Fußt wohl in der Annahme, dass der TO die Aussage "Es gibt einen Bedarf an Songs" ohne Referenz, Empirie oder sonst was Belastbares als "Es gibt einen Bedarf an
meinen Songs" versteht.
Solange dieser konstruierte Bedarf unterstellt wird (bis jetzt hab ich zumindest den Eindruck gewonnen, dass der TO quasi fest davon ausgeht, dass er "nur an den Richtigen geraten müsste" und dann passt schon alles und genau das ist schlicht eine Annahme) ist der Widerspruch (zur gelebten Realität) nicht weit.
Es fängt ja schonmal damit an, dass hier sowieso alles irgendwie stark pauschaliert wird.
Es gibt ja Labels für allerlei "Freak- und Liebhabermusik". Jazz, Metal, Punk, Tecno,... das ist aber "Freakmusik", die wird idR. von Musikern, die sich der jeweiligen Szene zugehörig fühlen gemacht und da trifft es auch ganz gut zu, was der TO pauschal dem gesamten Musikbusiness unterstellt (zumindest in der Metalszene kann ich das sicher sagen), da ist es für sehr viele Bands vollkommen selbstverständlich, ihre eigene Musik zu machen und hin und wieder einen (szenebekannten) Klassiker oder als Tribute an eine andere Band eines derer Stücke zu Covern.
KA., wie das bei elektronischer Musik aussieht, aber da geht es ja auch oft auch um (instrumentale oder gesangliche) individuelle Klasse, dass ist vom Grundkonzept was ganz anderes, wenn jemand, der unbedingt Instrument XY spielen will bzw. singen will und das auch entsprechend kann nach Möglichkeiten sucht, genau das zum Ausdruck zu bringen. Da braucht es keine Songwriter, da funktioniert das gesamte Songwriting oft genug genau anders herum: "Wir haben beim Jammen ein Riff gefunden, was wir so cool fanden das wir daraus unbedingt einen Song basteln mussten".
Will man aber "normale" Musik, also in dem Sinne, dass es Metlern und Rockern nicht hart genug, Klassikern nicht ernst genug, Jazzern zu monoton, ..... (denkt euch die Klischees weiter^^) ist, also irgendwas zwischen Radiotauglich oder zumindest in mehr als der Hälfte der Gastro- und Unterhaltungslocations dieses Planeten prinzipiell abspielbar, klar, wenn du kein Hollywoodstar bist, der halbwegs passabel klingt und meint, mal ein Album produzieren zu müssen wirst du verdammt viel Glück brauchen, um da irgendwie reinkommen zu können.
Zumindest ist das im großen und ganzen meine Wahrnehmung: Entweder man macht spezielle Musik für spezielles Publikum oder man macht 0815-Musik für "überall und irgendwo". Und beides geht als ausführender Musiker deutlich besser, in ersteren Fall sowieso , zweiteren kennt man als Cover-/Hochzeits-/Partybands.
Gibt es ja auch viele Berufsmusiker, die beides machen. Einmal die "Liebhaberband", von der man unmöglich über- aber sich musikalisch ausleben kann und die Kombo, die man mit allgemein bekannten Programm auf derer HP für die Hochzeit oder die Firmenfeier buchen kann. Aber auch da hat man wieder:
Für die Liebhaberband braucht er idR. sicher keinen Songwriter, für die andere Band spielt er das, wofür er gebucht wurde und das sind idR. Titel, die so gut wie jeder kennt.
Das ist ja irgendwie das größte Manko
Mich würde mal interessieren, ob es sowas wie eine Sammelstelle für geschriebene Songs gibt, die sich Künstler anhören und eventuell verwenden und den Songwriter kontaktieren können.
Wenn ich in die Suchmaschine "Songwriter sucht" eingebe,
Ich suche generell aber Künstler und Bands, die die ganz grosse Bühne suchen
Das ist alles viel zu allgemein. Wenn du dich nicht klar als Jazzer deklarierst, warum sollte eine Jazzband/Produzent/.. überhaupt auf die Idee kommen, du könntest für sie von Interesse sein, selbst wenn sie auf dich aufmerksam werden?
Wenn ein Rocker einen Songwriter suchen würde (reines Gedankenexperiment), was glaubst du würde er in google klopfen? Wohl doch was wie "Songwriter, Hard Rock, 70er Stil".
Etwas blöd vielleicht, aber Überzeichnung ist ein probates Stilmittel um das Wesentliche hervorzuheben:
"Wo kann ich meine Produkte verkaufen?"
"Welche Produkte?"
"Welche aus Holz"
"Bist du Tischler?"
"Ich will mich da nicht so sehr festlegen, prinzipiell ja, aber eher was größeres"
"Baust du Dachstühle?"
"Ja was in die Richtung. Es muss doch gehen, der Bedarf an Holzprodukten ist doch groß"