Hammond-, Mellotron- und Synthsounds für die Bühne

  • Ersteller Luckyman
  • Erstellt am
Im Ernst: "Whiskey In The Jar" mit Orgelsound? "Sultan Of Swing" mit Synthiebegleitung?
Wenn man sich da mal dran macht, findet man erstaunlich gut klingende Arrangements. Selbst Clapton hat ab Mitte der 90er Synthsounds für und in seine(n) Songs kennen und lieben gelernt, und für so einen Gitarrengott heißt das schon was!

Also wenn einer der E-Gitarrensounds des hochgelobten Geräts dafür taugt (und wofür sollte es diese Sounds denn sonst geben? :ugly:)
Weil solche "Workstations" auf den Tanzmucke-Keyboarder und -Alleinunterhalter und dessen Publikum abzielen. Da stellt im unteren Bereich niemand Ansprüche. Hauptsache die Melodien stimmen so halbwegs :ugly:

warum soll ich dann nicht die Gelegenheit nutzen, ein paar Leute im Publikum zu verblüffen?
Tja, man kann ja so oder so verblüffen ;). Als denn: Viel Spaß dabei :)
 
Auffällig ist nur, dass beinahe jeder Tester die Tastatur des PC3LE6 für erwähnenswert hält mit dem Hinweis, sie vor einem Kauf auszuprobieren. Auch hier gab es schon entsprechende Aussagen. Das war der Grund für meine obige Anfrage bei session, die auf die beschriebene Weise beantwortet wurde. Was nun der Grund für das offenbar tiefe Zerwürfnis zwischen diesem großen Frankfurter Musikhändler und der Fa. Kurzweil ist, vermag ich nach Deinem Kommentar nicht mal zu vermuten, denn ich glaube gern, dass bei gehäuft aufgetretenen mangelhaften Geräten das hier im Forum thematisiert worden wäre.

Testen konnte ich das Gerät dort also nicht. Als ich mich schon gefragt hatte, wohin ich denn nun reisen muss, um einen LE in die Finger zu bekommen, las ich hier http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/kurzweil-pc3-le-6/3.html:

"Wer gewohnt ist, in Synthesizer-Klangerzeugungs-Kategorien zu denken, muss sich im Edit-Mode jedoch mit deutlich weniger zufrieden geben. An Dinge wie Portamento/Glide, Modulationsmatrix, Filter-Hüllkurven oder eine Oszillator Einheit mit Wellenformen kommt man hier nicht ran. Die Filter sind als sanft zu beschreiben und verhalten sich mehr wie „feines Schleifpapier“. So richtig hobeln lässt sich damit nicht wirklich."

Sorry, aber das war für mich alten Moogschrauber das KO-Kriterium. Kein Oszillator-Zugriff? Keine Hüllkurve? Kein Portamento? :confused: Also das geht absolut nicht.
Dieser Artikel wurde hier schon öfters verlinkt und ist IMHO ein Beispiel für einen eher unglücklich geschriebenen Artikel. Hier mal der korrekte Link: http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/kurzweil-pc3-le-6.html

Der Autor redet davon, dass der LE6 eine "Waterfall-Tastatur" hat, was definitiv nicht stimmt. Die Tastatur ist eine Fatar TP-8 ( http://kurzweil.com/product/pc3le6/specs/ ). Im Fazit schreibt er dann, die Tastatur sei zu "steif", was wiederum komisch ist, wenn der LE6 tatsächlich eine Waterfall-Tastatur besitzen würde.

Es ist korrekt, dass erste Versionen des LE nicht einen kompletten Zugriff auf alle Parameter der Klangerzeugung ermöglichten. Dies ist inzwischen durch ein Software-Update geändert worden. Durch die VA1-Algorithmen und den entsprechenden Filter-Block kann der PC3 auch recht "authentisch" nach Moog klingen. Nach meiner Meinung gibt es sogar wenige Workstations, die so nach "klassischen" Synthesizern klingen, wie der PC3 - den Korg Kronos zähle ich jetzt mal nicht mit, dieser spielt in einer anderen Budget-Liga.

