PA-Stammtisch

Glückwunsch zum erfolgreichen gig. So schnell kann aus einem gestrichen Programm Punkt ein Upgrade werden. Passiert wohl selten.
 
Nachdem nun wieder über ein Jahr her ist seit dem wir den neuen Laden bespielt haben und der Rider davor nur provisorisch erstellt war für das neue Gebäude hab ich mich heute rangehockt und den Rider komplett überarbeitet und auch gemerkt ..
mensch ich hab wieder viel zu viel einkaufen dürfen dieses jahr , hat sich zu viel geändert bzw kam neu hinzu :D
schade nur das ich manchmal so viel unterwegs bin das ich nicht mehr sooo oft zum mischen dort komme
 
Nach längerer Stammtisch-Abstinenz möchte ich euch mein "Highlight" vom letzten Freitag nicht vorenthalten. Ich habe feststellen müssen, was für ein - verzeiht mir die Wortwahl - arrogantes A... die Branche anscheinend aus einem machen kann, wenn man die Kurve nicht mehr kriegt.
Aber mal von vorne...

Bei uns ging am Freitag die Saison wieder los für unsere alljährliche Veranstaltungsreihe von Herbst bis Frühjahr, bei der immer drei Bands, vorwiegend aus dem Genre Rock und Metal, für jeweils ca. eine Stunde auf der Bühne stehen. Headliner war dieses mal eine regional sehr bekannte Band aus dem Bereich des Prog-Rock, die an diesem Tag ihren ersten Gig nach der Neugründung absolvierte.

So weit alles wie immer gelaufen; volles Haus, gute Stimmung und Klänge, die man durchaus als virtuos bezeichnen könnte. Von einem Besucher kam ein Lob angesichts der guten Sprachverständlichkeit, auch wenn es allgemein etwas laut gewesen ist (ein bekanntes Problem dieser Location - wie das ausgeht, wenn man Musik dieser Gangart in einer Betonbude mit nicht mal 100qm darbietet, die außer einer Akustikdecke und -rückwand keinerlei Optimierung aufweist und der Drummer mit ca. 10 Becken der lautesten Variante aufschlägt, kann sich jeder selbst denken).

Der Clou kam aber dann beim Abbau. Da hat mich ein Gast Ende 50 angesprochen, der sich letztlich als Ex-Keyboarder der Band herausstellte, und meinte: "Wenn ich dir mal einen Tipp geben darf: Nächstes Mal den Bass von 40 - 70 Hz absenken, das war schon deutlich zu viel des Guten". Meine Antwort - da noch mit leichtem Gelächter, war: "Rat mal, wo ich den LowCut gesetzt habe - bei über 200Hz. Der ganze Mulm drunter kam aus der Backline..." (4x10er Box + 1x15er Box - wer's braucht). Daraufhin hätte ich vermutlich ein "OK, da kannst du dann wirklich nix mehr dagegen machen" oder dergleichen erwartet, aber es kam völlig anders.

"Jaja, du brauchst mir überhaupt nix erzählen, ich hab dir vorhin eine Weile über die Schulter geschaut und hab gesehen wie du mischst, brauchen wir gar nicht weiter reden". - (Leicht irritierter Gesichtsausdruck meinerseits). "Nochmal, der Bass war auf der Front erstens ohnehin kaum offen und zweitens hatte ich wie schon gesagt einen Lowc..." - (Fällt mir ins Wort) "Ich habs ja geseeeeehn. Brauchen wir wie gesagt gar nicht weiter reden, so wie du arbeitest ist das eh alles Murks; weißt du, ich bin seit 40 Jahren in der Branche mit Studios in Deutschland und anno dazumal auch in Amerika, mit Clapton im Studio gesessen, als Produzent und FOHler für diverse Größen tätig gewesen, ich weiß wovon ich rede. (Mach ich ihm im übrigen gar nicht streitig, das soll hier nicht das Thema sein - seine anwesenden Freunde hätten das vermutlich auch wirklich so bestätigen können.) Will dich da auch gar nicht belehren jetzt, ich weiß wo ich steh und da brauchen wir jetzt nicht diskutieren". - (Wendet sich ab, Irritation wächst zunehmens).

Er hat sich dann mit seinen Musikerkollegen auch ausgiebig drüber unterhalten, dass der Sound "Schon eigentlich echt scheiße war", ER sie beim nächsten Gig mischt und sie doch unbedingt mal in seinem neuen Studio im Nachbarlandkreis vorbeikommen sollen, wo er jetzt nach längerer Krankheit und Musikabstinenz grade wieder Fuß gefasst hat.

Nachdem ich Hochwürden irgendwann doch mal im dritten Anlauf so weit hatte, dass er gerne sich die Settings auf dem Pult nochmal näher anschauen darf, kam angesichts des EQings vom Bass-Channel: "Solche Steilheiten verwendet man ja sowieso überhaupt nicht" (O-Ton angesichts eines stinknormalen durchstimmbaren Hochpassfilters).

Ach ja, generell sind ja - auch hier wörtlicher O-Ton - "Die Kurven die du einstellst der Tod jeder Anlage" (außer der üblichen "Kosmetik" an Drums und leichtem Entschärfen der Vocals im High-Mid-Bereich eigentlich überhaupt nichts gemacht).

Nochmal zum Verinnerlichen: Dieser Mann bietet entgeltliche Dienstleistungen an und hat damit offenbar seit Jahrzehnten Erfolg.

Ich schwebe immer noch zwischen einer Mischung aus Wut (über vollkommen haltlose, weil technisch nicht begründbare Anschuldigungen) und Fassungslosigkeit...Sorry, dass ich meinem Ärger da mal kurz Luft machen musste.

Aaaaber das Pult sei gut (Si Expression). Finde ich nicht unbedingt, hatte mit Soundcraft-Digipulten tendenziell mehr Stress als mit anderen Fabrikaten. Seine 20 Jahre alte Analogschleuder läuft jedenfalls tadellos. Aber für die richtigen Sachen hat er natürlich seine SSL...
 
Der wollte sich wohl vor seinen potentiellen Kunden produzieren und hat sich dafür so aufgespielt. Nimm es nicht weiter ernst, der ist anscheinend ziemlich verzweifelt auf der Suche nach neuen Kunden. Du wirst jedenfalls immer noch Gigs mischen, wenn dieser Blödmann schon längst Sozialhilfe beantragt hat (oder wie heisst in Österreich das Pendant zu unserem unsäglichen Hartz IV?) ...
 
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Es gibt leider immer wieder solche menschen.
hab es selber schon öfters erlebt , man bekommt Lob und dann kommt genau EIN Stricher (entschuldigt den ausdruck aber bei so was bekomme ich auch immer schnell die Krätze) der sich aufspielen muss.
Ich ignoriere so was mittlerweile , konstruktive Kritik ist immer gern gesehen aber so wie du das beschreibst hätt ich ihn schon nach dem zweiten mal dumm dazwischenreden schon gesagt er soll sich verziehen und hätt auf ingo geschalten...
und zum thema lauter bass :
so ging es mir freitag auch .. einer der band basser hörte sich wohl nicht auf dem Monitor laut genug .. anstatt was zu sagen zock er die lautstärke des amps hoch ...

auch wenn es allgemein etwas laut gewesen ist (ein bekanntes Problem dieser Location - wie das ausgeht, wenn man Musik dieser Gangart in einer Betonbude mit nicht mal 100qm darbietet, die außer einer Akustikdecke und -rückwand keinerlei Optimierung aufweist und der Drummer mit ca. 10 Becken der lautesten Variante aufschlägt, kann sich jeder selbst denken).

kenn ich zu gut, hab öfters so Locations , aber da find ich ist es ok paar dB lauter zu sein und als Besucher so kleiner Locations würd ich das sowieso annehmen( jedenfalls die Besucher wo ich kenne wissen das von vorne rein)


aber um zu post zurück zu kommen :

NIEMALS Runter machen lassen von so was.
Weiterarbeiten wie sonst auch , es gibt die 5% menschen die meinen es besser zu können.
 
Irgendwie gibts immer solche Typen. Bei uns ists meist die Sound- und Jazzpolizei die da unbedingt korrogierend eingreifen will. Da hilft eigentlich nur „net amoi ignoriern“. Denn wenn man sich da auf eine Diskussion einlässt, hat man schon verloren. Ich wurde da schon hin und wieder übel beschimpft weil es halt einem unter vielen nicht gepasst hat was ich so mache. Ich sag mir dann immer dass man alles unter einem Prozent Mißfallen durchaus auch als statistische Ausreißer betrachten kann;-)

Wie haben eigentlich die Musikerkollegen auf seine Äußerungen reagiert? Sind die drauf angesprungen oder hat er sich da doch eine gerechtfertigte Abfuhr geholt?
 
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Was da dann direkt im Anschluss nach der Prahlerei als Feedback kam, hab ich ehrlich gesagt nicht so mitbekommen. Allerdings ist das glaub ich generell schon ein einigermaßen guter Kumpel von denen (haben ja wie gesagt wohl auch mal zusammen Musik gemacht).

Im Endeffekt kann man ja dann doch drüber lachen. Ich nehme zwar Kritik grundsätzlich schon ernst und man stellt sich dann mal kurz selbst in Frage, allerdings hat sich der Kerl innerhalb der paar Sätze ja eigentlich sowas von dermaßen selbst demontiert, dass es ganz aus war. :D

Der Drummer jedenfalls hat sich für den "mega geilen Bühnensound" bedankt. :great:
 
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Mittlerweile freu ich mich eigentlich fast schon drauf, den Typen vielleicht irgendwann mal wieder zu treffen. Würde ihn gern durchaus interessiert zu Themen interviewen, wie beispielsweise die Auswirkung laufrichtungsgebundener Klinkenkabel auf den Livesound...

Man muss halt einfach nur mit den Leuten auf einer Wellenlänge sein. "Dann klappts auch mit den Nachbarn." :D
 
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Es gibt was interessantes Neues beim T:



Ethernet-Schnittstelle ist schon mal eine Ansage in dieser Preisklasse, und dann noch 4 auf 8.

Da juckt es mich ja schon wieder, aber ich warte wohl mal noch auf erste Erfahrungen. Wichtig wäre vor allem, wie schnell Änderungen bei EQs und v.a. Delays umgesetzt werden. Einen Soundweb oder auch altehrwürdigen FDS-355T kann ich da in Echtzeit editieren und mir so die letzten paar Millisekunden schön per Gehör passend hinschrauben, beim DCX kann man das aufgrund entsprechender Audioaussetzer dagegen z.B. komplett vergessen...

Oder ich nehm mir halt doch mal die Zeit und möbel die zwei alten Soundweb 9088iis, die hier noch vom Routine-Austausch einer Festinstallation rumliegen, mit neuen Elkos und Lüftern auf. Aber da bleibt halt ein Restrisiko, weil die Dinger so und so 12 Jahre Dauerbetrieb (!) auf dem Buckel haben. Wobei - höheres Risiko als ein Budgetklasse-Controller mit möglichen Firmwarebugs?

Tja... :gruebel:
 
the t.racks DSP 408
Auch schon gesehen ( FB werbung :'D )
Geiles ding , habs überlegt bei uns im club einzusetzen , einmal Input Konzert und einmal Iinput DJ ( limitiert etc) ..
aber frage ist A : Wie Rauscharm ist das ding , wir haben ne PA Sysone im laden und die rauscht kein meter und will das auch nicht haben B: wie du sagst wie ausfallsicher ist das ding ..
und C: das Budget dafür hab ich dieses jahr nicht mehr , neues pult im laden war wichtiger :D
 
Ja, die gute alte Facebook-Werbung. :D Genau da hab ich den nämlich auch gesehen. Genauso wie den 4-Kanal-DSP-Amp (Quadro 500), aber der hat mir zu wenig Leistung für die angedachten Anwendungen (außerdem ist das Ding saumäßig tief), da werd ich mal den iNuke-Nachfolger testen. Eine NX3000D + NX6000D in ein leichtes Rack verfrachtet sollte zwei CA1215 + vier Achat 115 Sub vernünftig antreiben können. Wobei ich noch mit Billig-Class-D für Tops hadere...
 
Heute im Club mal eines von zweien billig Submucos von Thomann ( kabel soweit ok , aber die buchsen und stecker waren ja der grauß) komplett umgebaut auf neutrik ..

Nur Leider hab ich voll vergessen mein Dymo mitzunehmen , daher erst mal mit krepp die stecker makieren müssen :ugly::ugly:

submuco.jpeg submuco2.jpeg submuco3.jpeg

Nächstes WE kommt dann das zweite dran ....
 
kabel soweit ok , aber die buchsen und stecker waren ja der grauß) komplett umgebaut auf neutrik

Habe ich vor Jahren auch mal gemacht, Thomann hatte damals acht Neutrik-Ersatzbuchsen auf Kulanz geschickt, weil sich innerhalb kürzester Zeit bei mir zwei verabschiedet hatten.
 
