Spielliteratur Xylophon Anfänger gesucht

Annino
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Hallo liebes Forum,
ich bin in folgender Situation: Seit ein paar Monaten lerne ich im Studium (Musikpädagogik) Xylophon spielen. Wir haben an der Hochschule ein Xylophon mit den Tönen von klein f bis f3 und ich liebe diese Instrumente einfach.
Im Unterricht, den wir als Gruppenunterricht haben und in dem wir auch noch den Rest des Schlagwerks spielen lernen müssen (es geht wirklich nur um die Grundlagen) kommt das Xylophon relativ zu kurz für mein Verständnis. Wir haben mit zwei Schlägeln leichte Kinder-/Volkslieder gespielt und ein Lied erarbeitet mit drei Schlägeln: Zwei im festen Abstand einer Quinte als Bass und die rechte Hand spielt Melodie.

Ich würde gerne mit dem Grundlagenwissen, was ich so habe, noch weiter arbeiten, weil ich das Xylophon sehr mag. Dafür habe ich die Bücher "Hauptsache Mallets" von Peter Sadlo und "Melodische Übungen und Etüden" von Georg Hamilton Green. Allerdings sind beide Bücher sehr technisch aufgebaut. Ich hätte gerne ein paar mehr Stücke, die richtig Spaß machen zu spielen und ein wenig nach was klingen.
Da ich aber fließend Noten lese und mich auch mit Theorie und co auskenne, habe ich nicht so die Lust, mit Kinderliedern zu starten oder Büchern, die einem noch nebenbei das Noten lesen beibringen wollen (solche Bücher findet man neben der schweren Malletliteratur, wenn man im Internet sucht). Eher suche ich etwas in Richtung "Russischer Klavierschule", nur vielleicht etwas leichter noch.

Ich habe überlegt mir Arrangements von Bachinventionen oder etwas in der Art zu kaufen. Es soll ja auch eine Herausforderung sein. Ansonsten ist auf der Rückseite des einen Übungsbuches noch Werbung für "Leichte Stücke aus vier Jahrhunderten" von Gyula Racz, allerdings noch aus D-Mark-Zeiten und das Buch ist beim Verlag nicht mehr aufgeführt...

Kennt ihr die Bücher? Habt ihr Empfehlungen?

Mein Plan ist folgender: Ich habe jetzt einen Monat lang Semesterferien, in denen ich fleißig sein will. Danach habe ich noch etwa drei Monate den oben erwähnten Schlagwerkunterricht, werde also noch ein bisschen Chance haben, von meiner Dozentin korrigiert zu werden. Danach wollte ich autodidaktisch weiter machen (wenn ich bis dahin die Motivation habe und noch die Zeit), um vielleicht nach dem Studium oder zum Ende des Studiums hin (also in 2,5 Jahren) ein wenig Unterricht zu nehmen.

Herzliche Grüße,
Annino:hat:
 
Schau Dir mal die "melodic movies " und die "xylo movies" von Karl Foltz an.
Die Hefte findet man mit etwas Glück auf dem Gebrauchtmarkt.

Zufallsfund
https://www.amazon.de/Foltz-Melodic...TF8&qid=1515155739&sr=1-7&keywords=karl+foltz


Da Du Musikpädagogik studierst, sind vielleicht auch die Bausteinsätze von Karl Foltz in "So klingt es fein" für Dich interessant.
https://www.amazon.de/Bausteinsätze...F8&qid=1515156161&sr=1-17&keywords=karl+foltz
Das ist nun nicht die Literatur die Du beschrieben hast. Aber die kompakt dargestellten Partituren für Stabspiele, Percussion und andere Melodieinstrumente haben es in sich. Wenn man heraus hat, wie sie zu lesen und umzusetzen sind, erschließt sich aus ihnen ein vielfältiges flexibel einsetzbares muskalisches Baukastensystem. Zu einer bunten Mischung aus Volks- und Kinderlieder werden ganz verschiedene Partituren angeboten, die Stimmen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden enthalten. Sie ermöglichen, mit einer Gruppe zu musizieren, in der man einen gemischten Leistungsstand unter einen Hut bringen muss.

Details zu den Heften bitte per PN

Viele Grüße
Lisa
 
Hmm...

Ich hatte nur erwähnt, dass ich Musikpädagogik studiere, um zu erklären, in welchem Rahmen ich Xylophon lerne. Klar kann man Sachen für Kindergruppen immer gebrauchen, deshalb auch danke für den Tipp, aber eigentlich geht es mir aktuell wirklich um Literatur für mich zum selber üben ;) Karl Foltz scheint aber auf die erste Internetsuche sehr viel im Pädagogischen Bereich veröffentlicht zu haben, da werde ich wohl noch mal weiter gucken beizeiten.