Zum Thema Kurzweil allgemein: Sie sind hier in Deutschland recht unbekannt und kämpfen mit vielen Vorurteilen. Früher waren sich schlicht und ergreifend zu teuer, um der breiten Masse bekannt zu werden. Ein voll ausgebauter K2500 /2600 kostete mehr als 12000DM. Diese Geschäftspolitik war für Kurzweil auch nicht so glücklich. Sie standen kurz vor der Pleite, bzw. wechselten mehrfach den deutschen Vertrieb. Dadurch sind sie dann bei den Händlern etwas in "Verruf" geraten, so dass viele Fachhändler Kurzweil nicht mehr im Programm haben. Das führte zu vielen "Gerüchten" und "Vorurteilen" über Kurzweil.

Auch der Bonedo-Artikel über den "großen" PC3 strotzt nur so von diesen Vorurteilen. Alleine der erste Satz: "Ich habe mich bisher nicht mit dem kalifornischen Hersteller Kurzweil befasst" sagt eine Menge aus. Die Anspielungen auf das "90er Design" kann ich z.B. auch nicht nachvollziehen.Ja, die Oberfläche ist nüchtern und nicht verspielt, ideal um sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist, das Spielen. Die Möglichkeiten, die der PC3 für den Live-Betrieb bietet, sind in dieser Preisklasse recht einzigartig. Das Spielgefühl einer Tastatur ist immer subjektiv. Da gebe ich dir natürlich recht, dass man dieses nach Möglichkeit vorher testen sollte, was natürlich durch die Verfügbarkeit von Kurzweil-Geräten wieder schwierig ist. :)

Einarbeiten muss man sich bei JEDER Workstation, so auch beim PC3. Einfache Dinge, wie das unterbrechungsfreie Umschalten von Sounds, beherrscht Kurzweil seit mehr als 20 Jahren. Andere verkaufen das jetzt als DAS große Feature. Im Vergleich zu anderen "Marken" - ich spiele Geräte von fast allen Herstellern: Access, Clavia, Kawai, Korg, Roland, Yamaha - schlägt sich Kurzweil gerade im Live-Betrieb wirklich hervorragend.

Große Qualitätsmängel, kann ich jetzt nicht bestätigen. Im Kurzweil-Thread sind auch nicht mehr Berichte über Defekte, als in anderen herstellerspezifischen Threads. Ich spiele jetzt seit über 20 Jahren Kurzweil (K2000 und PC3x). Der PC3x wird recht viel bewegt und er macht klaglos seinen Job, da nehme ich sein Gewicht (knapp 25 Kg) auch in kauf.

Ich will dich - wie Distance auch - nicht zu einem Kurzweil überreden, aber einige der hier genannten Punkte, kann man nicht unkommentiert stehen lassen. ;)

Gruß Dennis
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
einige der hier genannten Punkte, kann man nicht unkommentiert stehen lassen.
... und einige andere Punkt sind vielleicht noch erwähnenswert: Während noch vor 10 Jahren bei den Top-Profis die Kurzweilgeräte viel auf den Bühnen zu sehen waren, sind sie heutzutage doch sehr rar geworden. Diese Leute wissen schon, was sie wollen und haben, und wenn sich ein Rick Wakeman heute noch mit einem Promega 3 und/oder einem Korg 01/W proX auf die Bühne stellt, Endorsement hin oder her, dann spricht das für die Qualitäten dieser Instrumente. Gut, die gewichteten Tastaturen sind hier ja vom Tisch, aber ansonsten ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen, und kann man ja auch mal in Videos jüngerer Zeit blicken, was die Cracks so spielen.

