... ein Flatter Spot wo alles im Zelt hin reflektiert wird und man seine Stimme wie einen Chorus hört. Dort hat man am RTA bei Stille einen 20db Spike bei 160hz, sieht aus wie der Eifelturm. Einen Schritt daneben nicht. WTF? ...
Oh, sowas hast Du im historischen Rathaus von Passau auch, und das gleich reihenweise, weil die lauter kleine "Parabol-Reflektoren" in der Decke haben. Alle paar Meter eine kleine halbrunde Kuppel in der Decke, vielleicht zwei oder drei Meter im Durchmesser, und aller Schall, der dahin gelangt, wird an EINEN Punkt auf dem Boden zurückgeworfen. Du machst ein paar Schritte durch den Gang im Saal, drei Schritte lang klingt alles normal, dann auf ein paar Zentimetern hörst Du infernalischen Lärm, dann wieder drei Schritte lang alles normal.
... Schauspieler geht ab und klingt wunderbar, kommt nach 10min wieder und klingt völlig anders. So noch nie erlebt.
... Konsistenz gleich null, jeden Tag anders. Zweimal war das Zelt nicht zu bändigen und resultierte in eher semi gute Stimmen...
Hatte ich so krass auch noch nie, ansatzweise ja, wenn plötzlich nach der Pause das eine oder andere Signal völlig anders klingt als davor, aber es lag eigentlich alles im Bereich "ist zwar jetzt blöd, aber irgendwie doch schnell zu lösen".
Ich selbst hatte grade drei Tage Wellnes-Urlaub für Tontechniker, kleines Yoga-Festival in Pforzen bei Irsee. Die Halle mit der Hauptbühne war akustisch behandelt und klang so gut, dass ich ohne, mit wenig oder auch viel Hall arbeiten konnte, und es klang immer angenehm. Es klang so sauber, dass ich nur in zwei Bereichen kleine Kerben mit dem EQ brauchte, und die Mixes gingen wirklich leicht von der Hand. Nur ein Synth eines Musikers lieferte manchmal zuviel wirklich abgrundtiefe Bässe. Es stellte sich heraus, dass er die Sounds zuhause auf kleinen Studiomonitoren abgehört hatte, und eine PA liefert dann doch deutlich mehr Bass, den er vorher einfach nicht wahrgenommen hat. Selbst eine kleine rein akustische Darbietung von kräftiger Gesangsstimme, Handpan, einer Handtrommel und einer sog. Shruti-Box (das ist wie ein Harmonium für Drone-Töne, liefert also, wenn man mit dem Fuß "pumpt", immer einen gleichbleibenden Ton - das passt zu dieser Art von Musik), klang wirklich gut und war selbst ohne Verstärkung im ganzen Raum zu hören.
Mein FOH, statt einem iPad nutze ich nun ein abgelegtes iPhone als RTA. Ich hatte den RTA auch nicht die ganze Zeit aktiv wie früher immer, es klang einfach gut und lief problemlos.
Rechts im Bild die Verpackung meiner neuen akkubetriebenen LED-Lampe von Brennenstuhl - die Dinger sind der Knaller, können super hell und kommen bereits vollständig aufgeladen (sehr gut, weil ich den USB-Anschluss zum Laden nicht gefunden habe - Schande über mich, aber dafür musste ich tatsächlich die Anleitung lesen).
Hier der RTA am Ende meiner Einmessung, zu sehen ist der Frequenzgang, während Michael Jacksons "Thriller" läuft - die leichte Anhebung bei 315 und 400 Hz ist da, weil der Michi Jackson grade am singen ist.