadronieren, dass eine Strat besser klingt als eine Les Paul - oder umgekehrt. Komisch eigentlich, weil die nun schon ziemlich unterschiedlich klingen und es sehr häufig da "Ent-weder-Oder-Typen gibt. Aber ganu das ist doch die Essenz: Strat und Paula klingen unterschiedlich! Was besser oder schlechter klingt, liegt dann einzig im Ohr des Musikers.

Zugegeben ist diese Sichtweise etwas sehr vereinfachend. Eine muffig klingende, susteinlose und fehlintonierende Gitarre wird nur einen Gitarristen mit sehr spezeillen Vorlieben zufrieden stellen können (aber möglich ist ja alles...). Jedoch ist das eine realistische Umschreibung einer Epiphone? Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als Kaufhäuser wie Hertie Fernost-Giitarren im Angebot hatten, die realistisch als Müll bezeichnet werden konnten. Doch davon sind wird doch mittlerweile meilenweit entfernt. Jede (in Worten "jede") Epiphone wäre da ein Premium Instrument in der Ausstellung gewesen.

Über wie viel "Unterschied" im Klang reden wir denn hier eigentlich?

Ich mache mal ein Gedankenexperiment: Nehmen wir mal an, jemand spielt Euch mit einer Minute Pause dazwischen zwei mal etwas vor, ohne dass ihr die Gitarre sehen könnt: Erst mit einer Custom Shop Paula und dann mit einer Epiphone und der Deal wäre, 100 Euro gewinnen, wenn man richtig zuordnet, aber 1000 € zahlen, wenn man falsch liegt. Ich möchte mal sehen, wie viele von den "Auf-jeden Fall die Gibson"-Anhängern, diese absolut-sichere-Abräumgelegenheit tatsächlich dann wahrnehmen würden. Ich wäre da sehr zurückhaltend. Die vielzitierten "Welten" liegen da IMO nicht dazwischen.

Dennoch würde ich mich dem Rat der Mehrheit hier anschließen, aber relativieren und weniger absolutistisch sagen: Es gibt Unterschiede, die (grob gesagt) um so größer sind, je größer die Preisdifferenz ist (im very Highend Custom Shop-Level relativiert sich das). Ob die Klang-Unterschiede die Preisunterschiede dann wirklich rechtfertigen, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist jadoch, dass Gitarristen auch für kleine Nuancen in der Regel bereit, sind sehr viel Aufpreis zu zahlen. Eltern, Ehegatten und andere Aussenstehende rollen dann zwar regelmäßig seufzend mit den Augen, was aber trotzdem nicht verhindert, dass der Musiker in der Regel irgendwann beim Hochpreisigsten landet, was er sich noch so gerade leisten kann und es ist unterm Strich viel billiger, diesen Weg möglichst direkt zu gehen und nicht durch upgrade-Käufe und Verkäufe.
 
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Hörst du unverstärkt und v. a. verstärkt einen Unterschied, wenn das Horn festgehalten wird oder nicht?

Ehrlich gesagt, höre ich keinen Unterschied egal ob trocken oder am Amp. Das kann jeder Stratbesitzer ja mal selber überprüfen. Schon bedenklich, da fragt man sich, was das Holz wirklich ausmacht.
 
Ehrlich gesagt, höre ich keinen Unterschied egal ob trocken oder am Amp. Das kann jeder Stratbesitzer ja mal selber überprüfen. Schon bedenklich, da fragt man sich, was das Holz wirklich ausmacht.

Danke für die Antwort.

InTune hat natürlich auch recht... Das ist ein Stück weit die Crux, die bei jeder Kaufberatung kommen kann... Na ja... gibt ja hier i. A. genug "gemäßigte", vernünftige Antworten.
 
Hallo alle zusammen,
ich bin soeben über den Thread gestoßen und habe diesen mit sehr großem Interesse gelesen. Auch wie sich das alles so auf den Seiten entwickelt hat...erstaunlich. Sehr vielschichtige und interessante Kommentare und auch wiederum einige uneinsichtigen Alleingänge.
Und dies hat sich alles aus einer einfachen Frage entwickelt, ob eine Epi besser klingt als eine Gibson ? Ich persönlich habe noch keine Epi gehört die besser klingt als eine meiner Les Pauls. Gut ich habe vielleicht noch keine Bonamassa gehört, aber ich denke das auch diese meinen Les Pauls nicht das Wasser reichen kann. Sonst würde Bonamassa auf seiner Tour Epis spielen und keine Les Pauls.

Ich hatte schon junge Gitarristen als Schüler die schwärmten von Ihrer Epi, weil es ihre 1. "gute" Gitarre aus dem Hause der Marke Gibson war. Nach einiger Zeit und Weiterentwicklung standen diese Gitarren dann meistens zum Verkauf.

Gut aber das ist alles Ansichtssache und hat auch in wenig mit Marketing zu tun.

Auch was die Nitro Lackierung (NC) bei einer Gibson anbelangt möchte ich hier nicht mehr breittreten. Ich habe z.B. nur eine Les Paul mit einer "echten" Nitrolackierung. Alles andere schimpft sich Nitrolack, ist es aber nicht mehr wirklich. Achtung bevor jemand loslegt..ich rede hier von Gibson, nicht das was unsere Gitarrenbauer verarbeiten.

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Mal ein Beispiel von Gibson Lack.

Aber wie gesagt, dass nur am Rande. Deswegen sind die Argumentationen von unter anderem InTune oder Pekri59 gar nicht so abwegig.

