Meine China-Custom

  • Ersteller Dainsleif
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Wow bin auch mal super gespannt, was dabei rumkommt. Schön aussehen tut sie ja schonmal. :)
 
Seit dem ich mal in China war (einen Monat zum Arbeiten), hab' ich sowieso ein anderes Bild von China. Egal, zumindest bauten die ja schon Saiteninstrumente als uns unsere Vorfahren noch mit Keulen gejagt haben... hoffentlich wird's eine Suuuper Gitarre!!!
 
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Ja allerdingens ... man soll nicht verkennen was die Asiaten alles so leisten. Die wirtschaftskraft (auch nach wie vor das Wachstum) ist schon enorm. Wo es an Know How fehlt wird es einfach eingekauft ... aber selbst die Chinesen können nun selber schon auf etliche Jahre des Gitarrenbaus zurückblicken. Was ich da auf den Bildern sehe mutet ja schon mal gar nicht so schlecht an ... Custom auf dem Preislevel ist schon echt hart :redface: ... Insofern sich die Gitarre auf dem Level einer preislich vergleichbaren Gitarre befindet ist ja alles gut udn man hat dazu noch den "Custom Flair" ;)

Die Konkurrenz schläft jedenfalls nicht ... Beispielsweise im LTD Lager gibts für das Geld (ohne Zoll und Steuer) Magagonie Ahorn Gitarren (wenn auch Fotoflamme) und ein FR-System ... Wo kommst Du später preislich raus? um die 450 EUR? Für eine Custom immer noch spottbilig ... bedenke nur das Du dafür beispielsweise mit der G&L Tribute Fiorano GTS schon eine richtig fette Axt mit seeeeeehr ordenltich Specs bekommst :)
 
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Fähig sind die Chinesen auf jeden Fall. Ich hatte unlängst eine Burns Marquee aus China in Händen. Preislich lag die bei über 800€. Das war eine richtig gute Gitarre, noch deutlich über Classic Vibe und Co..
Allerdings produzieren die Chinesen natürlich auch nur so gut, wie es das jeweilige Konzept der Gitarre verlangt. Wenn's als billige low-end-Gitarre gedacht ist, dann bauen sie auch eine billige low-end-Gitarre - unabhängig von dem "Custom Shop"-Instrument, um das es hier geht, gesehen.
 
...Allerdings produzieren die Chinesen natürlich auch nur so gut, wie es das jeweilige Konzept der Gitarre verlangt. ...

Korrekt. Wenn eine Gitarre sinngemäss mit den Rotstift zusammengekloppt werden muss, damit sie nichts kostet - also konkurrenzfähig bleibt :D - dann ist es egal, ob in China oder sonstwo gefertigt und nur noch ahängig vom zu zahlenden Lohn der armen Teufel, die in Großserie und Akkord schuften. Wenn ein Großkonzern hier ansetzt, dann sind, denke ich, die Schnellst-Produktionsweisen überall auf der Welt gleich.

Ich wüsste jedenfalls ned, wo der Kapitalismus hier Unterschiede macht... ;)
 
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Ja, außerdem darf man nicht vergessen, dass die oftmals so gelobte 'perfekte Verarbeitung' der Chinesen, nicht unbedingt eine gute Gitarre bedeutet. Ich kann auch eine Schichtholzgitarre mit billigster Hardware, einer top Verarbeitung unterziehen - trotzdem kommt diese Gitarre an ihre Grenzen, weil die Rahmenbedingungen einfach nicht mehr hergeben.
 
Jepp.

Letztendlich Binsenweisheit: Qualität kostet Geld - bzgl. relativ viel Arbeitszeit (Manufacturing) und gutes und daher teures Material. Ob ein chinesischer Gitarrenbauer hochwertiges Material günstig bekommen kann, vermag ich nicht zu beurteilen (bin hier viel zu sehr Laie).

Allein hier könnten Chinesen punkten, wenn bei denen eine "Handwerksstunde" billiger ist als eine in D. Ansonsten wären die ja schön dusslig, hochwertiges Material zu Schleuderpreisen anzubieten...
 
Mich würde interessieren inwieweit die Chinesen Zugang zu hochwertigen Hölzern haben. Man hört und liest ja oft, dass sie verwenden, was regional angeboten wird und in großer Menge verfügbar ist.
Hölzer wie "Nato" werden dann schnell mal zu Mahagoni und ähnliche "Verwechslungen". Hinzu kommt die Trocknung, die ja oft sehr schnell vollzogen wird, wodurch das Holz leicht "pappig" wird, weil es anders zusammenfällt von innen.
Allerdings meine ich, dass z.B. die Classic Vibes aus etwas besserem Holz sind, vom Schwingverhalten her. Es scheint also auch in Asien Unterschiede zu geben.
Das sind, wie gesagt, alles nur Mutmaßungen.
 
