Warum in so vielen Gitarren Review Videos nur Solo Gedudel ?

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Gast252951
Guest
Mir ist aufgefallen, dass es in sehr vielen YT Videos zu Gitarren eher ums Solospiel geht, als um Chords und Rhythmus. Dabei finde ich, dass gerade bei Akkordspiel ( von Clean bis verzerrt ) die wichtigen Eigenschaften einer Gitarre hörbar sind.

Wie ausgewogen klingt sie ? Wie ist die Tontrennung ? Wie reagiert sie auf Volumepoti usw. usw.


Je mehr Gain - und das ist beim Solieren ja meistens höher eingestellt, desto mehr gleichen sich Gitarren vom Klang an. Zudem finde ich es auch schwieriger etwas herauszuhören, wenn über irgendeinen Backingtrack gedudelt wird.

Vor diesem Hintergrund finde ich z.B. Videos von Gregor Hilden ( nur exemplarisch ) ziemlich nichtssagend - irgendwie klingen dort alle Gitarren gleich. Was auch daran liegen kann, dass er immer ziemlich ähnliches Material spielt. Es hat zwar sehr viele Videos von eigentlich sehr interessanten Gitarren, aber aus genannten Gründen schaue ich sie mir gar nicht mehr an.

Wie seht ihr das ? Bringen euch solche "Dudel Videos" etwas oder findet ihr sie auch überflüssig ?
Woher kommt das wohl ? Profilierung ?

Natürlich kann und soll sich ein Teil einer Vorstellung auch gerne dem Solospiel widmen - ist ja auch Teil des Repertoires einer Gitarre, aber sich fast ausschließlich damit zu beschäftigen, erschwert eine Beurteilung einer Gitarre erheblich, finde ich.
 
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Vor diesem Hintergrund finde ich z.B. Videos von Gregor Hilden ( nur exemplarisch ) ziemlich nichtssagend - irgendwie klingen dort alle Gitarren gleich.

Das finde ich z.B. gar nicht. Gregors Videos finde ich sogar ziemlich gut und gerade bei ihm erkenne ich die verschiedenen Nuancen der Gitarren. Das Hören über gute Kopfhörer mal vorausgesetzt. Bei ihm kam es für mich schon häufiger vor, dass mir bestimmte Gitarren tonal gar nicht, optisch aber schon gefielen und auch umgekehrt. Er spielt ja auch den Rhythmus sehr oft mit der gleichen Gitarre in einen Looper ein.

Tendenziell gebe ich Dir aber recht, dass die meisten Gitarrenreviews mit Soli, am besten auch noch möglichst schnell dahingenudelt werden. Ganz gut gefallen mir die Reviews von Andertons mit Danish Pete, da dieser meist das ganze Spektrum, tonal, musikalisch und auch spielerisch abzudecken weiß.

Gitarrenreviews schaue ich eigentlich nur aus 'Zeitvertreib und um Informationen über Specs usw. zu bekommen. Als Kaufvoraussetzung kommen die für mich nicht in Frage, da geh ich eh in den Laden und spiele.
 
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Mir gehen diese "Dudelvideos" auch ziemlich auf die Ketten. Da hörst Du die Gitarre nicht wirklich in ihrer Auflösung. Ich wünsche mir auch immer Clean, Crunch und Attacke, aber letztendlich gibt es bei den Videos so viele Einflüsse, dass man selten Sounds wirklich beurteilen kann.

Nach fast 40 Jahren Gitarre bin ich zwar immer noch für die Soli verantwortlich, habe aber viel mehr Freude an der Rhythmusarbeit und den Chordvoicings.

Dudeln kann ich selbst, es sei denn, ich muss mir etwas spezielles draufschaffen. Dann gucke ich mir auch mal "How to play..." an...

Ray
 
Gitarrenreviews schaue ich eigentlich nur aus 'Zeitvertreib und um Informationen über Specs usw. zu bekommen. Als Kaufvoraussetzung kommen die für mich nicht in Frage, da geh ich eh in den Laden und spiele.

ja - aber selbst da fände ich etwas mehr tonalen Informationsgehalt nett :)
 
Ich finde, dass man sich durch Videos grundsätzlich keinen Reim auf den tatsächlichen Klang machen kann.

Deshalb ist es mir relativ egal ob jemand dann Solis oder Rhythmuspattern spielt. Es ist ja auch so, dass ein Instrument beim persönlichen Antesten im Musikgeschäft anders klingt als zuhause oder im Proberaum aufgrund der verschiedenen Klangeigenschaften des eigenen Gears und dem Raum in denen es steht.

