Der Kick beim Gitarre spielen....

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Hallo Alle da draussen,

gestern hatte ich Ihn...den Kick.

Doch von vorn: Ich spiele noch nicht lange Gitarre (1,5 Jahre) und habe auch erst sehr spät angefangen. Leider kann ich zuhause meistens nur mit Kopfhöhrern üben, da ich erst abends Zeit finde und dann die Kinder schon im Bett sind.

Lange habe ich die verschiedensten Möglichkeiten ausprobiert einen vernünftigen Ton über Kopfhöhrer zustande zu bekommen. Super praktisch ist dabei das IRig in Kombi mit dem I-Phone. Praktisch schon, aber vom Klang her war es mit meiner Legend Strat Kopie immer äusserst depremierend. Einfach dumpf und leblos (wobei leblos liegt vielleicht auch an meinem Können :)).

Nach langem hin und her und ausprobieren, bin ich dann dabei gelandet einfach den Kopfhöhrerausgang meines kleinen Bugera V5 zu benutzen, obwohl man immer wieder liest, das der sehr schlecht sei. Das stimmt in meinen Ohren nicht für den Clean Sound aber sehr wohl für viel Gain. Es fängt einfach an zu matschen. Erstaunlicherweise passiert das aber nicht wenn ich mein HM-100 Pedal von Harley Benton (ihr seht ich bin sehr Marken bewusst :gruebel:) benutze.

Hmm, irgednwie komme ich gerade nicht zum Punkt. Also da ich seit kurzem nicht nur Metallica spiele, sondern mein Gitarrenlehrer mich überzeugt hat es mal mit simplen Blues Geschichten zu probieren, brauchte ich eine Möglichkeit einen dreckigen Sound hinzubekommen. Mit meinem verstärker ging das ja wie gesagt nicht so richtig also schnell beim grossen T den Bad Monkey bestellt.

Und jetzt kommts: Ich bin völlig geflasht. Nicht weil der Bad Monkey so toll ist (keine Ahnung habe ja keinen Vergleich, und ein wenig dumpft er den klang auch an, ist das normal?), sondern weil ich auf einmal völlig neue Soundwelten entdeckt habe. ich kannte bisher nur den High Gain vom HM-100 und den Ultra Low Gain meines verstärkers. Aber der Tube overdrive eröffnet ein völlig neues Spektrum. Alle Rocksounds und dreckigen Blues Klänge lassen sich hervor zaubern (sofern man sie spielen kann) und endlich klingt auch das Mühsam gelernte Intro von Opeths Folklore. Ich bin total platt.

Vielleicht ist das jetzt nicht so wahnsinnig interessant für euch da draussen, aber ich musste das ganze mal loswerden. es ist schon komisch wenn man erst nach 1,5 Jahren erkennt, welche Soundmöglichkeiten man bisher verpasst hat. habt ihr auch solche Momente erlebt?

Viele Grüße,

Missing X
 
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Hi Missing X,

klar habe ich solche momente erlebt :).

mein anfangsequipment bestand aus einer billigen stratkopie und einem noch billigeren transitortoaster. für thrash metal, was mein eigentlicher antrieb zum spielen war, denkbar ungeeignet. das erste "aha" erlebnis war der Ibanez verzerrer aus der damaligen soundtank serie (classic metal). das hat sich dann doch schon eher nach thrash angehört und ich war erst mal zufrieden.

als es dann mit der ersten band los ging, hat mir ein freund sein Gibson top plus seine 4x12er geliehen (das top war aus den fünfzigern, eher ne PA, als ein gitarrenamp, aber immerhin vollröhre... ;)). wieder in verbindung mit meinem damals heiß geliebten verzerrer, habe ich zum ersten mal gespürt, in welche richtung es gehen kann, wenn man das nötige equipment hat. so der ansatz von flatternden hosenbeinen und so :D. der druck und diese "wall of sound" hat mich zutiefst beeindruckt.

mit meiner zweiten band hatte ich dann auch schon regelmäßig gigs. zu dem Gibson hatte ich zwar immer noch zugang (der freund war der bassist), nur war der aufgrund seines alters nicht mehr wiklich zuverlässig und meinem freund wurde es zunehmend heikler den andauernd rumzuschleppen. der war damals immerhin schon gut 40 jahre alt. bei der 4x12er haben wir regelrecht darauf gewartet, daß sie auseinanderfällt...:D (die war zwar keine 40 jahre alt, aber trotzdem ziemlich am ende. immerhin mit "coolem" zebralook)

so bin ich (nach einem kleinen zwischenschritt mit einem racksystem) zu meinem ersten Marshall gekommen. gebrauchter, total versiffter 2203. zusammen mit dem damals aktuellen Marshall Drive Master und etwas später einem Guv'Nor war ich genau da, wo ich immer hin wollte: furztrockener, schneidender, die gehörgänge zermalmenden metal sound. meine glückseligkeit war perfekt und ganz ehrlich - das ist nach wie vor "mein" sound. davor und danach hat mich nie wieder eine amp/verzerrer kombi so beeindruckt wie das. das war prägend für den rest meines gitarristenlebens.

an gitarren ging es mir zuletzt so mit meiner ESP MII. davor alles andere als ein fan von ESP gewesen (gleichgültigkeit halt). bis ich mehr oder weniger durch zufall an eine MII lefthand gekommen bin. so etwas hatte ich vorher noch nie erlebt: die war vom ersten moment an wie ein teil von mir ! ich konnte auf einmal sachen spielen und bin auf dinge gekommen, bei denen ich davor nicht einmal im traum daran gedacht hätte. unglaublich und in dieser extremen form für mich bis jetzt einmalig. als sei sie extra für mich gebaut worden... :)

ansonsten denke ich, daß das jeder, der gitarre spielt in irgendeiner form schon einmal erlebt hat. viele werden regelrecht süchtig nach diesem *kick*, und sind mal mehr, mal weniger pausenlos auf der suche danach. schon mal etwas von GAS gehört ? :D ;)

gruß
 
Als Teenie hab ich "crunch" nie verstanden! Was soll das? Weder clean noch verzerrt!? Mein erstes "aha-Erlebniss" war als ich zum ersten Mal bei einem crunch Solo auf den Neck Pickup geschalten hab :D
 
Glückwunsch...Du bist auf einem guten Weg und ich hoffe, dass Du so weitermachst. Lass Dich bloss nicht von Marken lenken, sondern vertraue Deinen Ohren und Fingern. Übrigens: Der Bad Monkey ist ein richtig geiles Gerät für kleines Geld und braucht auch den Vergleich mit dem "Original" nicht zu scheuen.
Ganz im Gegenteil: Den Hype um den Tubescreamer konnte ich noch nie so ganz nachvollziehen, ich ziehe den Tubeking (wenn wir bei Ibanez bleiben wollen) und einige andere Geräte vor.

Viel Spaß weiterhin und Greetz
 
Interessante und nette Erzählung.

Ich kann mich den anderen nur anschließen. Sowas kommt auch immer wieder vor, ob mit der/dem ersten "richtigen" Gitarre/Amp oder dem ersten "geilen" Pedal. Der Kram muss auch nicht teuer oder Marke sein, es zählt allein das Gefühl zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
 
Interessante und nette Erzählung.

Ich kann mich den anderen nur anschließen. Sowas kommt auch immer wieder vor, ob mit der/dem ersten "richtigen" Gitarre/Amp oder dem ersten "geilen" Pedal. Der Kram muss auch nicht teuer oder Marke sein, es zählt allein das Gefühl zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Danke für die Blumen. ich muss sagen, dass ich solche kleinen Stories hier immer am liebsten lese. Zum Beispiel wenn jemand erzählt wie er zur Gitarre gekommen ist, oder eben ganz alltägliche Erlebnisse.
 
Als ich vor 2 Wochen meine Charvel gekauft habe, habe ich sie im Laden an einem Marshall Halfstack (Ich glaube es war ein TSL60 +1960AV) getestet. Boah da ist die Sonne aufgegangen, seit dem verfolgt mich dieses Halfstack :D
Die Gitarre hab' ich dann auch mitgenommen :p
 
ich spiele nun seit fast 13 Jahren Gitarre, bisher eigentlich ausschließlich Rock/Metal. Ich hab mit meiner Gibson SG in Verbindung mit dem PodXT Live (und auch dem Bad monkey :)) immer mal wieder etwas rumgebluest, aber es hat sich nie wirklich richtig gut angehört/angefühlt.
Jetzt hab ich seit ner Woche ne Fender HW1 und hab nach anfänglichen Schwierigkeiten (erste Strat, dazu Vintage Tremolo, SingleCoils usw) beim blues spielen ein schub bekommen, wie ich ihn in den 13 Jahren noch nicht erlebt habe. Es ist nicht nur so, dass ich gerade täglich eine Fortschritt spüre (das pendelt sich ja auch wieder ein), sondern ich habe zum ersten mal das gefühl, dass ich nicht einfach nur gitarre spiele, sondern zur abwechslung auch mal musik mache :-D. Ich spiele weiterhin gerne Sachen in Richtung Down, Black Sabbath, QOTSA usw, aber ich ärger mich fast, nich schon früher intensiver mit blues angefangen zu haben.
 

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