Zitat v. Soulagent79: Mich würde interessieren inwieweit die Chinesen Zugang zu hochwertigen Hölzern haben

Als größter Holzimporteur haben sie den absoluten Zugang zu jedem Holz. Da es in China selber kaum Schutzbestimmungen gibt, verfügen sie auch über Quellen die andere nicht haben. Sie können außer dem Börsenholz also auch die ganzen illegalen Möglichkeiten nutzen. Regierungen bestechen, Raubbau usw. in großem Stil. Demzufolge kommen sie an jedes Holz in jeder Menge, ohne auf Kontingente o.ä. Rücksicht nehmen zu müssen......
 
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Ja, aber wenn die Gitarren nach Europa verkauft werden sollen, dann wird es für sie schwierig mit artgeschütztem Holz.
Ich bin keine Holzfachmann oder in dieser Hinsicht kaufmännisch gebildet aber ein Gitarrenbauer, der auch Schreiner ist, hat mir vor kurzem erzählt, dass die großen Marken, wie Fender und Gibson, das auf dem Weltmarkt angebotene Tonholz sofort aufkaufen.
Sie bedienen jedoch nur ihre Premium-Marken bzw. Instrumente damit, da das Holz knapp und teuer ist.
Selbst wenn sie wollten: Der Weltmarkt gibt nicht genug Holz her, um damit auch noch alle Epiphones und Squiers zu bauen.
Durch den (richtigen und wichtigen) Artenschutz sind die Ressourcen noch knapper geworden.
Im Endeffekt passiert dann sowas wie bei Gibson 2011 und der ganze Laden wird auf den Kopf gestellt, gefolgt von saftigen Strafen.
 
...Demzufolge kommen sie an jedes Holz in jeder Menge, ohne auf Kontingente o.ä. Rücksicht nehmen zu müssen...

Warum bestätigst Du eigentlich das, was ich insgeheim befürchtet habe? ;)


...Selbst wenn sie wollten: Der Weltmarkt gibt nicht genug Holz her, um damit auch noch alle Epiphones und Squiers zu bauen.
Durch den (richtigen und wichtigen) Artenschutz sind die Ressourcen noch knapper geworden.
Im Endeffekt passiert dann sowas wie bei Gibson 2011 und der ganze Laden wird auf den Kopf gestellt, gefolgt von saftigen Strafen.

Wobei ich hier auch nur mutmaßen kann: Entweder die bauen dann aus 0815-Holz sehr gut verarbeitete Gitarren; was ja nun längst nicht nur in China Usus ist (Automatisierung und Präzisierung (Stichwort "CNC-Fräse") der industriellen Massenproduktion, die nicht nur die Chinesen beherrschen :D) oder aber die aus besten Hölzern gebauten Gitarren, die dann dahin importiert werden, wo Schutz besteht, würden eingezogen, wären illegal, etc.

Oder würden eben im Land vertrieben und kämen dann "irgendwie" zu uns...

Aber das sind alles nur Mutmaßungen. Ob man in einem Land wie China solche Strafen verhängen kann, wie in USA bei Gibson, wage ich (aber auch nur aus Unkenntnis heraus) zu bezweifeln.
 
Zitat v. Soulagent79: ...der auch Schreiner ist, hat mir vor kurzem erzählt, dass die großen Marken, wie Fender und Gibson, das auf dem Weltmarkt angebotene Tonholz sofort aufkaufen.
Sie bedienen jedoch nur ihre Premium-Marken bzw. Instrumente damit, da das Holz knapp und teuer ist. Selbst wenn sie wollten: Der Weltmarkt gibt nicht genug Holz her, um damit auch noch alle Epiphones und Squiers zu bauen.

Der Weg des Holzes fängt aber viel früher an. Wenn es als Tonholz vorgesehen, gehandelt, sortiert und gelagert wurde, ist das ja schon die Endphase. Sie kaufen es auf jeden Fall nicht beim Mann mit der Axt. Die Sache hat natürlich auch mit dem Einsatzzweck zu tun. Dass sie ihre besten Hölzer auch für ihre teuersten Instrumente verwenden ist klar, vor allem wenn sie sichtbar bleiben und nicht überlackiert werden. Das ist aber alles eine Frage der Kalkulation. Entgegen der Aussage im Zitat reicht das Holz aber anscheinend trotzdem für Unmengen an Epiphones, Squiers, Selbstbausätze und etliche andere Gitarren.

