Gibson Les Paul – Der Userthread

Ich meine auch mal eine Aussage von einem Arbeiter gelesen zu haben, dass dann eben auch manchmal braun oder schwarz beigemischt wurde, aber dafür habe ich leider keinen Beleg.
Die Story kenne ich ebenfalls. Könnten wir in Paul Days Buch "The Gibson Les Paul Book" aufgeschnappt haben.
 
Kann gut sein. Inzwischen habe ich zumindest einen Bericht aus zweiter Hand gefunden. In den 70ern wurden demnach Leute, die offizielle Reparaturen als offizieller Gibson-Service durchführen wollten, in der Fabrik mit den alten Hasen zusammengebracht, die ihnen erzählen sollten, wie man es richtig macht. Einer berichtet jedenfalls, dass er mit zwei Kumpels, einer davon ein gewisser Seymour Duncan, dort war:


Kurz gesagt, heißt es da, dass bei Gibson wohl ein Lackierer namens Moe aus der Archtop-Fertigung ab und zu bei den Les Pauls aushelfen musste. Und weil er das Cherry Sunburst schlicht nicht mochte und fand, dass es "billig" aussah, hat er hartnäckig das bei den Jazzgitarren übliche Braun drüber gesprüht.

Ich denke, es ist was wahres dran, denn auch durch nachträgliche Verfärbung wird ein Cherry Sunburst eigentlich nicht dunkler oder gar braun, sondern die roten Anteile bleichen zunehmend aus und es wird insgesamt heller. Dass es originale Bursts mit richtig dunklem Rand gab, sieht man ja an der 59er Joe Perry Les Paul.

Gruß, bagotrix
 
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Genau, das Finish hieß Dark Burst und kaschierte i.d.R. unschöne Deckenbereiche.
 
Zu Cherry Sunburst wurde auch manchmal "Clownburst"gesagt.
 
Das betraf jedoch in der Regel die Farbgebung in den 1970ern.
 
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Wobei das auch in den 70ern nicht pauschal auf alle Sunburst Lackierungen zutrifft. Ich habe einige LP Deluxe gehesen, da sah das Cherry Sunburst echt gut aus.
 
Die Unvernunft hat gesiegt... aber einmal musste es eine CS sein. Schön leicht.. und ein geiler Hals.
P5164090_2.jpg


 
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Denke schon, da gab's 2018 einen Run mit Firebird Pickups. Andererseits... wenn man das hier liest, sind sie anscheinend doch ein wenig anders.
 
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Das sind halt Mini-Humbucker, wie es sie schon in den LP Deluxe gab. Mir gefielen sie nicht, weshalb ich nur eine Gitarre damit hatte (Firebird VII) und die ziemlich zügig wieder verkauft habe.

Allerdings muss ich sagen, dass mir Dein Beispiel soundmäßig ausgesprochen gut gefällt - vielleicht hätte ich mehr Geduld haben sollen. Aber jetzt fange ich mit den "Minis" nicht mehr an, vor allem, weil ich jedenfalls in dem bluesigen Soundbereich Deiner Doublecut mit 3 bis 5 meiner Les Pauls gut aufgestellt bin. Aber Dir Gratulation zu der toll klingenden Gitarre! :prost:
 
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Ja, schön gespielt. :great: Mir gefallen Mini HBs in Les Pauls nicht, in Firebirds klingen sie mMn besser. Viel Spaß mit der neuen Gitarre!
 
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in Firebirds klingen sie mMn besser
Fand ich eben auch nicht. Allerdings hab ich auch keine Firebird mit fullsize Humbuckern gefunden, die meinen Les Pauls das Wasser reichen konnte, weshalb ich es letztlich gelassen habe. Nur wegen der Form wollte ich dann meinen Gitarrenbestand nicht aufstocken, weshalb ich auch keine Explorer oder V (mehr) oder andere Body-Form habe. Wenn einem das, was man hat, passt, kann man es ja auch mal gutseinlassen. Aber nix gegen Sammler (ich hatte ja auch mal über 60 Gitarren gleichzeitig)!
 
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Wie oben schon angedeutet... Ich hab die Frage zum Anlass genommen zu googlen. Es scheint schon deutliche Unterschiede zwischen Firebird-PUs und Minihumbuckern zu geben.
 
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Der Gibson MiniHummbucker ist anders als der Firebird Humbucker
 
Nach den Verweisen MiniHB/Firebird hier mal kurz die Unterschiede, wens interessiert: Ein FB-PU besteht aus zwei Spulen mit einem dünnen Barrenmagnet, der jeweils aufrecht in der Spule liegt. Es gibt also keinen gemeinsamen Magneten, der unter beiden Spulen liegt, wie beim PAF. Der SC in der Melody Maker war mWn ebenso aufgebaut, im Grunde wie ein Strat-SC, nur eben mit einem durchgehenden Barren statt 6 einzelnen Magneten.

Der Mini-HB kam ursprünglich von Epiphone und ist konstruktiv ähnlich wie ein klassischer HB aufgebaut, nur schmaler. Bei ihm gibts also einen Barrenmagneten, der unter beiden Spulen liegt und die Pole in den Spulen magnetisiert. Die Spulen haben aber keine 6 Löcher, sondern Schlitze wie die FB-Spulen, nur dass in diesen in einer Spule die 6 Schrauben durchgehen (die unten in einem gemeinsamen Joch in Gewinden stecken) und in der anderen Spule ein Barren aus einer Eisenlegierung sitzt, statt 6 einzelnen Polepieces wie beim PAF.

Auch soundmäßig sind beide zumindest in den Ur-Ausführungen schlanker als ein FullsizeHB ausgelegt, wobei der Firebird für meine Ohren eher wie ein fetterer SC klingt, der MiniHB wie ein etwas dünner HB. Mir gefällt der FB um einiges besser, weil er für meine Ohren einen eigenständigeren, schmatzigen Sound hat. Auch wenn z.B. Scott Gorham einen tollen Sound aus seiner Deluxe rausgeholt hat, hatte ich immer das Gefühl, die MiniHB sind zugleich dünn und matschig. Vielleicht spiele ich einfach mit zuviel Gain. Beide Typen sind wie gesagt ein ganzes Stück vom fetteren HB-Sound entfernt - wenn man eher den typischen HB-Sound schätzt, kann es natürlich gut sein, dass einem beide gleich wenig gefallen :nix:. Kurioserweise hat Gibson umgekehrt auch schon Firebirds mit PUs ausgestattet, die außen "richtig" aussahen, aber innen wie ein MiniHB aufgebaut waren, also mit einem Magneten unter beiden Spulen, und entsprechend auch anders klangen. Das war zumindest in den 2000ern mal der Fall.

Richtig gut fand ich selbst damals übrigens den HalsPU der ursprünglichen Gibson Nighthawk. Nach meinem Wissensstand handelt es sich dabei um sowas wie eine etwas heißere FB-Variante. Von daher würde es mich schon auch mal interessieren, wie eine Les Paul mit einem FB statt Mini-HB klingen würde...

Gruß, bagotrix
 
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Habe zwei Firebirds die Studio von 2004 ist mit konventionellen Humbuckern ausgerüstet 500T und 498 und die V mit keramischen Firebird PU,s klingen beide sehr unterschiedlich
20230918_164859.jpg
 
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Danke für die positiven Rüclmeldungen... ich bin ganz froh, dass das nicht ncoh eine Gitarre mit typischen Humbucker-Sound ist, sondern etwas anders... HH-Gitarren hab ich genug. Der Sound kommt übrigens auch von einem Bluguitar Amp1 ME, Plexi-Kanal.. für mich erstaunlich nah dran an Röhrenamps. Vom Helix noch etwas Hall.
Die Gitarre war auch bei Gregor Hilden und bei Ten Guitars, die beide Videos gemacht haben:

View: https://www.youtube.com/watch?v=JBP6Wo-8_v0

View: https://www.youtube.com/watch?v=V029x0c-1e4
Warum die Gitarre so rumkam.. keine Ahnung . Für mich ein Keeper.
 
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Man kann meiner Meinung nach nur sagen, dass es (auch) in den Firebirds offensichtlich nicht den einen Pickup gibt/gab.

Zu meiner VII-er sind die damaligen offiziellen Daten von Gibson:

Firebird VII
Manufactured in:
Nashville, TN​
Discontinued finishes in 2005
Download Firebird VII Datasheet

BODY
Species:
Mahogany Wings​
NECK
Species:
Nine-ply Mahogany and Walnut on Cherry and Vintage Sunburst, Mahogany on Metallic Finishes​
Peghead Pitch:
14°​
Thickness at 1st fret:
0.800"​
Thickness at 12th fret:
0.850"​
FINGERBOARD
Species:
Ebony​
Scale length:
243/4"​
Total Length:
18.137"​
Nut Width:
111/16"​
Width at 12th fret:
2.062"​
Frets:
22​
Inlays:
Pearl Block​
Binding:
Single-ply​
HARDWARE
Plating Finish:
Chrome on Blue Mist, Copper and Vintage Sunburst or Gold on Cherry and Red Metallic​
Bridge:
Tune-o-matic​
Tailpiece:
Lyre Vibrola​
Knobs:
Black Top Hat with insert​
Tuners:
Firebird​
ELECTRONICS
Pickups:
Three high-output ceramic mini-humbuckers
Controls:
Two volume, two tone, three-way switch​
CASE
Exterior:
Brown Hardshell​
Interior:
Hot Pink Plush with Pink Shroud​
Silkscreen:
Gold 'Gibson USA' logo​
STRINGS
OTHER

Performance, playability and styling are the hallmarks of the Firebird VII. When first introduced in 1965, the Firebird VII was celebrated for its natural feel, fast action and wide range of tone.

Firebird VII

Available Colors: Vintage Sunburst , Blue Mist , Copper
With its nine-ply Mahogany and Walnut neck-thru-body design, the six-in-a-line banjo style machine heads and the adjustable Tune-o-matic bridge and stopbar tailpiece, this guitar became the rage.
The new Firebird VII also features vintage replicas of Gibson's high-output mini-humbucker producing bright and focused output,
while retaining the famous Gibson humbucker performance. The ebony fingerboard and Lyre vibrola add to it's expressive range. Available in classic Cherry and Vintage Sunburst.
Also available with all mahogany bodies in Blue Metallic, Copper Metallic and Red Metallic​
In order to continually improve the design, quality, and performance of our instruments and to make use of the best materials at all times, Gibson reserves the right to change specifications without notice. Because Gibson brand guitars are handcrafted, it is normal for some measurements to vary from those listed.

Bereits in den parallelen Modellen I, II und V waren teilweise andere PUs als in der VII. Und vor diesem Re-issue waren über die Jahre (wie auch bei den normalen Humbuckern in anderen Modellen) unterschiedliche Bauarten von PUs in den Firebirds, aber immer wurden sie als Mini-Humbucker bezeichnet. In meiner VII-er waren nach Gibson-Angaben besonders "heiße" PUs, und selbst die waren nach meinem Geschmack und meinen Vergleichen mit "normalen" HB-n "dünn" und boten vergleichsweise wenig Dynamik. Kann natürlich an meinem Exemplar gelegen haben.

Jedenfalls sind die Mini-HB in den Deluxe-LPs der 70er Jahre bei meinen Tests noch schwachbrüstiger ausgefallen.

Aber von mir nun genug zum Thema Firebird im Les Paul Thread, was ja nur wegen den PUs im Vergleich aufkam. :prost:
 
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Die Minis meiner 2015er Deluxe wurden von Gibson überfett gewickelt (Neck/Bridge):

1747474729519.png

Auszug Gibson Homepage 2015

Damit hört sie sich überhaupt nicht dünn oder schwachbrüstig an. Schaute gerade in meinem damaligen Deluxe-Review. Da beschrieb ich, dass meine Deluxe fetter, als meine 2015er Classic mit Fullsizehumbucker klang. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Minihumbucker nicht mehr allzu viel mit den klassischen zu tun haben.
 
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