Hi,
die Gitarre ist Brandneu. Ich habe sie originalverpackt am Lager abgeholt, dass heisst, die ist auch kein Ausstellungsstück oder so.
Das Schnarre ist nut am 12. Bund. Ich gehe davon aus, dass das Bundstäbchen vom 13. ein bisschen zu hoch ist. Reicht ja ein zehntel mm.
Zu den Potis/Fintunern: Klar... das wird mit der Zeit besser.
Aber ganz ehrlich? Bei einer 2000+ Euro Gitarre will ich nicht drauf warten, ob die sachen besser werden. Und ich erwarte auch, dass die Gitarre nicht schnarrt. Und wenn ich ich sie Neu kaufe, will ich bestimmt nicht als erstes am Trussrod rumschrauben müssen
Hallo Sascha,
ich hatte ähnliche Probleme. Werde jetzt nicht alles noch einmal schreiben, aber kurz gesagt: Erst die vierte ESP war es für mich. Die drei vorher hatten eng beisammen liegende Seriennummern, sodass ich davon ausgehe, dass dort auf dem Weg von Japan hierher etwas schief gelaufen ist (kann überall passieren - jedoch dürften die Gitarren dann nicht verkauft werden!). Eines hatten jedoch alle Gitarren gemeinsam: Sie waren
katastrophal eingestellt. Dass Gitarren nach einem langen Transport verstellt sind, ist verständlich. Dass diese Gitarren aber so in den Handel kommen, ist peinlich für ESP.
Das sollte jeder Gitarrost selbst können und ich hatte auch noch keine Gitarre in der Hand, die ab Werk gut eingestellt war.
Das stimmt schon, genau dafür ist der Vertrieb da. Seine Aufgabe ist es, die Gitarren, die mehrere 1000km Strecke hinter sich haben, zu checken und nach den Werten des ESP User Manuals (Factory Setting) wieder einzustellen. Natürlich kann da nach Lagerung und Transport beim Händler nochmal hier und da ein Feintuning notwendig sein.
Normalerweise bekommen Gitarren vom Händler vor Ort die finale Einstellung da Lagerung und Transport immer dazu führen, dass eine Gitarre nicht mehr ideal eingestellt ist. D.h. wenn sie keine finale Einstellung bekommen hat nach dem Transport, ist das sowieso notwendig.
Richtig. Man muss aber zwischen "finaler Einstellung" (meist auch nach speziellen Kundenwünschen) und einem halbwegs brauchbaren Setup unterscheiden.
Ich glaube, es herrscht da insgesamt ein Bisschen ein Irrglaube der lautet "teurere Gitarre <--> von Werk ab besser eingstellt".
Die Einstellung, die das Werk vorgenommen hat, ist nach einem Transport aus Japan (Wochen auf nem Containerschiff) sowas von weggeblasen. Normalerweise werden fie Gitarren beim deutschen Vertrieb eingestellt und dann an die Händler verschickt. Jedoch ist das wieder ein Transport mit Erschütterungen und Temperaturschwankungen --> Einstellung kann wieder weg sein.
Der Glaube "teurere Gitarre <--> ab Werk besser eingestellt" ist so natürlich quatsch, allerdings kann man durchaus erwarten, dass bei solchen Preisen nicht nur das Material, sondern auch der
Service stimmt. Dazu gehört, dass seitens des Vertriebes vielleicht doch etwas genauer über die Gitarren geschaut wird, bevor sie rausgeschickt werden, als das bei einem Einsteigermodell der Fall ist. Ich denke, das ist nicht zu viel verlangt und durchaus angebracht. Dass beim Transport aus Japan so einiges passieren kann, ist klar. Davon darf aber weder der Händler, noch der Kunde irgend etwas mitbekommen.
Dass beim Transport innerhalb Deutschlands aus einer gut eingestellten Gitarre eine regelrechte Katastrophe wird, halte ich ebenfalls für ein Märchen. Da ist eine Gitarre bei normaler Witterung einen Tag (!) im Koffer (!) unterwegs und kommt deshalb völlig verstellt an? Ich habe schon im Winter Gitarren verschickt, die mehrere Tage bis zum Empfänger brauchten. Ich habe im örtlichen Laden viele Gitarren ausgepackt, die von unterschiedlichen Vertrieben kamen. Darunter Fender USA Strats, Carreer, Cort, Yamaha Pacifica. Davon die meisten Gitarren
ohne Koffer!. Manche dieser Klampfen waren sogar noch spielbereit gestimmt, die anderen konnte man nach kurzem Stimmen direkt in den Laden hängen. Ohne Ausnahme! Und jetzt kommt dreimal eine ESP im Koffer (!) unspielbar an?! Sorry, aber das Argument "Transport innerhalb Deutschlands" lasse ich nicht gelten, für mich mittlerweile einfach ein Märchen.
Wenn jeder Händler sich bei jeder Gitarre noch um ein Grundlagensetup kümmern müsste, würde das je nach Größe des Ladens jede Menge neue Arbeitsplätze schaffen.
Nach meinen Erfahrungen auch mit diversen Mitarbeitern von Soundservice ist der springende Punkt in der Supply Chain ganz klar beim Vertrieb zu suchen. Uns wurde mehrfach ins Gesicht gelogen, so hieß es: "
Jede Gitarre, insbesondere wo ESP draufsteht, wird vor dem Verschicken akribisch geprüft und eingestellt!!" Wähernd man die Einstellungssache mit viel Naivität noch glauben kann (siehe mein Text oben), so ist eine Gitarre mit einlackiertem Farbfleck auf der Decke und eine andere mit sofort erkennbarer Welle im Hals nicht nur ein Indiz, sondern ein klarer Beweis dafür, dass niemand vor dem Verschicken den Koffer auch nur geöffnet hat. Selbst wenn das einmal passieren kann - ein zweites Mal direkt nach einer Reklamation lässt leider nur den Schluss zu, dass das gängige Praxis ist.
Wie gesagt, andere Vertriebe schaffen es beinahe ausnahmslos bis in die absoluten Billigsparten (Squier Bullet Strat als Beispiel) Gitarren in absolut spielbarem Zustand zum Händler zu schicken. Nur bei ESP Klampfen scheint das nicht zu gehen. Dazu kommen scheinbar völlig uninformierte Mitarbeiter, die nicht wissen, welche Trussrodart in den Gitarren verbaut ist. Übrigens kam auch meine Horizon von Thomann mit einer schlechteren Einstellung als viele günstige Gitarren direkt vom Vertrieb in den örtlichen Laden. Hätte ich sie nicht (im Gegensatz zu den drei vorherigen Gitarren) selbst sehr gut eingestellt bekommen, so wäre das Kapitel ESP für mich damit erledigt gewesen. Das ist kein Zufall mehr, sonden schlicht Schlamperei, die man dem Hersteller allerdings nur indirekt anlasten kann. ESP sollte sich dringend um einen alternativen Vertrieb kümmern.
Fazit: Natürlich kann selbst ein kurzer Transport einen Einfluss auf die Einstellung der Gitarre haben. Vergleicht man allerdings den Zustand von ESPs beim Eintreffen in den Handel mit anderen Gitarren (in meinem Falle sogar zeitgleich im selben UPS-Wagen!), so stellt man fest, dass sie entweder unglaublich sensibel sind oder schlichtweg in diesem Zustand weggeschickt werden. Bei aller Symphatie und Begeisterung für ESP muss ich hier meine Erfahrungen doch wirklich mal ehrlich wiedergeben...
PS. Noch als Tip für Sascha: Wenn du es nicht eingestellt bekommst, gib die Gitarre zurück. Du hast nämlich völlig Recht - in dieser Preisklasse ist sowas absolut inakzeptabel. Deckt sich zu 100% mit meinen Erfahrungen. Wobei du auf Einsicht vom Vertrieb nicht hoffen kannst.