Ein MOXF6 verbraucht aber neu quasi das gesamte Budget und führt klar zur Eine-Tastatur-Lösung. Wie sieht es denn mit gebrauchten aus? Bei ebay grad nix, auch Kleinanzeigen. Ob das dann wirklich eine realisierbare Version und nicht nur ein Wunschtraum ist?
 
Ein MOXF6 verbraucht aber neu quasi das gesamte Budget und führt klar zur Eine-Tastatur-Lösung. Wie sieht es denn mit gebrauchten aus? Bei ebay grad nix, auch Kleinanzeigen. Ob das dann wirklich eine realisierbare Version und nicht nur ein Wunschtraum ist?

In den Kleinanzeigen hier im Board wird z.B. gerade einer angeboten. Das Budget hat Norbert ja schon relativiert.

Von solch alten Geräten wie einem Korg 01/W oder GEM Promega würde ich übrigens absolut abraten, wenn man die Wahl und nicht gerade einen eigenen Keyboard-Tech zum Reparieren hat; abgesehen davon, dass sie die die Anforderungen des Threaderstellers bzgl. Mellotron-Samples nicht wirklich erfüllen und auch ansonsten keine halbwegs authentischen Nachbildungen älterer Geräte (oder auch von Naturinstrumenten wie Bläsern, Piano etc.) bieten...anders als die aktuelleren Geräte von Korg, Kurzweil, Yamaha etc.

Ich würde mich bei der Entscheidung allerdings ebenso wie Dennis nicht allzusehr auf Testberichte oder Werbung verlassen; erstens wird da oft maßlos übertrieben/gefärbt, und zweitens ist "Sound" zum Großteil geschmacksabhängig, und die Tastatur, Haptik und allgemeine Bedienung eines Gerätes muss einem persönlich gefallen. Ein Besuch im nächsten größeren Musikhaus ist da meist am sinnvollsten...

Viele Grüße, :)

Jo

P.S. Ich finde übrigens, Kurzweil ist schon noch relativ häufig auf den größeren Bühnen anzutreffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja genau, und der kostet 38 Euro weniger als eine Versandretoure mit voller Garantie
(Google "MOXF6") ->
888,00 € inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

Von solch alten Geräten wie einem Korg 01/W oder GEM Promega würde ich übrigens absolut abraten, wenn man nicht gerade einen eigenen Keyboard-Tech zum Reparieren hat; abgesehen davon, dass sie die die Anforderungen des Threaderstellers bzgl. Mellotron-Samples nicht erfüllen und auch ansonsten keine halbwegs authentischen Nachbildungen älterer Geräte (oder auch von Naturinstrumenten wie Bläsern, Piano etc.) bieten...anders als die aktuelleren Geräte von Korg, Kurzweil, Yamaha etc.
Die "Alten" kamen zunächst ins Spiel wegen den gewichteten Tastaturen und jetzt jüngst nochmals, um zu belegen, dass man auch mal schauen kann, was die Top-Profis heute noch auf der Bühne verwenden. Diese Geräte haben ihre eigenen typischen Sounds und sind schon deshalb Klassiker. Einige deren alten Sounds werden in "modernen" Nachfolgern wieder simuliert - das sollte zu denken geben. Und was die technische Zuverlässigkeit angeht, so liefen bei mir und meinen Söhnen insgesamt 3 gebrauchte Promega 3 über Jahre ohne Probleme (hatten aber alle 3 das Prozessor-Upgrade) und auch mein 01/W proX machte über fast 10 Jahre keine Probleme. Nicht verschweigen möchte ich, dass der Promega 3 von Rick Wakeman immer wieder Probleme macht. Er verlässt sich leider ausschließlich auf seinen Keyboard Tech, und der ist beratungsresistent. Er mag keine Lintronics Verbesserungen bei den Minimoogs und hat auch noch nie etwas vom Prozessor-Upgrade beim Promega 3 gehört. Da kann man dann auch nicht helfen. Und auch bei modernen Instrumenten geht grad nach Ablauf der Garantiezeit mal was kaputt. Eine Regel würde ich da nicht draus machen.

