Gibson Les Paul – Der Userthread

Ist das viel mehr Spannung oder bräuchte ggf nichts weiter eingestellt werden?

Der Saitenzug steigt dabei um ca. 7 %, wenn die Gitarrenstimmung gleich bleibt. Laut D'Addario sind es bei den bekannten XL (Nickel Plated Steel) und E-Standard ungefähr 3,2 kg. Falls der Grund für den angepeilten Wechsel der ist, dass Du tiefer stimmen willst, wird das den Effekt natürlich abschwächen oder aufheben.

Den Hals wird man bei gleicher Stimmung in aller Regel etwas nachstellen müssen, aber nicht dramatisch. Den zusätzlichen Kraftaufwand beim Greifen und Saitenziehen finde ich allerdings schon deutlich spürbar, aber das ist ja vielleicht auch der Zweck der Sache.

Ein bisschen was ist schon noch an anderer Stelle zu tun, bei so mancher Gitarre wirds auch mehr als gedacht. Man sollte sich also schon überlegen, ob ein Wechsel der Saitenstärke überhaupt das bringen könnte, was man sucht. Für mich selbst bin ich schon länger zu dem Schluss gekommen, dass sich die Stärke in allererster Linie nach meinem Spielgefühl richten sollte.

Viele versprechen sich einen Soundvorteil von dickeren Saiten, aber da kursierte vor nicht allzu langer Zeit mal ein Video, das ich in der Hinsicht doch eher ernüchternd fand. Schraubt man die PUs etwas höher, kann man die Magnetisierung der Saiten ja auch erhöhen. Fehlt es dagegen an Druck und Attack, muss es auch nicht unbedingt an zu dünnen Saiten liegen (wenn man auf der Paula jetzt nicht gerade Drop C mit .009ern spielt...). Oft ist auch die Hardware schuld - abgesehen vom zweifelhaften Material mancher Gibson-Bridges will ich da nur mal schlampig montierte Einschlaghülsen, wackelige Stehbolzen mit zuviel Spiel oder eine etwas unglückliche Einstellung von Stoptail und Steg nennen.

Neben der nötigen Einstellung der Oktavreinheit wird wahrscheinlich auch ein Nachkerben des Sattels erforderlich. Insbesondere die G-Saite ist bei Gibsons ja eh oft ein Problemkind. Das könnte dann allerdings einen Wechsel zurück erschweren, denn wenn die Kerben erstmal zu weit sind, muss meist ein neuer Sattel her. Generell intonieren dicke Saiten immer etwas schlechter (sprich ungleichmäßiger), gerade auf einer kurzen Mensur.

Falls Du noch eine andere Gitarre mit gleicher Mensur hast, die Du vielleicht seltener spielst, würde ich immer anraten, die andere Stärke dort mal eine Zeitlang auszuprobieren statt gleich an die Lieblingspaula zu gehen. Oft hat man sich da im Laufe der Jahre eine gewisse tonale Balance erarbeitet, wo alle Einstellungan gut zusammenwirken. Wenn die neue Stärke aus irgendwelchen Gründen doch nix ist, wird es oft ein Geduldsspiel, das alles wieder wie vorher hinzubekommen. Nicht jeder ist da so empfindlich, aber Du kennst Dich selber ja am Besten.

Gruß, bagotrix
 
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Klassiker...
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Mit neuen Pickups bekommt meine treue Göldtop dann wohl noch direkt eine Metallplatte verpasst.
Tendiere da gerade zu einer einfachen schwarzen Metall Platte.

Muss ja nicht die 4mal so teure Gibson Nickel sein. Schwarz auf schwarz würde nämlich gut passen.
 
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Ja ... hab ich auch schon geschafft :rolleyes:
Ich wollte aber wieder eine aus Plastik in creme ...

Ist mir auch nicht noch mal passiert! Und seitdem ich mit Sender spiele,
besteht auch keine Gefahr mehr, auf' s Kabel zu treten :D
 

Ich meine mich zu erinnern einmal gelesen zu haben, dass das Plastik an dieser Stelle ursprünglich auch so ein bisschen als Sollbruchstelle gedacht war um im Extremfall ein komplettes Herausreissen/-brechen der Klinkenbuchse zu vermeiden.
Ich schwanke auch immer zwischen Plastik und Metallplättchen.
Hatte auch einmal eine 2008er LP Standard mit dem Neutrik-Security Verschluss - das Ding war wirklich ätzend :rolleyes:
 
als Sollbruchstelle gedacht war um im Extremfall ein komplettes Herausreissen/-brechen der Klinkenbuchse zu vermeiden.
Naja...da mache ich mir bei Strat, Tele, Revstars, ES335, SGs auch keine Sorgen und auch Gretschs haben mWn die LP Jack-Plate oft aus Metall (Wenn nicht direkt im Holz) bei gleicher Konstruktion. Das trifft auf manche Standard LP doch auch zu und da hab ich hier jetzt noch nicht große Berichte über herausgerissenes Holz gelesen. Was natürlich mal vorkommen mag, aber dann ist es einfach echt blöd gelaufen.

Das war ja auch gar kein Vorwurf, sondern ist alt bekannt und ja auch echt kein Drama.

