Band-Keyboarder Mangelware?

Man läßt mich sogar auch Singen, und nicht nur Chöre... ;)
Als mich bei meiner jetzigen Coverband vorgestellt hatte - mittlerweile 13 Jahre her - hab ich wie selbstverständlich Mikro dabei gehabt. Schließlich kam ich ursprünglich von der Tanzmucke, und da war singen für jeden Pflicht. Hier war für Drummer, Gitarrist und Bassistin selbstverständlich klar, dass sie nicht singen können, und damit jede Diskussion im Keim erstickt, was bis heute so geblieben ist. Schade eigentlich, denn ein guter Satzgesang wertet die Band definitiv auf, also würde ich mich da nie rausziehen.
Irgendwann hätte ich auch mal geäussert, dass ich auch Gitarre spielen könnte, da hab ich dann zusätzlich zu den Keyboards auch noch E-Gitarre plus Amp und Akkusitik-Gitarre ne Zeit lang mitgeschleppt. Hat sich aber mittlerweile erledigt, nur noch zur Tanzmucke nehme ich tatsächlich noch E-und A-Gitarre mit.
 
Ich habe das mit dem Gesang vor allem auch in Bezug auf Solo gemeint. Und eben auch, dass es vom menschlichen passt und ich eben nicht nur als der "Tastendrücker" gesehen werde, der mal so'n bisschen Sound macht.

Satzgesang... klar, sollte nach Möglichkeit sein.
Da ich mich aber eben auch als Sänger sehe, wollte ich gerne nicht "nur" den Chorgesang beisteuern.
Und da bin ich zum Glück nicht auf taube Ohren gestoßen (und habe bislang auch noch keine verursacht :D)
 
Ich gehöre anscheinend ebenfalls zu den glücklichen Keyboardern Wir machen ausschließlich eigene Sachen im Rockbereich. Wir sind zwei Gitarristen in der Band, welche beide auch Keyboarder sind. Unsere Back-Sängerin kann ebenfalls Tasten drücken. Ich habe festgestellt, das eine solide Ausbildung am Instrument nicht schadet, solange sie nicht zulange dauert und zum „Notenleser“ erzieht. Ich glaube festgestellt zu haben, das der „Groove“ der zur Rockmusik gehört, erst in einer Band entsteht. Sehr wichtig ist aber auch die Toleranz gegenüber den Mitmusikern und die Einsicht darin, das gute Musik nicht immer gleichbedeutend ist mit „mein tolles Solo“, sondern eher mit „was tut diesem Song gut“.
Im Übrigen sind Keyboarder im Großraum Bremen eine sehr gesuchte Spezies! Es gibt einige im Bluesbereich und im Coverbereich, aber für alles andere sind anscheinend keine zu kriegen. Jedenfalls höre ich das immer wieder.
 
Ich habe das Gefühl es gibt ganz viele Keyboarder "gehobeneren" Alters die keine passende Band finden oder eben die jüngeren, die keine Lust auf Band haben.
Was für Keyboarder sind das denn?

AP/EP/B3-Leute, für die es ganz einfach kaum Bands gibt, auch weil die Hardrocker fast alle ohne Tasten losziehen?

Workstation-Jockeys, die unter dem Problem leiden, daß keine Top40-Band mehr als einen Keyboarder zu beschäftigen bereit ist (weil alle Bandleader "mal gehört haben"™, daß ein Keyboarder alleine komplette EDM-Nummern replizieren kann – wozu braucht man dann also einen zweiten, der nur die Einnahmen pro Nase schmälert)?

Synth-Übernerds, die deshalb keine Bands finden, weil Kraftwerk- oder Tangerine-Dream-Tributebands hierzulande zu rar gesät sind?

Deswegen habe ich die Gage gleich vor Ort in Alkohol umgesetzt und musste mir keine Gedanken um Haus oder Steuern machen :D:D:D:D
Kein Geld → kein GAS → kein Problem.

Eine Strategie, die längst mal auf T-Shirts gedruckt gehört.