Ich finde das was einem gefällt sollte man spielen. Meine Jäger Propeller klingt z.B. fetter und dicker als meine 60er Les Paul. Meine 59er klingt besser als alles andere was ich von Gibson habe. Meine 60er gepimmte Road Worn klingt anders als meine 57er Strat...und meine Music Man klingt sowieso wieder anders als meine Tele....

Und würde ich vielleicht irgendwann eine Epi finden die besser klingt als eine meiner Gitarren, würde ich sie warscheinlich kaufen.

Aber wenn ich an meine Anfangszeiten zurückdenke, wäre ich froh gewesen ich hätte eine Gitarre vom Schlage einer Epi gehabt.

In diesem Sinne.....
 
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Ich habe momentan vier Epiphones und kann die Qualität eigentlich nur als überwiegend gut bezeichnen. Wie ich schon schrieb, werden die Epis seit ein paar Jahren alle unter Gibson Regie in einer firmeneigenen Fabrik in China produziert und die Klampfen, die von dort kommen, sind alle in Ordnung - jedenfalls die, die ich bis jetzt in der Hand hatte.
Mein letzter Neuzugang vor ein paar Monaten war die 1961er Anniversairy SG mit P90 Tonabnehmern. Habe letzte Woche im Music Store in Köln mal das entsprechende Gibson Pendant in der Hand gehabt und muss sagen, dass da keine Welten zwischen lagen vom Klang und von der Verarbeitung her.
Auch als ich meine Epi Paula zum erstenmal antestete war ich doch recht beeindruckt.
Klar, Gibson verwendet die edleren Materialien und widmet wahrscheinliche der Herstellung mehr Zeit und Sorgfalt, aber sich eine Epiphone zuzulegen ist trotzdem voll okay und man bekommt viel Gitarre für's Geld.
 
Meine Jäger Propeller klingt z.B. fetter und dicker als meine 60er Les Paul. Meine 59er klingt besser als alles andere was ich von Gibson habe. Meine 60er gepimmte Road Worn klingt anders als meine 57er Strat...und meine Music Man klingt sowieso wieder anders als meine Tele....

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Muss man es wirklich derart raushängen lassen?
 
Bei diesem Thema würde mich mal interessieren, ob schon jemand MIJ Epiphone Les Paul Customs (also Elitist und Elite) gegen eine Gibson Les Paul Custom testen konnte. Also lassen wir mal die China und Korea Epis weg und witmen uns den "richtigen" Epis. ;)
 
Muss man es wirklich derart raushängen lassen?

Ich bin ja nach wie vor der Meinung es ist einfach besser wenn man gut Gitarre spielen kann.
;) Dann tut es auch eine Epiphone mit guten Pickups.
Aber hier spielen ja alle in der gleichen Liga wie Jeff Beck, Bonamassa , Gibbons usw.. da kann ich nicht ganz mithalten.
 
Bei diesem Thema würde mich mal interessieren, ob schon jemand MIJ Epiphone Les Paul Customs (also Elitist und Elite) gegen eine Gibson Les Paul Custom testen konnte. Also lassen wir mal die China und Korea Epis weg und witmen uns den "richtigen" Epis. ;)

Wenn schon "richtige" Epis, dann die von vor 1957. ;)
 
Jaja. Ich setzte ja nicht umsonst Anführungszeichen. Es geht mir hier auch um Les Paul Modelle, oder gab es die damals auch schon als sie noch ein eigenständiges Unternehmen waren? Ich habe nur mal eine Les Paul artige Epiphone Made in USA gesehen.

Wie gesagt mir ging es nur um die hochwertigen Made in Japan Epiphones gegen Gibson Les Pauls aus den USA.
 
Les Paul (also der Mensch) hat ja bei Epiphone gearbeitet, als die Firma noch eigenständig war und hat denen wohl auch zuerst das berühmte LP-Modell angeboten, weil die aber kein interesse hatten, ging er zu Gibson. Er war es auch, der Gibson dazu bewogen hat 1957 den gerade gekaufen Namen "Epiphone" nicht einzustampfen, sondern weiter unter dem Namen zu produzieren. Ursprünglich war Gibson nämlich nur am Anlagevermögen des ehemaligen Konkurrenten interessiert.
Zu den Japan Epis: Meinst du diese historisch genauen Nachbauten, wie z.B. die Lennon Casino? Also nicht "inspired by", sondern richtig. Die sind auch nicht im normalen Epiphone Katalog drin und sehr teuer.
 
Meinst Du meine Bemerkung wegen der Kopfplatte?

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Nun, ich weiss, ist Geschmackssache.

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Diese Epiphone würde ich auch nicht mehr hergeben

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Diese aber, die ist momentan in der Auktion auf Ricardo

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Nicht nur, dass mir eine Open Book Kopfplatte besser gefällt, diese Gitarre entspricht mir nicht.;) Deshalb hoffe ich, dass sie in bessere Hände kommt, in welchen man sie mehr schätzt.:great:

Dein Gitarrenzeugs, welches Du auf Deinem Profil hast, ist aber ne feine Sache:great::);):great::great:
 
Dein Gitarrenzeugs, welches Du auf Deinem Profil hast, ist aber ne feine Sache:great::);):great::great:

Guck mal in mein Album. :) natürlich keine teuren Schätze, aber doch eine Auswahl über die ich mitreden kann.
 

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