Eure selbstgebauten Effektgeräte

Ach, nö, hatte damit auch erstmal die Flinte ins Korn

Mein Sohn hat sich dann einfach mal die Mühe gemacht
Ich fand das schon ganz gut gelungen , nur ein staubfreies Umfeld hätte sicher bessere Ergebnisse geliefert
 
Um mal zum Thema zurückzukommen (wer noch mehr Lack saufen will, kann mir gerne ne PN schreiben), möchte ich noch meine Univibe-Replik zeigen, die ich ungefähr zeitgleich mit dem Fuzz Face fertiggestellt habe. Das Gehäuse samt Expression-Pedal stammt von Argenziano Effetti aus Polen:

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Als Transistoren habe ich alte japanische 2SC828 benutzt und durch etwas Glück bin ich durch einen Japanimport an SM150-Dioden gekommen, wie sie auch im Original verwendet wurden (die kleinen schwarzen Käfer):

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Natürlich optisch arbeitend wie das Original mit 4 Photowiderständen und (hier) 12V-Glühbirne. Die schwarzen Kabelbinder habe ich dann später (vgl. Fotos weiter oben) übrigens durch gewachstes Garn ersetzt:

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Bei der Bodenplatte habe ich mir nochmal besondere Mühe gegeben: ich habe mir beim Metallbauer ein Stück verzinktes Stahlblech schneiden lassen, Zuhause dann Löcher und Gewinde hineingebohrt und die Platte mit diesem Zeug gelbchromatiert. Das hat besser geklappt als erhofft, aber ne echte Chrom(VI)-Gelbchromatierung ist leider nochmal ne ganze Ecke authentischer!

Bei einem anderen Metallbauer habe ich mir dann nach meiner Maßzeichnung zwei Winkel aus Aluminium biegen, die Kanten abrunden und das ganze schwarz pulverbeschichten lassen - diese werden an die Bodenplatte geschraubt und dienen als "Aufwickel"-Vorrichtung für die Netzanschlussleitung - findet man auch so an der Bodenplatte originaler Univibes. Als besonderes Detail habe ich mir dann noch Stempel anfertigen lassen, mit denen ich die Beschriftung auf der Bodenplatte angebracht habe (mit spezieller Tinte für nichtsaugende Oberflächen):

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Nerdy Detail: der "SM - NO"-Stempel, den man auf alten Shinei/Companion/...-Geräten findet ist keine Seriennummer, sondern entspricht dem Produktionsdatum - allerdings nach japanischer Schreibweise in der sogenannten "Shōwa-Zeit", der Regierungszeit des Tennō Hirohito, die von 1926 bis 1989 dauerte. Wenn auf dem Stempel also an erster Stelle eine "1" stünde, dann wäre damit das Jahr 1926 gemeint. Die darauffolgend abgetrennte Zahl ist der Produktionsmonat.

Mein Fantasie-Univibe ist also im August 1969 (44 - 8) gebaut worden. Wer mir sagt, was da für ein besonderes musikalisches Ereignis war, kriegt Kekse. :hat:
 
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Na, Woodstock!
 
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Was die verlinkte Anleitung für Hammerschlaglack betrifft:

Da steht geschrieben dass dieser sich nicht per Spritzlackierung auftragen lässt.

Das widerspricht meiner eigenen Erfahrung und sicher auch der von unzähligen älteren Lackierern.

Bei einem Gerätegehäuse wie dem von @Stratspieler gezeigten, wäre im Bereich der Lüftungslamellen eine Lackierung mit Schwamm oder Pinsel kaum möglich.

*
 
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Welch schönes und liebevoll gemachtes Pedal, yeah!
Very Nerdy. I like

Bei dem Datums-Stempel frage ich mich allerdings, ob es, vielleicht irgendwann im Jahre 2869 - oder sonst wann - nicht zu Irritationen oder Verwechslungen mit den früheren Geräten kommen könnte!? 😁

Was hast du denn für eine Art Widerstände verwendet, sag mal?


Zum Hammerschlaglack:
Bei mir hat große Flächen (Klappspaten^^) mit Pinsel immer gut geklappt. Ich glaube in schwarz von Hammerite :unsure:
Das modernere, feinere/sanftere Bild des Lacks mag ich auch nicht so, das gröbere wirkt durch mehr Kontrast einfach besser^^
 
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Jungs, mit bestem Dank für alle Hammerschlaglack-Hinweise! Und damit lasst uns dieses Thema nun bitte beenden. :)
 
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Um den Thread mal nach 3 Monaten wieder zu hoch zu puschen, man findet ihn ja sonst nicht. Einmal 4 meiner gebauten Effektpedale:

Ein Voodoo Vibe Nachbau:
VoodooVibe.jpg


Ein "The Dude" Nachbau:
TheDude.jpg


Ein Centaur Nachbau:
Centaur.jpg


Ein Rangemaster Nachbau mit der üblichem Modifikation von 3 Modi:
rangemaster.JPG
 
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Treblebooster kann ich auch :)
IMG_2052.JPG
 
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Um den Thread mal nach 3 Monaten wieder zu hoch zu puschen, man findet ihn ja sonst nicht. Einmal 4 meiner gebauten Effektpedale:
Coole Optik. Wie ist das gemacht? Sind das Aufkleber?
 
