Eure Nummer Zwei nach Hendrix...oder...das Ranking-Dilemma der E-Gitarristen

  • Ersteller Rude Mood
  • Erstellt am
Schaut man sich diverse Auflistungen, z. B. im Rolling Stone an
In diese Liste der 100 "größten" Gitarristen aller Zeiten haben es z.B. nicht geschafft: Gary Moore, Hank Marvin und Yngwie Malmsteen.
Man kann ja geteilter Meinung sein, auf welchen Platz sie gehören, aber für mich ist es unstrittig, dass von den dreien zumindest Gary Moore in diese Liste gehört!
Deshalb finde ich, dass gerade diese Liste was "für die Tonne" ist.
Erik Clapton hat einmal gesagt (ich habe sein Buch gelesen) Hendrix spielte ihn (also Clapton) locker an die Wand. Das sagt doch alles.
Wenn ich mich recht entsinne, dann schreibt Clapton, dass er zusammen mit Jimi in den Clubs gejammt hat und erinnert sich "Wir spielten alle an die Wand".
Es kann aber sein, dass sich meine Erinnerung täuscht, die Übersetzung abweichend ist oder dass das Audiobook da einen Unterschied macht (habe es als Hörbuch auf Deutsch).

Eric Clapton ist aber auch dafür bekannt, dass er entweder lobend über andere Gitarristen spricht oder gar nicht. Vielleicht ist er zu höflich, anderen zu raten, besser auf ein anderes Instrument auszuweichen.
Wobei er das über Hendrix natürlich ganz sicher nicht gedacht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ich leider nachvollziehen. Am schrecklichsten fand ich seine rassistischen Ausfälle.

Das kann ich gut verstehen. Ich habe mich bis heute geweigert Chick Corea (er ist Scientologe) Scheiben zu kaufen obwohl ich seine Musik klasse finde. Oft kam ich mir aber auch dumm vor wegen dieser restiktiven Haltung. :( Ritchie Blackmore (meine Nummer 4) hat für mich Risse bekommen als ich laß was für ein unangenehmer Mensch er sein soll. Und Clapton ist immer noch meine Nummer 2.
Zum Glück sind noch Jimi Hendrix (Nummer 1) und SRV (Nummer 3) über jeden Zweifel erhaben.

Übrigens kann man über nichts besser streiten als über subjektive Dinge. :great:

Meine Liste ist aber allgemeingültig und jeder der mir Jimi und SRV schlecht reden will ist ein dummer Affe! :cool:
 
Ritchie Blackmore (meine Nummer 4) hat für mich Risse bekommen als ich laß was für ein unangenehmer Mensch er sein soll.

Ja, der Dunkle Lord ist halt...nun ja, ein Dunkler Lord. Allerdings stammen diese Aussagen größtenteils von Menschen, die mit ihm in einer Band arbeiten mussten. Er sieht sich halt als Dirigent eines Gesamtkunstwerkes, und da soll ihm keiner dazwischenreden. Außenstehenden gegenüber ist er angeblich überraschend freundlich und humorvoll.

Ganz anders der dicke Yngwie. Zieh Dir mal rein, wie der über Frauen und über Schwule redet. 100% ein Ekelpaket!
 
Ritchie Blackmore (meine Nummer 4) hat für mich Risse bekommen als ich laß was für ein unangenehmer Mensch er sein soll.
Vielleicht war er das, vielleicht ist er das immer noch...
Ich habe ihn vor ein paar Jahren live mit Blackmore's Night in einer relativ kleinen Location gesehen und er kam recht sympatisch rüber.
Das liegt natürlich auch an seiner Frau, die es geschafft hat, eine, ich nenne es mal so, "familiäre Atmosphäre" mit dem Publikum zu erschaffen.
War ein sehr schöner Abend und Ritchie wirkte manchmal sogar etwas unbeholfen (nicht an den Saiteninstrumenten, sondern bei der Entscheidung, welches Stück als nächstes gespielt werden soll).
 
Ich glaube da muß wohl jeder selbst entscheiden wie er damit umgeht. Das mit Yngwie klingt schon heftig. Wusste ich nicht aber der war musikalisch auch nie ein Thema für mich.
Bei Chick Corea hab ich mich immer selbst gefragt: "Wie dumm bin ich eigentlich auf so ne geile Musik zu verzichten nur weil ich ein Problem mit der Scientology habe?"
Schwulenhass und Rassismus sollten aber echt ne Grenze sein (für mich jedenfalls).
 
Geht es hier um das was die Gitarristen spielen können und erschaffen hatten oder um ihre politische Gesinnung? :rolleyes:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Geht es hier um das was die Gitarristen spielen können und erschaffen hatten oder um ihre politische Gesinnung? :rolleyes:

Eigentlich um Gitarristen, aber für mich ist das immer so eine Sache...wenn Du den Status als Hero oder eben Nicht-Hero beurteilst, schaust Du auf die ganze Lebensgeschichte, mit allen Aspekten. Solche schrecklichen Ansichten können da das Bild trüben. War z.B. bei Clapton der Fall für mich. Und deswegen mochte ich auch Niedecken immer gerne, obwohl seine Musik nicht meins ist.