Die Xylo movies kann ich übers Netz schon wieder nicht wirklich finden. Wahrscheinlich sind sie schon zu alt. Also ich finde ein paar Stellen, wo man sie kaufen kann, aber ich wüsste gerne vor einem Kauf, was in etwa drin ist. Magst du mir da was verraten? Sonst frag ich auch mal beim Buchhändler an.

Auf jeden Fall schon mal herzlichen Dank :)

Anscheinend lernen ja nur sehr wenige Menschen Mallet-Instrumente (also so im Gegensatz zu Klavier, Flöte und co gibt es auf jeden Fall schockierend wenig Literatur). Aber vielleicht gibt's ja doch eine Art "Standard-Werk" außer Sadlo? :redface:
 
ich wüsste gerne vor einem Kauf, was in etwa drin ist.

Karl Foltz schrieb im Vorwort:
Der Reiz der nachfolgenden Stücke liegt nicht nur in dem ungewohnt gereihten Tonstufenmaterial, sondern vor allem in der Bewegungsaufgabe für die spielenden Hände. Voraussetzung ist, dass der Spieler die Klangstäbe für die geforderten Töne in eine Reihe nebeneinander in das Instrument einlegt. Um in den richtigen "drive" zu kommen, muss stehend gespielt und der geforderte Wechsel der Spielhände genau nach Anweisung ausgeführt werden. Dann entsteht nach einer gewissen Zeit des Einspielens jene körperliche Spiellust, die Anlass und Ziel dieser Stücke ist.

An dieser Forderung "Voraussetzung ist, dass der Spieler die Klangstäbe für die geforderten Töne in eine Reihe nebeneinander in das Instrument einlegt." scheiden sich manche Geister, da dies einerseits mit manchen Instrumenten nicht gut geht und dies von denjenigen, die das zweireihige chromatische Spiel beherrschen als "falsch" empfunden wird. Ich habe die Stücke in der von Karl Foltz erdachten Weise spielen gelernt und mag sie so am liebsten. Spielt man sie auf zweireihig geordneten Klangstäben, sind sie um ein Vielfaches schwieriger zu spielen. Es ist moderne, in meinen Ohren sehr gut klingende Musik.

Auch die "melodic movies" sind sehr empfehlenswert. Sie heißen "melodic movies" weil sie einerseits unisono gespielt werden sollen und andererseits weil sie auf vielen verschiedenen Melodieinstrumenten gespielt werden können. Wir haben sie in der Ausbildung ausschließlich auf Stabspielen musiziert und dann je nach Charakter des Stücks nicht nur Xylophone sondern auch Metallophone oder auch Glockenspiele hinzu genommen.

Ich zitiere aus dem Vorwort des ersten Bandes:
Die nachfolgenden Stücke sind systematisch und methodisch geordnet.
Systematisch: nach Art der verwendeten Struktur (pentatonisch, diatonisch, chromatisch, Ganztonleiter),
methodisch: innerhalb dieser Gruppen nach fortschreitender Schwierigkeit, insgesamt von leicht bis schwer.
Ihre vielseitige Verwendbarkeit sollte nicht dazu verleiten, sie nur als "Aufgabensammlung" anzusehen: in erster Linie sind es Melodien, die musiziert werden wollen und zwar einstimmig musiziert. Der Verzicht auf Begleitstimmen soll aufzeigen, dass sie sich selbst genug sind, dass eine Begleitung nichts Wesentliches hinzufügen könnte. Manchem Ohr mag dies ungewohnt und spröde, ja karg erscheinen; trotzdem sollte man im vorliegenden Falle auf jede Begleitung (außer durch Rhythmus-Instrumente ... ) verzichten, selbst dann, wenn man diese Stücke auf dem Klavier spielt. ...

Wenn es Dir bis ins Vorgebirge (zwischen Köln und Bonn) nicht zu weit ist, zeige ich Dir auch gerne im Rahmen eines Workshops, mit welcher Methode Karl Foltz diese Stücke vermittelt hat.
Sollte Dich das interessieren, schreibe mir bitte per PN, da der Austausch über solche Dinge hier nicht gerne gesehen wird.

Viele Grüße
Lisa
 
Moin .-)

Wenn ich Dich richtig verstanden habe suchst Du eigentlich eher 'Spiel-Bücher' und nicht unbedingt 'Mallet-Technik-Schulen'?...

Da Du oben geschrieben hast, daß Du ein Instrument von F-f3 zur Verfügung hast wären ja evtl. Sachen aus dem Vibraphonbereich was für Dich..? Leichte Stücke mit 2 Schlägeln wären z.B. das Heft 'Easy as ABC' von Gerald Dorsch oder mit 4 Schlägeln das Heft 'Cool steps', ebenfalls von Gerald Dorsch.

Ich bin selber nur Autodidakt und habe mir Vibraphon (nach über 30 Jahren Pause nach der Schulzeit) mit den Büchern von Peter Sadlo, Hermann Gschwendtner und Phil Kraus (wieder) draufgeschaft.

Anscheinend lernen ja nur sehr wenige Menschen Mallet-Instrumente (also so im Gegensatz zu Klavier, Flöte und co gibt es auf jeden Fall schockierend wenig Literatur). Aber vielleicht gibt's ja doch eine Art "Standard-Werk" außer Sadlo? :redface:

Dies ist in der Tat der Fall, in Deutschland scheint das Malletspiel wirklich sehr wenig verbreitet zu sein. Ich erlebe es bei Gigs auch praktisch immer, daß die Leute staunend vor dem Instrument / Vibraphon stehen und einen mit Fragen zum Instrument löchern und 'auch mal probieren' wollen ;-)

Jenzz
 
Hi,
das stimmt mit den sog. Standart Instrumenten, so nenne ich das mal, in meinem Bekanntenkreis ist Gitarre in allen Variationen angesagt. Da kennt man oft nicht einmal das Cajon.
Mein Freundin spielt das afrik. Balafon und da ist es ähnlich mit dem Staunen. Aber leider ist es da nicht so einfach auch mal Lehrer zu finden die sowas vermitteln können.

Gruß Stefan
 
Vielen Dank für eure Tipps : )

Die Vorschläge von dir, Lisa, klingen wirklich nicht schlecht.

oder mit 4 Schlägeln das Heft 'Cool steps', ebenfalls von Gerald Dorsch

Das Heft habe ich jetzt hier gefunden, allerdings zeigt die Beispielseite eine komplette Partitur.

ABER: Dein Hinweis hat mich auf diese Internetseite gebracht: https://southernpercussion.com/ , wo ich eine doch recht gute Auswahl gefunden habe, vor allem sortierbar (Instrumente auswählbar und Schwierigkeitsgrad) und viele mit einer Vorschauseite.

Entschieden habe ich mich jetzt für "Vibra Time" von Nils Rohwer. Danke für deinen Tipp, Jenzz, dass der Tonumfang zum Vibraphon passt. Das Heft ist für zwei Schlägel, aber das werde ich, wenn es ankommt, erst mal durcharbeiten und dann mal weiter gucken in Richtung mehr Schlägel. Vielleicht komm ich dann ja noch mal auf Karl Foltz zurück...

Herzlichen Dank für eure Mühe,
Annino
 
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Nabend .-)

Meine 'Cool Steps'-Version sieht ganz anders aus, hat auch 'nur' die Vibraphon-Noten... Ist 2001 im H. Klassen Verlag erschienen.

Habe den Eindruck, den Verlag gibt es gar nicht mehr? Aktuell konnte ich nur einen Katalog aus 2007 finden... Über die Webseite wird man weitergeleitet, dort sich dann aber viele Texte in kyrillisch...?

Hm...

Jenzz
 
Grund: Nachtrag
Zuletzt bearbeitet:
Die Vorschläge von dir, Lisa, klingen wirklich nicht schlecht.

Danke. :) Wenn Du Hefte findest, schlag zu. Die sind rar geworden, weil vergriffen. Der Möseler Verlag hat auch dicht gemacht. Die Rechte sind beim Schott-Verlag gelandet und ob und wann die eine Neuauflage machen, steht in den Sternen.

Von Karl Foltz gibt es auch "Metallo-Movies" und "Diatonic Movies".
"Diatonic Movies" liest sich möglicherweise simpel, sind die Stücke aber nicht. In den kleinen Kompositionen sind 6 der 7 diatonischen Tonleiterstrukturen vertreten. Drei davon stehen im 5/8 Takt.

Viele Grüße
Lisa
 
Da sich unter Hörproben hauptsächlich andere Sachen finden und wir hier ja schon drüber geschnackt hatten:

Ich habe mal mein erstes Xylophon-Stück aufgenommen. Es ist aus dem Buch, was ich kürzlich gekauft hatte. Es ist natürlich nicht perfekt, ich gebe zu, dass noch Fehler drin sind, auch wenn ich sogar welche rausgeschnitten habe :embarrassed:

Aber so klingt das zumindest bei mir:

https://soundcloud.com/user-161071152/rower-vibratime1

Vibra Time No. 1 von Nils Rohwer :)

@Jenzz hat mir sogar noch ein zweites Buch geschickt, sodass dem weiteren Üben nichts im Wege steht. Ich hoffe, das ist erst mal so als Anfänger okay und klingt nicht allzu grausam für "Profis". Zumindest bin ich jetzt erst mal mit Literatur eingedeckt und bin am üben. Das wollte ich euch eigentlich nur erzählen :D
 
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Karl Foltz - Melodic Movie Nr 1
 

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