Der Frage von Dubbel schließ ich mich an: ich hab noch einige DIY-Pedals aufm Board, die aus nackten Alu bestehen. Sind die erst lackiert und dann ne Selbstklebende Folie bedruckt? Oder wie ging das?
 
@Smoke165 @dubbel

Ich lackiere seit Jahren nicht mehr selbst. Die Gehäuse sind pulverbeschichtet. Die Beschriftung erfolgt mit einer transparenten, druckbaren Folie die darüber noch eine transparente Vinylfolie als Laminierung erhalten. Danach wird die Folie machinell ausgeschnitten und aufgeklebt. Das ist zumindest bei den letzten dreien gemacht. Beim ersten ist es eine Pappelholzplatte die ich mit einem Laser graviert und ausgeschnitten habe. Pappel, weil es klanglich ähnlich zu Linde ist und einen Mittenbetonten, sanften Ton besitzt der sich grade im Rock-Genre gut macht :sneaky:..... you may got the point.
 
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Pappel, weil es klanglich ähnlich zu Linde ist und einen Mittenbetonten, sanften Ton besitzt der sich grade im Rock-Genre gut macht :sneaky:..... you may got the point.
Hauptsache Du hast auch das Aluminiumgehäuse ordentlich entmagnetisiert ;) (frei nach Josh Scott)... sonst kannst Du mit der Holzauswahl auch nicht mehr viel retten.
 
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Hauptsache Du hast auch das Aluminiumgehäuse ordentlich entmagnetisiert ;).
Mist hab ich nicht. Ich wollt' eh ein Boutique Gehäuse vom Anton Draufmann noch besorgen, weil es andere Dinge mit den Elektronen macht und, wie wir aus dem Physikunterricht ja wissen, das Massesignal auf der Oberfläche läuft. Da ist bei dem Gehäuse halt mehr und weil es schwerer is, klingt das Vibe dann auch dicker. Wie früher halt! Ich werde berichten! :sneaky:
 
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Witzbolde, das geht nur mit Mublech und Masse frei
(Nur falls da jemand interessiert mit ließt)
achtung nicht knicken oder erhitzen
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal wieder Bastellaune:
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Schon lange suche ich nach einem Fuzz für meine C.C.R. Tribute Band.
Suzi Q , Good Golly Miss Molly,… John Fogerty hat da einiges auch mit Fuzz gemacht. Live hat er dafür wohl oft seinen Kustom Amp bemüht, in dem ein Distortion/Overdrive oder eigentlich besser gesagt, eine Fuzz Schaltung eingebaut war. Wer da mehr wissen möchte, sei an Josh Smith von JHS Pedals verwiesen, der im Rahmen der „Ross“ Pedale auch das Fuzz aus dem Kustom Polster Amp umgesetzt hat.
Nun hat das Ross Fuzz von JHS drei große Nachteile: 1. es ist schwer zu bekomme, 2. ziemlich teuer und 3. habe ich nur noch für ein Standard Pedal in Querformat Platz auf meinem Board.
Beim Stöbern bin ich dann bei Musikding auf den „Boss“ Fuzz Bausatz gestoßen. Die Schaltung basiert wohl auf dem Jordan Boss Tone. Ein in den späten 60ern in den USA sehr populäres Fuzz. Es gibt zig Clones. Jordans eigener ist das Buzz Tone. Grund genug für mich, das als Label/Name zu wählen. Das Decal habe ich selbst gestaltet und auf Klebefolie gedruckt.
Der Bau ist ein Nachmittagsprojekt. Zwei Bau-Fehler die ich gemacht habe, waren zu beheben: Anschlüsse an der 9V Buchse vertauscht und da sind zwei unterschiedliche Transistoren verbaut! Die gehören an die richtige Stelle!
Sound:
Für meine Zwecke ein Treffer! Geht in die Fuzz Face Richtung (bzw. nicht Richtung Big Muff & Co). Genau die Richtige Dosis „fies“. Ganz bei Rechtsanschlag von Attack, wird das Fuzz gated. Das ist etwas ungewohnt, wenn Fuzz/Gain immer weiter ansteigt und plötzlich alles „zusammen bricht“, aber warum nicht. Ich mag Fuzz Pedale mit Bias Poti, wo man das separat regeln kann, eigentlich nicht.
Es gibt hier einen gewissen „Sweet Spot Bereich“ wo man sehr praxistaugliche Fuzz Sound bekommt. Das Fuzz ist nicht besonders „noisy“.
Bisher habe ich da auf meinem Board ein Zvex Mastotron Fuzz. Das ist viel variabler, aber ein Mü die Regler verstellt und schon „geht die Welt unter“… Weniger ist hier für mich mehr.
 
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