Ich würde mich bei der Entscheidung allerdings ebenso wie Dennis nicht allzusehr auf Testberichte oder Werbung verlassen; erstens wird da oft maßlos übertrieben, und zweitens ist "Sound" zum Großteil geschmacksabhängig, und die Tastatur, Haptik und allgemeine Bedienung eines Gerätes muss einem persönlich gefallen. Ein Besuch im nächsten größeren Musikhaus ist da meist sinnvoller...
Oder mal günstig gebraucht kaufen, intensiv testen und notfalls eben wieder verkaufen :D
 
Ja genau, und der kostet 38 Euro weniger als eine Versandretoure mit voller Garantie
(Google "MOXF6") ->
888,00 € inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

Die Verhandlungsbasis hast Du offenbar überlesen (wollen?).

Die "Alten" kamen zunächst ins Spiel wegen den gewichteten Tastaturen...

...die Norbert von Beginn des Threads an ausgeschlossen hat, denn er hat immer von einem leichten Gerät gesprochen. Ein weiterer Grund, warum diese Vorschläge hier nicht so recht passen wollen... ;)

Viele Grüße, :)

Jo
 
die Sachen mit dem Mellotron ist relativ einfach abzuhaken: es geht um Sound und nicht die spezifische Spielweise
das lässt sich mit jedem Sample/Rom basierten Gerät 'hinbiegen' (etwas Filter, etwas Hüllkurve)
'echte' Emulationen wie MTron von G-Media auf VST-Basis (V-Machine oder Receptor) oder die erwähnte iPad App sind wegen des komplexeren 'Systemaufbaus' nicht gefragt
es wird (durch die Spielweise) nie wie ein Original klingen, also muss man es auch nicht in's Zentrum der Überlegung rücken ;)

cheers, Tom
 
Weil solche "Workstations" auf den Tanzmucke-Keyboarder und -Alleinunterhalter und dessen Publikum abzielen. Da stellt im unteren Bereich niemand Ansprüche. Hauptsache die Melodien stimmen so halbwegs

Ach soo. :rolleyes:

Es ist korrekt, dass erste Versionen des LE nicht einen kompletten Zugriff auf alle Parameter der Klangerzeugung ermöglichten. Dies ist inzwischen durch ein Software-Update geändert worden.

Danke für diese wichtige Information. Wie weit geht denn jetzt die Editierbarkeit? Entsprechend VCO - VCF - VCA?

Ein Besuch im nächsten größeren Musikhaus ist da meist am sinnvollsten.

Das glaube ich auch. Wo sind denn die nächsten zum Rhein-Main-Gebiet?

die Sachen mit dem Mellotron ist relativ einfach abzuhaken ... das lässt sich mit jedem Sample/Rom basierten Gerät 'hinbiegen'

An welche Geräte denkst Du da?

Gruß
Norbert :)
 
Ich versuche nochmals ganz zaghaft, den Nord Wave wieder in's Spiel zu bringen...


Norbert,

- denkst du bei Gitarrensounds eher an Akustisches, oder die 'Brat-Abteilung?
- DschoKeys schrieb, du hättest dein Budget relativiert. Wo liegt es denn nun momentan?


HTH
 
- denkst du bei Gitarrensounds eher an Akustisches, oder die 'Brat-Abteilung?
- DschoKeys schrieb, du hättest dein Budget relativiert. Wo liegt es denn nun momentan?

Hmm, eher an die Bratsounds. Budget? Also neben der noch offenen Orgelfrage (750-850 EUs) wäre ich inzwischen (gerne) bereit, den MOXF6 samt Flashboard (und Ständer und Case und Kabel und...) zu kaufen. Also vielleicht 2.000 plus minus.
 
Das Video, das ich weiter vorne im Thread verlinkt habe, kennst du ja schon.


---
Hier nochmals ein paar Beispiele...