Also sind Videos mMn zur Beurteilung von Soundeigenschaften nur sehr eingeschränkt geeignet. Ich sehe sie mir hauptsächlich an um etwas über die Specs usw. zu erfahren. Ansonsten lösen sie bei mir nur Kaufrausch aus.:D
 
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..erschwert eine Beurteilung einer Gitarre erheblich, finde ich.
Volle Zustimmung! Daher schaue ich zB auch keine Videos mehr vom Session Olli Lohmann, weil der immer irgend son komischen Kram dahin nudelt.
Vor diesem Hintergrund finde ich z.B. Videos von Gregor Hilden ( nur exemplarisch ) ziemlich nichtssagend - irgendwie klingen dort alle Gitarren gleich. Was auch daran liegen kann, dass er immer ziemlich ähnliches Material spielt. Es hat zwar sehr viele Videos von eigentlich sehr interessanten Gitarren, aber aus genannten Gründen schaue ich sie mir gar nicht mehr an.
Geht mir ganz genauso, kann mit den Videos auch nichts anfangen und ja, klingt alles gleich bei ihm..
Ganz gut gefallen mir die Reviews von Andertons mit Danish Pete
Japp, die ziehe ich mir auch immer gerne rein, sehr abwechslungsreich wie ich finde.
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Ich finde, dass man sich durch Videos grundsätzlich keinen Reim auf den tatsächlichen Klang machen kann.
Deshalb ist es mir relativ egal ob jemand dann Solis oder Rhythmuspattern spielt. Es ist ja auch so, dass ein Instrument beim persönlichen Antesten im Musikgeschäft anders klingt als zuhause oder im Proberaum aufgrund der verschiedenen Klangeigenschaften des eigenen Gears und dem Raum in denen es steht.
Und das kommt noch dazu!
 
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Ich muss gestehen, dass ich mir aufgrund von Videos in den seltensten Fällen eine Meinung über den Sound bilde (sei es Gitarre, Amp oder Effekt). Man bekommt sicherlich einen Eindruck, in welche Richtung es gehen wird, aber da ist dann doch nichts dem live Test vor Ort beim Verkäufer bzw. im Laden vorzuziehen. Im Zweifel auch durch Bestellung und Inanspruchnahme des Rückgaberechts, was ich allerdings eher ungern mache.

Extrem wertvoll empfinde ich bei Videos die Informationen zu den Features und diese quasi "Im Betrieb" vorgestellt zu bekommen. Bezogen auf Gregor Hilden, der ja weiter oben genannt wurde, finde ich es z.B. gut, die Gitarre noch einmal in Action, abseits der eingestellten Fotos, sehen zu können. Z.B. um noch weitere Impressionen von Farbe, Zustand und Maserung zu bekommen.

Bezogen auf andere Review-Videos, in denen dann auch über das Objekt gesprochen wird, kommen evtl. noch andere Features zum tragen, die ich vorher gar nicht bedacht habe (Lage von Switches, spezielle Schaltungen usw.).

Um auf die im Eingangspost gestellte Frage zurückzukommen: Mir ist es grundsätzlich auch nicht so wichtig, ob Rhythmus- oder Solospiel geboten wird. Bei manchen Reviewern wird es allerdings mit der Zeit langweilig, da sie im Prinzip immer auf das gleiche Repertoire zurückgreifen.
Hier muss ich dann doch mal eine Lanze für den Eytschpi brechen. Kann mir seine Videos zwar häufig auch nicht bis zum Ende anschauen, aber das Konzept, öfters einen kompletten Song mit dem gezeigten Equipment einzuspielen und an den Anfang der Videos zu setzen, finde ich dann schon gut. Auch wenn es sich auch hier oft um Neueinspielungen von bereits veröffentlichten Stücken handelt.
 
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Hier muss ich dann doch mal eine Lanze für den Eytschpi brechen. Kann mir seine Videos zwar häufig auch nicht bis zum Ende anschauen, aber das Konzept, öfters einen kompletten Song mit dem gezeigten Equipment einzuspielen und an den Anfang der Videos zu setzen, finde ich dann schon gut. Auch wenn es sich auch hier oft um Neueinspielungen von bereits veröffentlichten Stücken handelt.

