Eure Nummer Zwei nach Hendrix...oder...das Ranking-Dilemma der E-Gitarristen

  • Ersteller Rude Mood
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... da hast Du in allen Punkten recht ....

leider hat der Threattitel nicht das Wort EINFLUSSREICH was er aber dann in der Beschreibung stehen hat .....

Wenn es dann nur nach dem geht, müsste eigentlich CHUCK BERRY an vorderster Front stehen, denn der Großteil der GuitarHeros der 50er, 60er und 70er beziehen sich auf ihn ...... und da wir und auf die 2. und 3. Generation beziehen, hat der Ursprung dann doch der gut alte Chuck ;)
 
Den Single Malt Vergleich finde ich nicht schlecht. Whiskey ist eigentlich ziemlich billiger Fusel, damit auch die im Norden was zum Saufen haben. Durch lange Lagerung z.B. in Portweinfässern wird das teilweise erträglich (es sei denn, es ist so ein auf Gummireifen geröstets Zeug wie Laphroaig). Ich mag lieber einen 40 Jahre alten Tawny Port als einen 40 Jahre alten Whiskey, einen 30 Jahre alten Sherry oder einen XO Cognac.

Puuuh, das mit dem Whisky tat weh! ;-) Ich hab mit einen Mortlach eingegossen und das Bluesbreaker-Album aufgelegt. Ich als alter Nordmann...

Scherz beiseite: ich staune, wie reif und besonnen der damals 21 jährige Eric Clapton klang. Eine alte Seele in einem jungen Körper... vielleicht ist das der Grund, warum ihn einige nicht mögen. Er hat nicht eine Spur von Jugendlichkeit in seinen Spiel.
 
Puuuh, das mit dem Whisky tat weh! ;-) Ich hab mit einen Mortlach eingegossen und das Bluesbreaker-Album aufgelegt. Ich als alter Nordmann...

Tut mir, leid, ich wollte keine Gefühle verletzen :)
Ich konnte es mir nicht verkneifen, wenn jemand behauptet nur ein wahrer Conoisseur könnte die Qualität von Clapton beurteilen und alle guten Gitarristen würden Clapton vergöttern. Von den vielen Whiskeyfreunden, die ich kenne, hat kaum mal jemand einen guten Colheita, Tawny oder Vintage Port getrunken, oder guten Sherry, die Grundlage des Geschmacks viele Whiskey.
Das gleiche bei Clapton. Sehr viele hat er zum Blues und ähnlicher Musik gebracht, was nahe liegt, denn er ist weiß, verkauft sich gut und ist überall zu haben, hat viele Fans, die mit seiner Musik aufgewachsen sind. Manche bleiben dann auf dem Niveau stehen, andere schauen nach hinten und merken, dass die Licks, die er benutzt meißt sehr geschmackvoll zusammengesetzt sind, aber bereits bekannt. Das ist sicher nichts

Scherz beiseite: ich staune, wie reif und besonnen der damals 21 jährige Eric Clapton klang. Eine alte Seele in einem jungen Körper... vielleicht ist das der Grund, warum ihn einige nicht mögen. Er hat nicht eine Spur von Jugendlichkeit in seinen Spiel.

Böse Zungen könnten behaupten er konnte es halt nicht besser als alte bekannte Blueslick zu spielen. Ob man das nun reif und besonnen nennt oder beschränkt kreativ ist sicher beides zulässig.

Was man nicht abstreiten kann ist, dass Clapton den Blues zu weißen Mann gebracht hat. Ob man Clapton aber deswegen für "größer" hält als die drei Kings oder andere Gitarristen ist wohl eher Geschmacksache. Was die Verkaufszahlen angeht, ist er unstreitig einer der größten.
 
Genauso ist es bei Blues. Warum den blassen englischen Aufguss, der ganz nett ist, wenn ich dass Original haben kann, Bob Marley, Robert Johnson, B.B. King, Albert King, Freddy King oder fortschrittlicher wie Jimi, Carlos, Eddy usw, oder eigenständiger wie Billy Gibbons usw..

Carlos spielt auch seit den 70er mehr oder weniger gleich. Ihn und auch Gibbsons würde ich als deutlich limitierter ansehen als Clapton. Da ist Clapton stilistisch doch wesentlich breiter und vielseitiger aufgestellt....

Böse Zungen könnten behaupten er konnte es halt nicht besser als alte bekannte Blueslick zu spielen. Ob man das nun reif und besonnen nennt oder beschränkt kreativ ist sicher beides zulässig.

Was man nicht abstreiten kann ist, dass Clapton den Blues zu weißen Mann gebracht hat. Ob man Clapton aber deswegen für "größer" hält als die drei Kings oder andere Gitarristen ist wohl eher Geschmacksache. Was die Verkaufszahlen angeht, ist er unstreitig einer der größten.

Hendrix hat große Teile seines Begleitstils von Curtis Mayfield kopiert. So ist das immer. Es ist ja selten so, dass jemand aus dem nichts mit etwas neuem um die Ecke kommt. Hendrix Live-Auftritte sind teilweise reichlich diffus, seine Solos ein einziges zusammenhangloses Genudel, ingesamt eine sehr unregelmäßige Qualität die er oft abgeliefert hat. Clapton hatte da meistens mehr Struktur. Van Halen wiederum hat im übrigen Ton für Ton Clapton Solos auswendig gelernt. (Das Cream-Crossroads Solo z.b. )

Selbst die jungen, die heute wie @OliverT auschließlich von Leuten wie Skolnick, Friedman und Hetfield beeinflust sind, was ich bezweifle, haben Clapton Einflüsse mittelbar in ihrem Spiel. Ich bin ganz sicher, dass jeder der 3 mit Clapton bestens vertraut ist.

grüße B.B
 
..... na dann müssen wir noch weiter zurück:

dann müsste eigentlich CHUCK BERRY an vorderster Front stehen, denn der Großteil der GuitarHeros der 50er, 60er und 70er beziehen sich auf ihn ...... und da wir und auf die 2. und 3. Generation beziehen, hat der Ursprung dann doch der gut alte Chuck ;)
 
..... na dann müssen wir noch weiter zurück:


Chuck Berry wurde seinerseits immens stark von T Bone Walker beeinflusst. Gerade der berühmte Berry-Lick, bei dem er auf der G-Saite auf die Quinte oder die Blue Note zieht und dann H- und E-Saite als Doublestop spielt, findet sich sehr häufig bei T Bone. Der Berry-Lick ist also in Wirklichkeit ein T Bone-Lick.
 
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Chuck Berry wurde seinerseits immens stark von T Bone Walker beeinflusst. Gerade der berühmte Berry-Lick, bei dem er auf der Saite auf die Quinte oder die Blue Note zieht und dann H- und E-Saite als Doublestop spielt, findet sich sehr häufig bei T Bone. Der Berry-Lick ist also in Wirklichkeit ein T Bone-Lick.

und weiter zu Lonnie Johnson, Django, Eddie lang, Blind Lemon Jefferson, letztlich zu Charlie Patton, und dann verliert sich die Spur mangels Aufnahmen...

Djangos Einfluss ist beispielsweise auch enorm. ABer es ist halt schon so lange her, hat sich schon durch unzählige andere Personalstile hindurchkatalysiert, dass der einfluss nicht mehr so unmittelbar wahrgenommen wird.

Vll ist es für die jüngere Generation auch mit Hendrix schon so. Bei der Bewertung "alter Helden" wird oft vergessen, dass all diese Dinge damals nicht selbstverständlich, sondern neu waren.

grüße B.B
 
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Djangos Einfluss ist beispielsweise auch enorm. ABer es ist halt schon so lange her, hat sich schon durch unzählige andere Personalstile hindurchkatalysiert, dass der einfluss nicht mehr so unmittelbar wahrgenommen wird.

Blackmore liebte Django. Und wenn Du genau hinhörst, erkennst Du seinen Einfluss in vielen seiner Soli. Blackmore ist ja gerade deswegen überragend, weil er im Vergleich zu den typischen Hardrockern häufig out of the box gespielt hat. Er liebte die Chromatik. Er war seiner Zeit um Lichtjahre voraus, ist aber auch nach heutigen Standards gigantisch!
 
Slayer spielen auch viel chromatisch, vor allem Kerry King, und weil sie chromatisch spielen klingen sie ja auch wie Django :great::D
 
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Slayer spielen auch viel chromatisch, vor allem Kerry King, und weil sie chromatisch spielen klingen sie ja auch wie Django :great::D

Chromatische Töne haben eben eine große Wirkung, erfordern aber ein relativ viel Können und vor allem gute Ohren und noch mehr guten Geschmack. Sie sind das Salz in der Suppe, können die Suppe aber schnell versalzen, wenn sie unkontrolliert eingesetzt werden.

Sprich: Django benutzte sie, um ein wenig aus dem einfachen harmonisch und melodisch Moll auszubrechen, der für den Jazz der Sinti ja prägend ist. Und er benutzte sie auch für schnelle Läufe, da seine Gitarre ziemlich gnadenlos war. Hohe Saitenlage und schwere Saiten waren damals Standard. Nah beieinander liegende Bünde waren ein Segen, vor allem, wenn man sei Handicap vor Augen hält. Ich mutmaße mal, dass Blackmore ein Fan von ihm war und viel von ihm rausgehört und in sein eigenes Spiel integriert hat. Es ist bekannt, dass Blackmore ein absolutes Gehör hat.

Zu Slayer: so abwegig ist der Vergleich gar nicht. Hier wie dort geht es darum, ein wenig die Ohren der Zuhörer zu kitzeln, Und hier wie dort ist schnelles Spiel gefragt...
 
... Blackmore ist ja gerade deswegen überragend, weil er im Vergleich zu den typischen Hardrockern häufig out of the box gespielt hat. Er liebte die Chromatik. Er war seiner Zeit um Lichtjahre voraus, ist aber auch nach heutigen Standards gigantisch!
War überragend. Jetzt spielt er ja nur noch für Elfen und Hobbits
 
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Es ist bekannt, dass Blackmore ein absolutes Gehör hat.

ist dem so? Da konnte ich jetzt auf die schnelle keine verlässliche Quelle finden. Das wird ja vielen, auch Jimi, gerne mal einfach zugeschrieben.

grüße B.B
 
War überragend. Jetzt spielt er ja nur noch für Elfen und Hobbits

Leider wahr...der Dark Lord scheint seine Horcruxe verloren zu haben.

ist dem so? Da konnte ich jetzt auf die schnelle keine verlässliche Quelle finden. Das wird ja vielen, auch Jimi, gerne mal einfach zugeschrieben.

grüße B.B

Ich habe selbst gehört, wie er in einem Interview gesagt hat: I have perfect pitch
 
Passt das alles eigentlich noch zum Threadtitel, oder dem, was im Startbeitrag dazu weiter ausgeführt wurde ("...wer für uns der zweitgrößte Blues- oder Rockgitarrist nach Hendrix ist....dass Jimi der einflussreichste von allen war, aber bei der Silbermedaille scheiden sich die Geister...") :confused:? Ich muss wohl ein bisschen an der Titelschraube drehen ;).

LG Lenny (für die Moderation)
 
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Machs wie beim Cobain-Thread Lenny, ab ins Genresub und dann ist Ruhe im Karton, wetten? ;)
 
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Was mir aufgefallen ist. Es wird generell nur von den Herren der Schöpfung gesprochen. Dabei gibt es durchaus auch sehr gute Gitarristinnen. Beispiel:



Ich bezweifle, dass das jeder der Top 100 Gitarristen hinbekommt.

:whistle::hat:
 
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Bei mir ist jeder #1, der sein eigenes Ding macht
dem kann ich mich nur anschliessen. Es gibt derart viele gute Gitarristen/innen, die sich im Laufe der Zeit gegenseitig beeinflusst haben, alte Sachen und neue Sachen in ihren Stil integriert haben, und was eigenes draus gemacht haben. Da macht es für mich keinen Sinn, wie z.B. im Sport eine "Rankinglist" zu führen (auch wenn das jetzt in allen möglichen Bereichen modern ist). Man sollte die geniessen, die einem gefallen, und ansonsten sich an seinem eigenem Spiel erfreuen (meine Meinung).
Micky
 
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Sein ein paar Tagen steht auf meiner Liste ganz weit oben auf Platz Nummer eins: Panos Antonio Arvanitis.
Das mir Metal mal in einem derartig Ausmaß gefällt, hätte ich auch nicht gedacht, in meinen Augen ist er der beste Shredder den ich bisher hörte. vgl. Signatur
 

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