Gitarren:
(3 akustische und ein elektrisches Beispiel): 12:49, 18:41, 15:54, 1:48
Ein gehämmertes Saiteninstrument: 16:44


Bläser:
Hier ein 'Horn Section'-Sound und ein Solo-Saxophon: 23:34, 20:26
Die 'Synth-Brass' Abteilung: 00:59, 19:44, 17:50, 24:20, 10:00





Für 6 kg Gewicht und 99 Speicherplätze nicht schlecht, oder? :)



HTH
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für diese wichtige Information. Wie weit geht denn jetzt die Editierbarkeit? Entsprechend VCO - VCF - VCA?
Auf der Kurzweil-Seite gibt es Informationen zum neuen OS des Kurzweil PC3LE. Der LE hat einen extra VAST-Programm-Editor bekommen, mit dem man fast die gleichen Möglichkeiten hat, wie beim großen PC3. Nur die Effekte und einige Controller, können nicht so bearbeitet werden, wie beim PC3.

Um einen Einblick die die Möglichkeiten des PC3 zu bekommen, ist dieser Clip ganz interessant. Hier baut er mit den VA-1 Wellenformen einen "analogen" Sound: http://www.youtube.com/watch?v=xjvOHGSoulU

Diese Möglichkeiten hast du auch mit dem PC3LE mit aktuellem OS.
 
An welche Geräte denkst Du da? ...

im Prinzip an alle, die bereits genannt wurden...
was davon persönlich gefällt ist variabel, aber wenn ein Programm 'Mellotron' genannt wird geht es immer in dieselbe Richtung
das lässt sich mit den Mitteln der Tonerzeugung (zB zusätzlicher, 'trashiger' Hall) oder Anpassen der Hüllkurve optimieren
du kannst auch beliebige String/Brass/Orgel Samples entsprechend filtern, die Tonhöhe leicht modulieren, Rauschen hinzufügen...
damit wird beim Zuhörer in 95% der Fälle der gewünschte Klangeindruck erreicht
authentisch wird es aber nie klingen, die spezifische Spielweise des Mellotrons lässt sich nicht wirklich simulieren
(was nur die allerwenigsten stören dürfte... praktisch denken) ;)

ich habe dich zumindest so verstanden, dass Authentizität nicht primäres Kriterium ist
imho kann man die iPad-Version sogar ohne Midi-Anbindung auf der Oberfläche spielen, die 'Tasten' sind riesig
dazu gibt's eine 'Pad' genannte Hilfe, in denen man abfolgende Töne als 'Akkord' speichern kann
in der aktuellen Einspielung der Claire Lindley Tapes wird der Unterschied zum modernen Sampler gut deutlich
(für genau den Effekt muss man entweder iPad oder VST bemühen)

cheers, Tom
 
Für 6 kg Gewicht und 99 Speicherplätze nicht schlecht, oder? :)

Yep! Hab mit großem Interesse einiges zum Nord Wave gelesen und gehört. Das ist ja eine richtige Samplemaschine, wenn ich mich als Laie mal so ausdrücken darf ("RAMpler" fand ich gut). Und die Sample-Library von Clavia Nord scheint ja randvoll gefüllt zu sein mit super Leckereien. Tja, aber leider hat die Sache einen Haken, und zwar weil das Keyboard nicht splitbar ist. :( Ich würde schon ab und zu gern mal gleichzeitig einen Mellosound spielen und einen Leadsynth oder einen Basspedalsound. Schätze, in einer Coverband braucht man öfter mal zwei Sounds gleichzeitig (ohne Orgel). Auch scheinen mir 4 Oktaven dafür zu wenig zu sein.

Auf der Kurzweil-Seite gibt es Informationen zum neuen OS des Kurzweil PC3LE. Der LE hat einen extra VAST-Programm-Editor bekommen, mit dem man fast die gleichen Möglichkeiten hat, wie beim großen PC3.