Im übrigen halte ich menschenverachtende Ansichten nicht für "politische Gesinnung", sondern für ein Verbrechen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Du mußt selbst wissen wo du die Grenze ziehst. Was wenn Stalin geil Gitarre gespielt hätte...:facepalm1:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Eigentlich um Gitarristen, aber für mich ist das immer so eine Sache...wenn Du den Status als Hero oder eben Nicht-Hero beurteilst, schaust Du auf die ganze Lebensgeschichte, mit allen Aspekten. Solche schrecklichen Ansichten können da das Bild trüben. War z.B. bei Clapton der Fall für mich. Und deswegen mochte ich auch Niedecken immer gerne, obwohl seine Musik nicht meins ist..

Also ich finde Eddie van Halen und John Petrucci eine Klasse für sich und mir ist es eigentlich völlig wurscht, was die so privat treiben, das juckt mich nicht, da forsche ich nicht nach ;)

Und was Niedecken angeht, da passt für mich beides nicht :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Anmerkung zu den diversen "Ausflügen in grenzwertige Gefilde":

Geht das hier bitteschön auch ohne Outsourcing(aus welchem Anlass auch immer)-Gedanken? Die hier vielmals/allseits zitierten Rankings in den einschlägigen Medien zur Untermauerung eigener Guitarhero-Weltanschauungen sind meines Wissens nach auch ohne Schlammgewühle und/oder Fussnoten mit Dossiers zu den jeweiligen Musikern angefertigt und veröffentlicht worden. Warum sollte sich so etwas jetzt ausgerechnet das MB auf die Fahne heften wollen oder gar müssen :nix:?

LG Lenny (für die Moderation)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich hab mal zur Dekoration für mein Musikzimmer versucht Bilder von Gitarristen zu einer Collage zusammenzufassen. Es sollten jene sein, die MIR persönlich irgendwann im Laufe meines Lebens was bedeutet haben. Das war gar nicht so einfach. Ich habe festgestellt, dass ich viele hoch gelobte Gitarristen früher einfach nicht gehört habe und die für mich persönlich also nicht wichtig waren.

Als Jugendlicher habe ich Blackmoore verehrt, dann die Artisten auf der Gitarre wie Al die Meola. Aber höre ich mir deren Musik heute noch an oder versuche gar, sie nachzuspielen? Wohl nein.
Als ich Mitte 50 wieder mit der Gitarre begonnen habe, waren es eher Clapton und Peter Green, deren Stücke ich spiele. Und neuerdings beschäftige ich mich sogar mit Jimi Hendrix, was ich früher nie gemacht habe. Little Wing, Hey Joe oder The wind cries Mary sind zum selbst spielen schon sehr lässige Stücke, wobei meist Coverversionen heute leichter und angenehmer zu hören sind als das Original.

Habt ihr schon mal die Akustikversion von Little Wing von Greg Hilden und Richie Arndt gehört? Die finde ich sehr inspirierend. Sehr schöne Nummer und ohne all die übersteigerte Dramatik der frühen Jahre vorgetragen. Was bleibt ist die Essenz einer wirklich guten Nummer.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ja fly mehr to the moon geht mir ähnlich, hab einige Jahre gebraucht bis ich Gefallen an Carlos Santana fand. Heute steht er bei mir
hoch im Kurs, weil er die Musik seiner mexikanischen Heimat mit dem Rock und Blues von Amerika und England und den Rhythmen von Afrika und einer Prise Jazz verschmolz.

Grüße
 
Um das mal auf einen anderen Level zu ziehen :)

Bei mir ist jeder #1, der sein eigenes Ding macht. Ob er jetzt 1a oder 1z ist ... ist dann doch egal.

Gruß
Martin
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 10 Benutzer
Meine #1 Hendrix #2 Zappa #3 Rory #4 Knopfler, alle anderen können sich die Plätze nach belieben teilen :engel:

Warum?

die beiden ersten haben mich und mein Gitarrenspiel am stärksten beeinflußt, erst Hendrix und paar Jahre später dann Zappa.

Mit der Musik der beiden ist es auch bei mir so, dass ich nicht alles mag was die gemacht haben. Es geht bei meinem Ranking weniger darum, wer der "beste" ist, sondern eher wer hat mich beeinflusst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich danach gehe wer mich beeinflusst hat
dann ist es jemand der nicht als Virtuosität bekannt ist : NEIL YOUND und dann kommt eine Weile lang NIX

Grüße
 
Zwei Gitarristen, die mich beeindrucken, sind zu einem John Mayer und Tommy Emmanuel.
Beide sind Melodie-Fanatiker und besitzen das gewisse Etwas, was Musik Musik sein lässt. (Mayer hat ein wahnsinns Gehör..)
Vor allem die melodischen Improvisationen von Mayer hauten mich um und Emmanuel für sein überaus virtuoses Spiel.
Was Blues betrifft mag ich Clapton sehr.

Ich kenne ein paar Songs von Hendrix, aber mir gefallen diese nicht so sehr.