Wie Gibson dafür 18Euro verlangen kann, sei mal dahingestellt...
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...-Jack-Plate-Historic-Cream/art-GIT0020560-000
 
Ich meine mich zu erinnern einmal gelesen zu haben, dass das Plastik an dieser Stelle ursprünglich auch so ein bisschen als Sollbruchstelle gedacht war um im Extremfall ein komplettes Herausreissen/-brechen der Klinkenbuchse zu vermeiden.
It's not a bug, it's a feature ;)
 
Der Bug ist jedenfalls behoben
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Und das Coil-Split ist cool!
Hab ein Push-Push Pot an Neck Toneknob.

20210212_103549.jpg


Muss man nicht haben, ist aber echt praktisch. Da ich sonst fast immer die Tele mit Band spiele, bietet mir die Paula jetzt eben auch etwas mehr die Richtung, wenn notwendig.
 
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Und das Coil-Split ist cool!
Hab ein Push-Push Pot an Neck Toneknob.

Dann probier mal die Schaltungsmöglichkeiten, die die Gibson USA Standards seit ~2012 bieten:

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Wenn Dir der eine Coil Split schon gefällt, dann möglicherweise die anderen Optionen ebenfalls. :)

Ich jedenfalls freue mich, dass meine USA Standards diese Möglichkeiten bieten, und in meiner einzigen Custom Shop vermisse ich sie. :-D
 
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Wenn Dir der eine Coil Split schon gefällt, dann möglicherweise die anderen Optionen ebenfalls. :)
Bloß nicht. Die fand ich furchtbar.

Ne so wenig wie möglich. Lasse sonst das 50s wiring mit den Bumblebees drin.
 
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Bloß nicht. Die fand ich furchtbar.

Ne so wenig wie möglich. Lasse sonst das 50s wiring mit den Bumblebees drin.

Den Coil Tap finde ich auch furchtbar. Anscheinend beschneidet der nur die Höhen und das klingt mal so gar nicht singlecoily.
 
Bloß nicht. Die fand ich furchtbar.

Ne so wenig wie möglich. Lasse sonst das 50s wiring mit den Bumblebees drin.
Die Pure Bypass Option, Umgehung des Tone und Volume Potis kann interessant sein. Das hängt allerdings nach meiner Erfahrung stark von der Gitarre bzw. den Pickups ab.
 
Den PureBypass kann man super als zusätzliche Klangmöglichkeit nutzen: Volume am Steg nur auf halbe Kraft für leichten Crunch und mit einem Pull am Poti hat man jederzeit das volle Brett und kann sich genauso schnell auch wieder runterregeln.
 
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Klärt mich mal auf!
Ich hab das so verstanden, dass die modernen Les Pauls einen Coil Split und keinen Coil Tap haben, oder?
Soviel ich weiss bietet z.B. PRS den Coil Tap an, bei dem von beiden Spulen eine bestimmte Wicklungszahl abgegriffen wird und so bei Aktivierung einen Humbucker mit geringerer Leistung ohne gravierenden Volumenverlust liefert.
 
@Pie-314 Thanks-A-Lot!

Gibson beschreibt den Sound in Richtung P90.
 
Habe jetzt 11er drauf, eine Vierteldrehung mehr Halsspannung gegeben und sie spielen sich echt angenehm. Hatte 11er auf einer SG als sehr viel härter in Erinnerung! :gruebel: Das waren glaube ich D'Addarios. Spiele jetzt Ernies.
 
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Die Saitenmarke kann schon einen Unterschied machen, schon weil nicht jeder die gleiche Legierung verwendet; bei den tiefen Saiten kommen noch Kerndicke und Wickeltechnik dazu.

Gefühlte und gemessene Spannung sind aber auch immer ein Unterschied, ebenso die statische Messung gegen die beim Spielen. Ein naheliegender Punkt ist die Einstellung der Tailpiecehöhe, die sich schon beim Niederdrücken auf die Bünde, vor allem aber bei Bendings bemerkbar macht. Die Höhe der Bünde verändert das Gefühl, die Saitenlage ist auch ein großer Faktor. In Sachen Bridge ist es noch recht offensichtlich, aber es wird oft unterschätzt, wie wichtig ein korrekt gefeilter Sattel ist - vor allem, dass man das nie mit der Einstellung am anderen Ende ausgleichen kann. Ab Werk wird am Sattel gerne etwas mehr Luft gelassen, damits nicht schnarrt, in der Praxis kann man da oft noch sehr viel rausholen. Ist der Sattel optimal, greift sich ein Akkord in den tiefen Lagen natürlich wesentlich leichter.

Bei mir kommt auch die Halsdicke dazu - die gleichen Saiten kommen mir auf dünnen Hälsen immer etwas strammer vor als auf dicken. Hat vielleicht was mit der Anatomie der Hand zu tun, oder es ist nur so ein Bauchgefühl. Das schöne ist ja, dass es heutzutage wirklich für jeden Geschmack was passendes gibt. Mir waren zB auf der PRS Tremonti mit ihrem recht schlanken Hals beim 10er Satz die Diskantsaiten eine Winzigkeit zu straff, beim PRS-Satz (.0095 - .044) die Bassaiten zu schlabberig. Inzwischen gibts aber die EB Turbo Slinky - Bassaiten aus dem 10er Satz mit den minimal dünneren Diskantsaiten aus dem .0095er Satz. Spinnerei, aber warum nicht? Ist schließlich ein Hobby.

Gruß, bagotrix
 
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Toller Post!
Ja, über manche Dinge kacht man sich tatsächlich etwas zu wenig Gedanken, obwohl sie einen großen Unterschied machen können. :)
 

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