Huuh, das haut mich um. Eigentlich brauche ich ja nicht viel mehr als ein paar Regler für Oszillator, Cutoff/Resonance, Hüllkurve und Portamento. Das Editingsystem bei Kurzweil ist faszinierend, aber für mich leider absoluter Overkill. Klar, wenn der die Optionen virtuos beherrschende Midi-Techniker seine Finger fliegen lässt und alle vorgenommenen Einstellungen kommentiert, komme ich (fast) noch mit. Aber wenn ich mir vorstelle, allein davor zu sitzen, und dann gehts nicht... :weep:

Dagegen scheint hier http://www.youtube.com/watch?v=Rqz3NhRTp50 schon alles eingestellt zu sein, und der Vorführer kann auch nicht mehr als ich - äh, ich meine, er macht nur Dinge, die ich mir auch zutrauen würde. :D Ok, also dann mal los, Kurzweil suchen und testen!

...aber wenn ein Programm 'Mellotron' genannt wird geht es immer in dieselbe Richtung, das lässt sich mit den Mitteln der Tonerzeugung (zB zusätzlicher, 'trashiger' Hall) oder Anpassen der Hüllkurve optimieren, du kannst auch beliebige String/Brass/Orgel Samples entsprechend filtern, die Tonhöhe leicht modulieren, Rauschen hinzufügen... damit wird beim Zuhörer in 95% der Fälle der gewünschte Klangeindruck erreicht

Der eingefügte Link geht nicht. - Den Mellotronsound künstlich herzustellen durch Cutoff etc. bei einem normalen HiFi-Stringsound, hatte ich mir auch schon überlegt. Trotzdem glaube ich wie Du, dass sich die Magie dieses einzigartigen Instruments nicht ohne weiteres erreichen lässt.

Ciao :)
Norbert
 
Zuletzt bearbeitet:
sorry, hatte das Einsetzen vergessen... :redface:
hier ist der korrigierte Link
es ist eine aktuelle Aufnahme von Mellotron-Bändern - die den Unterschied zum Sampler recht gut rüberbringt
wie erwähnt, die App gehört für mich zu den absoluten highlights...
ebenso wie das Peter Vogel (ex-Fairlight) CMI, der SamplR, Waldorf Nave, iVCS3, die PPG und die Amp Emulation Bias
hinter dem 'Spielzeug' steht eine sehr ernstzunehmende Tonerzeugung (wenn die Entwickler sie richtig nutzen)

cheers, Tom
 
Luckyman schrieb:
Huuh, das haut mich um. Eigentlich brauche ich ja nicht viel mehr als ein paar Regler für Oszillator, Cutoff/Resonance, Hüllkurve und Portamento. Das Editingsystem bei Kurzweil ist faszinierend, aber für mich leider absoluter Overkill. Klar, wenn der die Optionen virtuos beherrschende Midi-Techniker seine Finger fliegen lässt und alle vorgenommenen Einstellungen kommentiert, komme ich (fast) noch mit. Aber wenn ich mir vorstelle, allein davor zu sitzen, und dann gehts nicht...
Es gibt natürlich im Kurzweil fertige Presetsounds, bei denen mit den Slidern bzw. Reglern der Sound verändert werden kann, ohne dass man vorher groß in das Programming der VAST-Synthese einsteigen muss. Aber du hast je nach den Möglichkeiten gefragt, dass von mir verlinkte Video ist ein Tutorial, wie man den PC3 PROGRAMMIERT.

Das sieht bei Yamaha, Roland, Korg fast genau so aus, wenn es sich um eine digitale Workstation/Synthesizer handelt. Ob nun Motif, MOXF oder PC3 oder was auch immer, du wirst dich mit dem Gerät auseinander setzen müssen. Gerade bei Yamaha können die vielen verschiedenen Spielmodi (Voice-Modus, Perfomance-Modus, Master-Modus,etc...) etwas verwirrend sein. Davor wird dich auch keine bewahren können, wenn du EIN Gerät sucht, dass möglichst viel abdeckt.

Wenn du mehrere einfachere Instrumente einsetzen möchtest (Stichwort: Nord Wave), dann kann es wieder sein, dass du halt dir viele Gedanken über die Verkabelung und den Aufbau deines Live-Setups machen musst. Das ist aber eine sehr persönliche Entscheidung. Mein großes Live-Setup z.B. für Top-40 Gigs besteht aus PC3x, Fantom X6, Notebook, Submixer für Monitoring und In-Ear, plus Ständer für das Equipment. Ich habe mich aber so organisiert, dass ich mein Setup beliebig zusammenstelle kann. Für kleinere Sachen, oder zur Probe, ziehe ich auch nur mit dem PC3 und Notebook los. Der Notebook macht dann auch gleich mein Monitoring mit.
 
Ok, komme gerade aus Köln zurück und habe den PC3LE6 und den MOXF6 getestet.

Erster Eindruck Kurzweil: Tolle Sounds, nicht so tolle Tastatur. Habe mich auf die Sounds konzentriert. Klingt alles super, und nach einigem Suchen habe ich auch die begehrten Mellosounds gefunden. Also ganz, ganz wunderbar!! Strings und Chor und Flöten exakt so, wie man es von den alten Platten her kennt. :great: :D :rolleyes:

Rüber zum Yamaha: Tastatur klar besser, Sounds auch klasse. Kann da keinen großen Unterschied feststellen. Dummerweise sind die Mello-Flöten perfekt vorhanden, aber die so bezeichneten Mellotron-Strings sind zum Davonlaufen. Natürlich war das schon vorher klar. Trotzdem ärgerlich.

Ok, wieder zurück zum Kurzweil. Tastatur fällt sofort auf. Weiß gar nicht, wie ich die beschreiben soll. "Gewichtet" oder "halb gewichtet" trifft es nicht wirklich. Die Tasten sind schwergängiger, das ist eindeutig, aber gewichtete Tasten gehen trotz des Widerstandes locker und irgendwie "glatt" durch, während diese hier ... eher "unwillig" erscheinen. Die Tasten leisten Widerstand, und zwar nicht wie die gewichteten, die nach dessen Überwindung dann doch bis zum Endpunkt "durchrutschen" (wie soll ich es sonst beschreiben?), sondern sie werden zum Ende hin eher noch etwas schwergängiger. Bitte nicht spotten, so würde ich die allseitig als speziell oder suboptimal bezeichnete Tastatur beschreiben.

Nach einigem Durchzappen wieder zum Yamaha - was für eine Wohltat! In diesem Moment war die Entscheidung gefallen. Ein leichtes und widerstandsloses Spielgefühl, trotzdem kein Eindruck von "billig" oder "Plastik", wie ein Synthesizer eben, ganz normal. Dazu kamen noch die Regler, mit denen ich sofort und direkt auf den Filter und die Hüllkurven zugreifen konnte - was will ich mehr? Klar, das ist die teurere Lösung, aber die Tastatur ist der haptische Bezugspunkt zum Instrument und trägt - wie ich gemerkt habe - ganz erheblich zum Wohlgefühl bei. Bevor ich mich jedesmal ärgere, wenn ich den LE6 spiele, und mich als Sparbrötchen beschimpfe, nehme ich lieber den leichten MOXF6 plus 1 GB-Flashboard für 1.100 (Angebot) und ziehe mir da die Samples drauf - was allerdings wohl auch eine Kunst für sich zu sein scheint. Also wenn man im Edit-Modus in die Tiefen der Programmierung hinabsteigt, geht ohne Handbuch gar nichts mehr. Ich hoffe, das gibts in Deutsch!

LG
Norbert
 
Möchte es nicht versäumen, Euch allen noch meinen herzlichen Dank auszusprechen. Eure wertvolle und geduldige Hilfe über fünf ganze Seiten hat mich in die Lage versetzt, das für mich optimale Keyboard zu finden. :great: In gewisser Weise hat sich eine neue Welt für mich aufgetan. Würde Euch am liebsten alle zum ersten Konzert einladen. Warum gibts hier eigentlich keine Zuprost-Smileys?

LG :)
Norbert
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 8 Benutzer
Hallo zusammen, ich lese hier ganz begeistert mit. Ich habe ja ein ganz ähnliches Thema (One for all). Wenn ich die Keyboardburg von soundmunich sehe, dann wird mir ganz warm ums Herz. Ich kann aber nach sehr langjähriger Praxis nur auf einen Aspekt hinweisen.

Nicht jeder ist so gut bestückt, dass er sich das leisten kann. Ich musste schon in den späten siebziger und achtziger Jahren mit der zweiten Reihe auskommen; einfach aus mangelnder finanzieller Potenz.
Das hieß dann MS-20 statt Minimoog, Crumar T2 statt Hammond, DX-21 statt DX-7, Polysix statt Prophet, usw. Und dann mussten bei Neuanschaffungen alte Instrumente immer wieder einen Teil der Kohle erbringen, die für die neuen verlangt wurden. Und in der stürmischen Zeit der achtziger Jahre mussten Keyboarder sehr viel bluten, um einigermaßen auf Stand zu bleiben.

Heute ist das alles etwas einfacher, aber Qualität geht trotzdem ganz schön ins Geld. Unsere Band teilt sich den Übungsraum mit anderen und der wird von einem Verein betrieben, der immer klamm in der Kasse ist. Und wenn man auch andere Tastenquäler an die Keyboards lassen muss, dann sind es besser nicht die eigenen.

Daher sind die Budgetprobleme von Luckyman eben auch meine. Übrigens spiele ich das Synthiesolo von "Lucky Man" problemlos mit dem Roland E-60. Klingt fast so und es gibt sogar Portamento. Aber das Teil ist halt auch wieder nur zweite Reihe ;-)

- - - aktualisiert - - -

(...) Ok, wieder zurück zum Kurzweil. Tastatur fällt sofort auf. Weiß gar nicht, wie ich die beschreiben soll. "Gewichtet" oder "halb gewichtet" trifft es nicht wirklich. Die Tasten sind schwergängiger, das ist eindeutig, aber gewichtete Tasten gehen trotz des Widerstandes locker und irgendwie "glatt" durch, während diese hier ... eher "unwillig" erscheinen. Die Tasten leisten Widerstand, und zwar nicht wie die gewichteten, die nach dessen Überwindung dann doch bis zum Endpunkt "durchrutschen" (wie soll ich es sonst beschreiben?), sondern sie werden zum Ende hin eher noch etwas schwergängiger. Bitte nicht spotten, so würde ich die allseitig als speziell oder suboptimal bezeichnete Tastatur beschreiben. (...)
Kann ich nachvollziehen. Ich habe dieses Tastenerlebnis mit dem Korg PA X1 erlebt. Die flutschten nur so und die Fingerchen konnten Läufe spielen, die mir sonst viel schwerer fielen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi Luckyman, ich vermisse einen Hinweis auf das Memotron (ist mit 1000 Euronen als Rackmodul nicht gerade ein Pappenstiel, aber eine phantastische Kiste!).
Bescheidener - aber als Mellotron-Imitat absolut ernstzunehmen ist das Rackmodul von Roland, das MV S1 (Vintage Synth). Das dürfte für ganz wenig Geld zu haben sein. Es hat insgesamt 255 Sounds,
z.B. vom JX-3P, JP8, einige Orgeln und Strings (Solina), vom Mellotron Strings , ein Pad und diese tollen Flöten - desweiteren Klänge, deren Namen schon auf diese hinweisen wie "Lucky man" oder "Rogue Bass".

Gruß

Andy55
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben