Impro-Workshop Nr. 2: "Stella by Starlight"

@pille:
Das beweist, daß Du meine ausführlichen theoretischen Orgasmen (Zitat Tastenopfer) nicht gelesen hast
Asche auf mein Haupt! ;)

Also, in Takt 12, über dem Eb7 laufe ich mit einem einfachen Es-Dur Lauf die Tasten hoch (Es-Dur Dreiklang, beginnend beim g'). Wenns dann auf den Fmaj7 wechselt, gehe ich einfach mit nem d-moll Akkord wieder runter. Das wars. Die töne passen einfach ganz gut auf die unterlegten Akkorde, das war meine einzige Argumentation dafür.
Klingt ausgesprochen geil. Alternativ könnte man auch über dem Eb7 einen F-Dur-Dreiklang (da kommt die #11 mit rein) spielen, aber so ist schon cool.


Also, Pentatonik, das waren doch diese tonleitern, die nur aus Ganztonschritten bestehen, oder? Ach ne, wenn man Quinten übereinanderschichtet (oder war das dasselbe?) Und wie kann man jetzt damit improvisieren?
Siehe S.O.D. Da kann man schon einiges mit reißen. Aber nur Pentatonik ist ehrlich gesagt auch langweilig, ich persönlich ziehe komplette Skalen vor. Wenngleich Pentatonik natürlich ziemlich sicher zu beherrschen ist.

Echt? Du meinst allen Ernstes, das ginge auf Deinem P120 nicht??? Komisch ich hatte das ja mal intensiv getestet und fand nun eigentlich garnicht soooo schlimm, war eingentlich meine zweite Wahl nach dem MP9500. Dachte gerade daran mir noch (als Reise- und Urlaubspiano für mich und meine Tochter ) son gebrauchtes P60 zuzulegen oder sowas.
Jein. Das P120 hat schon Dynamik, aber eben nicht genug - das MP9500 ist das schon wesentlich großzügiger bemessen.
Es sei noch mal gesagt: der Klang vom P120 ist nicht wirklich schlecht, aber für Jazz mE zu metallisch, obertonreich (ich mag's eben etwas runder, gefühlvoller) und eben dynamisch beschränkt.
Hab übrigens immer noch kein Klavier zum Üben gefunden, muß mich immer noch jeden Tag ans E-Piano quälen und übe daher viel zu wenig. :mad:

Aber das gehört nicht in diesen Thread. Wenden wir uns viel lieber wieder unseren hoffnungslosen theoretischen Exkursen zu! :D
 
Ich hab mir ja immer vorgenommen, dass ich hier auch noch was dazu beitrage.
Ich hab nur keinen Webspace.
Hat wer einen?
Ein halbes Pfund vielleicht und dünn geschnitten? :)
 
So, versuche jetzt mal Andi85s Beiträge reinzustellen. Ich denke mal, kommentieren wird er sie selbst. Ich sage nur soviel: Waaaaahhnsinnig schön!!!!! muß ich neidvoll zugeben, ich wünschte, ich könnte das so.
Also:

Mit "Garage-Piano" (was immer das ist?):
Beitrag No.1

Mit dem RD-150:
Beitrag No.2

So, hoffe die Links funzen. Ach ja: Vorsicht, die Files sind recht groß, so um die 4MB jeweils, dafür sind sie auch schön lang.

Cheers,

Wolf

p.s.: mmhh, ich höre nicht wirklich einen Unterschied zwischen den beiden Versionen. Liegt das an mir oder sind die beiden Pianos so sehr ähnlich??? :confused:
 
Genau...jetzt kommen meine Kommentare :)
Also erstmal vielen Dank an Wolf fürs Einstellen!
Track 1 ist mit dem Software-Piano von GarageBand eingespielt, Track 2 mit dem Piano 1 aus meinem Roland RD-150. Der Bass ist auch aus GarageBand, einen passenden Apple-Schlagzeugloop hab ich nicht gefunden. Beide Pianos haben etwas Kompressor und Hall drauf, das RD noch etwas EQ.

Ich finde, das Roland klingt etwas satter, aber auch trockener als das GB-Piano. Das GB-Piano ist transparenter und hat ein bisschen was von dem Flügel-internen Nachhall, aber ich finds etwas zu spitz und "kalt", vor allem fehlt ein weicheres pp-Sample. Knallen tun sie beide ein wenig, aber ich kenne einige Flügel, die das auch machen - ohne Mikrofone.
Ich glaube, der Hauptunterschied ist Roland = dunkel und GarageBand = hell, sonst haben sie schon ein paar Ähnlichkeiten.
 
Boah, andi, ganz große Klasse! Deine Interpretation von Stella ist einfach stimmig! Man merkt, daß der Mann hinterm Flügel (bzw. Masterkey) ein besonderes Gespür für Jazz und dessen Klang hat. Der Ausdruck ist sehr nuanciert und subtil, und auch deine harmonischen Finessen (z.B. die sus-Akkorde beim Ab7 oder die kleinen Modaljazz-Quartschichtungs-Ausflüge an manchen Stellen) gefallen mir sehr gut. Weiter so! :)

Zum Equipment (wie ernüchternd, daß wir beflügelten Geister uns überhaupt mit sowas Profanem, Materiellen befassen müssen! :D): Ich finde die Garageband-Version, wie du richtig sagst, etwas heller, aber auch etwas realistischer als das Roland. Aber dabei handelt es sich nur um Details. Gegen beide kann mein P120 eigentlich einpacken.
Bin ich eigentlich der einzige, der denkt, daß ältere Keys oft besser klingen als der ganze neumodische Kram? :screwy:
 
By the way: Wie wärs mal mit nem neuen Impro-Workshop? Ich würd mal gern was zum Thema Latin machen. Blue Bossa, Girl from Ipanema, Desafinando oder sowas.
 
Danke! Schön, dass es euch gefällt :)
Welches der beiden Pianos realistischer ist, ich könnte es ehrlicherweise nicht sagen. Ich finde, das Roland reagiert besser auf mich, es macht allerdings schnell dicht und lässt keine Luft mehr. Apropos Luft: Durch 5m Luft klingt der Roländer übrigens 10x besser als direkt in die Soundkarte! Gehört halt auf die Bühne :)
Achja: Ältere Keyboards, klar! Technics P-30, Yamaha P-80, Kurzweil SP / Micropiano, mein Roland - immerüberallundjederzeit! Ob sie wirklich besser als die neuen Modelle sind, weiß ich nicht. Das Fachsimpeln macht aber irgendwie Spaß :D

Zwecks dem Latin: Ich bin dabei.
 
:great:

@Andi85: zunächst mal mein Fazit zu Deiner Interpretation: absolut amtlich, ein sehr sehr schöner Track!

Da das hier ein Workshop ist und ich finde, dass ein Workshop nur dann was bringt, wenn man konstruktiv Kritik übt, will ich ein paar Dinge sagen, wobei ich verspreche, in Kürze auch einen musikalischen Beitrag zu leisten (habe im Moment meinen Schwerpunkt etwas mehr bei den vocals im Bereich der Begleitung):

1. left-hand-voicings
Deine lh-voicings finde ich sehr geschmackvoll und sauber. Hier habe ich immer noch manchmal meine Problemchen. Kompliment!

2. Dynamik
An Anfang und am Ende gibt es sehr schöne fragile Abstufungen. Der Mittelteil gerät nach meinem Geschmack sehr plötzlich sehr kernig. Mir fehlt es hier ein bißchen an "Kultur". Möglicherweise war das aber von Dir so gewollt.

3. Phrasierungstechniken
Mir fehlen ab und an auch Abstufungen in der Phrasierung (Staccatos gefolgt von Legatos usw.). Damit kann man gerade im Pianissimo und unter der Voraussetzung eines amtlichen Pianosounds imho sehr sehr viel reißen

An ganz wenigen Stellen (z.B. Aufgang in Takt 9) schimmern diese klischeehaften Tanzmucker-Vorschläge leider durch. Die hast Du doch bei ansonsten absolut amtlichen Fills überhaupt nicht nötig! Die stören imho das ansonsten tadellose Bild.

Aber nochmal zusammenfassend: das war kein Verriß sondern war eine kritische Analyse einiger ganz weniger Kritikpunkte - außerdem muß ich ja erstmal meinen eigenen Beitrag leisten.

Das Piano vom garageband hat mich im übrigen sehr positiv überrascht. Ein überaus guter Pianosound, der imho die Rolands links liegen läßt. Wenn ich meinen Beitrag leisten werde, steht dann auch mal ein Promega3 zur Diskussion.

Workshop Latin: bin gerne dabei. Wenn's nach mir geht aber bitte nicht Girl from Ipanema. Desafinado oder Blue bossa gerne, Corcovado oder wave wäre auch schön - auch one note samba wäre nicht zu verachten.



@pille: super, dass Du mit webspace ausgeholfen hast!
 
Ha! Die Kultur...naja, der Ausbruch war gewollt, ich glaube, dass es so plötzlich wird, liegt einfach daran, dass ich da eine Basslinie eingespielt hab, da 10x Stella drübergespielt, eine Version gewählt und das dann noch mal mit dem GB-Piano versucht hab. Zwischen sowas und "richtigem" live gespielten Miteinander mit einem Bassisten ist der Unterschied natürlich ziemlich groß. Das entwickelt sich nicht so richtig.

Falls du mit den Vorschlägen auch das meinst, was ich meine, ist das eine Angewohnheit von mir - die ich mir je nach Inspiration manchmal sogar recht passabel abgewöhnen kann. Vielleicht werd ich sie sogar mal los...wer weiß.

Aber den Roland-Sound mag ich immer noch lieber :D

Blue Bossa ist zwar schon etwas abgenudelt, aber eigentlich schon eine schöne Nummer. Recorda Me gefällt mir auch gut.
 
Noch ein Vorschlag: Saudade von Walter Booker. Sheet hab ich.
 
:great:

@Andi85: zunächst mal mein Fazit zu Deiner Interpretation: absolut amtlich, ein sehr sehr schöner Track!
...

Eben nochmal gehört. Wirklich sehr sehr amtlich! Dieser Post soll dazu beitragen, meine Kritik deutlichst zu relativieren! Der Lesende könnte einen falschen Eindruck von Andi85s Einspielung erhalten.
 
Bei der Gelegenheit muß ich mich gleich ausheulen. Ich hatte doch letztens so eine praktische CD, auf der alle Realbooks drauf waren. Und gestern stellte ich fest, daß selbige durch einen netten, amtlichen Kratzer dezent im Arsch ist... :mad:
 
Also ich sag' zu Andi85s Einspielung nix mehr, das wäre Anmaßung :great:
Ich kann da wirklich nix zu bemerken außer "" absolut supaaaa..."
Aber wenns jetzt weitergehen soll, worauf habt Ihr Euch denn nun geeinigt? Ich muß ja ehrlich sagen, mit diesem "Tune up", das hier neulich angeregt wurde, habe ich so meine Schwierigkeiten, das gefällt mir einfach nicht. Aber ich würde schon gerne irgendwie weitermachen und noch ein bischen was lernen. Aus lauter Verzweiflung hab ich die letzten Wochen wieder nur noch Klassik gespielt, mit mir will ja keiner (heul) :(.

:p:p

Das mit den Basslinien find ich übrigens ne sehr gute Sache (wie gesagt, mit mir will ja keiner spielen). Leider fehlt mir der Sequenzer. Gibts sowas auch auf Softwarebasis (am besten als Freeware) :redface: ?

Cheers,

Wolf
 
Bei der Gelegenheit muß ich mich gleich ausheulen. Ich hatte doch letztens so eine praktische CD, auf der alle Realbooks drauf waren. Und gestern stellte ich fest, daß selbige durch einen netten, amtlichen Kratzer dezent im Arsch ist... :mad:


Immer mal wieder bei ebay drinne (legal ist's wahrscheinlich aber irgendwie nicht) :D

für so um die 30 € gehen die meistens rüber.
 
Also erst einmal @Andi85: Gratuliere, sehr schöne Aufnahme. Wie du spielst, klingt es wirklich sehr authentisch. Wenn ich irgendeine "Kritik" abgeben sollte: du könntest vielleicht beim Improvisieren noch ein bisschen motivischer denken. Und manche Tonrepetitionen und chromatischen Läufe sind vielleicht um eine Spur zu lang. Aber das sind Kleinigkeiten, die einem in der Hitze des Gefechts passieren und wie gesagt - insgesamt eine sehr gelungene Interpretation.

Zum Thema Basslinie dazu: Ich bin generell nicht so ein Fan davon - entweder echter Bassist oder garnicht. Aber es erleichtert einem natürlich schon einige Dinge: Man hat mehr Freiheit bei den Voicings, man hat einen Takt- und Pulsgeber und die eine oder andere rhytmische Unsicherheit fällt weniger ins Gewicht. Aber schließlich und endlich ist das hier ja ein Improvisations-Workshop und da kann man es begrüßen, wenn man dank Bassspur vielleicht etwas mehr Freiheit beim eigentlichen Improvisieren findet.

Ach ja, Pille, falls du es noch nicht kennst: Schau dir mal Band-In-A-Box an. Ich persönlich hab mich nie recht damit anfreunden können, aber zum Üben ist es sicher nicht schlecht.
 
Da der Thread gerade wieder so schön läuft, habe ich kurzfristig auch eine Stella-Improvisation eingespielt. Ich bin damit - wie grundsätzlich mit allen meinen Aufnahmen - nicht sehr zufrieden, aber was soll's. Es ist ganz puristisch piano solo, ich habe sogar auf ein Metronom beim Einspielen verzichtet.

Ach ja, bevor jemand fragt: Das Instrument ist mein gutes altes Technics PX73, was mich schon meine ganze 14jährige Pianistenlaufbahn begleitet (so viel zum Thema: alte Instrumente).

Hier also der Link zu meiner Aufnahme:
 
Guten Abend liebe Tastenfreunde, also zuerst mal vielen Dank für eure Kommentare!

Cordesavide, ich hab mir auch lange überlegt, Stella mit oder ohne Bass zu machen. Letztendlich hab ich den Bass dazugenommen, weil es das, was ich dauernd mache, eher widerspiegelt, außerdem ganz ehrlich aus Spieltrieb - wenn ich schon GarageBand da hab.
Aber das gewisse Etwas fehlt schon immer bei so Technologie-Gefrickel - und eine Soloversion von Stella würde mich eigentlich auch noch reizen.

Mit dem motivischen Denken sprichst du eigentlich des Pudels Kern an: Vielleicht tun bei mir 7 Jahre BigBand auch ihren Teil, jedenfalls fand ich lange am Jazz die Harmonien viel spannender als die Melodien. Mir hat das einfach so gefallen, wie sich Harmonien zueinander verhalten, sich reiben, Spannung aufbauen, sich auflösen, im Raum schweben, sich anfühlen...und all die verschiedenen Voicings erst und die Grooves - echt, wie ein kleines Kind auf dem Abenteuerspielplatz :) An die Melodien hab ich lange Zeit eher nebenbei gedacht. Das hat sich zwar gebessert, aber ein wenig unsicher fühle ich mich immer noch. Vielleicht sollte ich mich doch mal mit Skalen beschäftigen, um meinen Tonvorrat etwas zu erweitern...

Mehr folgt später, ich hab grad ein Riesenknäuel von Gedanken im Kopf, das muss ich noch entwirren :D
 
Wegen des neuen Stücks: Ich wär ja mal für so 'ne Groove-Nummer im Stile von Work Song, aber gut, wir wollten ja Latin machen. Stück ist mir egal, im Moment hab ich eh keine Zeit. :p Tut mir nur einen Gefallen und bewertet Stücke nicht danach, wie oft sie gespielt worden sind. :rolleyes: Das nervt mich auch im RL an manchen Jazzern ...

Aber schön, dass das hier wieder richtig losgeht. Kommentare zu den Stücken gibts die Tage mal, erstmal hören ... ;)
 
Wenn Groove-Nummer, dann würde ich eher was moderneres aus der Fusion-Richtung nehmen. Chameleon oder Spain. Aber erst mal gibbet Latin. ;)
 

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