Das ist zwar Geschmacksache - aber wenn es darum geht sind mir die Premier Guitars oder Pete Thorne Videos lieber. Weniger dummes gelaber und besseres Spielen. Herr Eytschpi löst bei mir Aggressionen aus ;-)
 
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@Kluson Wie gesagt: Sein Stil und sein Humor sind auf jeden Fall "diskutabel" ;) Aber das Prinzip, das Equipment in einem Songkontext gezeigt zu bekommen, ist schon ganz nett. Machen andere bestimmt auch, er fiel mir nur als erstes ein.
 
Dabei finde ich, dass gerade bei Akkordspiel ( von Clean bis verzerrt ) die wichtigen Eigenschaften einer Gitarre hörbar sind.

Wie ausgewogen klingt sie ? Wie ist die Tontrennung ? Wie reagiert sie auf Volumepoti usw. usw.


Je mehr Gain - und das ist beim Solieren ja meistens höher eingestellt, desto mehr gleichen sich Gitarren vom Klang an. Zudem finde ich es auch schwieriger etwas herauszuhören, wenn über irgendeinen Backingtrack gedudelt wird.
Volle Zustimmung. Vor ein paar Jahren hatte ich eine Phase, wo ich mir täglich Reviews und Produktdemos angehört habe. Auch mich hat das Sologedudel gestört, weil es zumindest für das, was ich spiele, kaum hilfreiche Informationen bringt. Um zu hören, wie der Anschlag einer Gitarre klingt oder was ein Amp, Effek, ... damit macht, ist eine Leadline hier und da gut. Aber das, was mich interessiert, höre ich erst, wenn Akkorde gespielt werden. Gerne auch offene Akkorde oder Voicings, die komplexer sind als Powerchords. Aber da gehts natürlich in den Bereich der Stilfrage. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass minutenlanges Gefuddel anderen Gitarristen wirklich hilft. Ich glaube eher, dass die Ersteller solcher Videos einfach der Versuchung erliegen, zu dudeln, weil es eben Spaß macht. Und dann machen sie den Fehler, davon zu viel hochzuladen.

Ich muss gestehen, dass ich mir aufgrund von Videos in den seltensten Fällen eine Meinung über den Sound bilde (sei es Gitarre, Amp oder Effekt). Man bekommt sicherlich einen Eindruck, in welche Richtung es gehen wird, aber da ist dann doch nichts dem live Test vor Ort beim Verkäufer bzw. im Laden vorzuziehen. Im Zweifel auch durch Bestellung und Inanspruchnahme des Rückgaberechts, was ich allerdings eher ungern mache.
Und genau aus dem Grund schaue ich mir auch praktisch keine solcher Videos mehr an. Gut, dazu kommt, dass ich gearmäßig im Moment alles habe, was ich brauche. Aber wenn ich mir wieder was anschaffen will, dann werde ich so viel persönlich ausprobieren, wie ich nur kann.
 
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Hier muss ich dann doch mal eine Lanze für den Eytschpi brechen. Kann mir seine Videos zwar häufig auch nicht bis zum Ende anschauen, aber das Konzept, öfters einen kompletten Song mit dem gezeigten Equipment einzuspielen und an den Anfang der Videos zu setzen, finde ich dann schon gut. Auch wenn es sich auch hier oft um Neueinspielungen von bereits veröffentlichten Stücken handelt.
Da ist was dran, aber dafür müsste er meiner Meinung nach die Videos auf die Hälfte der Zeit kürzen und nicht versuchen, Gitarrensoli zu spielen. Ich finde, das kann er nämlich nicht. Das Und wirklich gut finde ich seine Sounds auch nicht. Ich denke, das ist Geschmackssache, weil er ja durchaus schon Sachen produziert hat, die sich gut anhören - wenn man den Stil mag.

Was hat G.A.S. bitteschön mit BRAUCHEN zu tun? :D
:D Da hast du natürlich Recht! Aber Helix hat mich vom GAS geheilt. Ich hab mir seitdem kein Gitarrenequipment mehr angeschafft und nicht mal darüber NACHGEDACHT, was bestimmte Amps oder Pedale bringen könnten. Höchstens noch ein, zwei Gitarren. Aber wie ich schon schrob: Dafür verbrenne ich nicht mehr stundenweise Zeit auf Youtube.
 
Mir ist aufgefallen, dass es in sehr vielen YT Videos zu Gitarren eher ums Solospiel geht, als um Chords und Rhythmus. Dabei finde ich, dass gerade bei Akkordspiel ( von Clean bis verzerrt ) die wichtigen Eigenschaften einer Gitarre hörbar sind.

Wie ausgewogen klingt sie ? Wie ist die Tontrennung ? Wie reagiert sie auf Volumepoti usw. usw.
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Funny, mir geht's da bei Verstärker Videos genau andersrum.
Nur bei einzelnen Tönen, vor allem bei schnellen 16tel Ketten kann
Ich hören ob der Ton getragen wird, ob die Töne separiert werden.
Ob der Sound komprimiert ist oder eher "sägig" -
Wie will man So was anhand von Powerchords raushören?
 
Vor diesem Hintergrund finde ich z.B. Videos von Gregor Hilden ( nur exemplarisch ) ziemlich nichtssagend - irgendwie klingen dort alle Gitarren gleich. Was auch daran liegen kann, dass er immer ziemlich ähnliches Material spielt. Es hat zwar sehr viele Videos von eigentlich sehr interessanten Gitarren, aber aus genannten Gründen schaue ich sie mir gar nicht mehr an.

Richtig, so geht es mir auch, klingt alles gleich.
Gregor Hilden ist ein Netter, hab selber mal eine Gitarre bei ihm gekauft aber bei ihm klingt ne Telecaster gefühlt genauso wie eine Paula.

Das finde ich z.B. gar nicht. Gregors Videos finde ich sogar ziemlich gut und gerade bei ihm erkenne ich die verschiedenen Nuancen der Gitarren.
Das Hören über gute Kopfhörer mal vorausgesetzt.

Da bin ich anderer Meinung: wenn die Nuancen so gering sind, dass ich dafür teure Kopfhörer brauche, dann kann man den Unterschied auch vernachlässigen.



Gruß
 
Wie will man So was anhand von Powerchords raushören?
Ich rede ja nicht von Powerchords. Und bei Amps kommt es ja auch ein bisschen auf die Auslegung an. Bei einem Highgain Amp wird andere Kriterien anlegen als bei einem Crunchorientierten Amp. Dementsprechend sollte auch anderes Spielmaterial herangezogen werden.
 
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Ich find Gitarrenvideos nur hilfreich, wenn ein A/B/C/etc-Vergleich gemacht wird. Also gleicher Amp, gleiche Settings, gleiche Aufnahmesituation, andere Gitarre (oder sogar gleiche Gitarre und andere Pickups).

Einfach nur den Grundsound einer Gitarre bei Youtube raushören, nee, das klappt eh nicht (bei mir).
 
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Ich schaue gern die Reviews von Agufish. Schreibt tolle Riffs und ist recht sympatisch (in meinen Augen).
Ausserdem durchaus objektiv. Man schauen nur mal das Review zur Gibson Firebird Zero.
Die sind nicht immer sonderlich detailliert, aber reicht um einen ordentlichen ersten Eindruck zu bekommen, wie ich finde.
 
Hey,

...habe selbst schon einige Gitarrenvideos gedreht und beruflich sehr viele in den Fingern....und ich muss der Eingangsthese leider etwas widersprechen.
Meiner Erfahrung nach ist`s so, dass im Gegenteil viele Gitarren bei Rhythmus Sounds (noch) brauchbar klingen die dann bei Solosounds versagen, weil sie dann beim Singlenote-Spiel zu wenig Tonsubstanz haben.
Vorallem bei Strat/Tele Varianten ist das oft so, aber auch viele HB-Klampfen ohne "gesunde Basis" versagen beim Solospiel...

Gruss,
Bernie
 
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Da ist was dran, aber dafür müsste er meiner Meinung nach die Videos auf die Hälfte der Zeit kürzen und nicht versuchen, Gitarrensoli zu spielen. Ich finde, das kann er nämlich nicht. Das Und wirklich gut finde ich seine Sounds auch nicht. Ich denke, das ist Geschmackssache, weil er ja durchaus schon Sachen produziert hat, die sich gut anhören - wenn man den Stil mag.

Ich finde es ein wenig vermessen, bei der Qualität seines Spiels zu sagen, er könne keine Gitarrensoli. Er ist sicherlich kein Virtuose, hebt sich aber in seinem Spiel von dem ganzen Einheitsgedudel durchaus ab. Vor allem ist das alles immer sehr melodieorientiert, was man beim Session-Olli z.B. überhaupt nicht sagen kann.
 

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