Hendrix, SRV usw... Gehören für mich irgendwie alle in eine Sparte.
Auch verfolge ich hin und wieder Abigail Zachko, eine junge Gitarristin.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich persönlich bin weit mehr von Clapton beeinflust als von Jimi. Ich halte mich mal mit meinem privaten Geschmack zurück und versuche folgenden Blickwinkel. Ich denke der Grund, warum Hendrix so häufig als Nr.1 heranzitiert wird ist der, dass er alles über den Haufen geschmissen hat und nichts mehr war wie vorher. In gewisser Weise hat Clapton das zwar auch, vor allem einfach einen Tick früher, aber nicht ganz so revolutionär. Wenn man diese Qualität als Maßstab nimmt wäre es wohl.

#2 Edward van Halen.
#3 Kurt Cobain

zumindest fallen mir keine besseren Beispiele ein, für Leute, die wirklich das ganze Musikbusiness umgekrempelt haben, in Sachen Gitarre.

grüße B.B
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich finde immer wieder interessant, wie weit entfernt vom aktuellen Musikgeschehen diese Diskussionen stattfinden. Die meisten der genannten "Helden" sind seit gefühlt 50 Jahren tot, das Küken in der Reihe ist Eddie van Halen. Der ist 65.

Ich glaube nicht, dass die genannten Kollegen heute noch für irgendjemanden, der kommerziell Musik produziert, in seiner Arbeit relevant sind. Klar, alle sind irgendwo Einflüsse, aber der Virtuose ist kein "wichtigerer" Einfluss als einer, der kommerziell erfolgreich arbeitet. Also ist ein ganz wichtiger Künstler für die aktuelle Musikszene: Nickelback!:eek:

Ich halte jeden aktuellen Küstler für wichtiger, als alles, was im letzten Jahrhundert mal war. Eine Liveperformance inspiriert mich mehr, als irgendeine Aufnahme. Ist Hendrix also Nummer eins? Nö. Der tritt nicht mehr auf und interessiert mich damit nicht.

So, hab ich mich mal wieder unbeliebt gemacht.

PS: wird Zeit, dass Konzerte wieder möglich werden:weep:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
ich hatte gestern eine ziemlich interessante Diskussion mit zwei anderen Gitarristen, und wir haben lange darüber gestritten, wer für uns der zweitgrößte Blues- oder Rockgitarrist nach Hendrix ist.

Wenn ich auf die Ursprungsfrage Bezug nehme, ist es tatsächlich fraglich, ob Jimi der größte Blues- oder Rockgitarrist ist. Da gibt es viele andere, die ebenfalls in Frage kämen, wobei aber schon nicht klar ist, was "groß" in diesem Zusammenhang ist.

Was aber meine Meinung nach nicht von der Hand zu weisen ist, ist der Einfluss von Jimi auf das Instrument E-Gitarre. Er ist imo der erste, erfolgreichste und anerkannteste, der die E-Gitarre mit all ihren Möglichkeiten als eigenständiges Instrument benutzt hat, nicht als verstärkte Akustikgitarre. Letzteres ist z.B: beim großen B.B. King der Fall, was man hier hört:


Klingt nicht viel anders als mit Lucille imo. Blues und Rock geht auch auf eine Akustikgitarre. Wofür Jimi bekannt ist, geht aber nicht auf einer Akustik (obwohl er die natürlich auch bedienen konnte).

Unter der Betrachtungsweise wäre bei mir Carlos Santana mit seinen von der Geige inspirierten Sounds auf einem weiteren forderen Platz zu sehen. Auch Eddy van Halen wegen seiner Arrangements, Rhytmus und Leadgitarre.

Was meinen persönlichen Geschmack als großer Gitarrist angeht, wäre auch Jimi ganz vorne, aber da gibt es auch viele viele andere, die ich gar nicht über- oder untereinander stellen möchte. Übrigens eher nicht zu den ganz großen gehört für mich der oft genannte Eric Clapton, der ist eigentlich nur ganz nett. Was an dem so groß sein soll hat sich mir noch nicht erschlossen. Ist halt Geschmacksache.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Was an dem so groß sein soll hat sich mir noch nicht erschlossen. Ist halt Geschmacksache.

Liegt vll daran dass er noch lebt. Wenn du dir das Bluesbreakers with Eric Clapton Album anhörst, das ist ein Jahr vor Jimis Debut. So einen Sound, Paula in einen aufgerissenen Marshall, hat vorher einfach noch niemand geliefert. Cream hat schon vor Hendrix richtig aufs Maul abgeliefert, lange Songs, viel Impro. Mit Baker und Bruce, streitbar ich weiß, vll die insgesamt hochkarätiger besetzte Band, gegenüber Mitchell und Redding. Clapton hat afaik auch zuerst einen WahWah-Sound aufgenommen. Alles in allem schon ein Pionier an der E-Gitarre. Er ist natürlich irgendwann stehengeblieben, wie das bei Jimi gewesen wäre, wissen wir leider nicht...

grüße B.B
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben