Alle "Raiders of the lost Tone" stellen sich ja irgendwann mal die Frage ob nicht doch so ein Boutique Amp die Suche nach dem ,........ Ton beenden könnte. ...
Kommt immer drauf an.
Drauf an, was du unter "besser" denn verstehst.
Besser is textrem geschmacksabhängig.
Boutique heisst ja erst mal nur, dass es eine kleine Auflage ist, zumeist von einem kleinem Anbieter kommt und deswegen (notgedrungen) zu einem größerem Teil in Handarbeit gemacht ist als 0815-Marshalls/Fenders/Peaveys/Laneys/Oranges.
Über den Klang sagt "Boutique" recht wenig aus, per se.
Über den Preis zumeist aber schon etwas. Der ist nämlich oft (kleine Auflage, Handarbeit) hoch.
"Boutique" ist eine Mode geworden bei gewissen Leuten, deren Portemonaie größer ist als deren Verstand bzw. Gehör. Und da spielt oft viel Voodoo mit herein, so nach dem Motto "nur ein bei Vollmond von Hand gewickelter Ausgangstrafo klingt wirklich gut".
Sofern du einen ganz bestimmten Spound suchst (also wirklich nur einen) und kein "normaler" Anbieter das gut genug abdeckt, hast du natürlich die Chance, dass ein Boutiqueamp-Bauer dir so ein Ding nach genau deinen Wünschen baut.
Boutiqueamps können (für meinen Geschmack) sehr gut klingen, aber Boutique ist keine Garantie für guten Klang oder besseren Klang als Amps aus Massenproduktion.
Auch Amps aus Massenproduktion können sehr gut klingen, wie z.B. Marshalls JVM oder 2204/2203 zeigen.
Viele machen den Fehler, hohen Preis mit hoher Qualität zu verwechseln. Das ist ein gravierender Fehler, den hoher Preis garantiert keine hohe Qualität, und niedriger(er) Preis ist keine Garantie für schlechteren Klang. Die Voodoo-Zahnwalt-Fraktion ignoriert dieses, aber die sind meist eh {zensiert} ...
Lange Rede kurzer Sinn: wenn du einen gewissen Sound im Kopf hast, dann teste alles an, was diesen Sound bringen könnte,m und für dich bezahlbar ist. Also auch Billiogteile, Modeller usw.
Eben alles. Achte dabei nie auf den Preis (so lange im Budget) und nie auf den Herstellernamen.
Du wirst einige Überraschungen dabei erleben.
Bedenke auch, den "einen" Sound vielleicht zu finden bedeutet nicht, dass a) das der einzige Sound ist, den du brauchst und b) dass dieser eine Sound in 2 oder 5 Jahren immer noch "dein" Idealsound ist.
Wenn du z.B. deinen Traumamp hast, kann der dann auch gute 2203-artige Sounds? Gute Highgainsounds? Fender/JC-Clean?
Vermutlich nicht. Und wenn du das erkennst, geht die Suche wieder los, egal ob du dir dann einen Bugera oder einen Highend-Butikamp für zig Tausender geholt hast ...
Und noch etwas: kein Amp der Welt macht aus dir einen besseren Gitarristen.
Es mag mit besserem Amp vielleicht -etwas- besser klingen, aber es macht langweiliges oder rhythmisch unsauberes Spielen weder interessant noch rhythmisch sauber.
Guck' dir wirklich gute Gitarristen an: die klingen auch über recht bescheidenes Equipment noch sehr gut; wohingegen Youtube voll ist von bescheiden bis wirklich scheiße klingenden Aufnahmen, die mit sehr teuren Gitarren und ebenso teuren Amps gemacht wurden. Gemacht wurden von eher nicht so tollen Gitarristen.
Das verschweigt dir natürlich die Fraktion der Butik-Anhänger, die Voodoogläubigen und die Hersteller sowieso, denn die leben ja davon, dass du ihr Zeug kaufst, ganz egal, ob es dich weiterbringt oder auch nicht.
Was immer weiterbringt und ausser Zeit nix kostet ist üben, üben, üben.