Worauf ich hinaus will: Nicht nur die Bandkeyboarder können Mangelware sein, sondern auch die Bands - zumindest, wenn man eigene "normale" Rockmusik ambitioniert, aber eben als Hobby betreiben will. :redface:
Classic/Hard-Rock-Bands, die stilistisch in den frühen 70ern stehenbleiben – also der Zeit, als Rockmusik mit Synthesizer sich noch aufteilte auf 5% Space Rock, 65% Prog Rock und 30% Krautrock und "richtige" Rockmusik noch frei von elektronischen Klangerzeugern war –, gibt es eben nicht viele.

Noch weniger gibt es, die eigene Songs in diesem Stil schreiben. Meines Erachtens reitet Neo-Classic Rock heutzutage eher auf der 80er-Jahre-Retro-Welle, und da heißt es nicht AP/EP/B3, sondern OBX/JP8/DX7.

Darüber hinaus ist es in der Tat so, daß "Rockmusik mit Keyboards" gleichzusetzen ist mit skandinavischem "Symphonic" Black/Death Metal (Nightwish, Children of Bodom), bei dem Streicherflächen aus 90er-Jahre-Korg-Romplern vergeblich versuchen, gegen die brüllenden High-Gain-Gitarren anzukommen.

Man läßt mich sogar auch Singen, und nicht nur Chöre... ;)
Hast du zufällig Grace Slicks oder Annette Humpes Stimmlage?

*jetzt aber ganz dringend irgendwohin muß* *flitz*

Unsere Back-Sängerin kann ebenfalls Tasten drücken.
Kann sie auch singen wie Grace Slick oder Annette Humpe?


Martman
 
AP/EP/B3-Leute, für die es ganz einfach kaum Bands gibt, auch weil die Hardrocker fast alle ohne Tasten losziehen?
Ich halte das für einen Zirkelschluss. Selbst ich als minder bemittelter Keyboarder hatte in letzter Zeit schon mehrere Anfragen von Hardrock-Bands eben hauptsächlich wegen AP/EP/B3-Einsatz. Die Hardrocker ziehen wohl eher ohne Keyboarder los, weil sie keinen finden.
Gut, Hardrock ist natürlich nicht gleich Hardrock - und 70er sind nicht gleich 80er... eine Band die in Richtung AC/DC oder 80er Hair Metal geht, braucht natürlich keinen Tastendrücker...
 
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Hast du zufällig Grace Slicks oder Annette Humpes Stimmlage?

*jetzt aber ganz dringend irgendwohin muß* *flitz*



Kann Dir jetzt nicht ganz folgen....:gruebel: (unabhängig davon, wohin Du flitzt )
 
Darüber hinaus ist es in der Tat so, daß "Rockmusik mit Keyboards" gleichzusetzen ist mit skandinavischem "Symphonic" Black/Death Metal (Nightwish, Children of Bodom), bei dem Streicherflächen aus 90er-Jahre-Korg-Romplern vergeblich versuchen, gegen die brüllenden High-Gain-Gitarren anzukommen.

Ich weiss, der Gag ist schon älter als ich im Board bin, aber hast du jemals Nightwish gehört? Und ich mein jetzt nicht die neuen Sachen, wo zwei Gitarristen gegen ein ganzes Orchester ankämpfen müssen, da reicht schon die "End of an Era" - Scheibe, kleiner Durchsetzkampf der Klampfe gegen eine Handvoll Korg-Rompler.
 
Kann Dir jetzt nicht ganz folgen....:gruebel: (unabhängig davon, wohin Du flitzt )
Grace Slick = Sängerin und Keyboarderin (gleichzeitig) von The Great Society und Jefferson Airplane.

Annette Humpe = Sängerin und Keyboarderin (gleichzeitig) von Ideal.

Ich weiss, der Gag ist schon älter als ich im Board bin, aber hast du jemals Nightwish gehört? Und ich mein jetzt nicht die neuen Sachen, wo zwei Gitarristen gegen ein ganzes Orchester ankämpfen müssen, da reicht schon die "End of an Era" - Scheibe, kleiner Durchsetzkampf der Klampfe gegen eine Handvoll Korg-Rompler.
Ich berief mich da mehr auf die Vorstellung von Nightwish, die die ganzen Kids haben, die den halben Gebrauchtbestand an Korg N5 aufgekauft haben – also dem, was letztlich Metal-Coverbands machen, wovon sie glauben, daß das der Nightwish-Sound sei.


Martman
 
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Grace Slick = Sängerin und Keyboarderin (gleichzeitig) von The Great Society und Jefferson Airplane.

Annette Humpe = Sängerin und Keyboarderin (gleichzeitig) von Ideal.

Soweit war ich auch. :D
Mir ist nur unklar, was du mit dem Vergleich aussagen wolltest. :confused:
 
War nur so'n Gedanke angesichts einerseits "Leadgesang + Tasten" und andererseits "weiblicher Gesang + Tasten".


Martman
 
Band Keyboarder, ja? Das habe ich auch mal versucht...

Der einzige Tastenmann, den ich finden konnte, brachte so eine Alleinunterhalter-Tischhupe mit und wusste offensichtlich nicht, wie man die Begleitautomatik abstellt.

Als wir das Ding dann dazu überredet hatten, nur das zu Tönen zu machen, was am Keyboard gespielt wird, war die Ernüchterung groß.

Er wollte auch nur sein bekanntes Repertoire spielen. Harmonien absprechen und darauf jammen? No way, keine Experimente.

Jeden Ton musste man erklären und dem Menschen sagen, welche Tasten er wann drücken soll.

Und das, obwohl er nach eigener Aussage "schon ewig Musik macht". Eine realitätsferne Selbsteinschätzung ist anscheinend nicht nur bei uns Saitenquälern verbreitet...

Aber das war wie gesagt nur ein einzelner Tastenmann, der bereit war mit uns zu spielen. Und ernsthaft gesucht habe ich seitdem auch nicht.
 
Mache nun seit über 50 Jahren ( !!! ) Musik sowohl als Bandkeyboarder in einer 60/70ger Band als auch als Bassist in diversen Jazz-Bands und fühle mich dabei eigentlich sauwohl. Meine Kenntnisse über andere Instrumente und auch in Musiktheorie und Stimmbildung sichern mir dadurch oft die Funktion als M.D. - und diese fülle ich dann auch gerne aus, da dies bei gegenseitigem Respekt die Probenabläufe ungemein erleichert ( z.B. "Hausaufgaben-Verteilung" ) . Eventuelle Meinungsverschiedenheiten werden dann auch mal mit einer Wette ( 1 Kiste von Irgenetwas ) geklärt (;-).
Als ich bei einem "Casting" in einer mir eher fremden Musikrichtung hoffnungslos versagte, weiss ich aber auch , dass es Grenzen gibt.

Soll heissen ==> man sollte als Bandkeyboarder seine Grenzen kennen und sein Können aber auch "hemmungslos" verwerten. In meinen Augen ist allerdings IMMER der gegenseitige Respekt zwingend notwendig.

orlando ( mit seinem Wort zum Ostermontag !! )
 
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Der einzige Tastenmann, den ich finden konnte, brachte so eine Alleinunterhalter-Tischhupe mit und wusste offensichtlich nicht, wie man die Begleitautomatik abstellt.
Nun, das ist auch kein Bandkeyboarder, wobei man nicht zu schnell urteilen sollte. Wir suchten für unsere Top40 Band mal einen neuen Keyboarder. Da kam auch jemand mit einem Arranger-Keyboard zur Casting-Probe angereist, der normalerweise auch nur alleine oder als Duo unterwegs ist. Das Keyboard war auch nicht gerade das aktuelleste. Aber es war unglaublich, was er da alles rausgeholt hat, weil er a. das Gerät perfekt kannte, und b. auch spielen konnte, und c. nicht nur fingertechnisch, sondern auch wusste, wie man die Sounds einsetzen musste.
 

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