Sound von Vintage Equipment - trotz technischer Evolution heute nicht reproduzierbar?

Stimmt alles und jeder hat irgendwie recht.Aber ich habe den Eindruck ,daß es hier um 3 verschiedene Threads geht.
1) Ich verstehe den Thread mit der Überschrift mehr auf Instrumente und Amps bezogen(gut ,mein Fehler,eh klar)
2)Bei anderen gehts um die Studioaufnahmetechnik..und Wiedergaberechnik
3)Andere schreiben von den Fähigkeiten der Musiker(das hat mit der Überschrift aber garnix zu tun....oder auch mein Verständnisfehler).

1)warum sollen heutige Amps und Instrumente bei gleicher Bauart nicht wie Instrumente von damals klingen.Das wird total überbewertet.Was gut gebaut ist klingt gut,was schlecht gebaut ist klingt schlecht....heute wie früher.
2)Nimm alte Mikrofone und alte Bandmaschinen,nimm so auf wie früher(wann genau war das....40 er...50er....60 er Jahre),preß das Ganze auf Schellackplatten,Schallplatten,fahre die Preamps im Grenzbereich...das ist für einen guten Tontechniker kein Problem.Wichtig waren schon immer gute Mikrofone,möglichste wenige, dafür muß der Techniker genau wissen wie sie an welcher Stelle funktionieren.
3)Damit hat das meiner Meinung nach am allerwenigsten zu tun(oder es hängt mal wieder an meinem Verständnis...)
 
Andere schreiben von den Fähigkeiten der Musiker(das hat mit der Überschrift aber garnix zu tun....oder auch mein Verständnisfehler).
Damit hat das meiner Meinung nach am allerwenigsten zu tun(oder es hängt mal wieder an meinem Verständnis...)

Es wird ein "Vintage-Sound" postuliert, der aber zum weitaus meisten Teil nicht von Equipment erzeugt wird, sondern von dem Künstler als Person. Der Eigenklang Anteil der verwendeten Gerätschaften, der durchaus vorhanden ist, wird aber maßgeblich durch die Performance des Musikers geprägt.

Das ist mMn. der Hauptteil des "Vintage-Sounds".
 
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...Nimm alte Mikrofone und alte Bandmaschinen,nimm so auf wie früher(wann genau war das....40 er...50er....60 er Jahre),preß das Ganze auf Schellackplatten,Schallplatten,fahre die Preamps im Grenzbereich...das ist für einen guten Tontechniker kein Problem.
und damit kann dann die urbane Legende weiterhin bestehen...
Wie bereits erwähnt werden in praktisch allen Studios entweder echte 'vintage' Gerätschaften oder ihre virtuellen 'Nachbauten' für aktuelle Top-40 Produktionen eingesetzt.
Dass es im Ergebnis 'modern' klingt, liegt an der Art der Weiterverarbeitung und am Mix, nicht am Equipment.
 
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....etwas wischwaschi und Quell der Verwirrungen ist ja schon der Titel des Themas...der sicherlich dafür sorgt, dass hier doch recht viel aneinander vorbeigeredet wird....was wiederum recht interessante Nuancen aufbringt...!

Man denke sich folgendes Setup: 54er Strat über nen 67er Bluesbreaker mit nem Neumann Kleinmembranmikro aus den frühen 60ern.
Aus dem Mikro geht`s direkt über n Neve Pult aus den Endsechzigern in ne alte 8Spur Maschine mit Ampex Band...

Ob ich dieses Setup nun heute aufnehme oder ob das genau gleiche Setup 1969 aufgenommen wurde macht sicherlich keinen Unterschied, zumal noch recht viel von dem Zeugs in gutem Zustand vorhanden ist...

Doch sicherlich wird die gesamte Produktion für die das 1969 aufgenommen wurde komplett anders klingen als die Produktion in die ich das heute mit reinnehmen würde...selbst mit etwas Mühe bei der neuen Produktion alles "alt" klingen zu lassen...
 
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Doch sicherlich wird die gesamte Produktion für die das 1969 aufgenommen wurde komplett anders klingen als die Produktion in die ich das heute mit reinnehmen würde...selbst mit etwas Mühe bei der neuen Produktion alles "alt" klingen zu lassen...
Ist ja auch logisch, sind auch nicht die selben Musiker. Die liegen zumeist schon am Friedhof.
Zumal sich ja die heutige Musikergeneration gar nicht Vintagemäßig mit allem zudröhnt was Gott verboten hat, sondern die machen Werbung für Probiotische Buttermilch und Safer Sex. Sowas hat schon so seine klanglichen Auswirkungen ... ( ;) )
 
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...stimmt, der "menschliche Faktor" zählt überhaupt sehr viel. Zudem kommt noch hinzu, dass es vielen Muckern früher komplett am A.. oder ihrem Bewusstseinsuniversum vorbei ging ob ihr Sound gerade zu viel Höhen oder Bässe hat...es ging um Höheres oder auch "higheres":D
 
Ob ich dieses Setup nun heute aufnehme oder ob das genau gleiche Setup 1969 aufgenommen wurde macht sicherlich keinen Unterschied, zumal noch recht viel von dem Zeugs in gutem Zustand vorhanden ist...
aber wozu den Stress ? der einzige Unterschied wäre der, wenn direkt vom Band eine Platte gepresst wird, die später ausschliesslich auf analogem Equipment wiedergegen wird. Das klingt eindeutig 'anders'.
Macht man für Liebhaber auch heute noch, aber diese Kundschaft stellt nicht mal einen Promille-Bruchteil der Konsumenten dar.
 
...das kommt auf die Band an!
Beim Porcupine Tree Konzert sieht man ne Menge Leute (mich auch!) mit der eben gekauften Vinyl LP rumlaufen...

Doch insgesamt muss ich dir vom Marktanteil her natürlich recht geben.

Übrigens hört man bei dieser komplexen Musik auf Platte nen Ticken mehr Details...aber als "mehr Vintage" würde ich den LP-Klang bei deren Pressungen nicht empfinden, eher als weniger limitiert, also nicht Vintage trotz Vintage Medium...
 
Die technischen Sprünge in den letzten 15 Jahren vom ersten Tom Scholz Rockman über die ersten Modeller (die rote Line6-Bohne) bis heute (Kemper, Axe FX, Helix) sind unglaublich.
Das lässt die Prognose zu, dass selbst dann -was ja umstritten ist- heutige Technik noch nicht 100% des Sounds erreicht haben sollte, dies in absehbarer Zeit geschehen wird.

Wahrscheinlich wird es wie folgt ablaufen: Auch Bassisten, Sänger, Keyboarder werden immer den gleichen Sound wünschen und eine einfache Tonabnahme in`s Mischpult, also werden kemperähnliche Geräte auch für diese Musiker entstehen.
Dann wird irgendwann die Technik zusammengefasst und in den Computer ausgelagert und alle spielen in den Computer, der dann das Signal an die PA sendet, es von dort empfängt und dann alles dem konkreten Ort anpasst.
Glaube, dass bei Modelling das Gefühl vom Gear fehlt, insgeheim geht es uns dabei doch gar nicht um den Sound ^^
 
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Schick doch mal den Kemper in ein Endstufe und dann über eine 4x12 Box. Dann stellst Du Dich davor und ich denke, man Hat Gear und Sound (meine Meinung).
Das ist aber OT. Sorry.
 
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ich glaube, um das ganze Thema wird viel zu viel Drama gemacht. Im Ernst, als ob sich irgendein Musiker vor 50-60 Jahren Gedanken über sein Sound und Equipment gemacht hat?! Ich denke mal, da wurde einfach gespielt und benutzt, was man bekommen konnte. Das jetzt auf ein mal so ein riesen Ding aus diesem Vintagequatsch gemacht wird...naja, wers braucht. Bleiben wir realistisch und schauen uns an, wie manche Details an einer Gitarre damals gelöst wurden. Das ist irgendwie hingepfuscht mit Teilen, die man damals eben in ausreichenden Mengen für möglichst wenig Geld bekommen hat. Die Gitarrenhersteller damals waren auch nur normale Unternehmen mit dem Ziel Gewinne einzufahren.

Auf was ich mich noch einlassen kann ist, dass damals eben andere Hölzer und Materialien benutzt wurden, die man heute so nicht mehr verbauen darf. Alles andere würde ich als Voodoo und Einbildung bezeichnen. Musikalisch mache ich mir eher weniger Gedanken um "meinen" Sound, sondern was Band-/Song brauchen. Von uns gibt es glaube ich keine Aufnahme, auf der ich bis auf den Bass/Gitarre das gleiche Setup benutze. "Mein" Sound kommt eher vom Spielstil und wie ich spiele, als von meinem Equipment...

Sehe keinen Sinn darin, Kohle für diesen "Vintagesound" zu verballern, wenn ich damit außer in meinem Stillen Kämmerchen nichts anfangen kann, weil die Band oder Songs einfach einen anderen Sound brauchen bzw. dieser Vintagesound nicht passt. Da habe ich lieber modernes Equipment und kann mich je nach Anforderung anpassen und ein breites Spektrum an Sounds abdecken.
 
um das ganze Thema wird viel zu viel Drama gemacht
Das stimmte, wenn man Dein dieser Ansicht folgendes Statement als On-Topic anerkennen müsste. Kann man aber nicht, da es hier nicht um persönliche Vorlieben/Ansichten bzgl. "Vintage-Hype" sowie diesbezügliche Vorgehens- und Verhaltensweisen geht, sondern allein um die Frage nach einer aus heutiger Sicht technischen Reproduzierbarkeit. Ich weiss, ich wiederhole mich ständig - Ihr aber noch häufiger :D.

LG Lenny
 
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Hallo @C_Lenny
Sound von Vintage Equipment - trotz technischer Evolution heute nicht reproduzierbar?
Um dein Frage endlich zu beantworten:
Selbstverständlich kann man den Sound von alten Instrumenten trotz oder wegen der technischer Evolution reproduzieren. ;-)
 
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Das stützt meine These von einer Seite vorher: mit hinreichendem Aufwand kann jeder(!) Sound digital reproduziert werden.

Klar, man kann von den beiden Laberköppen halten was man will, und natürlich wollen die ihr Zeug verkaufen. Aber ich finde das Video interessant und lustig.
 
ganz so eindeutig ist das Ergebnis allerdings nicht ...
Die 'echten' Amps wurden nicht mikrofoniert, sondern durch die digitale Speaker-Simulation eines weiteren Herstellers geschickt. ;)
Das könnte man so interpretieren, dass selbige etwas realitätsfern agiert... wenn man Erbsenzählen auf hohem Niveau praktizieren möchte :D
 
Die Amps klingen für meinen Geschmack besser.Groß ist der Unterschied nicht.Man hört einen Unterschied.Aber das ist wohl Geschmackssache,was besser klingt.
 
Die Amps klingen für meinen Geschmack besser.Groß ist der Unterschied nicht.Man hört einen Unterschied.Aber das ist wohl Geschmackssache,was besser klingt.

Da der Kemper soviele Einstellmöglichkeiten hat, glaube ich, dass kein Vergleichstest das richtig erfassen kann. Man muß schon viele Stunden mit einem Vergleich zubringen um alle Varianten durch zu probieren und dann spielen die Ohren sowieso nicht mehr mit.

Daher glaube ich, dass "Vintage"-Verstärker heutzutage ohne Probleme nachempfunden (was immer das ist) werden können. Problem vielleicht noch: Eingespielte Speaker. Die Box verändert sich im Sound mit der Zeit erheblich. Das wird im simulierenden Verstärker zum Zeitpunkt x eingefangen aber zum Zeitpunkt y stimmt es dann nicht mehr.

Bei Gitarren sehe ich das schwieriger: Die Eigenschaften des 50-60 Jahre alten Holzes mit aktuellen Hölzern nachzuempfinden geht nicht. ERGO:Man versucht den Sound mit den Pickups zu simulieren, was natürlich zum scheitern verurteilt ist.
Ich kann einfach ein altes Stück Holz mit Pickup nicht durch ein neues Stück Holz mit modifiziertem Pickup gleich klingen lassen.

Ob man das überhaupt will, da sich die Hörgewohnheiten in den letzten 60 Jahren komplett verändert haben sei mal dahingestellt.
 
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Bei Gitarren sehe ich das schwieriger: Die Eigenschaften des 50-60 Jahre alten Holzes mit aktuellen Hölzern nachzuempfinden geht nicht. ERGO:Man versucht den Sound mit den Pickups zu simulieren, was natürlich zum scheitern verurteilt ist.
Da liegt aber ein Fehler im Gedankengang vor. Als die Vintage Aufnahmen gemacht wurden, waren die Hölzer auch noch neu. Von daher vergleichbar mit heutigen Gitarren.
 
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Da liegt aber ein Fehler im Gedankengang vor. Als die Vintage Aufnahmen gemacht wurden, waren die Hölzer auch noch neu. Von daher vergleichbar mit heutigen Gitarren.
Ich wette, die Vintage-Freunde achten insgeheim nicht auf den Sound, sondern auf das Gefühl, so eine Gitarre in der Hand zu halten
 
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Ich wette, die Vintage-Freunde achten insgeheim nicht auf den Sound, sondern auf das Gefühl, so eine Gitarre in der Hand zu halten

Vielleicht spielen sie aufgrund dieses Gefühls auch nur anders und das erzeugt dann den "anderen Sound"..
 
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