Der Monitorsound ist heute irgendwie pappig...



Weihnachtszeit ist Bastelzeit.
 
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grade nen Rider für ne Show bei uns im laden bekommen ....
Mein das man Ansprüche stellt ist klar und das man vllt nicht unbedingt ne Behringer Analogconsole will .. aber gute Pulte wie die Venice oder K2 von Soundkraft auszuschließen wenn man sowieso OHNE Eigenen Techniker kommt und ich den Ton man versteh ich dann nicht :D wenn ich als Laden ne Venice oder ne K2 da hätte wäre mir das wumpe ...
Und Digitalmixer werden nicht mal erwähnt obwohl der Rider von 2017 ist :D
bin ja mal auf die Truppe gespannt

Bildschirmfoto 2019-03-01 um 08.59.04.png
 
Der Rider klingt etwas nach... abgekupfert ohne zu verstehen. Ich wüsste z.B. nicht, wozu ich in der heutigen - zumeist digitalen - Welt die 4 Stereo Inputs bräuchte. Oder gar CD-Eingang.

Übrigens ist der Behringer X32 schon lange im mittleren Segment "riderfest". Außer für die Ewiggestrigen oder jene, die behaupten, im Rock-Keller um die Ecke noch jede Nuance unterschiedlicher Pre-Amps herauszuhören.
 
ja das dachte ihr mir auch ...
vor allem da drunter steht das kein Techniker mitkommt :'D

aber wird schon werden hatte öfters schon so Rider und war dann angenehm ...

einzig alleine die "dB" grenze die sie wissen wollten in ihrem sheet gibt mir zu bedenken ... nicht das die nachher alles aufreißen auf der bühne
 
"alles aufreißen" ist immer Mist, so verlierst Du letztendlich die Kontrolle über den Gesamtsound.

Rider sind ein leidiges Thema. Häufig heißt es bei Anreise sinngemäß "ach wir haben einen Rider?" oder "nee, das stimmt alles nicht mehr"*. Damit ist man von professioneller (Vorbereitungs-)Arbeit dann weit entfernt. Nach all den Jahren sehe ich den Ridern aber zumeist an, ob es sich lohnt, alles schon dem Belegungsplan und der Bühnenskizze entsprechend vorzubereiten oder ob man sich das sparen kann. Liegt ein "guter Rider" vor, bin ich gern bereit, DI-Boxen und Mikrofone vorab per Beschriftungsgerät mit Namen zu versehen, "schöne" Kabelwege zu legen oder beim Monitoring was anderes als 08-15 zu gestalten.

Ein gut konzipierter Rider erlaubt der Band im Grunde "herantreten ans Gerät und losspielen" (abgesehen natürlich vom Monitorsoundcheck).

*mein persönlicher Lacher war letztens die Anweisung, dass ein Flügel, zur Not auch Klavier gestellt werden soll, aber auf keinen Fall ein E-Piano. Nachdem man das arrangiert hat, kam eine neue Info vom Künstler: "Da der Rote Salon über kein eigenes Klavier verfügt, brauchen wir das nicht." Hä? Gleicher Künstler besteht - in genauer Kenntnis des Ortes- auch auf Videoprojektion auf der Bühne, während der Show. Über den Köpfen der Musiker ist kaum noch Platz... heißt: der Beamer wird den Künstlern ins Gesicht knallen, denn Rückprojektion kommt hier ebenfalls nicht in Frage. Ich denke, man muss sich als Künstler schon überlegen, wo man sein Konzept auf die Bühne bringt und wo man auf einen Auftritt eher verzichtet.
 
"alles aufreißen" ist immer Mist, so verlierst Du letztendlich die Kontrolle über den Gesamtsound.
oft genug gehabt und ich hasse es.
vor allem wenn man richtige egomanen auf der bühne stehen hat die sich dann auch nicht belehren lassen ...

aber ja ich weiß was du meinst , guter rider gibt meist einen weg vor, wo man schon vieles vorbereiten kann und der rest wird dann beim soundcheck gemacht
 

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