Auch von ausgeprägten Lieferengpässen z.B. wegen fehlender Palisander-Griffbretter usw. hört man aus China ja relativ selten, vor allem im Verhältnis zu den enormen Mengen die da bewegt werden. Während andere aus Mangel, erhöhter Nachfrage, erschöpften Kontingenten, falscher Einkaufsprognose oder sonstwas auf diverse Ersatzprodukte (z.B.Schichtstoffplatten) ausweichen müssen, liefern die ja immer noch. Natürlich gibts da auch "angemalten" Ersatz usw.., aber wenn es in den USA oder Europa kein Ebenholzbrett mehr geben würde, aus China bekommst du es noch:)

Ich glaub inzwischen sind sowieso über 20% des Holzeinschlags illegal. Und es gibt ja noch viel umfangreichere Branchen als die Musuikinstrumente.
Auch die Sache mit dem schwierigen Import ist etwas anders. Natürlich wird viel getan (Überprüfung der Herkunft, der ganze Papierkram usw...)
Aber alleine die gefälschten Unterlagen, die Prüfungsmöglichkeiten am Endprodukt und der komplexe Handelsweg verhindern doch eine wirksame Kontrolle. Du wirst kaum nachweisen können, was ursprünglich aus genehmigtem Kontingent kommt oder aus Raubbau.
 
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Wo kommst Du später preislich raus? um die 450 EUR? Für eine Custom immer noch spottbilig ... bedenke nur das Du dafür beispielsweise mit der G&L Tribute Fiorano GTS

Joar, sollte Preislich hinkommen, +/- 20 € oder so. Klar kann ich mir sowas wie in dem Link kaufen, allerdings wär dann a) nix so wie ich es gern hätte und b) ich nicht schlauer, was das Thema China-Custom angeht ;)

Zum Thema Holz/Mahagoni gibt's hier bzw. hier nette Lektüren. Beim Mahagoni denk ich mal, dass sie sowas wie Toona verwenden nachdem es eh in Asien wächst und scheinbar 3 von 4 Arten keiner Handelsbeschränkung unterliegen. Was Ebenholz oder Palisander angeht, muss ich mich aber erst noch einlesen.
 
JBeim Mahagoni denk ich mal, dass sie sowas wie Toona verwenden nachdem es eh in Asien wächst und scheinbar 3 von 4 Arten keiner Handelsbeschränkung unterliegen.
Auch wenn es ein wenig OT sein mag aber seit wann kümmern sich die Chinesen um irgendwelche weltweit geltenden Handelsbeschränkungen? Da sind die Jungs und Mädels imho absolut gleichgültig und gedankenlos, ihnen kann als führende Wirtschaftsmacht eh keiner ans Bein pinkeln. :D
 
Direkt nach der Bestellung kam der Hinweis, dass sie Chinesisches Neujahr haben und sich daher alles etwas verzögert und die - angeblich normalen - ca. neun (jajablabla) Tage Bauzeit nicht eingehalten werden können.
Ich dacht mir "jaja, des war soooo klar!", jetzt wo ich endlich bestellt hab, oder? Aber egal, ich hab ja keinen Zeitdruck.

Kurz zu Chinesisch Neujahr: das ist dort so, wie hier Weihnachten. Jeder reist quer durchs Land/durch die Welt um mit seinen Verwandten zu feiern und da arbeitet (fast) keiner. Teilweise ist da auch über eine Woche kein normaler Alltagsbetrieb.
Bei der nächsten Bestellung einfach drauf einstellen, das Fest gibt es jedes Jahr ;)

Viel Spass mit der Gitarre und wünsche dir, dass sie so wird wie du sie dir vorgestellt hast!
Gruß,
Sammy
 
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Auch wenn es ein wenig OT sein mag aber seit wann kümmern sich die Chinesen um irgendwelche weltweit geltenden Handelsbeschränkungen? Da sind die Jungs und Mädels imho absolut gleichgültig und gedankenlos, ihnen kann als führende Wirtschaftsmacht eh keiner ans Bein pinkeln. :D

Ein legales Holzstück einer nicht beschränkten Holzart, die vor Ort offensichtlich noch reichlich wächst, dürfte erheblich billiger sein als ein illegales, eingeführtes Holzstück einer selteneren Holzart....

Im Allgemeinen hast Du natürlich recht, im Speziellen dürfte aber Dainsleifs Vermutung zutreffend sein ;).
 
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Vor einige Zeit war ein Berricht in einer Süddeutschen Zeitung, das die Chinesen derzeit Probleme haben an Holz zu kommen und aus der ganzen Welt importieren.
Die haben Jahrelang Raubbau betrieben und nur abgeholztt und nix mehr aufgeforstet.
Zwischenzeitlich kaufen sie schon Holz aus dem Schwarzwald ein, welches Direkt in Container verladen wird und nach China zur Verarbeitung geshippt wird.
Kann also sein das wenn ihr ne Chaepo kauft ein Stück Linde aus BaWü bekommt.




Als größter Holzimporteur haben sie den absoluten Zugang zu jedem Holz. Da es in China selber kaum Schutzbestimmungen gibt, verfügen sie auch über Quellen die andere nicht haben. Sie können außer dem Börsenholz also auch die ganzen illegalen Möglichkeiten nutzen. Regierungen bestechen, Raubbau usw. in großem Stil. Demzufolge kommen sie an jedes Holz in jeder Menge, ohne auf Kontingente o.ä. Rücksicht nehmen zu müssen......
 

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